II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 754

I.
24. Das veite Lang
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du ten wi. en mi. der dislung undekannnn, undermuteten
ei.kommen. Sie schildern sich unfähig in Beruf und Geeuschaft, in Ursache auch das Leiden selbst gesundet werden kann.
jetzt
ischen
ig und
Eine Stunde mit Firmin Gemier.
zu
und
Nun
Internationale Beethoven=Feier in Paris. — Die Riesenbühne der
ch im
Zukunft.
Seine
- Artur Schnitzler im Odéontheater.
=Oper
Von unserem Korrespondenten C. Benedek.
dem
terte,
Paris, den 17. März. ein Berliner Gastspiel der Comédie Française, natürlich mit den
„Das Beethoven=Zentenarium
kommt mir wie gerufen“
ein
möglichst besten Kräften. Nun ist es aber äußerst schwierig, ein
meinte Firmin Gémier, der weitaus
begabteste Theatermann der
ich
gutes französisches Ensemble für ein Auslandgastspiel zusammen¬
Franzosen, dessen Namen die alte staatliche Bühne des Odéon= zustellen. Unsere besten Schauspieler sind stets vielseitig verpflichtet.
nd
theaters mit neuem Ruhm bestrahlt. „In Beethoven“, erklärte er, weshalb die französischen Theater zu Auslandgastspielen meisten¬
sehe ich sowohl den internationalen Künstler, wie auch einen
teils mit einer sehr mäßigen Truppe eintreffen. Mein Repertoire
Mann des Volkes. Die von der Regierung veranstaltete amtliche
für eine Auslandtournee würde im Sinne meines oben erwähnten
Beethoven=Feier wird am 23. Mai stattfinden. Wie bei allen Grundsatzes in erster Reihe etwas Klassisch-Französisches (etwa
ähnlichen Veranstaltungen wird es da wohl elegant und zugleich den „Bourgeois Gentilhomme"),
dann aber nebst Tristan
intim zugehen und daher wird das Fest bloß eine kleine geistige Bernard und Lenormand Theaterstücke unserer jüngsten Bühnen¬
Elite in Mitleidenschaft ziehen. Ich meine aber: die wirkliche
schriftsteller enthalten ..
Elite ist die Menge, daher soll meine Beethoven-Feier zugleich zu
„Wie denken Sie über die Reform des Theaters und die
ine Beethoven=Propaganda für die französischen Volksmassen Bühne der Zukunft?“ fragte ich ihn.
werden und sogar zu einer Propaganda für die Annäherung der
Völker.
„Zweifellos ist das Theater reformbedürftig“, antwortete
Gémier. „Die neuesten Versuche auf diesem Gebiei — namentlich
Im beliebten Volksgarten, dem Wald von Vincennes,
die der Russen -
— sind überaus beachtenswert, doch bedeuten sie
vird im kommenden Juni das Denkmal des tauben Titanen ent= kaum mehr als ein Tasten. Die neue Bühne wird nicht erklügelten
hüllt; bei dieser Gelegenheit will ich dort unter der Aegide
Grundsätzen und Lehren entspringen. Sie muß sich von selbst er¬
Beethovens ein geistiges Locarno veranstalten. Meine Bühne wird
nenern, indem sie sich der erneuten Auffassung der Zuschauer an¬
der herrliche Rasen von Vincennes, die Waldperspektive meine gleicht. Sicherlich wird dieser Vorgang noch Jahrzehnte be¬
Kulisse und der Sommerhimmel die Decke meines Theaters. Auf anspruchen. Das Theater
bedarf eines Genies, das die Emp¬
dieser Bühne Gottes werden vor tausenden Zuschauern außer den findungen des Publikums
gefühlsmäßig erfassen und in seiner
französischen Schauspielern auch die Bühnenkünstler des Auslandes
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Person vereinigen würde. Auf den Gebieten der Kunst kann
die Auslese ihrer Schöpfungen vorführen. Die Feierlichkeit wird Neues bloß durch persönliche Intuition geschaffen werden ...
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unter dem Patronat der Regierung stattfinden, und bereits trat Unseren Modernsten mache ich hauptsächlich den Vorwurf, daß sie
det, ich mit den verschiedenen diplomatischen Vertretungen in Ver= sich immer kleinere und intimere Bühnen für ihre Dichtungen
ischen bindung, um das Mitwirken der ausländischen Bühnenkunst zu aussuchen, wo doch die Zukunft den Massen gehört, dem gro߬
r hat erwirken. Auch mit Reinhardt sprach ich hierüber, der sich gegen= zügigen Spiel und der Riesenbühne.“
ann= wärtig in Paris aufhält, und mit dem ich freilich auch bezüglich
„Mir schien es, daß Sie im Odéon Ihre Ideen nur zu
von des Festival de printemps so manches zu besprechen habe.
einem kleinen Teil verwirklichen“, bemerkte ich.
Auch bei dem Festival wurde ich von dem Gedanken des
„Mit dem Odéon“, antwortete Gémier unlustig, „ist nicht
geistigen Zusammenschlusses der Völker geleitet. Ich spreche davon viel anzufangen. Nun, ich bin immer noch bestrebt, unser
ungern vor der Oeffentlichkeit, da die einzelnen Programmpunkte
Publikum mit den Größen des Auslandes bekanntzumachen. So
noch nicht genau festgesetzt wurden. Jedenfalls ist die Mitarbeit ließ ich auch Molnars „Schwan“ auf die Bühne bringen. Dieser
der Deutschen, Russen und Engländer bereits gesichert. Die Aufführung schadete eben der zu gute Wille des Autors. Molnar
Bühnenkunst aller Nationen hat sich zu den Festspielen angesagt
hat seinen „Schwan“ auf den Bühnen der verschiedensten Länder
und ich bin bemüht, eine gerechte Auswahl zu treffen, da wir im
gesehen und wollte im Odéon die wirkungsvollen Einfälle all
Interesse der Sache selbst unseren Zuschauern nur wirklich Wert= jener Vorstellungen anhäufen. Allein in den zweiten Aufzug hat
volles und in Frankreich Unbekanntes bieten dürsen. Die aus-er zweiundfünfzig neue Wendungen und Einfälle hineingepreßt; das
ländischen Gäste sollen nebst ihrem eigenen Repertoire und ihren zarte, leichte Stück trug aber schwer an dieser Last. In der nächsten
ad
Künstlern auch ihre Dekorationen und Regisseure nach Paris mit= Zukunft gedenke ich ein österreichisches Meisterwerk Artur
gs¬
führen: es soll Raum geboten werden allen Neuerungsversuchen, mit Schnitzlers, „Le pays de l'äme“ in Szene zu setzen, das
Ein
denen die verschiedenen Völker, gemäß ihrer Eigenart, die Schaubühne voraussichtlich einen großen Erfolg haben wird.
ten,
den neuen Forderungen angleichen wollen... Die geistigen
ad.
Aber mit dem Odéon kommt man nicht weit! Ein staatliches
Arbeiter und die Künstler sollten Politikern und Diplomaten den Institut, dessen Schicksal von den Logenabonnenten abhängt,
nur
Weg zum einheitlichen Europa weisen. Leider geschieht das zumeist ältere Herrschaften, deren Geschmack der neuen Zeit nicht
Gegenteil: die zum Vorkämpfer berufene Kunst trottet stets weit
à
immer gerecht wird. Ich kam mit weitgehenden Reformabsichten
hinter dem Karren der Politik.
aus Odéon. Die Schauspieler paßten mir überaus: junge,
Den in Paris gastierenden ausländischen Truppen müßte
intelligente Kräfte, die einer fachgemäßen Leitung willig gehorchen.
im allgemeinen klargemacht werden, daß sie dem Pariser Publikum
In den ersten Jahren ging es tätsächlich vielversprechend an und
nicht die pariserische Art vorzumachen haben — auch nicht, wenn
wir schufen schöne Sachen. Ich hätte noch etwa drei Jahre
es ihnen noch so gut gelingt. Es interessiert uns nicht, wie sehr
benötigt, um (was wichtiger ist) auch den Zuschauerraum
sich dieses oder jenes Land in den französischen Salonstücken
reformieren zu können. Nach und nach meldete sich langsam das
hervortut, sondern vielmehr, was es ganz unabhängig von der neue Publikum, aber die Alten blieben aus und das Theater
französischen Weise in seiner eigenen Art zu leisten vermag!“
arbeitete vorübergehend mit Defizit. Nun, man hatte eben
„Nun würde es mich aber überaus interessieren, mit welchem
nd
keine Geduld, die Umwandlung abzuwarten, und ich wurde
Repertoire Sie selbst in Deutschland aufzutreten gedenken,
so
fragte ich.
genötigt, gegen meinen Willen auf den ausgetretenen
ot¬
Pfad zurückzukehren. Ich fügte mich, nahm aber einen Kompagnon,
„Allerdings wurde ich zu einem Gastspiel nach Deutschland der Sinn hat für das Praktische. Seitdem hat das Theater große
in¬
geladen,“ antwortete Gémier, „doch bin ich dermaßen in Anspruch Kassenerfolge, aber mich freut das Ganze nicht mehr!
bst genommen, daß davon vorläufig keine Rede sein kann! Frühestens
Unsere bevorstehende Novität ist Tristan Bernards Revue,
im Herbst. Am zweckdienlichsten wäre jetzt meiner Meinung nach die ebenfalls ein großer Kassenerfolg zu werden verspricht. (De
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