D
Fianciscd, Stoczus.E.-
24. nas weite Land
box 29/6
UchelhilteFA PSSRe-Grode, Bertin
Ausschnitt aus:
vom:
70
An Aufsätzen in Zeitschriften will ich nur zitieren
den kurzen Essai in „Ord och Bild- über Richard Moritz
Meyer von seinem Freunde Prof. E. Lehmann.
An Übersetzungen aus dem Deutschen hat das Vorjahr
nicht sonderlich viel gebracht: je einen Band von
W. Bloem, Ebner=Eschenbach, Freussen, Ricarda Huch,
Kellermann, Noda Roda, Erwin Rosen, Stilgebauer und
Wassermann sind zu verzeichnen. Auffälliger ist, daß
älteren deutschen philosophischen Werken nach langer Gleich¬
gültigkeit wiederum Interesse zugewandt wird: Kant und
Schopenhauer haben Übersetzer gefunden und von Schiller "
sowohl die philosophisch=ästhetische Poesie als auch die
Briefe über die ästhetische Erziehung.
Was das Theaterleben Stockholms betrifft, so war
das bemerkenswerteste Ereignis ohne allen Vergleich Max
Reinhardts wochenlanges Gastspiel mit Stücken von
Goethe, Lessing, Schiller, Shakespeare und Strindberg.
Der Erfolg beim Publikum war sehr groß und unbestritten;
die Kritik dagegen war verschiedentlich nicht recht geneigt,
die Verdienste anzuerkennen — besonders in den Fällen,
wenn der Kritiker Ententefreund war. „Minna von Barn¬
helm“ und das Strindbergprogramm waren indessen
absolute Siege, und auch im übrigen war zweifellos der
Eindruck stark nachhaltig und sehr sympathisch. Von
deutschen Stücken auf den schwedischen Bühnen in Stockholm
hat Hofmannsthals „Jedermann“ einen außerordentlichen
und fast grenzenlosen Erfolg gehabt. Schönherrs „Erde“
machte großes Glück; „Der Weibsteufel“ fand mehr
Anerkennung bei der Kritik als beim Publikum. Dagegen
fiel Schnitzlers „Das weite Land“ ab — er ist sonst hier sehr
geschätzt; wenig Wirkung erzielte Hartlebens „Erziehung
zur Ehe“, bessere eine Wiederaufführung von Ludwig
Thomas „Moral“ und Overwegs „Kümmelblättchen“.
Gut ging auch Adolf Pauls „Der Triumph der Pom¬
padour“.
Stockholm
Ruben G: son Berg
anzösischen Botschafters
bungen soll Oesterreich regieren. Dabei ist es nicht etwa so,
aris.
Lamm nebenelliänber siren, ein Pattei, di Sie=Steneche
daß die Gemäßigten die Zügel haben. Im Gegenteil, die
Paris, 5. Oktober.
sozialen brandmarkt und sich mit ihnen verbindet, eine
Gemäßigten vergehen vor Angst, daß sie die Radikalen
r Laurent ist gestern aus
Partei, die den Mittelstand zugrunde richtet, kann nicht
nicht beleidigen, und immerfort müssen sie in dem Gedanken
Vertretung der Bürger sein. Kein Klassenkampf und keine
handeln, die Nebenregierungen zurückzuhalten und den Un= konfessionelle Hetze! Wählet freisinnig und demokratisch!
er französischen Botschafters
n die Blätter, daß die In¬
Die 14. Fortsetzung der Novelle: „Tagebuch.
n, wonach Laurent bestimmte
In ihrem Mittelpunkt steht, die Handlung beherrschend,
blätter aus der Umsturzzeit“ von
Benministers Simons be¬
Boris Bjerossow Nikolajewitsch, ein rücksichtsloser Sinnen¬
ormaler wirtschaftlicher Be¬
mensch. Er ist verheiratet mit Zina, einer entzückenden jungen
Marie v. Bunsen befindet sich auf Seite 10.
verfrüht seien.
Frau, die ihn vergöttert, und er betrügt sie mit Larissa, der
n diese Frage auch mit jener
leidenschaftlichen Frau seines besten Freundes. Aber nicht
sammenhänge, die in den
genug daran, lockt er auch noch Vera, Zinas Schwester, seine
Feuilleton.
Schwägerin also, in seine Netze. Er tut dies vermöge des
onskommission falle, seien
französisch=deutsche Verhand¬
heiligen Rechtes der Leidenschaft", das er zu einer Art
Altes Spiel.
icht nur nützlich, sondern
Philosophie ausgebildet hat. „Es gibt für den Menschen, dessen
In dem neuen Stück „Spiel der Leidenschaft“ von
ne nicht Lösungen vermuten,
Sinne nicht durch die lächerlichen Zwangsvorstellungen der
Artzibatschew, das jetzt das Deutsche Volkstheater füllt und
ße
bürgerlichen Pedanterie bis zur Verstümmelung eingeschüchtert
Fühlungnahme handle.
voraussichtlich noch längere Zeit füllen wird, kommt, im
sind, nur ein Gesetz und ein Recht, das ist die Leiden¬
de Paris“, die Ver¬
zweiten Akt, eine Szene vor, in der man den Dichter des
reich
schaft . . .“ hat er in einem nächtlichen Zwiegespräch im ersten
und Deutschland müsse
„Ssanin“ wiedererkennt. Die Szene, die mit der Handlung
Akt zu Larissa gesagt, und nach dieser Maxime handelt er
gesucht werden,
nichts zu tun hat, aber sie beleuchtet, versammelt eine kleine
schen alle Rechte Frankreichs
auch im zweiten an Vera. Aber im dritten ertappt ihn
Abendgesellschaft auf der Bühne. Ein Arzt ist darunter, ein
Larissa mit dem jungen Mädchen und schlägt Lärm. Zina
russischer Arzt, der, wie er sagt, das Leben kennt, weil er
kommt dazu und erfährt, bisher ahnungslos, im selben Augen¬
Erstaunen darüber aus, daß
„ein Arzt und ein Lump ist; und ein Saufkumpan dazu". Er
blick von dem doppelten Betrug, der an ihr verübt wird. Sie
estimmten. Vorschlägen ge¬
spricht über die Ehe, die er von seinem ärztlichen Junggesellen¬
rächt sich mit Szuvorin, einem jungen Kavallerieoffizier,
einfache Anregungen vor¬
standpunkt aus beurteilt, verurteilt, als eine unmögliche Ein¬
dessen Huldigungen sie einen Akt vorher zurückgewiesen hat.
aufrichtigen Wunsch
richtung. „Die Ehe hat nämlich einen kleinen Uebelstano,“
Nun aber wirft sich die beleidigte Frau schlankweg in seine
ierung, zur Wieder¬
orakelt er: „Mann und Frau sind ewig aneinander gebunden.
Arme, nicht anders, wie Genia Hofreiter in Schnitzlexs Wiener
wirtschaftlicher Be¬
Man kann einen Ochsen nicht mit einem Roß oder einer
Komödie „Das weite Land“, mit der das später entstandene
ezeichnet es aber als nicht
zitternden Hirschkuh zusammenspannen; so verschiedene Ge¬
russische Stück eine große motivische Aehnlichkeit hat.
schläge für Käufe und Ver¬
schöpfe. Nur eines haben sie miteinander gemein: die Leiden¬
hinstelle, das so verwickelte
Bei Schnitzler ist der junge Mensch, der eine einzige
schaft. Es gäbe dafür auch ein anderes Wort . ..“ von dieser
chadenswiederautmachung zu
glückliche Nacht mit seinem Leben bezahlen muß, ein Marine¬
Leidenschaft, für die es auch ein anderes Wort gäbe, handelt
fähnrich; der betrogene Gatte erschießt ihn im Duell. In
die neue, so gar nicht neue Komödie.
Artzibatschews Schauspiel wird er aleichfalls erschossen, aber
e ##
A
.
—
Pie en heshache er ee h.
22,
Fianciscd, Stoczus.E.-
24. nas weite Land
box 29/6
UchelhilteFA PSSRe-Grode, Bertin
Ausschnitt aus:
vom:
70
An Aufsätzen in Zeitschriften will ich nur zitieren
den kurzen Essai in „Ord och Bild- über Richard Moritz
Meyer von seinem Freunde Prof. E. Lehmann.
An Übersetzungen aus dem Deutschen hat das Vorjahr
nicht sonderlich viel gebracht: je einen Band von
W. Bloem, Ebner=Eschenbach, Freussen, Ricarda Huch,
Kellermann, Noda Roda, Erwin Rosen, Stilgebauer und
Wassermann sind zu verzeichnen. Auffälliger ist, daß
älteren deutschen philosophischen Werken nach langer Gleich¬
gültigkeit wiederum Interesse zugewandt wird: Kant und
Schopenhauer haben Übersetzer gefunden und von Schiller "
sowohl die philosophisch=ästhetische Poesie als auch die
Briefe über die ästhetische Erziehung.
Was das Theaterleben Stockholms betrifft, so war
das bemerkenswerteste Ereignis ohne allen Vergleich Max
Reinhardts wochenlanges Gastspiel mit Stücken von
Goethe, Lessing, Schiller, Shakespeare und Strindberg.
Der Erfolg beim Publikum war sehr groß und unbestritten;
die Kritik dagegen war verschiedentlich nicht recht geneigt,
die Verdienste anzuerkennen — besonders in den Fällen,
wenn der Kritiker Ententefreund war. „Minna von Barn¬
helm“ und das Strindbergprogramm waren indessen
absolute Siege, und auch im übrigen war zweifellos der
Eindruck stark nachhaltig und sehr sympathisch. Von
deutschen Stücken auf den schwedischen Bühnen in Stockholm
hat Hofmannsthals „Jedermann“ einen außerordentlichen
und fast grenzenlosen Erfolg gehabt. Schönherrs „Erde“
machte großes Glück; „Der Weibsteufel“ fand mehr
Anerkennung bei der Kritik als beim Publikum. Dagegen
fiel Schnitzlers „Das weite Land“ ab — er ist sonst hier sehr
geschätzt; wenig Wirkung erzielte Hartlebens „Erziehung
zur Ehe“, bessere eine Wiederaufführung von Ludwig
Thomas „Moral“ und Overwegs „Kümmelblättchen“.
Gut ging auch Adolf Pauls „Der Triumph der Pom¬
padour“.
Stockholm
Ruben G: son Berg
anzösischen Botschafters
bungen soll Oesterreich regieren. Dabei ist es nicht etwa so,
aris.
Lamm nebenelliänber siren, ein Pattei, di Sie=Steneche
daß die Gemäßigten die Zügel haben. Im Gegenteil, die
Paris, 5. Oktober.
sozialen brandmarkt und sich mit ihnen verbindet, eine
Gemäßigten vergehen vor Angst, daß sie die Radikalen
r Laurent ist gestern aus
Partei, die den Mittelstand zugrunde richtet, kann nicht
nicht beleidigen, und immerfort müssen sie in dem Gedanken
Vertretung der Bürger sein. Kein Klassenkampf und keine
handeln, die Nebenregierungen zurückzuhalten und den Un= konfessionelle Hetze! Wählet freisinnig und demokratisch!
er französischen Botschafters
n die Blätter, daß die In¬
Die 14. Fortsetzung der Novelle: „Tagebuch.
n, wonach Laurent bestimmte
In ihrem Mittelpunkt steht, die Handlung beherrschend,
blätter aus der Umsturzzeit“ von
Benministers Simons be¬
Boris Bjerossow Nikolajewitsch, ein rücksichtsloser Sinnen¬
ormaler wirtschaftlicher Be¬
mensch. Er ist verheiratet mit Zina, einer entzückenden jungen
Marie v. Bunsen befindet sich auf Seite 10.
verfrüht seien.
Frau, die ihn vergöttert, und er betrügt sie mit Larissa, der
n diese Frage auch mit jener
leidenschaftlichen Frau seines besten Freundes. Aber nicht
sammenhänge, die in den
genug daran, lockt er auch noch Vera, Zinas Schwester, seine
Feuilleton.
Schwägerin also, in seine Netze. Er tut dies vermöge des
onskommission falle, seien
französisch=deutsche Verhand¬
heiligen Rechtes der Leidenschaft", das er zu einer Art
Altes Spiel.
icht nur nützlich, sondern
Philosophie ausgebildet hat. „Es gibt für den Menschen, dessen
In dem neuen Stück „Spiel der Leidenschaft“ von
ne nicht Lösungen vermuten,
Sinne nicht durch die lächerlichen Zwangsvorstellungen der
Artzibatschew, das jetzt das Deutsche Volkstheater füllt und
ße
bürgerlichen Pedanterie bis zur Verstümmelung eingeschüchtert
Fühlungnahme handle.
voraussichtlich noch längere Zeit füllen wird, kommt, im
sind, nur ein Gesetz und ein Recht, das ist die Leiden¬
de Paris“, die Ver¬
zweiten Akt, eine Szene vor, in der man den Dichter des
reich
schaft . . .“ hat er in einem nächtlichen Zwiegespräch im ersten
und Deutschland müsse
„Ssanin“ wiedererkennt. Die Szene, die mit der Handlung
Akt zu Larissa gesagt, und nach dieser Maxime handelt er
gesucht werden,
nichts zu tun hat, aber sie beleuchtet, versammelt eine kleine
schen alle Rechte Frankreichs
auch im zweiten an Vera. Aber im dritten ertappt ihn
Abendgesellschaft auf der Bühne. Ein Arzt ist darunter, ein
Larissa mit dem jungen Mädchen und schlägt Lärm. Zina
russischer Arzt, der, wie er sagt, das Leben kennt, weil er
kommt dazu und erfährt, bisher ahnungslos, im selben Augen¬
Erstaunen darüber aus, daß
„ein Arzt und ein Lump ist; und ein Saufkumpan dazu". Er
blick von dem doppelten Betrug, der an ihr verübt wird. Sie
estimmten. Vorschlägen ge¬
spricht über die Ehe, die er von seinem ärztlichen Junggesellen¬
rächt sich mit Szuvorin, einem jungen Kavallerieoffizier,
einfache Anregungen vor¬
standpunkt aus beurteilt, verurteilt, als eine unmögliche Ein¬
dessen Huldigungen sie einen Akt vorher zurückgewiesen hat.
aufrichtigen Wunsch
richtung. „Die Ehe hat nämlich einen kleinen Uebelstano,“
Nun aber wirft sich die beleidigte Frau schlankweg in seine
ierung, zur Wieder¬
orakelt er: „Mann und Frau sind ewig aneinander gebunden.
Arme, nicht anders, wie Genia Hofreiter in Schnitzlexs Wiener
wirtschaftlicher Be¬
Man kann einen Ochsen nicht mit einem Roß oder einer
Komödie „Das weite Land“, mit der das später entstandene
ezeichnet es aber als nicht
zitternden Hirschkuh zusammenspannen; so verschiedene Ge¬
russische Stück eine große motivische Aehnlichkeit hat.
schläge für Käufe und Ver¬
schöpfe. Nur eines haben sie miteinander gemein: die Leiden¬
hinstelle, das so verwickelte
Bei Schnitzler ist der junge Mensch, der eine einzige
schaft. Es gäbe dafür auch ein anderes Wort . ..“ von dieser
chadenswiederautmachung zu
glückliche Nacht mit seinem Leben bezahlen muß, ein Marine¬
Leidenschaft, für die es auch ein anderes Wort gäbe, handelt
fähnrich; der betrogene Gatte erschießt ihn im Duell. In
die neue, so gar nicht neue Komödie.
Artzibatschews Schauspiel wird er aleichfalls erschossen, aber
e ##
A
.
—
Pie en heshache er ee h.
22,