II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 878

24. Das weite Land
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Lill Marberg und Karl Hans Jaray
Lili Marberg kam als junge Schau- sind hervorzuheben die letzten umfang¬
spielerin vom Münchner Schauspielhaus zu reichen Adaptierungen der kaiserlichen Pri¬
Direktor Weisse ans Wiener Deutsche
vat- und Repräsentationsräume in der Hof¬
Volkstheater, und zwar als Nachfolgerin der
burg und in Schönbrunn; er baute das Pen¬
Odillon. Lili Marberg hatte in München über zinger Schloß Cumberland um und schuf!
300mal die Wildesche Salome gespielt;
viele schön Privatbauten und Inneneinrich¬
Stuck, Lenbach, Pausinger und andere
tungen in Wien, in Österreich, in Ungarn,
große Maler malten sie in dieser Rolle. Der
in der Tschechoslowakei, in Rumänien und
Abschied der Marberg von München war —in Rußland. Jaray war stets bestrebt, aus¬
wie sis selbst sagt — „eine tagelang wäh-Ischließlich österreichische Kunst und die
rende Trauerfestlichkeit“ als Abschluß die¬
österreichische Industrie bei seinen Arbei¬
ser Festlichkeit gab die Stadt München Lili
ten heranzuziehen. Sein leider noch immer
Marberg ein Riesenbankett. Während dieses
nicht
zur
Banketts wurde der Künstlerin ein Gemälde
Wirklichkeit gewordenes
Terrassenprojekt bei der Wiener Staatsoper
von Adolf Heller, „Lili Marberg als Lola
— die beiden Grünflächen links und rechts
Montez“ überreicht. Dann kam sie also ans
vom Hauptportal sollen zu Kaffeegärten!
Wiener Deutsche Volkstheater — und zwei
umgestaltet werden — zählt zu den inter¬
Jahre später wurde sis von Baron Berger
essantesten Entwürfen und harrt der Aus¬
ans Burgtheater verpflichtet. Ihren ersten führung. Auch auf dem Gebiet der Bühnen¬
großen Burgtheater-Erfolg errang sie im
ausstattung leistete Jaray Bemerkenswertes:
„Weiten Land“ von Sehnitzler Seither
die Entwürfe und die Ausführung zu den
schritt sie mit jeder weiteren Rölle von
Dekorationen von „Madame Sans Géne“ (in
Erfolg zu Erfolg. Eine ihrer stärksten |Paris), „Dubarry“, „Scandal“ (im Deutschen
Leistüngen der letzten Jahrs war die
Volkstheater), zum Schiller-Zyklus des
Kaiserin Elisabeth im „Fernen Schiff“ von! Burgtheaters stammen von ihm. Die noch
Rudolf Hans Bartsch.
heute bestehende Dekoration zu „Tristan
Der Architekt Karl Hans Jaray,und lsolda“ schuf er gemeinsam mit Profes¬
Vater des Schauspielers Hans Jaray, absol-Isor Heinrich Lefler. Auf sozialwirtschaft¬
vierte seine Studien in Wien und Paris. Vonllichem Gebiet gründete Jaray die Österrei¬
Jarays zahlreichen Arbeiten in Österreichlchische Fremdenverkehrsgemeinschaft.

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