23.
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Der Schleien der Bierrette
verringert. Das ist teilweise eine Entlastung; aber der in der Kleidung auf den besonderen Lokalton eingestimmt.
pilleton. Gende
Im Regiebuch wird eine Mischung von Maskenkostüm und
Verzicht auf den Gesang verpflichtet andererseits zu aus¬
drucksvollerer Orchestersprache, zu lebendigerer instrumen= Altwiener Tracht eigens vorgeschrieben. Durch das Zurück¬
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taler Schilderung der szenischen Vorgänge, der Stimmungen
greifen auf die typischen Gestalten des Stegreifstückes soll
es Opernhaus.
und Empfindungen der einzelnen Personen.
offenbar das schillernde Spiel zwischen Wirklichkeit und
errette.“ Pantomime in drei Bildern
Phantastik gleich anfangs betont werden. Tragischer
Zu musikalischer Illustration bietet das Stück
* v. Dohnanyi.
Mummenschanz, der auch allerlei Grelles und Gruseliges
vielfache und dankbare Gelegenheit. Die Handlung bringt
August Ben..
verträgt, ohne den strengen Dramaturgen vor den Kopf
aufregende Vorgänge, lyrische Szenen, Graziöses und
launenhafte Kobold, der so gern
Phantastisches in geschickter Mischung. Und es fehlt der
zu stoßen.
nachgeht, gönnt sich zuweilen auch
Pantomime, die eine Zwillingsschwester des Balletts ist,
Schon durch das erste Bild weht schwüle Luft. Pierrot,
ialogi. So hat er es gefügt, daß
ein junger Wiener Maler, steht in trübe Gedanken ver¬
auch an bunten Tanzmomenten nicht, die sich immer in
täten des Operntheaters dasselbe
natürlichster Weise aus der Situation ergeben. Das Text¬
sunken vor dem Bilde seiner geliebten Pierrette, der Tochter
tra“ von Richard Strauß, „Der
eines reichen Hausherrn. Aber Pierrette ließ sich lange
buch hat Arthur Schnitzler aus seinem Schauspiel „Der
von Dohnänyi enden mit einem
Schleier der Beatrice“ geformt. In der neuen Einrichtung
nicht mehr bei ihm blicken, und seither verzehrt er sich in
wahnsinnig gewordenen weiblichen
Sehnsucht nach dem schönen Kinde. Vergebens bemühen sich
ist das ursprüngliche Drama kaum mehr zu erkennen. Aus
die rachedürstige Atridentochter,
seine Kameraden und deren Freundinnen, ihn durch Scherz
dem fünfaktigen, figuren= und episodenreichen Renaissance¬
und Tanz aufzuheitern. Er hat für den Ulk der Bohemiens¬
grauenvollen Triumphreigen leblos
stück sind drei knappe Bühnenbilder geworden. Die Hand¬
solide Wiener Ausgabe — nur ein trauriges Lächeln.
Pierrette tanzt sich an der Leiche
lung, früher vielfach durchzogen von Kriegslärm und
die Realistik des modernen Theaters
Er ist wirklich unheilbar verliebt, der arme Pierrot. Da
Staatsaktion, wurde aus dem Bologna des 16. Jahr¬
Opernbühne den Wahnsinn mit
pocht es an der Türe und die Langvermißte, mit Braut¬
hunderts in das Wien der Biedermeierzeit verlegt, aus dem
omen. Die Lucias und Ophelias
glänzenden Palaste des stolzen Herzogs Bentivoglio wurde
schleier und Myrthenkranz geschmückt, fliegt in seine Arme.:
den Verstand verloren haben, in
Sie ist am Hochzeitsabend ihrem soeben angetrauten Gatten¬
der Salon eines wohlsituierten Spießbürgers „vom Grund“.
, in den zierlichsten Rouladen. Bei
Arlecchino entflohen und will nun gemeinsam mit dem Ge¬
Das Stück hat so durchgreifende Veränderungen an Haupt
liebten sterben. Bevor sich Pierrot noch von seinem Erstaunen
s von heute löst der Wahnsinn Tanz¬
und Gliedern, im Szenengang, in den treibenden Motiven er¬
erholt hat, zieht sie eine zierliche Phiole mit Gift hervor
erscheint umso natürlicher, als die
fahren, daß ein Vergleich des Originals mit der jetzigen
abei ganz aus dem Spiele bleibt. Doch
und gießt es in den Wein. Den Brautschleier ließ sie
Fassung ein wenig lohnendes Beginnen wäre. Und
Schlußkatastrophen endet auch das
achtlos zu Boden fallen. Noch ein letztes Liebesmahl, eine
ein zweckloses. Denn es bleibt schließlich das gute
zufalls. Weder den beiden Werken,
letzte zärtliche Umarmung und das Paar klingt mit den
Recht des Dichters, seinen poetischen Stoff nach eigenem
sonst irgend ein verwandter Zug
Gläsern zum Todestrunke an. Pierrot hal das Gift ge¬
Ermessen umzugestalten, zu varüeren, ihm diejenige
nommen, aber Pierrette graut es plötzlich vor dem Tode
ektra“ ein reifer Meister, der in
Form zu geben, die ihm am passendsten dünkt.
und sie zögert. Da schlägt ihr der Sterbende höhnisch das
wegenen Art über Wagner hinaus
Vielleicht erkannte der Autor selbst, daß sein Schauspiel
kusikdrama freilegt; im „Schleier
Glas aus der Hand, daß es zersplittert. Sie wirft sich
trotz aller rührenden und spannenden Momente den epischen
r Künstler, der hier seinen ersten
über den Toten, rüttelt ihn, taumelt wie sinnlos durch das
Zug nicht verleugnen kann, sich eher wie eine farbenreiche,
ernimmt. Ernst v. Dohnanyi trennt
Zimmer, dann stürzt sie verzweifelt hinaus. Wie man sieht,
in schimmernde Verse gekleidete Novelle liest, denn als
arbeitet schon die Introduktion mit starken Mitteln, drängt
noch nicht vollständig von seinem
kräftiges, scharfumrissenes Drama auf der lebendigen Bühne
der absoluten Musik, in der er
sich abspielt. Nur das Hauptthema wurde in die Pantomime
die grellen Effekte zusammen. Das liegt im Wesen der
eichen Talents geboten hat. Nicht
Pantomime, besonders wenn sie auf tragische Wirkung aus¬
übernommen, mit diesem zugleich das tragische Requisit des
erster Anlauf. Er macht vorläufig
Stückes, der Schleier, der eine ähnlich verhängnisvolle
geht. Da ihr das Wort entzogen ist, kann sie zu umständ¬
licher Vorbereitung und Begründung nicht ausholen, muß
Rolle spielt wie Desdemonas Schnupftuch. Pierrot, Pierrette,
tische Musik zu dem stummen Spiel
s scheint, daß er vorerst seine dra¬
sich kürzer und schärfer fassen mit Geste und Gebärde.
Arlecchino sind die Hauptpersonen dieses Eifersuchtsdramas,
einem Stoffe erproben wollte, der
Lange. verweilen hieße langweilen in solchem Falle. Aber
lauter wohlbekannte Figuren der alten Commedia delllarte.
erfordert, das technische Rüstzeug! Verpflanzt in die Gegend rings um den Stefansturm, auch der Komponist! Verlangt er nicht Ellbogenfreiheit für. seine#
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Der Schleien der Bierrette
verringert. Das ist teilweise eine Entlastung; aber der in der Kleidung auf den besonderen Lokalton eingestimmt.
pilleton. Gende
Im Regiebuch wird eine Mischung von Maskenkostüm und
Verzicht auf den Gesang verpflichtet andererseits zu aus¬
drucksvollerer Orchestersprache, zu lebendigerer instrumen= Altwiener Tracht eigens vorgeschrieben. Durch das Zurück¬
4#
taler Schilderung der szenischen Vorgänge, der Stimmungen
greifen auf die typischen Gestalten des Stegreifstückes soll
es Opernhaus.
und Empfindungen der einzelnen Personen.
offenbar das schillernde Spiel zwischen Wirklichkeit und
errette.“ Pantomime in drei Bildern
Phantastik gleich anfangs betont werden. Tragischer
Zu musikalischer Illustration bietet das Stück
* v. Dohnanyi.
Mummenschanz, der auch allerlei Grelles und Gruseliges
vielfache und dankbare Gelegenheit. Die Handlung bringt
August Ben..
verträgt, ohne den strengen Dramaturgen vor den Kopf
aufregende Vorgänge, lyrische Szenen, Graziöses und
launenhafte Kobold, der so gern
Phantastisches in geschickter Mischung. Und es fehlt der
zu stoßen.
nachgeht, gönnt sich zuweilen auch
Pantomime, die eine Zwillingsschwester des Balletts ist,
Schon durch das erste Bild weht schwüle Luft. Pierrot,
ialogi. So hat er es gefügt, daß
ein junger Wiener Maler, steht in trübe Gedanken ver¬
auch an bunten Tanzmomenten nicht, die sich immer in
täten des Operntheaters dasselbe
natürlichster Weise aus der Situation ergeben. Das Text¬
sunken vor dem Bilde seiner geliebten Pierrette, der Tochter
tra“ von Richard Strauß, „Der
eines reichen Hausherrn. Aber Pierrette ließ sich lange
buch hat Arthur Schnitzler aus seinem Schauspiel „Der
von Dohnänyi enden mit einem
Schleier der Beatrice“ geformt. In der neuen Einrichtung
nicht mehr bei ihm blicken, und seither verzehrt er sich in
wahnsinnig gewordenen weiblichen
Sehnsucht nach dem schönen Kinde. Vergebens bemühen sich
ist das ursprüngliche Drama kaum mehr zu erkennen. Aus
die rachedürstige Atridentochter,
seine Kameraden und deren Freundinnen, ihn durch Scherz
dem fünfaktigen, figuren= und episodenreichen Renaissance¬
und Tanz aufzuheitern. Er hat für den Ulk der Bohemiens¬
grauenvollen Triumphreigen leblos
stück sind drei knappe Bühnenbilder geworden. Die Hand¬
solide Wiener Ausgabe — nur ein trauriges Lächeln.
Pierrette tanzt sich an der Leiche
lung, früher vielfach durchzogen von Kriegslärm und
die Realistik des modernen Theaters
Er ist wirklich unheilbar verliebt, der arme Pierrot. Da
Staatsaktion, wurde aus dem Bologna des 16. Jahr¬
Opernbühne den Wahnsinn mit
pocht es an der Türe und die Langvermißte, mit Braut¬
hunderts in das Wien der Biedermeierzeit verlegt, aus dem
omen. Die Lucias und Ophelias
glänzenden Palaste des stolzen Herzogs Bentivoglio wurde
schleier und Myrthenkranz geschmückt, fliegt in seine Arme.:
den Verstand verloren haben, in
Sie ist am Hochzeitsabend ihrem soeben angetrauten Gatten¬
der Salon eines wohlsituierten Spießbürgers „vom Grund“.
, in den zierlichsten Rouladen. Bei
Arlecchino entflohen und will nun gemeinsam mit dem Ge¬
Das Stück hat so durchgreifende Veränderungen an Haupt
liebten sterben. Bevor sich Pierrot noch von seinem Erstaunen
s von heute löst der Wahnsinn Tanz¬
und Gliedern, im Szenengang, in den treibenden Motiven er¬
erholt hat, zieht sie eine zierliche Phiole mit Gift hervor
erscheint umso natürlicher, als die
fahren, daß ein Vergleich des Originals mit der jetzigen
abei ganz aus dem Spiele bleibt. Doch
und gießt es in den Wein. Den Brautschleier ließ sie
Fassung ein wenig lohnendes Beginnen wäre. Und
Schlußkatastrophen endet auch das
achtlos zu Boden fallen. Noch ein letztes Liebesmahl, eine
ein zweckloses. Denn es bleibt schließlich das gute
zufalls. Weder den beiden Werken,
letzte zärtliche Umarmung und das Paar klingt mit den
Recht des Dichters, seinen poetischen Stoff nach eigenem
sonst irgend ein verwandter Zug
Gläsern zum Todestrunke an. Pierrot hal das Gift ge¬
Ermessen umzugestalten, zu varüeren, ihm diejenige
nommen, aber Pierrette graut es plötzlich vor dem Tode
ektra“ ein reifer Meister, der in
Form zu geben, die ihm am passendsten dünkt.
und sie zögert. Da schlägt ihr der Sterbende höhnisch das
wegenen Art über Wagner hinaus
Vielleicht erkannte der Autor selbst, daß sein Schauspiel
kusikdrama freilegt; im „Schleier
Glas aus der Hand, daß es zersplittert. Sie wirft sich
trotz aller rührenden und spannenden Momente den epischen
r Künstler, der hier seinen ersten
über den Toten, rüttelt ihn, taumelt wie sinnlos durch das
Zug nicht verleugnen kann, sich eher wie eine farbenreiche,
ernimmt. Ernst v. Dohnanyi trennt
Zimmer, dann stürzt sie verzweifelt hinaus. Wie man sieht,
in schimmernde Verse gekleidete Novelle liest, denn als
arbeitet schon die Introduktion mit starken Mitteln, drängt
noch nicht vollständig von seinem
kräftiges, scharfumrissenes Drama auf der lebendigen Bühne
der absoluten Musik, in der er
sich abspielt. Nur das Hauptthema wurde in die Pantomime
die grellen Effekte zusammen. Das liegt im Wesen der
eichen Talents geboten hat. Nicht
Pantomime, besonders wenn sie auf tragische Wirkung aus¬
übernommen, mit diesem zugleich das tragische Requisit des
erster Anlauf. Er macht vorläufig
Stückes, der Schleier, der eine ähnlich verhängnisvolle
geht. Da ihr das Wort entzogen ist, kann sie zu umständ¬
licher Vorbereitung und Begründung nicht ausholen, muß
Rolle spielt wie Desdemonas Schnupftuch. Pierrot, Pierrette,
tische Musik zu dem stummen Spiel
s scheint, daß er vorerst seine dra¬
sich kürzer und schärfer fassen mit Geste und Gebärde.
Arlecchino sind die Hauptpersonen dieses Eifersuchtsdramas,
einem Stoffe erproben wollte, der
Lange. verweilen hieße langweilen in solchem Falle. Aber
lauter wohlbekannte Figuren der alten Commedia delllarte.
erfordert, das technische Rüstzeug! Verpflanzt in die Gegend rings um den Stefansturm, auch der Komponist! Verlangt er nicht Ellbogenfreiheit für. seine#