Me
box 26/5
22. ber junge undandus
um den Kaiser zu Gesicht zu bekommen und für ihren] sitzt. Bei aller seiner Versunkenheit in seiner Liebe zu Helene] Bild der umfänglichen Handlung,
Bruder zu bitten. Der Morgen graut und Eschenbacher hat ihn noch der Gedanke aufrecht erhalten, daß sie eine hoch= in seinen vielen Einzelheiten und
wird aus dem Gefängnis geführt, um gerichtet zu werden. strebende Frau ist. Wenn sie sich aber zur Geliebten Napoleons epischen Form schreit. Man ersieht au
Noch darf er ein Wort mit seiner Schwester sprechen.
hergibt, so ist sie für ihn nur mehr verächtlich. Nun ist er ganz die hier ineinander und durcheinande
Aber bald darauf ertönt hinter der Szene eie
frei von ihr. Nun kann er die große Tat tun, die zu tun er
eigentlich „Medardus und Helene
Salve und Eschenbacher ist gewesen. „Verstehst du das ...?!“
brennend wünscht. Nun kann er das Werk der Rache vollführen:
Medardus die Hauptperson. Der jun
fragt die Mutter Medardus. Und er antwortet ihr: „Es ist nicht
den Kaiser töten. Er ist dazu entschlossen und wartet darauf,
und endet als Held. Abei was dazwi
der Mühe wert, zu leben, Mutter!“ Da reitet der Kaiser gerade
bis der Kaiser die Treppe herabkommen wird. Unterdessen aber
und Schwanken eines Stimmungen
über die Bastei. Die Leute rufen: „Der Kaiser!“ und laufen
strömen Würdenträger und Vornehme die Treppe hinauf, um
unterworfenen Jünglings. Den Dich
näher, um ihn zu sehen. Da sieht die Mutter auf die Kavalkade,
noch zum Empfang zurechtzukommen. Unter ihnen erscheint
Versuchung, historische Lokalbilder Als
dann auf ihren Sohn und rust: „Medardus!“ Und wie in
auch die Marquise. Es ist wie eine blitzschnelle Eingebung, daß
bringen, dazu, in einem Verlauf vor
plötzlicher Eingebung ruft dieser: „Es ist der Mühe wert, zu
Medardus sich auf sie stürzt und sie ersticht. Er tut es ohne
dem Gegenstand eine dramatische ##
leben, Mutter!" Und wieder führt uns der Dichter auf den
Ueberlegung. Und siehe da, wieder hat ihn das ver¬
außerdem Gelegenheit gab, einer sch
Friedhof. Sie graben den Eschenbacher ein. Und als alles sich ver¬
fluchte Weib um die Tat betrogen. Er wird gefangen¬
von Personen individuelle Farben
laufen hat und nur noch Medardus da ist, tritt Helene auf. Sie
genommen. Im Gesängnis besucht ihn die Mutter. In ihr kaum
ein wirksames Kunststück geschaffen,
weiß, was in Medardus' Herzen vorgeht und wie sehr er nach
begonnenes Gespräch kommt der General Rapp im Namen des
Bühne nur durch die Länge der Auffü
Rache dürstet. Und die Rache soll den treffen, der auch ihr der
Kaisers, um ihm die Freiheit zu verkündigen. Es hat sich heraus¬
wird. Es ist ein Stück in Stücken, ##
Verhaßteste ist, der ihr und ihrer Machtbegierde im Wege steht,
gestellt, daß die Marquise schon alle Anstalten getroffen hat,
aber als Drama zu weitschweifig un
den Usurpator. Sie schürt seinen Haß und seine Rachegefühle.
den Kaiser zu ermorden. Das Dazwischentreten des Medardus
nötigen Konzentration. Aus allem lei
Aber sie vergreift sich schwer. Für sie hatte dieser Jüngling trotz
hat sie an der Ausführung ihrer Pläne verhindert. So ist
Arthur Schnitzlers hervor, der immer
seiner bürgerlichen Herkunft einen eigenen Reiz, jenen Reiz,
Medardus zum Retter des Kaisers geworden. Aber einer Lüge
versteht, auch wenn er schwer zu ##
dem die Weiber so oft und so gern unterliegen — sie sah in
will Medardus sein Leben nicht verdanken. Er eröffnet Rapp,
Trotz allen Kürzungen des Buchte
ihm den werdenden echten Mann. Aber trotzdem schätzt sie ihn
daß es seine Absicht war, den Kaiser zu töten. Umgekehrt, meint
sind nur zwei Szenen: die letzte d
zu tief. Sie glaubt, ihn damit ködern zu können,
Medarbus, die Marquise war die Retterin des Kaisers. Wäre sie
des fünften Aktes) hält unser heut
daß sie ihm, wenn die Valois auf Frankreichs Thron sitzen,
nicht gekommen, so hätte er den Kaiser getötet. Rapp geht, diese
fünsstündiges Drama nicht aus. Uebr
reichliche Belohnung verspricht. Das bringt ihn zu sich. Wofür
Sachlage dem Kaiser zu melden. Er kommt wieder, Trotzdem
Kürzungen sehr wohl tunlich. Auf
hält ihn diese Marquise? Sie hat ihn dazu gebracht, seiner
solle Medardus frei sein, wenn er nur mit E renwort verspreche,
dem Burgtheater ist das Stück w
Rache für seine Schwester zu entsagen, und sie mutet ihm zuletzt
nichts mehr gegen den Kaiser zu unternehmen. Aber auch das
Burgtheater hat die fast achtzig reden
gemeine Gesinnung zu. Jetzt ist der Zauber gebrochen. Er stößt
verspricht Medardus nicht. Auch für diesen Fall hat General
sie von sich.
eigenen Bestand geliesert, und man
Rapp seinen Austrag. Medardus muß sterben. Er wird ab¬
nicht allein über viele, sondern über
In der ersten Szene des fünften Aktes erfahren wir, daß
geführt. Rapp sagt zu Etzelt: „Mich dünkt, dieser junge Mensch
Schauspieler verfügt. In eine Würdig
es mit den Unternehmen des nach Frankreich gereisten Gatten
hätte an anderer Stelle stehen sollen.“ — Etzelt: „Sehr wahr,
zugehen ist kaum möglich. Herr Gera
Helenens, des Marquis von Valois, schlecht geht. Die nächste
Herr General. Gott wollte ihn zum Helden schaffen, der Lauf
Er hat schönes Feuer und edle Gebärd
Szene führt uns in den Schloßhof von Schönbrunn, wo viel
der Dinge machte einen Narren aus ihm.“ — Rapp: „Dies
Anfang an das fahrige Wesen des I
Volk, darunter alte Bekannte, herumlungert, um den Kaiser zu
kann in solcher Zeit ein Ehrenname sein wie ein anderer.“ —
gedrückt werden. Frau Bleibtreu
sehen. Alles freut sich des so gut wie beschlossenen Friedens.
Wir hören die Salve. Medardus ist tot und das Stück schließt
des Medardus war über alles Lob.
Wir treffen auch Medardus und seinen Freund Etzelt. Medardus
mit folgenden Worten Rapps: „Ich habe den Auftrag von
Frau Wohlgemuth dargestellt.
spricht sich rückhaltlos aus. Er war entschlossen, Napoleon zu
meinem Herrn, dem Kaiser, die Mutter dieses Tapfern zu grüßen.
prachtvoll Schönheit, Hoheit und Stolz
töten, aber Helenens Reden haben ihm die Hände gebunden.
Es ist der Wille des Kaisers, daß Medardus Klähr mit allen
hört zu den besten Kräften unseres Bu
So oder so, wenn er die Tat vollführte, wäre er ihr Werkzeug.
Ehren und in geweihter Erde begraben werde als dieses Krieges
vielen anderen Rollen bis in die kie
Etzelt meint, Medardus sei deshalb in letzter Zeit so schwer¬
letzter und seltsamster Held.“
sprüht, ist im höchsten Grade sehenswe
mütig gewesen, weil er gehört, daß die Marquise des Kaisers Ge¬
Diese Darstellung des Inhalts des Buches, bei der alles
interessiert bis halb zwölf Uhr aus, s
liebte sei. Zwar sucht Medardus zu widersprechen. Doch der Stachel nicht geradezu Wesentliche ausgelassen ist, gibt ein hinlängliches rief zahllosemal den Dichter.
box 26/5
22. ber junge undandus
um den Kaiser zu Gesicht zu bekommen und für ihren] sitzt. Bei aller seiner Versunkenheit in seiner Liebe zu Helene] Bild der umfänglichen Handlung,
Bruder zu bitten. Der Morgen graut und Eschenbacher hat ihn noch der Gedanke aufrecht erhalten, daß sie eine hoch= in seinen vielen Einzelheiten und
wird aus dem Gefängnis geführt, um gerichtet zu werden. strebende Frau ist. Wenn sie sich aber zur Geliebten Napoleons epischen Form schreit. Man ersieht au
Noch darf er ein Wort mit seiner Schwester sprechen.
hergibt, so ist sie für ihn nur mehr verächtlich. Nun ist er ganz die hier ineinander und durcheinande
Aber bald darauf ertönt hinter der Szene eie
frei von ihr. Nun kann er die große Tat tun, die zu tun er
eigentlich „Medardus und Helene
Salve und Eschenbacher ist gewesen. „Verstehst du das ...?!“
brennend wünscht. Nun kann er das Werk der Rache vollführen:
Medardus die Hauptperson. Der jun
fragt die Mutter Medardus. Und er antwortet ihr: „Es ist nicht
den Kaiser töten. Er ist dazu entschlossen und wartet darauf,
und endet als Held. Abei was dazwi
der Mühe wert, zu leben, Mutter!“ Da reitet der Kaiser gerade
bis der Kaiser die Treppe herabkommen wird. Unterdessen aber
und Schwanken eines Stimmungen
über die Bastei. Die Leute rufen: „Der Kaiser!“ und laufen
strömen Würdenträger und Vornehme die Treppe hinauf, um
unterworfenen Jünglings. Den Dich
näher, um ihn zu sehen. Da sieht die Mutter auf die Kavalkade,
noch zum Empfang zurechtzukommen. Unter ihnen erscheint
Versuchung, historische Lokalbilder Als
dann auf ihren Sohn und rust: „Medardus!“ Und wie in
auch die Marquise. Es ist wie eine blitzschnelle Eingebung, daß
bringen, dazu, in einem Verlauf vor
plötzlicher Eingebung ruft dieser: „Es ist der Mühe wert, zu
Medardus sich auf sie stürzt und sie ersticht. Er tut es ohne
dem Gegenstand eine dramatische ##
leben, Mutter!" Und wieder führt uns der Dichter auf den
Ueberlegung. Und siehe da, wieder hat ihn das ver¬
außerdem Gelegenheit gab, einer sch
Friedhof. Sie graben den Eschenbacher ein. Und als alles sich ver¬
fluchte Weib um die Tat betrogen. Er wird gefangen¬
von Personen individuelle Farben
laufen hat und nur noch Medardus da ist, tritt Helene auf. Sie
genommen. Im Gesängnis besucht ihn die Mutter. In ihr kaum
ein wirksames Kunststück geschaffen,
weiß, was in Medardus' Herzen vorgeht und wie sehr er nach
begonnenes Gespräch kommt der General Rapp im Namen des
Bühne nur durch die Länge der Auffü
Rache dürstet. Und die Rache soll den treffen, der auch ihr der
Kaisers, um ihm die Freiheit zu verkündigen. Es hat sich heraus¬
wird. Es ist ein Stück in Stücken, ##
Verhaßteste ist, der ihr und ihrer Machtbegierde im Wege steht,
gestellt, daß die Marquise schon alle Anstalten getroffen hat,
aber als Drama zu weitschweifig un
den Usurpator. Sie schürt seinen Haß und seine Rachegefühle.
den Kaiser zu ermorden. Das Dazwischentreten des Medardus
nötigen Konzentration. Aus allem lei
Aber sie vergreift sich schwer. Für sie hatte dieser Jüngling trotz
hat sie an der Ausführung ihrer Pläne verhindert. So ist
Arthur Schnitzlers hervor, der immer
seiner bürgerlichen Herkunft einen eigenen Reiz, jenen Reiz,
Medardus zum Retter des Kaisers geworden. Aber einer Lüge
versteht, auch wenn er schwer zu ##
dem die Weiber so oft und so gern unterliegen — sie sah in
will Medardus sein Leben nicht verdanken. Er eröffnet Rapp,
Trotz allen Kürzungen des Buchte
ihm den werdenden echten Mann. Aber trotzdem schätzt sie ihn
daß es seine Absicht war, den Kaiser zu töten. Umgekehrt, meint
sind nur zwei Szenen: die letzte d
zu tief. Sie glaubt, ihn damit ködern zu können,
Medarbus, die Marquise war die Retterin des Kaisers. Wäre sie
des fünften Aktes) hält unser heut
daß sie ihm, wenn die Valois auf Frankreichs Thron sitzen,
nicht gekommen, so hätte er den Kaiser getötet. Rapp geht, diese
fünsstündiges Drama nicht aus. Uebr
reichliche Belohnung verspricht. Das bringt ihn zu sich. Wofür
Sachlage dem Kaiser zu melden. Er kommt wieder, Trotzdem
Kürzungen sehr wohl tunlich. Auf
hält ihn diese Marquise? Sie hat ihn dazu gebracht, seiner
solle Medardus frei sein, wenn er nur mit E renwort verspreche,
dem Burgtheater ist das Stück w
Rache für seine Schwester zu entsagen, und sie mutet ihm zuletzt
nichts mehr gegen den Kaiser zu unternehmen. Aber auch das
Burgtheater hat die fast achtzig reden
gemeine Gesinnung zu. Jetzt ist der Zauber gebrochen. Er stößt
verspricht Medardus nicht. Auch für diesen Fall hat General
sie von sich.
eigenen Bestand geliesert, und man
Rapp seinen Austrag. Medardus muß sterben. Er wird ab¬
nicht allein über viele, sondern über
In der ersten Szene des fünften Aktes erfahren wir, daß
geführt. Rapp sagt zu Etzelt: „Mich dünkt, dieser junge Mensch
Schauspieler verfügt. In eine Würdig
es mit den Unternehmen des nach Frankreich gereisten Gatten
hätte an anderer Stelle stehen sollen.“ — Etzelt: „Sehr wahr,
zugehen ist kaum möglich. Herr Gera
Helenens, des Marquis von Valois, schlecht geht. Die nächste
Herr General. Gott wollte ihn zum Helden schaffen, der Lauf
Er hat schönes Feuer und edle Gebärd
Szene führt uns in den Schloßhof von Schönbrunn, wo viel
der Dinge machte einen Narren aus ihm.“ — Rapp: „Dies
Anfang an das fahrige Wesen des I
Volk, darunter alte Bekannte, herumlungert, um den Kaiser zu
kann in solcher Zeit ein Ehrenname sein wie ein anderer.“ —
gedrückt werden. Frau Bleibtreu
sehen. Alles freut sich des so gut wie beschlossenen Friedens.
Wir hören die Salve. Medardus ist tot und das Stück schließt
des Medardus war über alles Lob.
Wir treffen auch Medardus und seinen Freund Etzelt. Medardus
mit folgenden Worten Rapps: „Ich habe den Auftrag von
Frau Wohlgemuth dargestellt.
spricht sich rückhaltlos aus. Er war entschlossen, Napoleon zu
meinem Herrn, dem Kaiser, die Mutter dieses Tapfern zu grüßen.
prachtvoll Schönheit, Hoheit und Stolz
töten, aber Helenens Reden haben ihm die Hände gebunden.
Es ist der Wille des Kaisers, daß Medardus Klähr mit allen
hört zu den besten Kräften unseres Bu
So oder so, wenn er die Tat vollführte, wäre er ihr Werkzeug.
Ehren und in geweihter Erde begraben werde als dieses Krieges
vielen anderen Rollen bis in die kie
Etzelt meint, Medardus sei deshalb in letzter Zeit so schwer¬
letzter und seltsamster Held.“
sprüht, ist im höchsten Grade sehenswe
mütig gewesen, weil er gehört, daß die Marquise des Kaisers Ge¬
Diese Darstellung des Inhalts des Buches, bei der alles
interessiert bis halb zwölf Uhr aus, s
liebte sei. Zwar sucht Medardus zu widersprechen. Doch der Stachel nicht geradezu Wesentliche ausgelassen ist, gibt ein hinlängliches rief zahllosemal den Dichter.