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22. Denjunge Medandus
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in der Lage sei, ein dieser Stellung entsprechendes Budget vor= wünsche von Abgeordneten oder deren Wahlbezirken zu erfüllen.
Löllogerr
zulegen, da ihm die parlamentarischen Verhältnisse nicht ge¬ Der Bestand des Ministeriums, der mit solchen Mitteln zumeist
Trauer
statteten, neue Einnahmsquellen zu erschließen, und die alten erkauft werden muß, ist die Nebensache, die Erlangung des
nicht mehr ausreichen, die wachsenden Auslagen für Heer und budgetären Gleichgewichtes ist die Hauptsache. Das aber ist
Es ist seit I
Flotte zu bestreiten!
verloren gegangen, seitdem die neue Methode sich eingebürgert Finanzminister in
Warum Herr v. Bilinski das nicht getan hat, ist uns hat, das Verhandeln mit den Parteien durch ein Verhandeln Hause den Steatsvor
unerfindlich. Er hat auf allen Seiten, bei allen Ressorts ge= mit Personen zu ersetzen.
der gestrigen Eröffn
große Katastrophe und der individuelle Einzelfall, die Tragödie,
Das Alphabet d
Feuilleton.
die Komödie und die Idylle hatten in diesem Bildersaal Platz, wegen, nimmt seinen 2
TIn
Sollte es aber umgekehrt gewesen sein? Sollte Schnitzler wirklich Buchhändlersohnes Med
Burgtheater.
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die Ereignisse der Geschichte nicht bloß als Vorwand gewählt die heranmarschierenden
haben, sondern war es Wunsch, Wille und Vorstellung: ein die erste Niederlage zu
Von
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Zeitbild dichterisch auszugestalten, aus dem Brodem, der da auf= Mutter und Schwester
Leopold Jacobson. 7027 K
stieg, den geheimnisvollen Sinn von Menschheitsfragen zu deuten? Prinz Francois von V
(Artur Schnitzler: „Der junge Medardus“, dramatische Historie in
Hatte das Große sein Herz und das Kleine nur sein Interesse?
von Valois, dessen Le
einem Vorspiel und fünf Aufzügen.)
Man müßte es bedauern, wenn es so wäre. Denn das Ge¬
auf den Königsthron
Das Problem des dichterischen Schaffens zu ergründen, ist
schichtliche im „Jungen Medardus“ ist bloß ein Schnörkel. Das Prinz liebt Agathe, un
scheinbar eine müßige Spielerei. Wir wissen: Intuition ist alles.
Stück zerfällt in zwei Teile: in die Historie und in die dra- Heirat nicht erlangen ka
Aber von einer zwiespältigen Empfindung beherrscht, sucht man bei
matische Anekdote; die Historie ist mit leichten Pinselstrichen, in Eltern werden morgen
diesem neuen Werke Schnitzlers dennoch zu ergründen, was eher
matten Farben hingewischt, die Anekdote hat theatralische Span= Sohnes zu umarmen.
da war: die bunten Umrisse einer großen Zeitbewegung oder das
nung. Die Historie ist dürftig, aus bunten Flicken zusammen¬
nur erschienen ist, um
dramatische Einzelschicksal, zu dem der Rahmen erst gefunden gesetzt, die schon mit geringerer schriftstellerischer Kultur, aber mit
veranlassen. Die Liebe
werden mußte. Wenn eine innere Gesetzmäßigkeit fehlt, drängen gleicher äußerer Wirkung von einer Gilde wienerischer Lokaldichter ihre Leichen werden ge
sich solche Fragen von selbst auf. Man könnte ohne weiteres den vorgeschrieben wurde: man braucht nur eines der Werke von Medardus mit den kam
Schauplatz dieses Stückes von Wien nach Paris verlegen, brauchte Friedrich Kaiser, Anton Langer und Eduard Dorn sich in Er= gefunden hat. Medardus
nur einige Aeußerlichkeiten zu ändern, und hätte eines der innerung zu rufen. Wem sind noch die Gestalten der ernsten berufen ist; das schre
historischen Anekdotenstücke mehr, in denen der Kampf und furchtsamen Bürgermiliz etwas Neues, wem die Studenten= andere Richtung. Was
der Legitimisten gegen den Werwolf Napoleon die Trieb-begeisterung, wem der Herr von Adabei, dem auch der will an dem stolzen Her
feder von Leidenschaften und bunten Intrigen bildet. Schnitzlers
eine
Krieg nur
Gelegenheit mehr ist, Interessantes Schwester in den Tod i#
prachtvoll entworfene Revolutionskomödie „Der grüne Kakadu“ zu sehen und zu beklatschen, wem der Judas, der unter der
Das ist das Vorf
zeigt, daß er schon vor Jahren auf diesem dramatischen Wege zu Maske des Biedermanns in den Familien herumspioniert und
Bilder, die mehr einen
schreiten wußte. Er kehrte bald um und versenkte sich wieder in Unschuldige der Polizei denunziert, wem der entschlossene Märtyrer
haben, folgt nun die Er
den Kreis seiner Gegenwartsmenschen mit ihren mehr nach innen der Freiheitssache und Tyrannenmacht, der mutig in den Tod
die beiden Leichen ins G
gekehrten Sehnsüchten und Träumen.
geht? Wir kennen sie alle, in ihren einzelnen Beziehungen und
Schwester des Prinzen #
Und nun kann man sich's unschwer vorstellen, daß ihn untereinander, wir haben im Gedächtnis ein ganz bestimmtes dem Sarg des Bruders
plötzlich wieder ein Stoff beherrschte, der eine weite Perspektive theatralisches Bild von dem Wien der Basteien, wo die Be¬
nicht. Er schleudert ihr
brauchte; ein Stoff, der ihm von irgendwoher zuflog und nicht völkerung halb geängstigt, halb neugierig den Belagerungskampf von ihren „hochmütig m
allein von innen heraus zu beleuchten war. Welche Farben sollte
verfolgt; wir wissen, daß es auch unter den fremden Soldaten Valois, ihr Bräutigam,
er wählen? Der Stoff ist französische Historie. Aber da schreckte
ein paar anständige Offiziere gibt, die sich bei der Einquartierung
er verwundet
ihn
den Dichter wohl der Schatten Sardous, und so tauchte in seiner als Ehrenmänner benehmen. Zugegeben, daß ein bestimmter keimt ein heißes Verlan
das Wien von anno
Phantasic schließlich
1809 dramatischer Hintergrund bestimmte Erscheinungen bedingt; das eine Botin ins Haus, u
auf: die wildbewegte
Zeit,
da Napoleon mit seinen aber ist die große Kunst des Dichters, im Widerspiel historischer eröffnen. Sein Herz ist
Truppen einmarschierte, sein
Name wie ein blutiger Feuerball und individueller Probleme zu neuen und positiven Resultaten zu steckt: er will die Prinze
drohend über die Stadt hinzog und der große
Aufruhr aller gelangen. „Der junge Medardus“ ist als allgemeines Zeitbild dann öffentlich machen.
Menschlichkeiten sich äußerte: Vaterlandsproblem,
Verzweiflung nur ein Schaustück und die sprachlichen und technischen Mittel sein Entschluß zunichte:
die in dumpfer Ohnmacht mit den Ketten rasselt,
Enthusiasmus, bleiben in den Grenzen der Gewöhnlichkeit. Hie und da nur Da kommt ein neues U
die Sehnsucht nach der Befreiungstat, Rache, Schicksal. Die leuchtet ein warmer poetischer Strahl.
Medardus. Sein Onkel