22. DenjungeMadanan
Ur
333
beherd
Kon-MOnIT
Grea
füs- Aastalig Anschrichten
Konkordiaplutz 4
Osterr. Volks Zeitung. Wies
2.5 NOV 1910
(Theater und Kunst.
Burgtheater. Die mit Spannung erwartete erste
Aufführung der historischen Tragödie (Der junge
Mebardus“ von Artur Schnitzlerslerzielte gestern
ein tiekgehendes Interesse Von S X8 Publikums.
Obwohi durch das Drama kein einheitlicher Zug geht und
das dämonische Haß= und Liebesspiel des Helden und
seiner Partnerin das Publikum manchmal stutzig machte,
erzielten Stück und Derstedung doch einen Erfolg, der sich
besonders stürmisch in der ersten Hälfte des Dramas
äußerte. Im Anfang dankte dre Regisseur Herr Thimig
für die freundliche Aufnahme, später wurde Schnitzler
selbst durch zahlreiche Hervorrufe ausgezeichnet. Am
stärksten wirkte die Friedhofszene, dann die Liebesszene
im Garten des Herzogs von Valois, die hochdramatische
Szene, in der Eschenbacher zum Tode geführt wird, serner
die Basteiszene und das dramatisch bewegte Bild vor
dem Schönbrunner Schlosse. Es gab auch tole Punkte
und retardierende Momente, an denen wohl auch der
häusige Szenenwechsel Schuld trug. Die Schlußszene
im Kerker ist zwar mit großer dramatischer Kraft geführt:
doch das Zuviel, die grausame Seelenmarter der Mutter
und die in dieser Situation unbegreifliche Selbst¬
zerstörungswut des Helden, weckten vielfach Bedenken.
Der Beifall war auch am Ende des Stückes noch ein
sehr starker. „Das Stück endete erst gegen ½12 Uhr.
Ueber sei Qualitäten, sowie über die Darstellung
sprechen wir an anderer Stelle. — Der Vorstellung wohnten
Er
3 Ferdinand mit Gemahl##
V. Ch.
und Erzherzog Karl Stephan bei.
77
Telephon 12.801.
„ODSENVEN
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minnespolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
Quellenangebe ohne Gewähr.)
Ausschnit-awfa
#. R.16%
vom:
###V 100.18.
Wiener applaudiren
ihrer Verspottung.
„Der junge Medardus“ findet eine
glänzende Aufnahme.
Wien, 24. Nov. — Im Burgtheater
ging heute vor ausverkauftem Hause die
Erstaufführung von Arthur Schnitzlers
neuer dramatischer Hisförie „Der junge
Medardus“ über die Bretter. Das an
diehterischen Schönheiten reiche Stück fand
eine glänzende Aufnahme, obgleich es eine
blutige Satyre auf das typische Wiener¬
thum bildet. Die Darsteller wurden bei
jedem Aktschluß unzählige Male gerufen!
[und der Dichter erhielt eine Ovation.
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beherd
Kon-MOnIT
Grea
füs- Aastalig Anschrichten
Konkordiaplutz 4
Osterr. Volks Zeitung. Wies
2.5 NOV 1910
(Theater und Kunst.
Burgtheater. Die mit Spannung erwartete erste
Aufführung der historischen Tragödie (Der junge
Mebardus“ von Artur Schnitzlerslerzielte gestern
ein tiekgehendes Interesse Von S X8 Publikums.
Obwohi durch das Drama kein einheitlicher Zug geht und
das dämonische Haß= und Liebesspiel des Helden und
seiner Partnerin das Publikum manchmal stutzig machte,
erzielten Stück und Derstedung doch einen Erfolg, der sich
besonders stürmisch in der ersten Hälfte des Dramas
äußerte. Im Anfang dankte dre Regisseur Herr Thimig
für die freundliche Aufnahme, später wurde Schnitzler
selbst durch zahlreiche Hervorrufe ausgezeichnet. Am
stärksten wirkte die Friedhofszene, dann die Liebesszene
im Garten des Herzogs von Valois, die hochdramatische
Szene, in der Eschenbacher zum Tode geführt wird, serner
die Basteiszene und das dramatisch bewegte Bild vor
dem Schönbrunner Schlosse. Es gab auch tole Punkte
und retardierende Momente, an denen wohl auch der
häusige Szenenwechsel Schuld trug. Die Schlußszene
im Kerker ist zwar mit großer dramatischer Kraft geführt:
doch das Zuviel, die grausame Seelenmarter der Mutter
und die in dieser Situation unbegreifliche Selbst¬
zerstörungswut des Helden, weckten vielfach Bedenken.
Der Beifall war auch am Ende des Stückes noch ein
sehr starker. „Das Stück endete erst gegen ½12 Uhr.
Ueber sei Qualitäten, sowie über die Darstellung
sprechen wir an anderer Stelle. — Der Vorstellung wohnten
Er
3 Ferdinand mit Gemahl##
V. Ch.
und Erzherzog Karl Stephan bei.
77
Telephon 12.801.
„ODSENVEN
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minnespolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
Quellenangebe ohne Gewähr.)
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Wiener applaudiren
ihrer Verspottung.
„Der junge Medardus“ findet eine
glänzende Aufnahme.
Wien, 24. Nov. — Im Burgtheater
ging heute vor ausverkauftem Hause die
Erstaufführung von Arthur Schnitzlers
neuer dramatischer Hisförie „Der junge
Medardus“ über die Bretter. Das an
diehterischen Schönheiten reiche Stück fand
eine glänzende Aufnahme, obgleich es eine
blutige Satyre auf das typische Wiener¬
thum bildet. Die Darsteller wurden bei
jedem Aktschluß unzählige Male gerufen!
[und der Dichter erhielt eine Ovation.