II, Theaterstücke 22, Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 112

S en
e.
Stücke sehr ankommt, wurden glänzend gespielt und
zeugt, daß ihr eine große Zukunft blüht. Gegenwär petanm. L#
namentlich Ellenhorst und Basch sind hervor¬
tig unterhandelt der Impresario des Teatro Massimo
Pult ein Roman gefunden worden sei, der den
in Syrakus mit ihr, um sie für den Maskenball, für
zuheben Herr Gerasch als Medardus hatte pracht¬
Titel „Altershausen“ führt, beruht lediglich
Ruy Blas und die Hugenotien zu gewinnen.“ D
volle Momente, verschluckte jedoch vieles und ver¬
auf Vermutungen. Nur so viel steht fest, daß der
gleichfalls in Mailand erscheinende „Gazetta Tea¬
sagte an manchen entscheidenden Stellen. Großartig
Verstorbene sich vor mehreren Jahren seinen
trale Italiana“ schreibt: „Unter den letzten Darbie¬
war Frau Römpler=Bleibtreu. Auch Herr
Freunden gegenüber dahin geäußert hat er arbeite
tungen der Saison hat eine junge ünstlerin aus
Balajthy als ihr Bruder spielte vortrefflich.
Böhmen Frl. Else Kolliner, durch ihre wunderschöne,
noch an einem Roman, den er aber später bei¬
Von rührender Einfachheit war Treßler als in guter Schule gebildete Stimme, einen glänzenden
seite gelegt hat.
Buchhändler Etzelt. Die patriotischen Lieder, die im Erfolg zu verzeichnen gehabt.“
#— Sterbefall. Mittwoch verschied im 46. Lebens¬
ersten Bild gesungen wurden, weckten große Be¬
*— Von fremden Bühnen. Fräulein Magda
jahre nach langem, schweren Leiden Frl. Emma
geisterung.
[Spiegel, die heimische, den Pragern wohlbekannte
Häring, Logenschließerin am Kgl. Deutschen Landes¬
theater (Parterre links), welche durch nahezu drei
Künstlerin, die ja auch auf der Bühne unseres Deut¬
er
Die Aufnahme des Werkes.
Jahrzehnte im Dienste des Theaters war und sich in¬
schen Theaters in „Aida“ erfolgreich debutierte, wirkt
folge ihres pflichteifrigen bescheidenen Wirkens all¬
gegenwärtig an den Vereinigten Stadttheatern in
Wien, 24. Nov., 12 Uhr nachts.
gemeiner Sympathien erfreute. Das Leichenbegängnis
Düsseldorf und Duisburg. Jüngst sang sie in Duis¬
findet Samstag, den 26. d. um 3 Uhr nachmittags vom
Gegen ¾412 Uhr endete die Vorstellung, die
burg die Acuzena, worüber wir in den „Duisburger
deutschen pathologischem Institut aus statt.
punkt halb 7 Uhr begonnen hatte. Sie hielt vom
Nachrichten“ lesen: „Frl. Spiegel entledigte sich
2— Meine erste Zeitung. Einem vielfach ge¬
des gesanglichen Teiles ihrer Aufgabe, was Vortrag,
Anfang bis zum Schluß das Interesse des Publi¬
äußerten Bedürfnis Rechnung tragend, wurde in
klare Phrasierung und Akzentuierung anbelangt, in
kums wach, welches sich jedoch erst in dem zweiten,
Wien eine neue Kinderzeitschrift, betitelt „Meine
musterhafter Weise. Die Ausgeglichenheit der Re¬
dramatischeren Teil besonders stark zeigte. Während
erste Zeitung“, gegründet, und die Firma R.
gister ihres umfangreichen Organes ist besonders zu
das Publikum im ersten Teil dem Dichter respekivolle
Lechner (Wilh. Müller), Wien I. Graben 31, über¬
loben. Musikalische Intelligenz und durchgebildete
nahm dieselbe in ihren Verlag. Diese Halbmonats¬
Sympathie bewies wurde es im zweiten Teil sehr
Technik sind der Sängerin in beachtenswertem Maße
schrift steht unter der pädagogischen Leitung eines an¬
warm und überschüttete ihn mit spontanem Beifall.
eigen.“
gesehenen Wiener Schulmannes und soll hauptsächlich
Schnitzler mußte nach allen Aktschlüssen wiederholi
Frl. Ottilie Siedig, Schülerin des Gesangs¬
den im Volksschulalter stehenden Kindern (7—12
Jahre) eine gesunde Quelle der Unterhaltung und
vor der Rampe erscheinen. Ganz besonders gefiel
meisters J. Manas, wurde nach erfolgreichem
Belehrung sein. Der Abonnementspreis dieser Kin¬
Probesingen vom Herbst 1911 ab als Opernsoubrette
das Bild „Auf dem Glacis“ mit der dramatisch
derzeitung beträgt per Quartal nur K 1.80, ein Probe¬
an das Stadttheater in St. Gallen engagiert. Dies
überaus wirksamen Szene Schönbachers und das
1.—.
abonnement auf die ersten fünf Hefte kostet K
ist bereits die vierte Schülerin innerhalb eines Halv¬
reizvolle Schönbrunner Bild mit der bewegten
Probeheft gratis. Abonnements nimmt der Verlag
jahres, welche aus der Gesangsschule Manas Enga¬
sowie jede andere Buchhandlung entgegen.
Volksmenge. Freilich zeigte sich, daß das Stück für
gement gefunden hat.
„Das Wiener Theaterelend“. „Ein Lesebuch
eine Bühnenaufführung doch noch mancher Ver¬
*— Desider Zador, der einstige Bariton
für das allgemeine Publikum", betitelt sich eine im
änderung bedarf. Man hat zum Vorteil des Dra¬
unserer Deutschen Landesbühne, ist nach überaus
Verlage von Franz Schöler, Wien=Döbling erschiene¬
mas im letzten Moment zwei Bilder weggelassen,
nen Broschüre, in welcher der Verfasser, Schriftsteller
erfolgreichem Gastspiel auf mehrere Jahre und
darunter das zweite Friedhofsbild.
Heinrich Müller, die Wiener Theater, Bariêtes.
unter glänzenden Bedingungen an die Dresdener
Kabarets, Orpheums usw. kritisch bespricht, den Kampf.
Jetzt erst, nach der ersten Aufführung, die doch
Hofoper verpflichtet worden.
der Bühnen zwischen „Sein und Nichtsein“ schildert¬
mehr den Charakter einer Generalprobe hatte, wer¬
und die Ueberproduktion an Theatern und Bretteln
Leo Falls erfolgreiche Novität „Das
den Dichter und Direktor wissen, wo die Operations¬
für das Theaterelend mit verantwortlich macht. Die
Puppenmädel“ wurde bisher von nicht weniger als Broschüre, die um den Preis von 50 h von dem ge¬
schere anzusetzen ist. Denn für einen Theaterabend
nannten Verlage bezogen werden kann, wird alle
112 Bühnen zur Aufführung erworben.
ist der „junge Medardus“ zu lang. Er leidet ins¬
Theaterleute und das Theaterpublikum interessieren.
— Die Ehe der Frau Odilon. In Wiener
besondere an der Ueberhäufung dramatischer Mo¬
Künstlerkreisen verlautet, daß Frau Odilon die
tive, welche die Handlungen wiederholt zerreißen.
Scheidung ihrer in Ungarn geschlossenen Ehe mit
Das Liebesdrama und die historische Darstellung
Rlub deutscher Rünstlerinnen, Postg. 7.
[Bela Pecic anstrebe. Der Grund ist Eifersucht
des Kriegsjahres 1809, sowie die Detailausfüh¬
000 Skioptikonvortrag Pr# Julius Leisching.
und Verschwendungssucht des Pecic. — In Ver¬
258
rung ist viel zu eingehend.
222 Muhamedanische Hunst. Samstsg Zu. d. M. 5 Uhr.
tretung der Frau Odilon stellt Dr. Emil
Im allgemeinen war es ein Ehrenabend für
605 Sitzkarten für Mitglieder 1 Nrone, Nichtmitglieder
Frischauer in einer Zuschrift an die Wiener
die österreichische Literatur und für das Burg¬
13886.
56° 2 Kronen, Stehplatz 1 Krone.
Blätter fest, daß es den Tatsachen nicht entspricht,
theater. Das Burgtheater hat eine kolossale
daß der Oberste Gerichtshof unter Berücksichtigung
Arbeit geleistet. Frau Römoler=Bleibtren
eines Berichtes des Kurators das die früheren Er¬
Kunst.
und Herr Balajthy boten wie schon erwähnt,
kenntnisse aufhebende Urteil gefällt hat, da aus
Leistungen, die sich sehr hoch über die anderen
er 80. Geburtstag des Professors von
dieser Fassung hervorgeht, daß der Kurator selbst
erhoben. Frl. Wohlgemut, eine hoheitsvolle
Zumbusch. Anläßlich seines 80. Geburtstages wur¬
für die Aufhebung des Urteils eingetreten ist. Es
Erscheinung, fand für die kalte schöne Prinzessin
den dem Bildhauer Herrenhausmitglied Professor
geht im Gegenteil aus dem Prozeßakte klar hervor,
Helene den richtigen Ton und die rechte Geberde.
Kaspar Ritter von Zumbusch besondere Ehrungen
daß das Eheungiltigkeitsverfahren nicht gegen den
Ein würdevoller Herzog war Herr Hartmann.
zuteil. Zunächst sandte der Kaiser ein außerordent¬
Willen des Kurators eingeleitet und durchgeführt
lich herzliches Glückwunschtelegramm. Weiters be¬
Der Thronfolger bei der Premiere.
wurde, und Dr. Frischauer hat in der mündlichen
glückwünschten den greisen Künstler die Verfassungs¬
Verhandlung vor dem Oberlandesgerichte, bei wel¬
Wien, 24. November.
partei des Herrenhauses, die Wiener „Concordia“,
cher der Kurator als Berufungsgegner erschien, in
Nach dem dritten Aufzug erschienen der Thron¬
Ministerpräsident a. D. Dr. von Koerber, die
entschiedener Weise gegen diese Haltung des Kura¬
folger Erzherzog Franz Ferdinand mit Ge¬
Wiener Akademie der bildenden Künste, Erzherzogin
tors Stellung genommen.
mahlin und der Herzog von Württemberg in
Marie Therese, Ministerpräsident Baron Bienerth,
— Eine interessante Uraufführung findet
der Hofloge.
Bürgermeister Dr. Neumeyer, sowie zahlreiche
Mitte Januar i New York statt. Direktor
Maler und Bildhauer im In= und Auslande,
[Savage hat eine Operette von zwei Wiener
Bühnenkünstler, Schriftsteller, Architekten, Kunst¬
7—. Neues Theater. Heute Freitag wer¬
Autoren, und zwar Alexander Engel und Alex¬
gewerbetreibende u. v. a.
den Arthur Schnitzlers mit so außergewöhnlichem
ander Landesberg, erworben, die in erster Be¬
2.— Ausstellung schwedischer Künstler in Prag.
Beifall aufgenommene Einakter „Marionetten“setzung und mit großer Ausstattung in Szene gehen
Am Samstag, den 26. d. M., eröffnet die Künstler¬
(„Puppenspieler“
„Der tapfere Kassian“ und wird. Das Werk betitelt sich „Die rote
vereinigung „Manes“ in ihrem Pavillon unterhalb
„Zum großen Wurstel“) als 37. Ab.=Vorst., 1. S.
Mühle“, die Musik stammt von dem amerikani¬
des Kinskygartens eine große Kollektiv=Ausstellung
zum erstenmale wiederholt. — Morgen Samstag
schen Komponisten E. Lüders, dessen Werk „Der
der schwedischen Künstlerschaft. Die Kollektion zählt
wird als 38. Ab.=Vorst., 2. S. „Banadietrich“,
über 200 Werke und enthält die hervorragendsten Re¬
Prinz von Pilsen“ vor kurzem in Amerika die vier¬
#führ.
präsentanten der schwedischen Malexei und Bild¬
Sonntag als 39. Ab.=Vorst., 3. Serie „Rigo¬
hundertste Aufführung erlebt hat.
hauerei. U. a. von Behm W., Bergman O., Berg¬
letto“ in der bereits mitgeteilten Besetzung
*.— „Die Hermannschlacht.“ Aus Dux wird
ström A., Bergström S., Bernhard=Oesterman G.,
gegeben.
uns geschrieben: Auch die sonntägige Nachmittags¬
Björck O., Boberg F., Fahlerantz A., Fiaestad G.,
*— Landestheater. Samstag gelangt Her¬
vorstellung dieses nationalen Bühnenstückes erzielte
Hallström G., Hedberg E., Hesselbom O., Hjortz¬
mann Bahrs „Konzert", Sonntag als XVI.
ein vollständig ausverkauftes Haus. Der stürmische
berg O., Kallstenius G., Larsson C., Linberg E.,
Beifall gab den Beweis, daß das Spiel ausgezeichnet
volkstümliche Vorstellung „Familie Schimek“
Milles C., Norlind E., Oesterman E., Schultzberg A.,
klappte und das Stück allgemein gefiel. Daß Fräulein
Svedlung P., Wallander A. Zorn A — Ausstel:
mit Max Pallenberg als Zawadzky zur Auf¬
Hedi Richter und Herr Schröpfer, welch letz= jungsstunden 9—4. Entree 1 K, Vereinskarten 60 h,
führung.
terem ein Kranz mit schwarz=rot=goldener Schleife
Katalog 60 h.
— Gastspiel Max Pallenberg. Infolge des
überreicht wurde, sowie auch sämtliche übrigen Dar¬
Die Schwarzweißtechnik findet mehr und
steller sich ihrer Aufgabe tadellos entledigten, ist
stürmischen Erfolges, den Max Pallenberg am
mehr Eingang in den Künstler=Kreisen und ganz besonders
Der Theaterverein steht mit
selbstverständlich.
vorigen Sonntag als Zawadzky in „Familie
auch bei denen, die für industrielle Zwecke sich betätigen.
Saaz in Unterhandlungen; das Werk soll dort durch
Man denke an die effektvollen Plakate, welche die Schwarz¬
Schimek“ im Landestheater hatte, findet am
unsere Künstler aufgeführt werden. Eine Brutto¬
weißkunst hervorbrachte. So einfach die Sache aber aus¬
Sonntag den 27. abermals eine Aufführung des
sieht, ein so hohes Studium erfordert die Kenntnis dieser
Einnahme von 2000 K wurde zugesichert. — Sonn¬
beliebten Schwankes mit dem Künstler als XVI.
Technik. Wie man sich im Wege des Selbstunterrichtes da¬
tag, den 27. d., finden unwiderruflich die zwei letzten
mit vertraut machen kann, das zeigt Professor K. Wellners¬
volkstümliche Vorstellung zu ermäß. Preisen statt.
Vorstellungen und zwar um halb 4 Uhr nachmittags
Werkchen, betitelt „Schwarzweißkunst", in 10 instruktiven
und 8 Uhr abends statt. Kartenvorverkauf C. Wei¬
#Else Kolliner, eine Pragerin, die ihre Ge¬
Vorlagetafeln mit leichtverständlichem Text. (Verlag von
gends Papiergeschäft, Dux.
sangsstudien in Florenz beendet hat und nun zur
Otto Maier, Ravensburg.)
italienischen Bühne gegangen ist, hat dieser Tage in
2.— Paul Heyses Nobelpreis. Paul Heyse
2— Ueber Egon Abler, einen jungen Karls¬
Desio bei Monza debutiert. Dem Mailänder „Teatro“
hat seit der Verleihung des Nobelpreises (224.000
bader Maler, lesen wir in einem Wiener Kunstbriefe
entnehmen wir folgendes Referat: „Die sehr begabte
Mark) eine Unmenge von Bettelbriefen von Einzel= von Walter Serner in der „Karlsb. Ztg.“: „Der
Primadonna Frl. Else Kolliner, die der Schule der
personen und Vereinen erhalten. Er läßt nunmehr junge Künftler, der in Prag und München bei
geschätzten Lehrerin Ida Pagin große Ehre macht,
durch die Zeitungen mitteilen, daß diese Briefe un= Meistern in die Lehre ging, hat eine überraschend
hat im „Maskenball“ debutiert und einen großen
für#leisschen wie auch äußeren Erfolg erzielt. Die berücksichtigt bleiben müssen, da der Prei“ in Wohl= einheitliche, überraschend vielversprechende Entwick¬