II, Theaterstücke 22, Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 129


22 Denjungdandus
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Köster.
konze
Bureng
Ar Letungsnar 11n
Wien, 1.
Konkordiaplatz 2
25 11 1970
ene Hamburger Zeitung
Gorrfansti.

— Der junge Medardus im Burgtheater. Aus
Wien meldet uns ein Privattelegramm unseres C. W.=
Korrespondenten: Das neue Stück Schnitzlers jand bei seiner
Uraufführung im Burgthegter sat Es stellt an
die Bühne und die Regie ganz außerordentliche Auforderungen
durch den häufigen Szeuenwechsel und die Fülle der Personen,
deren das Verzeichn's, ganz abgesehen von dem Volk und
den Soldaten, nicht weniger als 73 aufführt. Das gesamte
Personal des Burgtheaters war aufgeboten. Das Drama
spielt in Wien des Jahres 1809, also im Jahre des französisch¬
Wereanhuset dermiden hul en ven Schtung
schloß. Der Held, der Bürgersohn und Sindent Medardus
Klähr, der in seltsame Beziehung zu der Prinzessin Helene
von Orleans, der Tochter des verbannten Kronprätendenten,
tritt, war als Rolle für Kainz bestimmt; Herr Gerasch, der
ihn jetzt svielte, wurde bei großer Hingabe den sprächlichen
Anforderungen nicht völlig gerecht. Durch ihre Leistungen
traten besonders hervor Frau Römpler=Bleibtren als
Medardus' Mutter, Herr Balajthy als Jncob Eschenbacher
und Fräulein Wohlgemut als Helene von Valols.
junge Medardus von Artur Schnitzter ist soeden bei S.
Der
Bischer, Berlin, als Buch erschienen.
Telephen 12.901.
„ODSERTER
1. öoterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitunge-Ausscheltte
Wien, I., Concordiaplats 4.
Vertretungen
In Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolls,
New-Vork, Paris, Rom, San Franciseo, Stockbolen, St. Peter.
burg, Toronto.
fum Tenungale
Ausschnitt aus:
Hamburger Correspendent
vom:

(Dachlaß besinden.
Ls neues Stu r
Von den Bühnen. Arthur
junge Medardus wurde geste# Burgtheater in Wien
zum erstenmal aufgeführt. Das Stück spielt 1809 in Schönbrunn
und bringt außer den Statisten 73 Personen auf die Bühne. Zu
dem erforderlichen Apparat stand der Erfolg nicht im richtigen
Verhältnis. —irektor Savage in New York bringt im Januar
Die roigMühle zur Ur=Aufführung, eine Operette von dem
##s ham die Wiener Libret¬

box 26/5
Telephon 12.801.
„UDSERTER
1. önterv. behürdl. konz. Unternehmen für Zeitunge-Ausschaltte
Wien, I., Concordlaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Gent, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolls,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Ouslionangabe ohne Dew übr).
Ausechnitt aus: 75 11. 1970
Berliner Zoltung am
vom:
Die Schnitzler=Première
im Burgtheater.
Ein Privattelegramm meldet uns aus
Wien: Um ½12 Uhr, nach fünfstündiger
Dauer, endete die Premiere von Artur Schnitz¬
lers historischer Komödie „Der
###. Wir sind um ein Werk Schnitzlers
reicher, wäs immerhin viel bedeutet, sind aber
auch um eine Hoffnung ärmen, um die Hoff¬
nung, von Artur Schnitzler, dem feinen Wiener
Poeten, ein historisches Drama zu erhalten; statt
dessen bescherte uns Schnitzler nur eine dramati¬
sche Historie. Die Leser der „B. Z. am Mittag“
kennen den Inhalt des personen= und szenen¬
reichen Stückes aus dem am Montag, den
21. d. M. veröffentlichten Feuilleton. Baron
Berger war sich dessen bewußt, daß die Wiener
Hofbühne an Schnitzler piel gut zu machen here,
und er hat durch die zarte Sorgfalt, die er dem
Werk angedeihen ließ, die Schuld seines Vor¬
gängers abgetragen. Es war ein Ehrenabend
des Burgtheaters, und ich wüßte keine Bühne,
die das schwierige Werk, das über 70 Sprech¬
rollen zählt, in dieser Weise auf die Szene
bringen könnte. Das Stück fand im ganzen eine
ausgezeichnete Darstellung, und einige Leistun¬
gen erinnerten an die schönste Burgtheaterzeit.
Vor allem die Mutter Klähr der Frau Römpler¬
Bleibtreu, die ergreifende Töne für den Schmerz
der Mutter fand, der doppelt blinde Herzog
von Valois des Herrn Hartmann, seine stolze,
herrschsüchtige Tochter Helene des majestätisch
schönen Fräulein Wohlgemuth, der junge, hei߬
blütige Medardus des Herrn Gerasch, der
rührend treuherzige Buchhändler Etzelt des
Herrn Treßler, der eindringlich kluge Arzt
Büdinger des Herrn Arndt und noch mehrere
andere.
Das Publikum war anfangs ganz bei der
Sache, doch zeigte sich in der zweiten Hälfte ein
sichtliches Nachlassen der Aufnahme= und Be¬
geisterungsfähigkeit; trotzdem wurde der Dichter
nach allen Aktschlüssen durch lebhaften Beifall
ausgezeichnet. Daß Artur Schnitzler wieder vor
der Kurtine des Burgtheaters seinem Publikum
banken konnte, ist sicherlich nicht als eines der
geringsten Ergebnisse des gestrigen Abends zu
betrachten, und dafür verdient Baron Berger
a—r.
besonderen Dank.