box 26/5
22. Denjunge-Medandus
betonte die Not¬
Com—
es zur Durchfüh¬
als Obmannstellvertreter.
rsammlungen der
der Zahntechniker
Advokat Dr. Otto Schmetzer,
ten werde, müsse
dz. Sekretär des Volksrates.
mit den Trup= so eine Kavallerieattacke sei hochinteressant, erzählt der Herr
n er hinter sich
Drexlermeister Berger. „Ich weiß nicht, warens unfrige
es sei vergessen] — oder warens die werten Feinde ..., aber wie gro߬
amperei!") aus artig das ausg'schaut hat . . .“ Von einem Mitbürger wird
die Begeisterung der wackere Eschenbacher vernadert und, wie man ihn zu
himpft über die
Tode führt, da bleibt der Appell der Frau Klähr an das
ig die übergabe
herumstehende und gafsende Volk ohne jede Wirkung.
die weiße Fahne
(Diese Szene erinnert etwas an Klärchens Hilfeschrei in
Bürgergrenadier,
„Egmont“ wie die Begräbnisszene an die Friedhofsszene
gelyncht, wie des „Hamlet“.) Resignièrt klagt Frau Klähr, daß sich nie¬
eiter eines fran¬
mand an Napoleon heranwagt: „Er könnte sein Haupt ruhig
kann sich nicht
in den Schoß von jedem Wiener Bürger legen. Kein Haar
ensburg Prügel
würde ihm gekrümmt werden.“ Aber im Theater, da braucht
n! Warum läßt
nur ein Schauspieler in einer Komödie von Zschokke zu er¬
en sie vor vier
klären, daß jeder guter Bürger den letzten Blutstropfen
Ganz anständig
für seinen Fürsten hergebe, „Na und wie er das sagt, da
sind honnette
geht's los. Ein Applaus im ganzen Theater, daß die Schau¬
garde muß auf
spieler ein paar Minuten gar nicht haben weiterreden
kläglichen Hoch¬
können. Es war großartig. Zum Weinen ... Und Sie
hättens auch getan. Aber natürlich!
Ich bitt' Sie, im
läßlichkeit gesel¬
Theater!“ Dafür benehmen sich dieselben Enthusiasten dann
Oberflächlichkeit.
im Schönbrunner Schloßhof um so würdeloser ..
dwo „Hoch!“ zu
Auf diesem Wiener Boden, in dieser weichen Wiener
ichviel, ob öster¬
Luft, aus diesem Wiener Milien heraus, wächst das Schick¬
Schaulust befrie¬
sal des jungen Medardus. Medardus hat manches, ja
Franz und dem
vieles zum Helden: die kraftvolle Jugend, den kühnen
zufliegt. Sobald
Mut, die hohen Ziele. Aber ein ganzer Held wäre er nur,
sich Wiener und
wenn er kein Wiener wäre. Dem Wiener Medardus jedoch,
Der Gehilfe des
in dem sich für Schnitzler Wien selbst zu einem Typus
de, um zusehen
und Symbol verdichtet hat, fehlt der große, unbeugsome,
Wiener Garnison
auf ein Ziel gerichtete Wille. Ihm steht als Gegenspiel
nuß. Sogar noch
und unwienerischer Wiener sein Oheim, der bürgerliche
enieren elegante
Saitlermeister Eschenbacher, gegenüber. Der hat den star¬
uf, daß Ihnen
ken Willen, den der unbändige Medardus, den's immer
und freuen sich,
juckt, sein Leben einzusetzen, nicht hat. Wo aber der
mee in der Be¬
Wille fehlt, da stellt sich gern die Pose ein, das leere Wort,
st nach der Ein= das für jede Abweichung vom Vorsatz eine Entschuldigung,
n sehen sich die eine Rechtfertigung findet, und der Don Quixote ist fertig.
haleies aus an: Eschenbacher kennt seinen Nessen: „Unser Medardus ist
. Nl. 5 der Brauhausgasse.
Die gewerbepolizeiliche Baubewilligung zur Aufstellung d
eines Kessels wurde erteilt der Firma Brüder Uxa. Gesla
werbepolizeiliche Benutzungskonsense für Zubauten wurden
einer, der kaum geschaffen ist, anderes zu erleben, als den##
Klang von Worten ...
Er hält ein Frauenzimmer in B
den Armen ... und ihn umsäuselt flötenhaft und süß A
das Wort der Liebe ... er fühlt einmal sein selig oder i
unselig Ende nahen — und das Wort Tod wird ihm
umdröhnen wie mit dunkeln Glocken ...“ Der beste H
Freund des Medardus, der Buchhändler Etzelt, brauchtssch
lange, bis er den Freund, den er schwärmerisch verehrt,#te
durchschaut. Erst nach dem Tode des Medardus erkennt#lo
Etzelt: „Gott wollte ihn zum Helden schaffen, der Laufses
der Dinge machte einen Narren aus ihm.“ Nein, lieber##re
Herr Etzelt! Nicht der Lauf der Dinge! Sondern der
st
wienerische Einschlag in seinem Wesen.
Als Landwehrsoldat will Medardus gegen Napoleon,
v
der schon die österreichische Grenze überschritten hat, ins D
Feld ziehen. Medardus haßt den Napoleon, durch dessen ob
Schuld Vater Klähr 1805 gestorben ist. Da ereignet es in
sich, daß die Schwester des Medardus mit dem Sohne ka
eines französischen Emigrantenherzogs und Kronpräten= F
denten, dem Herzog von Valois, in die Donau geht, weil zu
der alte Herzog, die Herzogin=Mutter und die Prinzessin¬
Schwester für eine Ehe des Prinzen mit dem Bürgermäd¬
H
chen nur ein von Hohn und Verachtung strotzendes, starres
le
Nein hatten. Sofort ändert Medardus seinen Entschluß.
il
Umsonst spricht ihm Freund Etzelt zu: „Mitstürzen in die ül
Vernichtung oder erhobenen Hauptes weitergehen —
gilt keine andere Antwort auf das Unabänderliche. Fühle,
he
daß hier alles zu Ende ist, Medardus, und geh'.“ Me¬
ne
dardus bleibt, unklarer Rachegefühle gegen die Valois Li
voll. Am Grabe des Selbstmörderpaares begegnen einander ba
er und die schöne, hochmütige Prinzessin Helene von Va¬ sch
lois, und der Funke der Liebe fällt, ihnen selbst noch un¬ ein
bewußt, in die Seele der beiden. Medardus beschließt, die
Prinzessin zu erobern, und redet sich ein, er tue das nur
ihr
aus Rache, um Helenens Schande dann hohnvoll in die
der
ganze Welt hinauszuschreien. Aber als Medardus nach At
der ersten, insgeheim im Schlafgemach der Prinzessin ver¬ de
brachten Nacht, aus dem Gartenpförtchen ins Freie tritt, He
22. Denjunge-Medandus
betonte die Not¬
Com—
es zur Durchfüh¬
als Obmannstellvertreter.
rsammlungen der
der Zahntechniker
Advokat Dr. Otto Schmetzer,
ten werde, müsse
dz. Sekretär des Volksrates.
mit den Trup= so eine Kavallerieattacke sei hochinteressant, erzählt der Herr
n er hinter sich
Drexlermeister Berger. „Ich weiß nicht, warens unfrige
es sei vergessen] — oder warens die werten Feinde ..., aber wie gro߬
amperei!") aus artig das ausg'schaut hat . . .“ Von einem Mitbürger wird
die Begeisterung der wackere Eschenbacher vernadert und, wie man ihn zu
himpft über die
Tode führt, da bleibt der Appell der Frau Klähr an das
ig die übergabe
herumstehende und gafsende Volk ohne jede Wirkung.
die weiße Fahne
(Diese Szene erinnert etwas an Klärchens Hilfeschrei in
Bürgergrenadier,
„Egmont“ wie die Begräbnisszene an die Friedhofsszene
gelyncht, wie des „Hamlet“.) Resignièrt klagt Frau Klähr, daß sich nie¬
eiter eines fran¬
mand an Napoleon heranwagt: „Er könnte sein Haupt ruhig
kann sich nicht
in den Schoß von jedem Wiener Bürger legen. Kein Haar
ensburg Prügel
würde ihm gekrümmt werden.“ Aber im Theater, da braucht
n! Warum läßt
nur ein Schauspieler in einer Komödie von Zschokke zu er¬
en sie vor vier
klären, daß jeder guter Bürger den letzten Blutstropfen
Ganz anständig
für seinen Fürsten hergebe, „Na und wie er das sagt, da
sind honnette
geht's los. Ein Applaus im ganzen Theater, daß die Schau¬
garde muß auf
spieler ein paar Minuten gar nicht haben weiterreden
kläglichen Hoch¬
können. Es war großartig. Zum Weinen ... Und Sie
hättens auch getan. Aber natürlich!
Ich bitt' Sie, im
läßlichkeit gesel¬
Theater!“ Dafür benehmen sich dieselben Enthusiasten dann
Oberflächlichkeit.
im Schönbrunner Schloßhof um so würdeloser ..
dwo „Hoch!“ zu
Auf diesem Wiener Boden, in dieser weichen Wiener
ichviel, ob öster¬
Luft, aus diesem Wiener Milien heraus, wächst das Schick¬
Schaulust befrie¬
sal des jungen Medardus. Medardus hat manches, ja
Franz und dem
vieles zum Helden: die kraftvolle Jugend, den kühnen
zufliegt. Sobald
Mut, die hohen Ziele. Aber ein ganzer Held wäre er nur,
sich Wiener und
wenn er kein Wiener wäre. Dem Wiener Medardus jedoch,
Der Gehilfe des
in dem sich für Schnitzler Wien selbst zu einem Typus
de, um zusehen
und Symbol verdichtet hat, fehlt der große, unbeugsome,
Wiener Garnison
auf ein Ziel gerichtete Wille. Ihm steht als Gegenspiel
nuß. Sogar noch
und unwienerischer Wiener sein Oheim, der bürgerliche
enieren elegante
Saitlermeister Eschenbacher, gegenüber. Der hat den star¬
uf, daß Ihnen
ken Willen, den der unbändige Medardus, den's immer
und freuen sich,
juckt, sein Leben einzusetzen, nicht hat. Wo aber der
mee in der Be¬
Wille fehlt, da stellt sich gern die Pose ein, das leere Wort,
st nach der Ein= das für jede Abweichung vom Vorsatz eine Entschuldigung,
n sehen sich die eine Rechtfertigung findet, und der Don Quixote ist fertig.
haleies aus an: Eschenbacher kennt seinen Nessen: „Unser Medardus ist
. Nl. 5 der Brauhausgasse.
Die gewerbepolizeiliche Baubewilligung zur Aufstellung d
eines Kessels wurde erteilt der Firma Brüder Uxa. Gesla
werbepolizeiliche Benutzungskonsense für Zubauten wurden
einer, der kaum geschaffen ist, anderes zu erleben, als den##
Klang von Worten ...
Er hält ein Frauenzimmer in B
den Armen ... und ihn umsäuselt flötenhaft und süß A
das Wort der Liebe ... er fühlt einmal sein selig oder i
unselig Ende nahen — und das Wort Tod wird ihm
umdröhnen wie mit dunkeln Glocken ...“ Der beste H
Freund des Medardus, der Buchhändler Etzelt, brauchtssch
lange, bis er den Freund, den er schwärmerisch verehrt,#te
durchschaut. Erst nach dem Tode des Medardus erkennt#lo
Etzelt: „Gott wollte ihn zum Helden schaffen, der Laufses
der Dinge machte einen Narren aus ihm.“ Nein, lieber##re
Herr Etzelt! Nicht der Lauf der Dinge! Sondern der
st
wienerische Einschlag in seinem Wesen.
Als Landwehrsoldat will Medardus gegen Napoleon,
v
der schon die österreichische Grenze überschritten hat, ins D
Feld ziehen. Medardus haßt den Napoleon, durch dessen ob
Schuld Vater Klähr 1805 gestorben ist. Da ereignet es in
sich, daß die Schwester des Medardus mit dem Sohne ka
eines französischen Emigrantenherzogs und Kronpräten= F
denten, dem Herzog von Valois, in die Donau geht, weil zu
der alte Herzog, die Herzogin=Mutter und die Prinzessin¬
Schwester für eine Ehe des Prinzen mit dem Bürgermäd¬
H
chen nur ein von Hohn und Verachtung strotzendes, starres
le
Nein hatten. Sofort ändert Medardus seinen Entschluß.
il
Umsonst spricht ihm Freund Etzelt zu: „Mitstürzen in die ül
Vernichtung oder erhobenen Hauptes weitergehen —
gilt keine andere Antwort auf das Unabänderliche. Fühle,
he
daß hier alles zu Ende ist, Medardus, und geh'.“ Me¬
ne
dardus bleibt, unklarer Rachegefühle gegen die Valois Li
voll. Am Grabe des Selbstmörderpaares begegnen einander ba
er und die schöne, hochmütige Prinzessin Helene von Va¬ sch
lois, und der Funke der Liebe fällt, ihnen selbst noch un¬ ein
bewußt, in die Seele der beiden. Medardus beschließt, die
Prinzessin zu erobern, und redet sich ein, er tue das nur
ihr
aus Rache, um Helenens Schande dann hohnvoll in die
der
ganze Welt hinauszuschreien. Aber als Medardus nach At
der ersten, insgeheim im Schlafgemach der Prinzessin ver¬ de
brachten Nacht, aus dem Gartenpförtchen ins Freie tritt, He