II, Theaterstücke 22, Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 190

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22. DejungeMedandus
ernsten wirtschaftlichen und finanzieuen drten Wunne „.. Iinungunnistel getan, und er hat sich bessen
darauf gespannt sein, in welcher Weise der Finanzminister berühmt, auch noch zu einer Zeit, wo der schwere Fehler, wurden, vor der Gefahr ei
zu der tatsächlich vorhandenen Geldnot Stellung nehmen
den er begangen hat, schon offenkundig war. Als dann nicht inzwischen die Bege
Unsere heutige Nummer enthält:
lichen Ziel. Er will die tragische Konsequenz ziehen aus legen will, um sie an der
Seite 9: Sonntagsbriefe vom Schottenring.
Seite 11: „Frauenspiegel.“
all dem, heroisch sterben. Da hemmt eine Kaprice des hindern sie schmiedet aus
Schicksals seinen Weg: die Tat, für die er büßen will, jenen Plänen die Realisie
underlangt eingesendeie Pamnstrivienerden nicht mracgeschtet, and dam mich,
wenn Rückporto beiliegt. Es ist daher notwendig, Kopien zurückzubehalten.
erweist sich als eine zufällig lobenswerte Tat, und die Medardus ist ein elastisch
Peen
Gnade des großmütigen Gegners macht die edle Todes= Hindernissen, an die er
bereitschaft des Medardus illusorisch. Jetzt mag aber der gerichtet wird. Die Prinzc
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Feuilleton.
Jüngling nicht mehr um das wohlverdiente Heroen=oberer=Natur, die zu ihrem
Schicksal betrogen sein. Er hat es satt, sich sein Heldentum
(Nachdruck verboten.)
ob sie durch einen großen I
Ma##,
neuerdings pervertieren zu lassen, besteht auf dem, nun Glück hindurch muß. Auch si
Burgtheater.
einmal rite erworbenen, großen Abgang. Man füsiliert was sie ist; aber dies i
(„Der junge Medardus“, eine dramatische Historie von Artur
ihn, da er nicht sein Wort verpfänden will, weitere Mord= Forberungen, auf die Logi#
Schnitzler.)
pläne gegen den Kaiser Napoleon aufzugeben. In der empfängt den Geliebten und
Eine sehr große, mit hisigeischen Bildchen bunt Linie des Medardus=Schicksals läge es, daß man nun, Tag jedoch findet er die Tü
bemalte äußerste Hülle. In ihr fest eingewickelt: ein nach des Jünglings Heldentod, davon erführe, Napoleon losgekoppelt. (Weil sie jetzt
Theaterstück, eine starke Komödie voll Spannung, Konflikt, sei einen Tag früher von einem anderen ermordet worden, Thron Frankreichs erstrebend
Ueberspannung. In dieses Theaterstück gebettet: eine und der ganze Aufwand an Charaktergröße überflüssig nicht schuldlos, denn sie spic
balladeske Dichtung von Helden, Tod und Liebe. Und im
gewesen.
Innersten dieser Dichtung: ein kleines, schüchtern=modernes
dem Medardus und versagt
Medardus ist einer, der fortwährend um seinen Rechnung des Moments hine
psychologisches Drama von den Edelmenschen, die an ihrem
ungeheuren Euergie=Verbrauch geprellt wird. In der Luft aus dem Gleichgewicht und 1#
ethischen Ten erament, an ihren fanatischen Herzens=Rein¬
gewissermaßen fängt des Schicksals Hand die Kugeln aus ihre Pläne so logisch=absurd
lichkeiten zugrunde gehen.
Medardus' Büchse ab und gibt ihnen ein anderes Ziel.
Betrachten wir die vier Schichten des Schnitzlerschen
Man sieht, der psycholog
Daß er kein Kompromiß schließen kann, ist seine Tragik. Dramas ist nicht uninteressch
Riesenspektakels von innen nach außen.
Scheinbar ist er schwankend und haltens. Aber nur deshalb, Weniger bemerkenswert schein
Den Kern, das psychologische Drama: Der junge weil er das, was er eben ist, ganz und ausschließlich sein Schichte des Schauspiels: di
Medardus hegt einen großen Willen. Aber auf dem Weg muß. Nur Rächer oder nur Liebender oder nur Befreier Helden, Tod und Liebe. Zweic
vom Entschluß zur Tat wird ihm dieser Wille regelmäßig oder nur Märtyrer eines großen Gedankens. Das je¬
Das Pathos des alten Dumas
verfälscht. Wird abgelenkt von seiner Richtung. Medardus weilige Ziel hypnotisiert ihn. Er ist ein Unbedingter,
Schiller. Das ergibt ein unktc
will fürs Vaterland ins Feld ziehen. Da schwemmt ihm ein schrankenlos Hingegebener, ein leidenschaftlicher Unter= dem wenig spiegelnde Kraft zu
die Donau seine tote Schwester vor die Füße. Er will die tan dem Gefühl oder dem Gedanken, die gerade sein Herzogs von Valois herr
Schwester rächen. Da kommt ihm die Liebe überquer. Er Herz und Hirn beherrschen. Medardus' Partnerin, die schöne Grandezza des Tuns und Reder
will seiner Liebe leben. Da tritt die Notwendigkeit, Held, Prinzessin von Valois, ist schon aus anderem Stoff. Verfahren, dessen sich die Drei
Rächer, Befreier zu sein, an seine Seele heran. Er willj Ist stärker. Auch ihren Weg verstellt die Liebe. Aber hätten. Im Rhytmus eines
ntenegriner
Held, Rächer, Befreier sein, da stiehlt ihm neuerdings die Prinzessin geht mitten durch sie hindurch, ganz man miteinander. Was für
nun auch,
das Gespenst der Liebe alle Euergie aus den Nerven, shingegeben und doch ganz Herrin ihrer selbst. Ja, sie Jüngling, Marquis, und ich bis
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lenkt den schon gezückten Dolch ab von seinem ursprüng=lschmiedet sogar aus den Fesseln, die das Schicksal ihr an= abends im Garten erscheint, sa
vorgeschrie
solcher Knie
Ansere heutige Nummer ist 16 Seiten stark.
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die Distink.
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die Farbe
erschrecken
das „Kön
ßte Feind
foße Lücken .. gekohnten Rußschalen in dieser Zeit der künstlichen Schnurrbärte nichts
Außergewöhnliches war, um anderen Regimentern nicht nachzustehen.
beiten von Das jetzt in Wien garnisonierende Insanterieregiment Nr. 24 hatte
uim hat allen einmal sogar zwei echte Mohren in seiner Regimentsmusik, wurd
Schriften zu aber doch durch die Marinemusik ausgestochen, die durch einige Jahr
dnungen des gar sechs Afrikaner im Stande führte, die ein k. k. Kriegsschiff, hal
2. sich mit verhungert in einem Kanoe auf hoher See treibend, geborgen hatt
litischen In¬ Dieses Kanoe — ein Einbaum — wird noch heute im Marinemusen
periodischen in Pola aufbewahrt.
licht werden,