II, Theaterstücke 22, Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 247

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22. bejungdandus
Telephen 12.801.
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Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Chetstania,
Gent, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minnespolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Feters¬
burg, Toronto.


Abeschnftt ans:
vom:
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Direnglischen Gastfreunde aber werden aus der zühlreichen Veleingares eelennen,
däß Österreich durchaus kein unwirtliches Land ist.
Burgtheaterkritik. 7
Was sagen Sie zum „jungen Medardus“?
Für sein Alter viel zu gescheit; der Junge dürfte nicht alt werden.

Der jüdische Bürgermeister Hoth##
(„Die Hölle.“) Der Direktor einer reisenden Dreh¬

bühne, Emanuel Striese, hat für kleinere Theater den
„Jungen Medardus“ oder „Die schöne Helena“ bearbeitet und
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ein historisches Sensationsdrama in fünfzehn Bildern ge¬
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schaffen, zu dessen Besuch der Theaterzettel mit den Worten
ari,

einladet: „Verehrungswürdige! Ihnen sagen, wer Schnitzler
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ige ist, hieße Erdäpfel nach Stockerau tragen. Der jüngste Sohn
der beliebten Muse dieses Poeten spielt im Jahre 1809, und
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ich habe mich daher bemüht, durch echte alte Dekorationen,
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Möbel und Darstellerinnen dem historischen Charakter dieses
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—. Jänner ToIr
und
Sensations=, Salon=, Volks= und Hofdramas gerecht zu
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werden.“ Den Inhalt dieser „Medardus“=Parodie, die seit vor¬
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gestern dem Programm der „Hölle“ einverleibt ist und es
ieses grandiose Sterben! Es stirbt beinahe alles, zuletzt der
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voraussichtlich recht lange bleiben wird, wieder zu erzählen,
Souffleur, der als junger Mensch zu Beginn der „Medardus“=
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wäre ein vergeblicher Versuch. Ist das Burgtheaterdrama
Vorstellung in den Kasten gestiegen, inzwischen aber grau und
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an sich schon ein wenig kompliziert — das Drama des
alt geworden ist. ... Eine köstliche Sache, die man sehen
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muß, wenn man eine vergnügte Stunde verbringen will.
„Direktor Striese“ ist es in vielfach erhöhtem Maße. Soll
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Braccos Lustspiel „Versteckte Waffen“ mit Konstanze von
man von Medardus erzählen und seinem Duell mit dem
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[Linden als Gast und das lustige Singspiel von der
Marquis von Valois, oder von den überaus heiklen Be¬

traurigen Gestalt „Don Quichotte“, neue, reizend vor¬
ziehungen dieser beiden zur Prinzessin und ihrer Hofdame,
nu
getragene Chansons der Milda Breiten, so „Mutter¬
von Agathen, Medardus' Schwester, die, ach, so früh firben
schutz" und „Das Blasen“, die prächtigen Dichtungen von
mußte, oder von jenem heldenhaften Mann, nach dem die
Fritz Grünbaum, dann sehr hübsch von Richard
Eschenbachgasse benannt wurde, trotzdem sein Vorname Jakob
Fall komponierte Lieder der Else Kupfer und solche
war, oder von Napoleon, der eigentlich Kaiser Josef heißt —
st
von Josef Hauschulz machen das Programm reich¬
man sieht, wie fürchterlich kompliziert es ist. Das ganze
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haltig und amüsant.
Ensemble der „Hölle“ wirkt mit, um dieser herrlichen Parodie
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Leben zu geben, und sogar der Klavierspieler wird geholt, um
it leinige dakante Rollen zu übernehmen. Und dann am Schlusse 1 b