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22. DerjungeMedandus
Telephon 12.801.
2“
„ODOLNVEN
I. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplats 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Iuollenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vomt 1977
Muetierten Wiener Pos.
Wien
Wiener Theatergeschichten.
XXIII.
Zwei Welterfolge.
Wiedereinmal ist Wien die Stätte von bedeutsamen
Theatergeschehnissen. „Der junge Medardus“
hat gestern die einundzwanzigste Aufführung
erreicht. Dabei muß festgestellt werden, daß sich die
Première erst vor drei Monaten vollzogen
hat. Und alle Reprisen geschahen vor ausverkauften —
Häusern! Jede Vorstellung ergab eine Einnahme
von sechstausendfünfhundert Kronen,
macht zusammen einhunderisechsund¬
d
ßigtausend fünshundert
Kronen, worin die Abonnementsquote nicht
mitgerechnet ist, die für jeden Abend mehr als tansend
Kronen beträgt. Dabei ist die Zugkraft der Wiener
Historie noch nicht erschöpft. Einen verartigen, dem
Wechsel nicht unterworfenen Erfolg hat man bisher
im Burgtheater noch nicht verzeichnet. Binnen drei
Monaten einundzwanzig Wiederholungen! Mit den
früheren großen Erfolgen vieser Bühne, mit „Rosen¬
montag", „Die rote Robe“, „Flachsmann als Erzieher“
kann eine Parallele nicht gezogen werden, weil diese Werk
eine Reihe von Jahren brauchten, um
die fünfundzwanzigste Aufführung zu erreichen.
Im freundnachbarlichen Deutschen Volks¬
theater hat Karl Schönherr
mit
„Glaube und Heimat" einen Triumph über alle
Franzosen und die anderen Autoren davongetragen.
Schon kommen Berichte von zahlreichen deutschen
Bühnen, überall hat das Trauerspiel eines Volkes
das Publikum in Bann geschlagen. Wie in Wien
drängen sich die Leute zu der Dichtung, die im Tau
der Poesie erglänzt. Einigermaßen verlegen schleicht
ein Schauspieler herum, den man nach der General¬
probe um seine Meinung befragte. Wohl zollte der
Mime den Schönheiten des Werkes die gebührende
Wertschätzung — allein er bezweifelte die Zugkraft.
„Höchstens drei Aufführungen: lantete die düstere
Weissagung. Erfreulicherweise hat auch diesmal der
Prophet im Vaterlande nichts gegelten. Und im Auslande
wird er gleichfalls Unrecht behalten; denn schon
melden sich — Amerika und England, die
ihren Volksgenossen die Bekanntschaft mit der
„Schöfrfung des Siereichischen Dichters zu vermiteins
gedenken.
Thimigs Tochter.
22. DerjungeMedandus
Telephon 12.801.
2“
„ODOLNVEN
I. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplats 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Iuollenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vomt 1977
Muetierten Wiener Pos.
Wien
Wiener Theatergeschichten.
XXIII.
Zwei Welterfolge.
Wiedereinmal ist Wien die Stätte von bedeutsamen
Theatergeschehnissen. „Der junge Medardus“
hat gestern die einundzwanzigste Aufführung
erreicht. Dabei muß festgestellt werden, daß sich die
Première erst vor drei Monaten vollzogen
hat. Und alle Reprisen geschahen vor ausverkauften —
Häusern! Jede Vorstellung ergab eine Einnahme
von sechstausendfünfhundert Kronen,
macht zusammen einhunderisechsund¬
d
ßigtausend fünshundert
Kronen, worin die Abonnementsquote nicht
mitgerechnet ist, die für jeden Abend mehr als tansend
Kronen beträgt. Dabei ist die Zugkraft der Wiener
Historie noch nicht erschöpft. Einen verartigen, dem
Wechsel nicht unterworfenen Erfolg hat man bisher
im Burgtheater noch nicht verzeichnet. Binnen drei
Monaten einundzwanzig Wiederholungen! Mit den
früheren großen Erfolgen vieser Bühne, mit „Rosen¬
montag", „Die rote Robe“, „Flachsmann als Erzieher“
kann eine Parallele nicht gezogen werden, weil diese Werk
eine Reihe von Jahren brauchten, um
die fünfundzwanzigste Aufführung zu erreichen.
Im freundnachbarlichen Deutschen Volks¬
theater hat Karl Schönherr
mit
„Glaube und Heimat" einen Triumph über alle
Franzosen und die anderen Autoren davongetragen.
Schon kommen Berichte von zahlreichen deutschen
Bühnen, überall hat das Trauerspiel eines Volkes
das Publikum in Bann geschlagen. Wie in Wien
drängen sich die Leute zu der Dichtung, die im Tau
der Poesie erglänzt. Einigermaßen verlegen schleicht
ein Schauspieler herum, den man nach der General¬
probe um seine Meinung befragte. Wohl zollte der
Mime den Schönheiten des Werkes die gebührende
Wertschätzung — allein er bezweifelte die Zugkraft.
„Höchstens drei Aufführungen: lantete die düstere
Weissagung. Erfreulicherweise hat auch diesmal der
Prophet im Vaterlande nichts gegelten. Und im Auslande
wird er gleichfalls Unrecht behalten; denn schon
melden sich — Amerika und England, die
ihren Volksgenossen die Bekanntschaft mit der
„Schöfrfung des Siereichischen Dichters zu vermiteins
gedenken.
Thimigs Tochter.