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Von den Aufführungen des Vereins =Deutiche Bühnee 7„Der Königsleutnante von Gutzkow
Rosmer, die Gattin des Münchner Jultizrats Bernltein, ist
Sein Gönner, Friedrich der Große, schrieb feibst
Für Schau¬
die geiltige Mutter der „Königskinderg.
neben Arbeiten willenlchaltlicher Art mehrere Dramen
lpielerinnen fällt naturgemäl der männliche Vorname
und ließ lie unter dem bezeichnenden Pleudonym Satyricus
gänzlich fort; dafür treten andere, oftmals in den merk¬
zur Darktellung bringen. Daß Fürltlichkeiten mit Vorliebe
würdiglten Zulammenletzungen gebräuchliche, an leine
den Schuß eines bürgerlichen Namens zur Deckung ihrer
Stelle, die Liebreiz, Anmut, Kraft, Weitklugheit und lrome
literarilchen und künitlerilchen Erzeugnille in Anlpruch
widerlpiegeln, je nachdem lie für Naive, Sentimentale,
nehmen, ilt eine ebenlo bekannte wie natürliche Tatlache. So
Heroinen, Salondamen und komilche Alte gemünzt wor¬
verfaßlte die Herzogin Amalie von Sachlen, eine Schweiter
den lind.
des Danteüberletzers König Johann, eine Reihe Schaulpiele
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aus dem Kleinbürgermilieu; lie wurden unter dei ichlichten
A. Heiter veröffentlicht. Und ein Vetter Kailer Wilhelmsl.,
Schnitzlers Mallendrama
Prinz Georg von Preußen, widmete lich als Georg Conrad
Das Burgtheater brauchte eine Attraktion. Kainz war
der Dramatilierung hiltorilcher Stoffe.
tot, und weit und breit ist kein Erlatz zu lehen. So wenig,
Auch Schaulpieler, die alten Adelsgeschlechtern an¬
wie Sonnenthal erletzt wurde, lo wenig Baumeilter erletzt
gehören, haben oftmals das Pleudonym bevorzugt, teils
wird, lo wenig wie Mitterwurzer, Gabillon, Robert, die
aus freien Stücken, teils aus Familienrücklichten. Hat lich
Wolter, Helene Hartmann bis zum heutigen Tage erletzt
das Schriftitellertum — nicht zum letzten dank des Ein¬
wurden. Was Berger gebracht hat, das ist — mit Aus¬
flulles der Preile — zu hohem Anlehen emnporgelchwungen,
nahme von Albert Heine und Lili Marberg — geschmack¬
lo hallt zum Nachteil für den darltellenden Küniller das
volles Mittelmaß. Die Leute, die wir leit Jahren brauchen,
alte Lied von der sfreieren Lebensauffallunge am Theater,
fehlen! Wir haben jetzt keinen Hamlet, keinen Wallen¬¬
begründet durch eine Kette von Unwillenheit und Vor¬
ltein und keinen Dorfrichter Adam im Burgtheater, keinen
urteilen, noch heute in der Seele manch zimperlichen
wirklichen Helden, keine Lady Macheth und keinen Fault,
Phililterleins und engherzigen Muckers fort.
keinen wirklichen Komiker, keine jugendliche Tragödin,
Zum Schlulle lei noch einer belonderen Art der Frauen¬
aber lonit geht es uns gut.
pleudonyme, die gleich der Mode den Wandlungen und
In dieler Situation war 'der junge Medardus“ von
Launen der Zeit unterworfen lind, Erwähnung getan. ich
Schnitzler ein brillanter Ausweg, denn er beiteht aus liebzig
meine die männlichen Vornamen ichriftltellernder Frauen.
Rollen, von denen nur zwei führend lind. Alles andere ist
Sie waren vor Jahren iehr verbreitet; stehen aber allem
Detail und Epilode, und dahin lind wir nun glücklich im
Anlcheine nach augenblicklich auf dem Auslterbeetat. Hans
Burgtheater gelangt, dal wir wohl liebzig gute Epiloden¬
von Kahlenberg hauptlächlich auf dem Gebieie des
schaulpieler haben, aber keinen Tragöden von hohem
Geselllchaftsromans bekannt ilt eine Frau Kelller. Der
Wichs. Dazu kommt, daß der Medardus“ leile dialektilch
Mitautor ihres Lultlpiel =Meißner Porzellans ist der als
gefärbt ist, und dielen wienerllchen Einichlag vermochte
Axel Delmar gelchätzte Bühnenfachmann v. Demandowzki,
das Burgtheater trefflich wiederzugeben. Wir haben jetzt
einer der Begründer des Richard Wagner-Vereins. Ernlt
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