22. Der junge Medardus
—8. Volonto.
(Guellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aust
Der Morker, Wien
oMest s.
Olmütz. Olmütz darf für sich den Ruhm in
Anspruch nehmen, die erste Provinzstadt ge¬
wesen zu sein, auf deren Brettern Schnitzlers
dramatische Historie „Der jünge Me¬
dardus“ gespielt wurde. Regisseur Paul¬
mann hatte das Werk für unsere Bühne ein¬
gerichtet und löste mit einem Aufgebot von
so Darstellern (vor dem ersten Aufgehen des
Vorhanges zählte man also schon gegen 3o Tote!)
die Beset## igsschwierigkeiten, während er durch
Szenen nachtelung, Striche und ähnlicht
dramaturgische Hilfsmittel die Fülle der Bege¬
benheiten dem schwerfälligen und dürftigen
szenischen Apparat anpaßte. Alles in allem: eine
anerkennenswerte Kraftleistung, jedoch vom
künstlerischen Gesichtspunkte aus als an Pro¬
vinzbühnen untunlicher Kunstherostratismus
abzulehnen. — Die Konzertsaison wurde im
Oktober durch ein Konzert der technisch sehr
begabten Wiener Klaviervirtuosin Margarethe
Alt eröffnet. Den tiefsten Genuß verdanken
wir dem herrlichen Brüssler Streich¬
quartett. Der Musikverein veranstaltete
unter Direktor Lablers Leitung eine Liszt¬
Feier, bei der Frl. Hertha Offner das Es-Dur¬
Konzert interpretierte, während der Programm¬
musiker mit der Dantesymphonie und „Les
Préludes“ zu Wort kam. Das Männergesang¬
verein- und das Musikerbundkonzert wiesen
wenig interessante Programme auf. Die Oper,
die unter Dr. Jokls Führung lobenswerte
Vorstellungen bietet, brachte als Novität Hum¬
perdincks „Königskinder“ Der Erfolg der
Märchenoper wurde von der unzulänglichen
Orchesterbesetzung wenig günstig beeinflußt.
Hugo Fleischer.
.—
(Benefize-Vorstellung.) Wie bereits ge¬
me det, indet im Stadtthpater am Samstag,
den 13. d., als Benefize=Vorstellung für Herrn
Albert Paulmann die Olmützer Erstauf¬
führung von Arthur Schnitzlers historischem
he
Schauspiele „Der junge Medardus“ di
statt. Die Einrichtung des Werkes, die dem' n.
Publikum geboten werden wird, stammt von
Herrn Paulmann selbst und bot diesem
eine großartige Gelegenbeit, sich nicht nur als R
routinierten Bürnentechniker, sondern auch
von seiner dramaturgischen Seite zu zeigen.
B
Ohne, daß dem Geiste und der Handlung des be
Werkes auch nur der geringste Abbruch ge=str
schähe, wurde die Dichtung, die bisher be¬ in
kanntlich nur mit dem größten Aplombe des S
Burgtheaters gegeben wurde, in die Grenzen der! B
Provinzbühne eingefaßt, — eine Notwendig¬
keit, die sich im Interesse der Popularisierung &
des Werkes wird allgemein ergeben müssen„e
und aus diesem Grunde gewiß auch die Zu¬ de
stimmung des Dichters finden dürfte. Man darf a¬
dieser Premiere mit aller Sicherheit für den te
künstlerischen Erfolg und mit aller Spannung de
entgegensehen. Das Olmützer Publikum weiß
übrigens erfahrungsgemäß, daß es Sache desa#
künstlerischen Ehrgeizes des Herrn Paul¬
D
mann ist, gerade bei seinen Benefize=Vor¬
stellungen alle Spannkräfte seiner so oft er¬
b
probten Regiekunst spielen zu lassen. Und daß
le
er sich in dieser Saison gerade an ein so kom¬
ei
pliziertes Problem gemacht hat, das ehrt den
K
Künstler im Benefizianten.
(Aus der Theaterkanzlei) wird uns be¬
U
richtet: Heute wird die Lustspiel=Nonität u
box 27//1
ontag
Abge¬
und
anchen
ihren
aus¬
ebnisse
thoben
steuer¬
bfälli¬
he Er¬
igatn.
Regie¬
Znahme
it der
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Vortra¬
indu¬
blichen
für
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Stimu¬
sie im
eronen
erste
Ertrag
silimi¬
0jäh¬
gelie¬
dem
der
wer¬
wie
sfellos
erbun¬
dlung
„Mährisches Tagblatt“
(„Der Aniversitätskurs über die Ge¬ d
schichte der Städtekultur") nimmt heute?
abends seinen Anfang. Der Beginn ist auf
8 Uhr angesetzt. Karten hiezu sind in der
Buchhandlung Adolph, sowie an der
Abendkassa zum Preise von 1 Krone für alle
1
6 Vorträge zu haben.
(Aus der Theaterkanzlei) wird uns be¬
richtet: Heute wird die mit großem Beifalle
2
aufgenommene Opern=Novität „Königs¬
kinder“ zum erstenmale wiederholt. Mor= du¬
gen, Dienstag, wird Friedrich Schillers be¬
kanntes und beliebtestes Werk „Die Räu¬N
berr zur Aufführung gebracht. Die beiden
männlichen Hauptrollen liegen in den Hän¬ ge
den des Herrn Trimbacher (Karl Moor) der
und des Herrn Froon (Franz Moor), die üb
Rolle der Amalie spielt Frl. Liebwalt.
vo
Mittwoch wird zum letztenmale in dieser Sai¬ die
son Puccinis Oper „Die Boheme“ ge¬
0
geben. Am Donnerstag geht das reizende
De
Lustspiel „Papa“ noch einmal in Szene.
Zur Erinnerungsfeier anläßlich des 125. Ge= geh#
burtstages Karl Maria v. Webers wird
mi
dessen unsterbliches Werk „Der Frei=(Gr¬
schütz“ vorbereitet und gelanggt am Freitag,
und
den 12. d. M., zur Aufführung. „Als erste
Pol
Benefize=Vorstellung in der laufenden Saison
bag
Leit
wird das epochende Schauspiel „Der junge
Medardus“ von Artur Schnitzler zugun¬
sten des Regisseurs und Schauspielers Herrn!
Albert Paulmann am Samstag, den
kan
13. d. M., aufgeführt. Der Erfolg der Ope= Hie
retten=Novität „Das Zirkuskind“ hat Sch
die Direktion veranlaßt, das Werk am Sonn= Pol
tag, den 14. d. M., zur Wiederholung zu
Tee
bringen, um dem theaterfreundlichen Publi= zur
hum der nächsten Umgebung Gelegenheit euich
—8. Volonto.
(Guellenangabe ohne Gewähr).
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Der Morker, Wien
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Olmütz. Olmütz darf für sich den Ruhm in
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wesen zu sein, auf deren Brettern Schnitzlers
dramatische Historie „Der jünge Me¬
dardus“ gespielt wurde. Regisseur Paul¬
mann hatte das Werk für unsere Bühne ein¬
gerichtet und löste mit einem Aufgebot von
so Darstellern (vor dem ersten Aufgehen des
Vorhanges zählte man also schon gegen 3o Tote!)
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benheiten dem schwerfälligen und dürftigen
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vinzbühnen untunlicher Kunstherostratismus
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begabten Wiener Klaviervirtuosin Margarethe
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unter Direktor Lablers Leitung eine Liszt¬
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Préludes“ zu Wort kam. Das Männergesang¬
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wenig interessante Programme auf. Die Oper,
die unter Dr. Jokls Führung lobenswerte
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Hugo Fleischer.
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den 13. d., als Benefize=Vorstellung für Herrn
Albert Paulmann die Olmützer Erstauf¬
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statt. Die Einrichtung des Werkes, die dem' n.
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