box 27
22. Derjunge Medardus
2r
Die Gegenwart.
Nr. 44
nnreiche Instrument
Akten und einem Vorspiel. Und zwar in fünf
„mit diesen Worten nahm unser liebenswür¬
kn nur magnetisch 2
Akten, von denen jeder wieder in eine Reihe
diger Gesprächspartner von uns Abschied“. Er
rdpole fallen nämlich
verschiedener, sehr umfangreicher Szenen ge¬
hat sich eben die Blutrünstigkeit nicht anders
magnetischen Polen 1
spalten ist. Dies Riesenwerk ist etwa ein halbes
aus der Feder geschunden, wie sein einstiges
imen, vielmehr liegen
Jahrzehnt alt und wurde vor einiger Zeit zum
dummes Geschwätz über Theaterpolitik und po¬
eter auseinander.
erstenmal vom Wiener Burgtheater gespielt, als
litische Kulissenreißerei. Der Tintenkuli, der
ed zwischen diesen be
eine Art Heerschau der immer noch überaus
heute Schlachtfeldepisoden fabriziert, wie vor¬
ine von der Magnetn
üppigen Kräfte dieses Instituts. Jetzt hat sich
dem Eisenbahnkatastrophen und Denkmalsent¬
ndere, nach der gefol
eine Berliner Direktion, der überhaupt wage¬
hüllungen, arbeitet nach wie vor mit dem
en muß, von den Ge
mutige Barnowsky im „Lessingtheater“ gleich¬
gleichen Mangel an Wissen und Bildung. Da¬
die Mißweisung
falls an das Werk gemacht, und in vier und
her passiert es ihm selbstverständlich, Dinge zu
ißweisung muß a
einer halben Stunde sind seine zahllosen Ge¬
erzählen, die besser verschwiegen blieben. So
stalten an uns vorübergezogen. Wenn man
ets an die Kompas
wetteiferten z. B. wochenlang französische
von dem, was man erlebt hat, ehrlichen Be¬
im z. B. ein 6
Blätter in Erzählungen über überraschte und
eographisch zu
richt erstatten soll, so muß man zunächst ein¬
durch List abgefangene deutsche Sanitätsabtei¬
in Mittelden
gestehen, daß man sich, vielleicht abgesehen vom
lungen. Hatte heute das „Journal“ eine solche
d. h. das N
letzten Bild und einzelnen zerstreuten Momen¬
Abteilung durch wenige Soldaten gefangen
um neun G
ten in den 13 voraufgegangenen Bildern,
nehmen lassen, so lieferte morgen der „Matin“
nomisch=geogra
schmählich gelangweilt hat. Man stand
eine große Schilderung, wie ein einziger Poli¬
Westgrenze ge
unter dem Eindruck einer groben, unklaren
zeikommissar in Zivil ein ganzes feindliches
hung über d
und dabei doch durchaus trivialen Theaterei,
Lazarett mit zahlreichen Militärärzten und
Ostgrenze
und wenn das Stück vom ersten Besten wäre,
hunderten von Sanitätern überwältigte. Die
West. Außer
so würde sich kein weiteres Wort verlohnen.
Völkerrechtswidrigkeit solcher „Heldentaten“
s zur 2
Weil es aber immerhin von Arthur Schnitzler
merkten der eine und andere nicht. Was soll
er Zeit
ist, dem wir so manches zarte und tiefe dichte¬
auch ein frauzösischer Journalist von Völker¬
es Erd
che Erlebnis schulden, so muß man, das Buch
ie sogar
der Hand, seinen Eindruck nachprüfen. Und
ndern
kommt man denn freilich zu keinem bejahen¬
zeigen
n, aber doch zu einem wesentlich milderen
ADOLF SCHUSTERMANN
teil.
hemic;
Freilich wenn eine keineswegs sorglose und
ZEITUNGSNACHRICHTEN-BUREAU
ührung n
rchaus nicht schlechte Aufführung, wie die
BERLIN SO. 16, RUNGESTR. 22-24.
Sprengs
Lessingtheater es war, einer Dichtung Ent¬
ens sorg
eidendes schuldig bleiben muß, so folgt dar¬
Zeitung:
id leichte
s sofort, daß sie nicht für die Bühne geboren
Die Gegenwurt, Berlin- u. 2#.
euge lei
daß es sich um eine Zwitterform handelt,
Adresse:
Als zi
e immer ernste Schwächen an sich trägt. In
r das
r Tat ist die Schwäche des „jungen Medar¬
31. 0Kr 194
Datum:
nde Wa
bis“ schon am Aeußerlichsten, an seinem thea¬
1
tzündlich
tralisch unmöglichen Umfang abzulesen: drei
das sich
große Szenen mußten völlig fortbleiben, von
Unzeitgemäßes.
mehreren anderen fehlte nahezu die Hälfte, in
Schnitziers „Junger Medardus“.
r in gro
allen fehlten erhebliche Dialogstücke — und
###
Von
ht verwert
trotzdem wurde die äußerste mögliche Aus¬
Julius Bab.
dehnung eines Theaterabends erreicht. Unver¬
veder elekt
meidlich litt aber einerseits durch diese Aus¬
r mittels
er junge Medardus“ ist das umfang¬
lassung schon das rein handlungsmäßige Ver¬
ein chemis
reichste, das äußerlich anspruchsvollste
nd Schwef
ständnis für das Stück — und andererseits
### Gedicht des Wiener Poeten Arthur
blieben jene vielen Nebensachen fort, jene
g. Je rei
Schnitzler. Eine dramatische Historie in fünf
22. Derjunge Medardus
2r
Die Gegenwart.
Nr. 44
nnreiche Instrument
Akten und einem Vorspiel. Und zwar in fünf
„mit diesen Worten nahm unser liebenswür¬
kn nur magnetisch 2
Akten, von denen jeder wieder in eine Reihe
diger Gesprächspartner von uns Abschied“. Er
rdpole fallen nämlich
verschiedener, sehr umfangreicher Szenen ge¬
hat sich eben die Blutrünstigkeit nicht anders
magnetischen Polen 1
spalten ist. Dies Riesenwerk ist etwa ein halbes
aus der Feder geschunden, wie sein einstiges
imen, vielmehr liegen
Jahrzehnt alt und wurde vor einiger Zeit zum
dummes Geschwätz über Theaterpolitik und po¬
eter auseinander.
erstenmal vom Wiener Burgtheater gespielt, als
litische Kulissenreißerei. Der Tintenkuli, der
ed zwischen diesen be
eine Art Heerschau der immer noch überaus
heute Schlachtfeldepisoden fabriziert, wie vor¬
ine von der Magnetn
üppigen Kräfte dieses Instituts. Jetzt hat sich
dem Eisenbahnkatastrophen und Denkmalsent¬
ndere, nach der gefol
eine Berliner Direktion, der überhaupt wage¬
hüllungen, arbeitet nach wie vor mit dem
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mutige Barnowsky im „Lessingtheater“ gleich¬
gleichen Mangel an Wissen und Bildung. Da¬
die Mißweisung
falls an das Werk gemacht, und in vier und
her passiert es ihm selbstverständlich, Dinge zu
ißweisung muß a
einer halben Stunde sind seine zahllosen Ge¬
erzählen, die besser verschwiegen blieben. So
stalten an uns vorübergezogen. Wenn man
ets an die Kompas
wetteiferten z. B. wochenlang französische
von dem, was man erlebt hat, ehrlichen Be¬
im z. B. ein 6
Blätter in Erzählungen über überraschte und
eographisch zu
richt erstatten soll, so muß man zunächst ein¬
durch List abgefangene deutsche Sanitätsabtei¬
in Mittelden
gestehen, daß man sich, vielleicht abgesehen vom
lungen. Hatte heute das „Journal“ eine solche
d. h. das N
letzten Bild und einzelnen zerstreuten Momen¬
Abteilung durch wenige Soldaten gefangen
um neun G
ten in den 13 voraufgegangenen Bildern,
nehmen lassen, so lieferte morgen der „Matin“
nomisch=geogra
schmählich gelangweilt hat. Man stand
eine große Schilderung, wie ein einziger Poli¬
Westgrenze ge
unter dem Eindruck einer groben, unklaren
zeikommissar in Zivil ein ganzes feindliches
hung über d
und dabei doch durchaus trivialen Theaterei,
Lazarett mit zahlreichen Militärärzten und
Ostgrenze
und wenn das Stück vom ersten Besten wäre,
hunderten von Sanitätern überwältigte. Die
West. Außer
so würde sich kein weiteres Wort verlohnen.
Völkerrechtswidrigkeit solcher „Heldentaten“
s zur 2
Weil es aber immerhin von Arthur Schnitzler
merkten der eine und andere nicht. Was soll
er Zeit
ist, dem wir so manches zarte und tiefe dichte¬
auch ein frauzösischer Journalist von Völker¬
es Erd
che Erlebnis schulden, so muß man, das Buch
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kommt man denn freilich zu keinem bejahen¬
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n, aber doch zu einem wesentlich milderen
ADOLF SCHUSTERMANN
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Freilich wenn eine keineswegs sorglose und
ZEITUNGSNACHRICHTEN-BUREAU
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rchaus nicht schlechte Aufführung, wie die
BERLIN SO. 16, RUNGESTR. 22-24.
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Lessingtheater es war, einer Dichtung Ent¬
ens sorg
eidendes schuldig bleiben muß, so folgt dar¬
Zeitung:
id leichte
s sofort, daß sie nicht für die Bühne geboren
Die Gegenwurt, Berlin- u. 2#.
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daß es sich um eine Zwitterform handelt,
Adresse:
Als zi
e immer ernste Schwächen an sich trägt. In
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r Tat ist die Schwäche des „jungen Medar¬
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tralisch unmöglichen Umfang abzulesen: drei
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Von
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blieben jene vielen Nebensachen fort, jene
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