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Derjunge-Redandus
man auch eine blutbesprihte Karte, auf 2. ..—.
ufklarnn
sere Krotte „.. —
lich sehen konnte, welche Aufklärungsarbeit die Flieger leisten. Armee an den Dardanellen, bei Akaba und an der Grenzen
Auf der Kar'e war unsere ganze Linie aufskizziert. Bei uns des Kaukasus versetzten, haben unsere Ueberzeugung bestärkt,
Auf Fel
herrschte große Freude über den Abschuß des Flugzeugs. daß unser Kampf auf dem Wege des Rechts vom Sieg ge= B. (G.K.G.) O. 29. Okt.
Napoleons in Schönbrunn bei ihm ein= und ausgeht. Nun nehmerin, der Frau Ober=Floß= und Fischmeisterin dem Herrn innerlich versöhnter Mensch aus
könnte Medardus ja vielleicht mit einem Schlage zu seinen
Bau=, Berg= und Weginspektors=Substitut und all den andern
beiden Zielen gelangen, aber kaum daß er die Treulose er¬
gefühl von Einst und Heute auf
Honoratioren Krähwinkels aus schmalzig=verquollener Kehle
stochen, muß er erfahren, daß sie gerade auf dem besten Wege
märchenfrohe Nordgermane, der
ein sentimentales Lied zum besten gibt .. . Dann aber durch¬
war, den Tyrannen und Räuber ihres Thrones, eine moderne
nicht geringe Anzahl dramatische
fuhr uns ein umso heftigerer Ruck: ist das der Sinn und die
Judith, in Liebesarmen zu erwürgen. So hat er verhindert,
schrieb. Als bestes das legen
Aufgabe der Kunst, uns die Gedanken von dem alles über¬
was der Zweck und Inhalt seines Lebens sein sollte: Napo¬
kleine und der große K#
schattenden Erlebnis dieser Monate mit fader Verzerrung
leon, dem er Tod und Verderben schwor, lebt durch ihn! ..
nach mehreren, im letzten Augen
unsrer Art und Unart hinwegzuscheuchen? Nun und nimmer¬
Es heißt zu viel verlangt, wenn uns nach Entwirrung solches
Ansätzen in früheren Jahren,
mehr! Wußten wir es noch nicht, daß dieser Kotzebue nicht
Intrigennetzes zugemutet wird, dennoch an den tragischen
zu sehen bekamen. Was in diese
wert ist, die Fußspitze auf die Schwelle unsrer Tage zu setzen,
Heroismus dieses Unhelden zu glauben. Napoleon will ihn
sich fast vollständig mit dem uns
so wissen wir es jetzt. „In die Ecke, Besen, Besen seid's ge¬
1010
für die „Rettungstat“ belohnen und ihn auch dann noch in
trauten Andersen'schen Märchen
wesen!“
Ehren begnadigen, als er gesteht, wie und aus welchen Grün¬
aus Schwedens Natur und 2
Anders liegt die Sache, wenn das Kleine Theater unsern Schmelz aus einem milden, ver
den sie geschehen. Aber Medardus will keine Gnade. Er will
guten, braven Louis Angely wieder auferstehen läßt, aber die symbolische Erhöhung
den Tod. Den nutzlosen Tod vor den Gewehrläufen der Füsi¬
Sein Name schon ruft tröstliche Erinnerungen wach an die
liere. Mehr war ihm nicht beschieden. Gerade diese wehrlose
die Dichtung, wie sie hier ersche
klassischen Zeiten des Berliner Volkswitzes, und das Fest fangen. Wie rein und vollstä
Resignation, die dem Stück noch in der vorigen Spielzeit den
der Handwerker“ und die „Familie Rüstig“ führen Märchen und Legenden zu
Ruhm besonderer echtmenschlicher Seelenkenntnis und feiner
die biedere Tüchtigkeit nicht bloß in ihren Titeln. Es lebt
Nüancierung eingebracht hätte, macht es jetzt vor dem Richter¬
weiß, zeigt der glückliche
wirklich etwas von der guten, gesunden Bürgerkraft in ihnen,
stuhl einer starken Wirklichkeit stumpf. Sein Wert scheint uns
bäurischen Menschen Dalekay
die Preußen und im Grunde doch auch seine vielgeschmähte
nur noch von kulturhistorischer Bedeutung, in die sich ein seiner
menschlichen und bäurischen San
Hauptstadt an der Spree hat groß und mächtig werden
lyrischer Duft ferner Seelenstimmungen, wie Lavendelduft aus
nun in seinem sackbraunen Kitte
lassen, und es ist fast mehr als ein hübsches Spiel
alten Familientruhen, mischt. Sehr hübsch sind namentlich
bestaubten Schuhe an den Füßel
des Zufalls, daß der urwüchsige, kernige Maurer¬
die zarten Bilderbogen in Wassermalerei, die das gut nach¬
tenden Heiligenschein über der
polier im „Fest der Handwerker“ mit seinem geflügelten
barliche Bürgerleben aus dem Wien von 1809 zeigen; den
kindlichen, immer fröhlichen,
„Positus, ick setz den Fall“ just so heißt wie einer unsrer
Einheimischen werden sie durch ihre liebevolle, unaufdringliche
Klaus und dem immer habgierig
populärsten Heerführer im Westen. In beiden Stücken wird
Echtheit noch mehr entzücken als den Fremden. Aber das sind
Klaus einher und spielt die vom
gesungen, wird viel gesungen, und es versöhnt immer, wenn
Friedensschönheiten in einem Kriegsstück; sie sind „fehl am
sehung, bis der Gute mit Glüch
Spinett und Geige sich ins Mittel legen. Sie breiten über
Orte“ oder ihre Zeit soll erst wieder kommen.
Lohn, der Böse mit Prügeln u
die Fröhlichkeit, die uns bezwingt, den Schleier der weh¬
Doch wie? Sehnt sich die vom Schlachtenlärm ermüdete
sieht. Dabei stellt sich freilich
mütigen Erinnerung und dämpfen unser Lachen zu einer
Welt nicht gerade jetzt nach solchen Friedenseligkeiten aus den
Weisheit sich hier auf Erden
Heiterkeit des Herzens, die auch den Tränen nicht fremd ist.
Zeiten, da der Großvater die Großmutter nahm? Manchmal
eine ganz und gar nicht beah
Weihnachten rückt heran, und mit ihm — kaum mögen
will es so scheinen. Der Zuschauer des gewaltigen Welt¬
menschliche gefallen lassen muß,
wir's glauben — die Zeit der Kindermärchenstücke. Wohl
theaters, das sich Tag um Tag vor uns abspielt, möchte es
Pförtner hat Humor genug, auch
uns, wenn ein Dichter, kein schnellfertiger Spekulant und hinwegzukommen, und er wird
abends einmal, wenn die mitleidigen Schatten sich auf die
Macher sie uns bringt. Das erste kam von einem, der sich
Erde senken, ganz still und friedlich haben. Da erinnerte er
Schluß ein etwas unwirscher Da
nicht erst auszuweisen braucht. Wenn wir auch Gustaf
sich an Kotzebue und seine Pfahlbürgerkomödien, die der
zureden“ verstehen. Die Mensch
af Geijerstam, den vor 6 Jahren verstorbenen Schweden,
liebe Gott von Weimar in seiner großen Güte und Langmut
Bestien. Aber lieben muß ma
vornehmlich als Kenner, Deuter und Gestalter tiefster in
neben den Werken eines Goethe und Schiller duldete, ja sogar
sonst seine himmlische Güte und
lautloser Stille erbarmungslos geführter Seelenkämpfe schätzen, klärt sich am Ende alles zu still
zu „Lieblingen des Publikums“ werden ließ, und wenn die
so wissen wir doch, daß es neben dem Meister des zer¬
Kammerspiele des Deutschen Theaters, sich und den Schau¬
und. durch das ganze Spiel, dem
fasernden Seelenromans noch einen andern Geijerstam gab,
spielern zur Erholung, die „Deutschen Kleinstädter“
Gliese ein entzückendes, in Lar#
der leichter den Weg zu der heroischen Epik unsrer Tage
aufführen, so wird der Deutsche von heute, der eine Welt gegen
Gewand angezogen hatten, geht
gefunden hätte. Es war der Student von Upsala, der
sich in Waffen sieht für ein Stündchen Biedermeier mit den
lächeln. Ein Stück wie geschaff
weit draußen in den Schären sein vom Schellengeläute
Biedermeiern, Philister mit den Philistern. Und er lacht und
wundeten, die in Begleitung ih
der modernen Großstadt und des Literatenklüngels er¬
kreischt wohl gar aus vollem Halse, wenn Lucie Höflich,
das Haus füllten; aber auch für
müdetes Herz in trotziger Leidenschaft an Natur und Auges und der Seele, dessen man
im übrigen nicht einmal die ergötzlichste unter den drei komi¬
Einsamkeit stählte und heimatstolze Bauerngeschichten auch wenn draußen nächtliche
schen Alten, zu denen sich mit prächtiger Laune die Schön= schrieb; es war der in Wissen und Leiden tapfer gereifte
Tsingtau verkünden.
heiten des Deutschen Theaters hergeben, als Frau Stadt= Mann, der in seinen Herrenhofromanen den vollen weiten
Akzise=Kassa=Schreiberin vor der Frau Unter=Steuer=Ein= Atem wiederfand, wie ihn nur ein mit Natur und Volkstum
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man auch eine blutbesprihte Karte, auf 2. ..—.
ufklarnn
sere Krotte „.. —
lich sehen konnte, welche Aufklärungsarbeit die Flieger leisten. Armee an den Dardanellen, bei Akaba und an der Grenzen
Auf der Kar'e war unsere ganze Linie aufskizziert. Bei uns des Kaukasus versetzten, haben unsere Ueberzeugung bestärkt,
Auf Fel
herrschte große Freude über den Abschuß des Flugzeugs. daß unser Kampf auf dem Wege des Rechts vom Sieg ge= B. (G.K.G.) O. 29. Okt.
Napoleons in Schönbrunn bei ihm ein= und ausgeht. Nun nehmerin, der Frau Ober=Floß= und Fischmeisterin dem Herrn innerlich versöhnter Mensch aus
könnte Medardus ja vielleicht mit einem Schlage zu seinen
Bau=, Berg= und Weginspektors=Substitut und all den andern
beiden Zielen gelangen, aber kaum daß er die Treulose er¬
gefühl von Einst und Heute auf
Honoratioren Krähwinkels aus schmalzig=verquollener Kehle
stochen, muß er erfahren, daß sie gerade auf dem besten Wege
märchenfrohe Nordgermane, der
ein sentimentales Lied zum besten gibt .. . Dann aber durch¬
war, den Tyrannen und Räuber ihres Thrones, eine moderne
nicht geringe Anzahl dramatische
fuhr uns ein umso heftigerer Ruck: ist das der Sinn und die
Judith, in Liebesarmen zu erwürgen. So hat er verhindert,
schrieb. Als bestes das legen
Aufgabe der Kunst, uns die Gedanken von dem alles über¬
was der Zweck und Inhalt seines Lebens sein sollte: Napo¬
kleine und der große K#
schattenden Erlebnis dieser Monate mit fader Verzerrung
leon, dem er Tod und Verderben schwor, lebt durch ihn! ..
nach mehreren, im letzten Augen
unsrer Art und Unart hinwegzuscheuchen? Nun und nimmer¬
Es heißt zu viel verlangt, wenn uns nach Entwirrung solches
Ansätzen in früheren Jahren,
mehr! Wußten wir es noch nicht, daß dieser Kotzebue nicht
Intrigennetzes zugemutet wird, dennoch an den tragischen
zu sehen bekamen. Was in diese
wert ist, die Fußspitze auf die Schwelle unsrer Tage zu setzen,
Heroismus dieses Unhelden zu glauben. Napoleon will ihn
sich fast vollständig mit dem uns
so wissen wir es jetzt. „In die Ecke, Besen, Besen seid's ge¬
1010
für die „Rettungstat“ belohnen und ihn auch dann noch in
trauten Andersen'schen Märchen
wesen!“
Ehren begnadigen, als er gesteht, wie und aus welchen Grün¬
aus Schwedens Natur und 2
Anders liegt die Sache, wenn das Kleine Theater unsern Schmelz aus einem milden, ver
den sie geschehen. Aber Medardus will keine Gnade. Er will
guten, braven Louis Angely wieder auferstehen läßt, aber die symbolische Erhöhung
den Tod. Den nutzlosen Tod vor den Gewehrläufen der Füsi¬
Sein Name schon ruft tröstliche Erinnerungen wach an die
liere. Mehr war ihm nicht beschieden. Gerade diese wehrlose
die Dichtung, wie sie hier ersche
klassischen Zeiten des Berliner Volkswitzes, und das Fest fangen. Wie rein und vollstä
Resignation, die dem Stück noch in der vorigen Spielzeit den
der Handwerker“ und die „Familie Rüstig“ führen Märchen und Legenden zu
Ruhm besonderer echtmenschlicher Seelenkenntnis und feiner
die biedere Tüchtigkeit nicht bloß in ihren Titeln. Es lebt
Nüancierung eingebracht hätte, macht es jetzt vor dem Richter¬
weiß, zeigt der glückliche
wirklich etwas von der guten, gesunden Bürgerkraft in ihnen,
stuhl einer starken Wirklichkeit stumpf. Sein Wert scheint uns
bäurischen Menschen Dalekay
die Preußen und im Grunde doch auch seine vielgeschmähte
nur noch von kulturhistorischer Bedeutung, in die sich ein seiner
menschlichen und bäurischen San
Hauptstadt an der Spree hat groß und mächtig werden
lyrischer Duft ferner Seelenstimmungen, wie Lavendelduft aus
nun in seinem sackbraunen Kitte
lassen, und es ist fast mehr als ein hübsches Spiel
alten Familientruhen, mischt. Sehr hübsch sind namentlich
bestaubten Schuhe an den Füßel
des Zufalls, daß der urwüchsige, kernige Maurer¬
die zarten Bilderbogen in Wassermalerei, die das gut nach¬
tenden Heiligenschein über der
polier im „Fest der Handwerker“ mit seinem geflügelten
barliche Bürgerleben aus dem Wien von 1809 zeigen; den
kindlichen, immer fröhlichen,
„Positus, ick setz den Fall“ just so heißt wie einer unsrer
Einheimischen werden sie durch ihre liebevolle, unaufdringliche
Klaus und dem immer habgierig
populärsten Heerführer im Westen. In beiden Stücken wird
Echtheit noch mehr entzücken als den Fremden. Aber das sind
Klaus einher und spielt die vom
gesungen, wird viel gesungen, und es versöhnt immer, wenn
Friedensschönheiten in einem Kriegsstück; sie sind „fehl am
sehung, bis der Gute mit Glüch
Spinett und Geige sich ins Mittel legen. Sie breiten über
Orte“ oder ihre Zeit soll erst wieder kommen.
Lohn, der Böse mit Prügeln u
die Fröhlichkeit, die uns bezwingt, den Schleier der weh¬
Doch wie? Sehnt sich die vom Schlachtenlärm ermüdete
sieht. Dabei stellt sich freilich
mütigen Erinnerung und dämpfen unser Lachen zu einer
Welt nicht gerade jetzt nach solchen Friedenseligkeiten aus den
Weisheit sich hier auf Erden
Heiterkeit des Herzens, die auch den Tränen nicht fremd ist.
Zeiten, da der Großvater die Großmutter nahm? Manchmal
eine ganz und gar nicht beah
Weihnachten rückt heran, und mit ihm — kaum mögen
will es so scheinen. Der Zuschauer des gewaltigen Welt¬
menschliche gefallen lassen muß,
wir's glauben — die Zeit der Kindermärchenstücke. Wohl
theaters, das sich Tag um Tag vor uns abspielt, möchte es
Pförtner hat Humor genug, auch
uns, wenn ein Dichter, kein schnellfertiger Spekulant und hinwegzukommen, und er wird
abends einmal, wenn die mitleidigen Schatten sich auf die
Macher sie uns bringt. Das erste kam von einem, der sich
Erde senken, ganz still und friedlich haben. Da erinnerte er
Schluß ein etwas unwirscher Da
nicht erst auszuweisen braucht. Wenn wir auch Gustaf
sich an Kotzebue und seine Pfahlbürgerkomödien, die der
zureden“ verstehen. Die Mensch
af Geijerstam, den vor 6 Jahren verstorbenen Schweden,
liebe Gott von Weimar in seiner großen Güte und Langmut
Bestien. Aber lieben muß ma
vornehmlich als Kenner, Deuter und Gestalter tiefster in
neben den Werken eines Goethe und Schiller duldete, ja sogar
sonst seine himmlische Güte und
lautloser Stille erbarmungslos geführter Seelenkämpfe schätzen, klärt sich am Ende alles zu still
zu „Lieblingen des Publikums“ werden ließ, und wenn die
so wissen wir doch, daß es neben dem Meister des zer¬
Kammerspiele des Deutschen Theaters, sich und den Schau¬
und. durch das ganze Spiel, dem
fasernden Seelenromans noch einen andern Geijerstam gab,
spielern zur Erholung, die „Deutschen Kleinstädter“
Gliese ein entzückendes, in Lar#
der leichter den Weg zu der heroischen Epik unsrer Tage
aufführen, so wird der Deutsche von heute, der eine Welt gegen
Gewand angezogen hatten, geht
gefunden hätte. Es war der Student von Upsala, der
sich in Waffen sieht für ein Stündchen Biedermeier mit den
lächeln. Ein Stück wie geschaff
weit draußen in den Schären sein vom Schellengeläute
Biedermeiern, Philister mit den Philistern. Und er lacht und
wundeten, die in Begleitung ih
der modernen Großstadt und des Literatenklüngels er¬
kreischt wohl gar aus vollem Halse, wenn Lucie Höflich,
das Haus füllten; aber auch für
müdetes Herz in trotziger Leidenschaft an Natur und Auges und der Seele, dessen man
im übrigen nicht einmal die ergötzlichste unter den drei komi¬
Einsamkeit stählte und heimatstolze Bauerngeschichten auch wenn draußen nächtliche
schen Alten, zu denen sich mit prächtiger Laune die Schön= schrieb; es war der in Wissen und Leiden tapfer gereifte
Tsingtau verkünden.
heiten des Deutschen Theaters hergeben, als Frau Stadt= Mann, der in seinen Herrenhofromanen den vollen weiten
Akzise=Kassa=Schreiberin vor der Frau Unter=Steuer=Ein= Atem wiederfand, wie ihn nur ein mit Natur und Volkstum