II, Theaterstücke 22, Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 588

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22. per junge nedardus
fri#te Kurte, unf „
Piere glotte „.. —
Aufklärungsarbeit die Flieger leisten. Armee an den Dardanellen, bei Akaba und an der Grenze¬
re ganze Linie aufskizziert. Bei uns des Kaukasus versetzten, haben unsere Ueberzeugung bestärkt,
Auf Feldwache.
über den Abschuß des Fiunzengs. daß unser Kampf auf dem Wege des Rechts vom Sieg ge= B. (G.K.G.) O. 29. Okt. Ich liege mit 35 Mann auf
nn bei ihm ein= und ausgehi. Nun neymerin, der Frau Ober=Floß= und Fischmeisterin, dem Herrn innerlich versöhnter Mensch aus aristokratischem Gemeinschafts¬
ielleicht mit einem Schlage zu seinen
Bau=, Berg= und Weginspektors=Substitut und all den andern
aber kaum daß er die Treulose er¬
gefühl von Einst und Heute aufbringt; es war der sagen= und
Honoratioren Krähwinkels aus schmalzig=verquollener Kehle
daß sie gerade auf dem besten Wege
märchenfrohe Nordgermane, der in seinen jungen Jahren eine
ein sentimentales Lied zum besten gibt .. . Dann aber durch¬
Räuber ihres Thrones, eine moderne
nicht geringe Anzahl dramatischer Werke, meist heiteren Genres,
fuhr uns ein umso heftigerer Ruck; ist das der Sinn und die
zu erwürgen. So hat er verhindert,
schrieb. Als bestes das legendenhafte Märchenspiel „Der
Aufgade der Kunst, uns die Gedanken von dem alles über=kleine und der große Klaus“, das wir nun endlich
halt seines Lebens sein sollte: Napo= schattenden Erlebnis dieser Monate mit fader Verzerrung
Verderben schwor, lebt durch ihn!..
nach mehreren im letzten Augenblick immer wieder gescheiterten
unsrer Art und Unart hinwegzuscheuchen? Nun und nimmer¬
t, wenn uns nach Entwirrung solches
Ansätzen in früheren Jahren, im Deutschen Künstlertheater
mehr! Wußten wir es noch nicht, daß dieser Kotzebue nicht
t wird, dennoch an den tragischen
zu sehen bekamen. Was in diesen sieben Bildern geschieht, deckt
wert ist, die Fußspitze auf die Schwelle unsrer Tage zu setzen,
lden zu glauben. Napoleon will ihn
sich fast vollständig mit dem uns Alten und Jungen wohlver¬
so wissen wir es jetzt. „In die Ecke, Besen, Besen seid's ge= trauten Andersen'schen Märchen; die herzhaften Lokalfarben
belohnen und ihn auch dann noch in
wesen!“
r gesteht, wie und aus welchen Grün¬
aus Schwedens Natur und Volksleben aber, der lyrische
Anders liegt die Sache, wenn das Kleine Theater unsern Schmelz aus einem milden, verstehenden Herzen, vor allem
Medardus will keine Gnade. Er will
guten, braven Louis Angely wieder auferstehen läßt. aber die symbolische Erhöhung ins Allgemeinmenschliche hat
Tod vor den Gewehrläufen der Füsi¬
Sein Name schon ruft tröstsiche Erinnerungen wach an die die Dichtung, wie sie hier erscheint, erst von Geiierstam emp¬
icht beschieden. Gerade diese wehrlose klassischen Zeiten des Berliner Volkswitzes, und das Fest fangen. Wie rein und vollständig er im Geiste der alten
ück noch in der vorigen Spielzeit den
der Handwerker“ und die „Familie Rüstig“ führen
enschlicher Seelenkenntnis und feiner
Märchen und Legenden zu fühlen und zu gestalten
die biedere Tüchtigkeit nicht bloß in ihren Titeln. Es lebt
hätte, macht es jetzt vor dem Richter¬
weiß, zeigt der glückliche Gedanke, mitten unter die
wirklich etwas von der guten, gesunden Bürgerkraft in ihnen,
ichkeit stumpf. Sein Wert scheint uns
bäurischen Menschen Dalekarliens einen nicht minder
die Preußen und im Grunde doch auch seine vielgeschmähte
menschlichen und bäurischen Sankt Peter zu setzen. Der geht
ischer Bedeutung, in die sich ein feiner Hauptstadt an der Spree hat groß und mächtig werden
lenstimmungen, wie Lavendelduft aus
nun in seinem sackbraunen Kittel, die nagelbeschlagenen, weg¬
lassen, und es ist fast mehr als ein hübsches Spiel
ischt. Sehr hübsch sind namentlich
bestaubten Schuhe an den Füßen, manchmal auch den leuch¬
des Zufalls daß der urwüchsige kernige Maurer¬
in Wassermalerei, die das gut nach¬
tenden Heiligenschein über der Glatze, zwischen dem immer
polier im „Fest der Handwerker“ mit seinem geflügelten
dem Wien von 1809 zeigen; den
kindlichen, immer fröhlichen, immer zuversichtlichen kleinen
„Positus, ick setz den Fall“ just; heißt wie einer unsrer
e durch ihre liebevolle, unaufdringliche
Klaus und dem immer habgierigen, immer boshaften großen
populärsten Heerführer im Westen. In beiden Stücken wird
icken als den Fremden. Aber das sind
Klaus einher und spielt die vom Himmel gesandte liebe Vor¬
gesungen, wird viel gesungen, und es versöhnt immer, wenn
einem Kriegsstück; sie sind „fehl am
sehung, bis der Gute mit Glück und blanken Talern seinen
Spinett und Geige sich ins Mittel legen. Sie breiten über
l erst wieder kommen.
Lohn, der Böse mit Prügeln und Ersäufen seine Strafe be¬
die Fröhlichkeit, die uns bezwingt, den Schleier der weh= sieht. Dabei stellt sich freilich heraus, daß seine himmlisch:
h die vom Schlachtenlärm ermüdete
mütigen Erinnerung und dämpfen unser Lachen zu einer Weisheit sich hier auf Erden von dem robusten Bauernsinn
#ach solchen Friedenseligkeiten aus den
Heiterkeit des Herzens, die auch den Tränen nicht fremd ist. eine ganz und gar nicht beabsichtigte Wendung ins Allzu¬
die Großmutter nahm? Manchmal
Weihnachten rückt heran, und mit ihm — kaum mögen
menschliche gefallen lassen muß, aber unsers lieben Herrgotts
Der Zuschauer des gewaltigen Welt= wir's glauben — die Zeit der Kindermärchenstücke. Wohl Pförtner hat Humor genug, auch darüber mit einem Seufzer
um Tag vor uns abspielt möchte es
uns, wenn ein Dichter, kein schnellfertiger Spekulant und hinwegzukommen, und er wird sich dort oben, wohin ihn zu
ie mitleidigen Schatten sich auf die
Macher sie uns bringt. Das erste kam von einem, der sich
nd friedlich haben. Da erinnerte er
Schluß ein etwas unwirscher Donner zurückruft, schon „raus¬
nicht erst auszuweisen braucht. Wenn wir auch Gustaf
seine Pfahlbürgerkomödien, die der
zureden“ verstehen. Die Menschen sind und bleiben nun mal
af Geijerstam, den vor 6 Jahren verstorbenen Schweden,
in seiner großen Güte und Langmut
Bestien. Aber lieben muß man sie doch. Wozu hätte man
vornehmlich als Kenner, Deuter und Gestalter tiefster in
sonst seine himmlische Güte und sein Allesverstehen? ... So
Goethe und Schiller duldete, ja sogar lautloser Stille erbarmungslos geführter Seelenkämpfe schätzen,
likums“ werden ließ, und wenn die
klärt sich am Ende alles zu stiller, besinnlicher Heiterkeit ab
so wissen wir doch, daß es neben dem Meister des zer¬
chen Theaters sich und den Schau¬
und durch das ganze Spiel, dem die Szenenbilder von Rochus
fasernden Seelenromans noch einen andern Geijerstam gab,
die „Deutschen Kleinstädter“
Gliese ein entzückendes, in Larssonschen Farben leuchtendes
der leichter den Weg zu der heroischen Epik unsrer Tage
eutsche von heute, der eine Welt gegen
Gewand angezogen hatten, geht ein sanfter Hauch, wie Kinder¬
gefunden hätte. Es war der Student von Upsala, der
t ein Stündchen Biedermeier mit den
lächeln. Ein Stück wie geschaffen: für die vielen Kriegsver¬
weit draußen in den Schären sein vom Schellengeläute
mit den Philistern. Und er lacht und
wundeten, die in Begleitung ihrer barmherzigen Schwestern
der modernen Großstadt und des Literatenklüngels er¬
lem Halse wenn Lucie Höflich,
das Haus füllten; aber auch für uns Gesunde ein Labsal des
müdetes Herz in trotziger Leidenschaft an Natur und
Auges und der Seele, dessen man sich nicht zu schämen braucht,
die ergötzlichste unter den drei komi= Einsamkeit, stählte und heimatstolze Bauerngeschichten
auch wenn draußen nächtliche Extrablätter den Fall von
ch mit prächtiger Laune die Schön=schrieb; es war der in Wissen und Leiden tapfer gereifte
Tsingtau verkünden.
Theaters hergeben, als Frau Stadt= Mann, der in seinen Herrenhofromanen den vollen, weiten
vor der Frau Unter=Steuer=Ein¬ Atem wiederfand, wie ihn nur ein mit Natur und Volkstum