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Perkes. Medardus, zum schön wie ihre Vorgängerin, die das Glück der Erst¬
wandlungen, den Weg an, auf dem die Künstle#in ein neues
ch als ein Held. Es ist
aufführung am Burgtheiter war und aller folgenden Auf¬
Rollengebiet gewinnen wird. Ob Frau Karlina als
ar das österreichische
führungen blieb, ist Frau Johannsen nicht minder inter¬
Herzogin=Mutter neu ist, weiß ich im Augenblick nicht;
essant in dieser Rolle, ja, es mag sein, daß ihre verhältnis¬
stellen wir jedenfalls fest, daß sie in der Rolle, von vor¬
dessen Handlung bei
mäßige Modernität diese nur um so interessanter macht.
bildlichem Burgtheateranstand an Frau Baudius er¬
nit Tolstois „Krieg und
Jedenfalls wirkt eine gewisse überzüchtete Launenhaftig¬
innert, also an das Allerbeste, woran man im Burg¬
keit, die die neue Darstellerin zum Mittelpunkt des
fte Grundanlage, gemein
theater in der Rolle einer Herzogin erinnern kann.
istiker auf seiner Höhe.
Charakters der Prinzessin macht, durchaus überzeugend,
„Professor Bernhardi“
Das Haus war nicht so gut besucht, als es bei künftigen
weil mit der Rassigkeit eines ganz auf Souveränität ge¬
Punkte. Wie fein ist jede
Vorstellungen voraussichtlich sein wird. Denn der Beifall
stellten Wesens sichtlich in Einklang stehend. Eine be¬
hrt, wie unvergeßlich ge¬
deutende Leistung, der in der liebevoll vorbereiteten, von
klang um so freundlicher, als er völlig ungeschminkt war.
ur etwa, wie die des
den besten Kräften des Burgtheaters getragenen Neu¬
Zumal die Volksszenen schlugen ein, die zum ungezwungen
schenkennerisches Meister¬
studierung des nicht eben bequemen Werkes eine ganze
Besten gehören, was Schnitzler je gemacht hat und, durch
in erschütterndes Schick¬
Reihe vorzüglicher oder doch zumindest erfreulicher
neuere Erfahrungen beglaubigt, heute so zeitgemäß wirken
unübertrefflich entwickelt.
Leistungen an die Seite treten. Zu den vorzüglichsten rechnen
wie eh und je. Da weist etwa ein Offizier eine neugierige
sich an den geringsten
wir auch die reizend kupplerische Nerina der Frau Mayen
Dame von der Bastei, die im feindlichen Feuer liegt. „Es
ihr eigenes Gesicht hat,
eine jener treuen Dienerinnen, die den Roman ihrer
wär' schad' um den schönen Hut!“ sagt er warnend; und
en, was eine noch höhere
Herrin gleichsam im Subabonnement miterleben — und die
der Gatte der Dame darauf: „Der muß dich kennen!" Oder
essin zumal, das eigent¬
schwärmerische Agathe der Frau Ortner=Kallina.
ein paar Bürger erörtern die harten Friedensbedingungen;
mt es in dieser Hinsicht
Eschenbacher ist jetzt Mayerhofer, der so weit reicht,
es steht schlimm, sogar Berchtesgaden wird abgetreten
herkwürdigsten Frauen¬
als man diesem liebenswürdigen Wiener mit Humor bei¬
werden müssen. Worauf einer der zuhörenden Straßen¬
uf, und es wäre reizvoll,
zukommen vermag, und das ist fast bis ans Ende;
Wiener gemütlich einwirft: „Was brauchen denn wir
von dieser entfesselteren
Medardus Lohner, der den romantischen Heldenjüngling
Berchtesgaden?“... Schnitzler ist kein Höfling der Wiener
auen, von Beatrice bis
durchaus, den problematischen Helden nicht so ganz trifft,
Schwächen, geschweige denn der Wiener Straße. Selbst ein
fihrt. Auch darstellerisch
aber alles in allem doch der beste Medardus ist, den das
Wiener, war er am liebsten „dagegen“; aber, wo er mit seinem
merkwürdige Frauen¬
Burgtheater für Schnitzlers Historie bisher aufzubieten
gütigen Herzen zustimmen konnte, da war er auch „dafür",
nghaftigkeit doch irgend¬
hatte. Von kleineren Neubesetzungen des figurenreichen
wie sein unparteiischer Eschenbacher, der am Ende trotz aller
eit waltet, nach Frau
Werkes darf man füglich absehen. Nur die Frau Klähr
Skepsis mit seinem Wienertum und für sein Wienertum
hannsen eine voll= der Frau Medelsky sei noch hervorgehoben; sie deutet,1 stirbt. Das ist Schnitzler: Wien wird in diesem Stück ge¬
Nicht so märchenhaft obwohl nicht ganz frei von gefährlich theatralischen An= hechelt; doch von einem, der Oesterreich geliebt hat. R. A.
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Perkes. Medardus, zum schön wie ihre Vorgängerin, die das Glück der Erst¬
wandlungen, den Weg an, auf dem die Künstle#in ein neues
ch als ein Held. Es ist
aufführung am Burgtheiter war und aller folgenden Auf¬
Rollengebiet gewinnen wird. Ob Frau Karlina als
ar das österreichische
führungen blieb, ist Frau Johannsen nicht minder inter¬
Herzogin=Mutter neu ist, weiß ich im Augenblick nicht;
essant in dieser Rolle, ja, es mag sein, daß ihre verhältnis¬
stellen wir jedenfalls fest, daß sie in der Rolle, von vor¬
dessen Handlung bei
mäßige Modernität diese nur um so interessanter macht.
bildlichem Burgtheateranstand an Frau Baudius er¬
nit Tolstois „Krieg und
Jedenfalls wirkt eine gewisse überzüchtete Launenhaftig¬
innert, also an das Allerbeste, woran man im Burg¬
keit, die die neue Darstellerin zum Mittelpunkt des
fte Grundanlage, gemein
theater in der Rolle einer Herzogin erinnern kann.
istiker auf seiner Höhe.
Charakters der Prinzessin macht, durchaus überzeugend,
„Professor Bernhardi“
Das Haus war nicht so gut besucht, als es bei künftigen
weil mit der Rassigkeit eines ganz auf Souveränität ge¬
Punkte. Wie fein ist jede
Vorstellungen voraussichtlich sein wird. Denn der Beifall
stellten Wesens sichtlich in Einklang stehend. Eine be¬
hrt, wie unvergeßlich ge¬
deutende Leistung, der in der liebevoll vorbereiteten, von
klang um so freundlicher, als er völlig ungeschminkt war.
ur etwa, wie die des
den besten Kräften des Burgtheaters getragenen Neu¬
Zumal die Volksszenen schlugen ein, die zum ungezwungen
schenkennerisches Meister¬
studierung des nicht eben bequemen Werkes eine ganze
Besten gehören, was Schnitzler je gemacht hat und, durch
in erschütterndes Schick¬
Reihe vorzüglicher oder doch zumindest erfreulicher
neuere Erfahrungen beglaubigt, heute so zeitgemäß wirken
unübertrefflich entwickelt.
Leistungen an die Seite treten. Zu den vorzüglichsten rechnen
wie eh und je. Da weist etwa ein Offizier eine neugierige
sich an den geringsten
wir auch die reizend kupplerische Nerina der Frau Mayen
Dame von der Bastei, die im feindlichen Feuer liegt. „Es
ihr eigenes Gesicht hat,
eine jener treuen Dienerinnen, die den Roman ihrer
wär' schad' um den schönen Hut!“ sagt er warnend; und
en, was eine noch höhere
Herrin gleichsam im Subabonnement miterleben — und die
der Gatte der Dame darauf: „Der muß dich kennen!" Oder
essin zumal, das eigent¬
schwärmerische Agathe der Frau Ortner=Kallina.
ein paar Bürger erörtern die harten Friedensbedingungen;
mt es in dieser Hinsicht
Eschenbacher ist jetzt Mayerhofer, der so weit reicht,
es steht schlimm, sogar Berchtesgaden wird abgetreten
herkwürdigsten Frauen¬
als man diesem liebenswürdigen Wiener mit Humor bei¬
werden müssen. Worauf einer der zuhörenden Straßen¬
uf, und es wäre reizvoll,
zukommen vermag, und das ist fast bis ans Ende;
Wiener gemütlich einwirft: „Was brauchen denn wir
von dieser entfesselteren
Medardus Lohner, der den romantischen Heldenjüngling
Berchtesgaden?“... Schnitzler ist kein Höfling der Wiener
auen, von Beatrice bis
durchaus, den problematischen Helden nicht so ganz trifft,
Schwächen, geschweige denn der Wiener Straße. Selbst ein
fihrt. Auch darstellerisch
aber alles in allem doch der beste Medardus ist, den das
Wiener, war er am liebsten „dagegen“; aber, wo er mit seinem
merkwürdige Frauen¬
Burgtheater für Schnitzlers Historie bisher aufzubieten
gütigen Herzen zustimmen konnte, da war er auch „dafür",
nghaftigkeit doch irgend¬
hatte. Von kleineren Neubesetzungen des figurenreichen
wie sein unparteiischer Eschenbacher, der am Ende trotz aller
eit waltet, nach Frau
Werkes darf man füglich absehen. Nur die Frau Klähr
Skepsis mit seinem Wienertum und für sein Wienertum
hannsen eine voll= der Frau Medelsky sei noch hervorgehoben; sie deutet,1 stirbt. Das ist Schnitzler: Wien wird in diesem Stück ge¬
Nicht so märchenhaft obwohl nicht ganz frei von gefährlich theatralischen An= hechelt; doch von einem, der Oesterreich geliebt hat. R. A.