eitune.
A
—
#ser mutete damit dem Burgtheater die um¬ Hugo Thimig teilte die Sorge des Polizeipräsidenten Marx. Die drei Freunde
sangreichste, die kostspieligste Arbeit zu, die es Direktors und ließ deshalb die Szene möglichst kamen während ihres ganzen Lebens einmal im
Galof seit seinem Bestand zu erfüllen hatte. Man rasch spielen, damit es so schnell als tunlich Jahr im alten, längst verschwundenen Hotel
denke nur: Nach der ersten Lektüre stellte zur Erklärung kommt: Medardus verrate die Matschakerhof zusammen, bloß, — um sich zu
von Artur Berger fest, eine vollkommene Aufführung des
Prinzessin als Rächer seiner Schwester.
erzählen, was sie im letzten Jahr erlebt!
„Der junge
Stückes würde sieben Stunden erfordern! Acht¬
Das
Und — das Wagnis gelang.
ngen Burg¬
„Das ist ja das reine „Lumpazi=Rendez¬
Publikum schwankte nur einige Augenblicke.
undsiebzig Schauspieler, Damen und Herren,
Der
vous!' rief ich aus. Dort treffen einander die
Ungetüm.
Nach dem Aktschluß aber gab es Beifalls¬
müßten für die vielen Rollen aufgeboten
drei Gesellen ja auch nach einem Jahr im
stürme.
s Burg=werden (die Statisterie nicht mitgezählt!) und
Wirtshaus!“
ng Franzs etwa zwölf verschiedene Schauplätze müßten
„Das habe ich auch meinem Vater
Etwas andres, was Baron Berger ein
von Artur errichtet werden. Das bedeutete also noch nie
gesagt!“ meinte Baron Berger lachend und
bißchen ängstigte: es wird in Schnitzlers
ienerischer dagewesene Tageskosten (die vielen Spiel¬
fügte hinzu: „Das wäre eine neue, politisch¬
Drama gar so viel gestorben. Hochzeiten hat
us“. Man honorare eines solchen Abends, da je
bloß
liberale Lumpazi=Posse! Aber wer könnte sie
das Publikum viel lieber als Leichen¬
eingebettet Baumeister aus der Reihe der Herren und
schreiben?“
begängnisse. Berger hatte aus Hamburg das
von Napo=vier kleine Fräulein aus der der Damen un¬
So habe ich mit diesem herrlichen Mann
Witzwort eines dortigen Kritikers nach Wien
rung. Also beschäftigt blieben), weiter ein Maximum an
lustige, aber auch traurige Tage verbracht.
mitgebracht: „Bei Schnitzler wohnt neben der
klerstochter Kostüm= und Dekorationskosten und — Licht¬
anzösischen
Schwer bedrückt war Dr. v. Berger, als die
Liebelei gleich die Sterbelei.“ Wie entzückend
rechnungen!
Sekretärin, Wirtschafterin, Hausrepräsen¬
wußte Baron Berger derlei Bonmots zu er¬
ssen Vater
Artur Schnitzler hatte das Stück schon
tantin und Freundin seiner von ihm so ver¬
bone) als
zählen! Wie genußreich und belehrend über¬
ein Jahr vorher eingereicht, als noch Doktor
ehrten Gattin Stella Hohenfels starb: Die in
verbannt,
haupt eine Stunde Gespräches mit diesem
Paul Schlenther als Direktor waltete, der sich
Theater= und Literaturkreisen berühmte „Frau
grundgelehrten Mann, diesem berühmten
flucht ge¬
aber nicht zur Annahme entschließen konnte.
Elise“. Als es noch kein Telephon gab, da
Vielwisser, der zugleich ein Künstler des
Der neue Direktor hatte es schon leichter.
mußte „die Elis“ vormittags in die Redaktionen
en, die er
leichten Wortes war, des flüchtig hinaus¬
Dramaturg Dr. Rosenbaum hatte das Werk in
gesandten, das aber eher verdiente, für immer fahren, um mitzuteilen, ihre Herrin sei krank
Schwester,
gelungener Arbeit um anderthalb Stunden
und könne heute abend nicht auftreten. Wie
festgehalten zu werden als manches Philo¬
end das
gekürzt. Aber auch fünfeinhalb Stunden be¬
oft kam sie zu mir mit der Mitteilung: „Wir
sophen eines feierlichen. Wissenschaftsprotzen.
deuteten eine unerträgliche Dauer. Artur
spielen heute nicht!“ Jawohl: „Wir.“
Kust oher
Das größte Wunder aber war Bergers
Schnitzler sah dies ein und strich mit
verführen.
Wenn Zeit war, verehrte ich ihr bei solch
Gedächtnis. Anläßlich einer „Don Carlos“¬
bewunderungswürdiger
Schonungslosigkeit
sie bloßzu¬
einem Besuch eine Zigarre. In einer viertel
Aufführung wollte ich einiges aus einem
gegen sich selbst noch eine halbe Stunde
den Tod
Stunde hatten wir mein Zimmer voll¬
Essay zitieren, den Berger vor einem Jahr¬
heraus. Baron Berger setzte sich nun mit
ançois in
gedampft. Als Elise starb, da lag die ganze
zehnt in einer Wiener Literaturzeitung ver¬
seinem damaligen Regisseur Hugo Thimig
kommt
Last der Wirtschaft (so klagte mir Baron
öffentlicht hatte. Ich rief ihn an, mir das
zusammen, um auch die Ausstattungskosten
Berger ganz ungeniert) auf ihm! Tenn seine
steigt eine
Datum mitzuteilen, damit ich nachschlagen
herabzudrücken, so ungefähr auf die Hälfte
Frau verstand davon gar nichts! Wenn der
könne. Er aber antwortete mir: „Nicht
s Gerücht des Voranschlages. Auch dies gelang. Worauf
Direktor des Nachts müde aus dem Burg¬
nötig! Welche Stelle wollen Sie wissen?“
Geliebte die Generalintendanz keine Einwendungen
theater in die Hietzinger Villa kam, mußte er
Ich nannte sie und Berger zitierte mir
gegnet ihr mehr gegen die Aufführung hatte. So kam
mit der Köchin abrechnen! Denn schließlich
sofort (wie er hervorhob: wortwörtlich) aus
vorhof vonses zur Uraufführung am 24. November 1910.
wur er kein reicher Mann. Und von seiner
dem Gedächtnis jene mindestens zehn Zeilen
enem Ge¬
schönen Direktorsgage mußte er ein gut Teil
umfassende Stelle — und so rasch, daß ich mit
! Aber sie
allmonatlich nach Hamburg schicken, das
Ich habe Berger später nie mehr so auf¬
meiner Stenographie kaum nachkam!
Defizit seiner dortigen Theaterführung zu
den Absicht geregt gesehen als an jenem Abend. Er hatte
Und dieses Feuilleton hatte er nicht vor
decken.
doleon zu mir vor Wochen gesagt, er fürchte eigentlich
zehn, sondern vor zwölf Jahren verfaßt! „Was
Einst lud mich Berger ein, mit ihm nach
Muster des
nur eine einzige Szene: am Schluß des ich einmal niedergeschrieben habe,“ sagte mir
Hietzing zu fahren. Da geschah ein schreck¬
hwärmers
zweiten Aktes. Es ist frühmorgens. Der junge Berger damals, „vergesse ich nicht! Oder
von Napo¬
liches Malheur. Der Baron hatte mir nicht
Medardus hat sich gerade aus dem Zimmer der richtiger — kann ich nicht vergessen, wenn ich
erschießen
gesagt der Boden des Fiakers sei mit Säckchen
Prinzessin durch den Schloßgarten ins Freie
auch wollte!“
von Reis, Grieß und andern Viktualien be¬
nen neuen
geflüchtet und trifft seinen Freund Etzelt
Im übrigen schrieb er auch als Burg¬
chen.
deckt. Und so trat ich mit dem Fuß in ein
Auf dessen Frage, woher er komme, antwortet
theaterdirektor fast so gern für Zeitungen
Körbchen von Tomaten! Wie sahen meine
entrollenMedardus laut: „Woher ich komme? Ein
Feuilletons wie er auf der Bühne inszenierte. lichten Halbschuhe aus, ehe ich sie heraus¬
Bildern die
kleines Abenteuer, aus den Armen der (stark
Er geriet seinem Vater nach, der 1848 als
bekam! Ich erschrak heftig — aber nur wegen
damals die
betont) Prinzessin.“
Journalist begonnen, dann Advokat und
der Tomaten —, Baron Berger noch mehr.
Ein Mann, der auf solche Art die Ehre
aber im
schließlich Minister geworden
Denn seine Frau hatte sich schon gerade auf
einer Frau preisgibt, ist doch der verächtlichste
Herzen immer Journalist geblieben war.
dieses Gemüse gefreut! Ich sandte nächsten
Dr. Frei= Schurke! Gewiß, gleich darauf begründet
Dr. Johann Nepomuk Berger war auch einer
Tag einen mit Veilchen bedeckten Korb mit
Handschrift Medardus diese seine Gemeinheit.
der Gründer der „Concordia“.
Paradeisern und — es ward mir verziehen.
Hohlgemuth
Als ich vor etlichen zwanzig Jahren die
„Meine Schwester war der Prinzessin zu
den Titel=schlecht und darum ging sie in den Tod!“
fünfzigjährige Geschichte dieser Körperschaft
athe,
schrieb, widmete ich selbstverständlich diesem
Schon damals übrigens kam Stella
sagt er.... Ein Racheakt also, auf daß Agathe
Ge¬
en
Ruhe finde.
unsern verdienstvollen Gründer ein ausführ= Hohenfels gar selten ins Theater. „Medardus“
btreu dar¬
Alfted Berger aber fragte sich besorgt:
liches Kapitel und wendete mich wegen hat sie, glaube ich, überhaupt nicht gesehen!
annson die
autheutischen Materials auch an seinen Sohn. Wie glücklich war Baron Berger nach dem
Wird das Publikum diese Begründung ab¬
Medardus
Da verbrachten wir nun einen köstlichen wirklich großen Erfolg des Schnitzlerschen
warten? Wird es nicht den Helden schon früher
Medelsky
Abend, denn Baron Berger erzählte mir auch! Dramas.
auszischen, der solcher Niedrigkeit fähig ist?
sickt.
Wird Medardus mit dieser einen Szene nicht
allerhand Lustiges, was ich damals nicht ver¬
Schlenther,“ rief er aus, „hat das
den da=unmöglich werden — als verächtlicher Held,
werten konnte. So zum Beispiel von der
Stück witzig ein „anmutiges Monstrum“ ge¬
als er sich der die weitere Teilnahme des Publikums
nannt. Wir aber haben es bewältigt!“
Freundschaft seines Vaters mit dem späteren
eben, denn nicht verdient?
Minister Dr. Giskra und dem späteren!
Julius Stern.
A
—
#ser mutete damit dem Burgtheater die um¬ Hugo Thimig teilte die Sorge des Polizeipräsidenten Marx. Die drei Freunde
sangreichste, die kostspieligste Arbeit zu, die es Direktors und ließ deshalb die Szene möglichst kamen während ihres ganzen Lebens einmal im
Galof seit seinem Bestand zu erfüllen hatte. Man rasch spielen, damit es so schnell als tunlich Jahr im alten, längst verschwundenen Hotel
denke nur: Nach der ersten Lektüre stellte zur Erklärung kommt: Medardus verrate die Matschakerhof zusammen, bloß, — um sich zu
von Artur Berger fest, eine vollkommene Aufführung des
Prinzessin als Rächer seiner Schwester.
erzählen, was sie im letzten Jahr erlebt!
„Der junge
Stückes würde sieben Stunden erfordern! Acht¬
Das
Und — das Wagnis gelang.
ngen Burg¬
„Das ist ja das reine „Lumpazi=Rendez¬
Publikum schwankte nur einige Augenblicke.
undsiebzig Schauspieler, Damen und Herren,
Der
vous!' rief ich aus. Dort treffen einander die
Ungetüm.
Nach dem Aktschluß aber gab es Beifalls¬
müßten für die vielen Rollen aufgeboten
drei Gesellen ja auch nach einem Jahr im
stürme.
s Burg=werden (die Statisterie nicht mitgezählt!) und
Wirtshaus!“
ng Franzs etwa zwölf verschiedene Schauplätze müßten
„Das habe ich auch meinem Vater
Etwas andres, was Baron Berger ein
von Artur errichtet werden. Das bedeutete also noch nie
gesagt!“ meinte Baron Berger lachend und
bißchen ängstigte: es wird in Schnitzlers
ienerischer dagewesene Tageskosten (die vielen Spiel¬
fügte hinzu: „Das wäre eine neue, politisch¬
Drama gar so viel gestorben. Hochzeiten hat
us“. Man honorare eines solchen Abends, da je
bloß
liberale Lumpazi=Posse! Aber wer könnte sie
das Publikum viel lieber als Leichen¬
eingebettet Baumeister aus der Reihe der Herren und
schreiben?“
begängnisse. Berger hatte aus Hamburg das
von Napo=vier kleine Fräulein aus der der Damen un¬
So habe ich mit diesem herrlichen Mann
Witzwort eines dortigen Kritikers nach Wien
rung. Also beschäftigt blieben), weiter ein Maximum an
lustige, aber auch traurige Tage verbracht.
mitgebracht: „Bei Schnitzler wohnt neben der
klerstochter Kostüm= und Dekorationskosten und — Licht¬
anzösischen
Schwer bedrückt war Dr. v. Berger, als die
Liebelei gleich die Sterbelei.“ Wie entzückend
rechnungen!
Sekretärin, Wirtschafterin, Hausrepräsen¬
wußte Baron Berger derlei Bonmots zu er¬
ssen Vater
Artur Schnitzler hatte das Stück schon
tantin und Freundin seiner von ihm so ver¬
bone) als
zählen! Wie genußreich und belehrend über¬
ein Jahr vorher eingereicht, als noch Doktor
ehrten Gattin Stella Hohenfels starb: Die in
verbannt,
haupt eine Stunde Gespräches mit diesem
Paul Schlenther als Direktor waltete, der sich
Theater= und Literaturkreisen berühmte „Frau
grundgelehrten Mann, diesem berühmten
flucht ge¬
aber nicht zur Annahme entschließen konnte.
Elise“. Als es noch kein Telephon gab, da
Vielwisser, der zugleich ein Künstler des
Der neue Direktor hatte es schon leichter.
mußte „die Elis“ vormittags in die Redaktionen
en, die er
leichten Wortes war, des flüchtig hinaus¬
Dramaturg Dr. Rosenbaum hatte das Werk in
gesandten, das aber eher verdiente, für immer fahren, um mitzuteilen, ihre Herrin sei krank
Schwester,
gelungener Arbeit um anderthalb Stunden
und könne heute abend nicht auftreten. Wie
festgehalten zu werden als manches Philo¬
end das
gekürzt. Aber auch fünfeinhalb Stunden be¬
oft kam sie zu mir mit der Mitteilung: „Wir
sophen eines feierlichen. Wissenschaftsprotzen.
deuteten eine unerträgliche Dauer. Artur
spielen heute nicht!“ Jawohl: „Wir.“
Kust oher
Das größte Wunder aber war Bergers
Schnitzler sah dies ein und strich mit
verführen.
Wenn Zeit war, verehrte ich ihr bei solch
Gedächtnis. Anläßlich einer „Don Carlos“¬
bewunderungswürdiger
Schonungslosigkeit
sie bloßzu¬
einem Besuch eine Zigarre. In einer viertel
Aufführung wollte ich einiges aus einem
gegen sich selbst noch eine halbe Stunde
den Tod
Stunde hatten wir mein Zimmer voll¬
Essay zitieren, den Berger vor einem Jahr¬
heraus. Baron Berger setzte sich nun mit
ançois in
gedampft. Als Elise starb, da lag die ganze
zehnt in einer Wiener Literaturzeitung ver¬
seinem damaligen Regisseur Hugo Thimig
kommt
Last der Wirtschaft (so klagte mir Baron
öffentlicht hatte. Ich rief ihn an, mir das
zusammen, um auch die Ausstattungskosten
Berger ganz ungeniert) auf ihm! Tenn seine
steigt eine
Datum mitzuteilen, damit ich nachschlagen
herabzudrücken, so ungefähr auf die Hälfte
Frau verstand davon gar nichts! Wenn der
könne. Er aber antwortete mir: „Nicht
s Gerücht des Voranschlages. Auch dies gelang. Worauf
Direktor des Nachts müde aus dem Burg¬
nötig! Welche Stelle wollen Sie wissen?“
Geliebte die Generalintendanz keine Einwendungen
theater in die Hietzinger Villa kam, mußte er
Ich nannte sie und Berger zitierte mir
gegnet ihr mehr gegen die Aufführung hatte. So kam
mit der Köchin abrechnen! Denn schließlich
sofort (wie er hervorhob: wortwörtlich) aus
vorhof vonses zur Uraufführung am 24. November 1910.
wur er kein reicher Mann. Und von seiner
dem Gedächtnis jene mindestens zehn Zeilen
enem Ge¬
schönen Direktorsgage mußte er ein gut Teil
umfassende Stelle — und so rasch, daß ich mit
! Aber sie
allmonatlich nach Hamburg schicken, das
Ich habe Berger später nie mehr so auf¬
meiner Stenographie kaum nachkam!
Defizit seiner dortigen Theaterführung zu
den Absicht geregt gesehen als an jenem Abend. Er hatte
Und dieses Feuilleton hatte er nicht vor
decken.
doleon zu mir vor Wochen gesagt, er fürchte eigentlich
zehn, sondern vor zwölf Jahren verfaßt! „Was
Einst lud mich Berger ein, mit ihm nach
Muster des
nur eine einzige Szene: am Schluß des ich einmal niedergeschrieben habe,“ sagte mir
Hietzing zu fahren. Da geschah ein schreck¬
hwärmers
zweiten Aktes. Es ist frühmorgens. Der junge Berger damals, „vergesse ich nicht! Oder
von Napo¬
liches Malheur. Der Baron hatte mir nicht
Medardus hat sich gerade aus dem Zimmer der richtiger — kann ich nicht vergessen, wenn ich
erschießen
gesagt der Boden des Fiakers sei mit Säckchen
Prinzessin durch den Schloßgarten ins Freie
auch wollte!“
von Reis, Grieß und andern Viktualien be¬
nen neuen
geflüchtet und trifft seinen Freund Etzelt
Im übrigen schrieb er auch als Burg¬
chen.
deckt. Und so trat ich mit dem Fuß in ein
Auf dessen Frage, woher er komme, antwortet
theaterdirektor fast so gern für Zeitungen
Körbchen von Tomaten! Wie sahen meine
entrollenMedardus laut: „Woher ich komme? Ein
Feuilletons wie er auf der Bühne inszenierte. lichten Halbschuhe aus, ehe ich sie heraus¬
Bildern die
kleines Abenteuer, aus den Armen der (stark
Er geriet seinem Vater nach, der 1848 als
bekam! Ich erschrak heftig — aber nur wegen
damals die
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Journalist begonnen, dann Advokat und
der Tomaten —, Baron Berger noch mehr.
Ein Mann, der auf solche Art die Ehre
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schließlich Minister geworden
Denn seine Frau hatte sich schon gerade auf
einer Frau preisgibt, ist doch der verächtlichste
Herzen immer Journalist geblieben war.
dieses Gemüse gefreut! Ich sandte nächsten
Dr. Frei= Schurke! Gewiß, gleich darauf begründet
Dr. Johann Nepomuk Berger war auch einer
Tag einen mit Veilchen bedeckten Korb mit
Handschrift Medardus diese seine Gemeinheit.
der Gründer der „Concordia“.
Paradeisern und — es ward mir verziehen.
Hohlgemuth
Als ich vor etlichen zwanzig Jahren die
„Meine Schwester war der Prinzessin zu
den Titel=schlecht und darum ging sie in den Tod!“
fünfzigjährige Geschichte dieser Körperschaft
athe,
schrieb, widmete ich selbstverständlich diesem
Schon damals übrigens kam Stella
sagt er.... Ein Racheakt also, auf daß Agathe
Ge¬
en
Ruhe finde.
unsern verdienstvollen Gründer ein ausführ= Hohenfels gar selten ins Theater. „Medardus“
btreu dar¬
Alfted Berger aber fragte sich besorgt:
liches Kapitel und wendete mich wegen hat sie, glaube ich, überhaupt nicht gesehen!
annson die
autheutischen Materials auch an seinen Sohn. Wie glücklich war Baron Berger nach dem
Wird das Publikum diese Begründung ab¬
Medardus
Da verbrachten wir nun einen köstlichen wirklich großen Erfolg des Schnitzlerschen
warten? Wird es nicht den Helden schon früher
Medelsky
Abend, denn Baron Berger erzählte mir auch! Dramas.
auszischen, der solcher Niedrigkeit fähig ist?
sickt.
Wird Medardus mit dieser einen Szene nicht
allerhand Lustiges, was ich damals nicht ver¬
Schlenther,“ rief er aus, „hat das
den da=unmöglich werden — als verächtlicher Held,
werten konnte. So zum Beispiel von der
Stück witzig ein „anmutiges Monstrum“ ge¬
als er sich der die weitere Teilnahme des Publikums
nannt. Wir aber haben es bewältigt!“
Freundschaft seines Vaters mit dem späteren
eben, denn nicht verdient?
Minister Dr. Giskra und dem späteren!
Julius Stern.