II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 42

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Komtesse Mizz 1odender-Fani Lientag
mit großem Miß= lassen bleiben, ob auch die Koalitionsbinten wiederf Voltshalses ansgemeige konter.“
bgeordnete Steinwender s treiben. Dan wäre ein Beamtenministerium an der
Die Seele der Intriguen scheint der frühere
beit, da er sich bemüht, Reihe und zwar keines der rangältesten Sektionschefs,
Sektionschef und jetzige Votschafter für die Haager
chst einzuschränken. Man sondern eines nach der freien Wahl des Monarchen.
Friedenskonferenz zu sein. Herr v. Merey, der unter
iin an dem Mann eigentlich dramatisch?“ Und bin zur
darauf mit einem Duell in das helle Tageslicht trägt.
krei.
#r blüffenden, durch kein Gegenargument niederzuringen¬
Sowie Her Fritz in Verlegenheit käme, wenn man ihn
ven Erkenntnis gekommen: „Nichts, aber rein gar
fragen würde, warum er eigentlich die Sache so tragisch
— Deutsches Volks¬
o
nichts!“ Und zu dem Pflichtbewußtsein, diese Erkenntnis nimmt, in der er noch nicht einmal die Hauptbeteiligte,
dem empfindungsreichen Lyriker des Wiener Literatur¬
die kompromittierte Frau, befragt hat. Sowie der
Zeiten wird mir vomfsnobs klipp und klar zu sagen, damit er noch beizeiten
„rührende“ alte Musikus in Verlegenheit käme, wenn
vorgepredigt. Die be- gewarnt werde und sich später nicht baß zurückgesetztman ihn um die Begründung seiner ganz vagen Ver¬
literarische Fachgrößen fühlt, wenn ihm der Standplatz in der Walhalla unserer mutung befragen würde. Freilich, es ist bequem, die
kone geladen werden und dramaturgischen Schöpfung versagt bleibt.
Zuhörer mit Fragen zu entlassen, aber dramatisch ist es
Pert darauf legen, aus
Der Mann ist vielleicht ein Dichter, er schöpft Ge fnicht. Die Bühne verlangt Schürzung und Lösung des
tt zu sehen, die schließen stalten voll Natürlichkeit und in typischer Zeichnung aus IKnotens, wer keinen lösen kann, soll es auch nicht wagen,
Schnitzler immer die einem reichen Phantasiefonds; er ist gewiß ein vorzüg¬
einen schürzen zu wollen.
sie Annanas auf der licher Erzähler, dessen psychologische Beobachtung oft bis
Schnitzler hat die einpfindungsvolle Schwermut
otthold Ephraims“ un=Izur anatomischen Studie heranwächst; er mag auch ein seiner Rasse zu eigen. Er rührt unter starken Worten,
urgeschichtlichen Messung graziöser Causeur sein, dessen Esprit und sichtlich hohe drückt in der scharfen Wucht verbitterten Urteils auf die
noch die Kleinigkeit des Bildung in den ein= und mehraktigen Plandereien auf
Tänendrüse, wie im kaustischen Humor Heineschen Welt¬
orbildes fehlt, die be= der Bühne viel über den Mankel jeglicher dramatischer
schmerzes. Das sind gewiß nicht n unterschätzende
s Sohnes des großen Begabung hinwegzutäuschen vermögen. Aber ein Dra¬
Tugenden eines schöpferischen Geistes, nur berechtigen
unseres ersten Dichter¬
matiker ist er nicht, wahrhaftig nicht, so wahr Sardon
solche Vorzüge nicht zu falschem Zeugnisse. Schnitzler ist
h=Versteiftes. Schnitzlerniemals etwas anderes war, als ein geriebener Dra sein erzählender Lyriker, er dichtet die hübschesten Gedichte
chnitzler! Die Anfangs= matiker, so wahr heute noch in einer Szene Sudermanns
in Prosa, daß sie beinahe wie gebundene Lieder klingen.
dere ist nur mehr eine weit mehr dramatische Begabung steckt als in den sämt=[Aber dramatisch ist der Mann nicht, wiewohl er in mo¬
depeschiert's Herr Sieg=lichen dramatischen Werken Schnitzlers.
derner Erfahrung weiß, was auf der Bühne wirkt und
und dann muß es not¬
Wie dumm, wie unsäglich dumm diese ganze was am leichtesten wirkt. Wir begegnen in allen seinen
men.
Episode der kleinen Musikertochter ist, dessen wird man
Stücken dieser Wahrheit.
In „Freiwild“ ebenso im
nige Male gehörten Ge-erst gewahr, wenn man sich diesen deus ex m#china-] „Vermächtnis“, in „Liebelei“ genau so wie in seinen
hrenden süßen Musiker=]Ehemann, der um nenn Uhr als Rächer seiner Ehre in Anatolstückchen. Dialoge sind's, längere oder knappere
Liebschaft davonrennt —die Liebelei=fete des kleinen Fritz hereinschneit, bei Licht Dialoge, wirkungsvoll, auch voll Geist und Witz oft,
des angeblich so rühren=betrachtet. Bei Tageslicht, in dem dieser seltsame Ehren=immer sehr unterhaltlich. Aber Theaterstücke sind's nicht.
chtbebend vermutet, das ritter gewiß keinen Geschmack am Kugelwechsel findet. Es wäre denn, daß die Bühne der Zukunft überhaupt der
gesichts der frischen Ein¬ nachdem er die Briefgeschichte so unmotiviert unter vierldramatischen Wirkung entraten kann und sich damit be¬
mer wieder gerühmten Augen erledigte. Er käme, ebenso wie der Dichter, in lgnügen soll, daß die Leute „reden und reden und reden,
00 habe ich mich ehrlich Verlegenheit, würde man ihn fragen ,warum er zu nacht= bis einem die Galle herausgeht.
t: „was zum Teufel ist schlafender Zeit eine Angelegenheit abmacht, die er Tags
Dann allerdings würden auch Humoresken wie der


Die heutige nummer umfaßt 12 Seiten.
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