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21. Kontesse Mizz 1oder-der-FaniLientan
auf offener Bühne eine Pause ein, während welcher vollen szenischen Gedanken, nämlich dem, daß ein
sich zwei Frauen umkleiden. Das Publikum be= Vorgang unmittelbar hintereinander sich im Traum
isegenikleton.
nutzte diese Pause, um sich weidlich auszuhusten.
und in der Wirklichkeit wiederhokt. Adalbert kehrt,
Sache des Regisseurs ist es, nicht bloß Wie¬
von seinem Freunde Wolfgang begleitei, nach kurzer
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) verholungen, sondern auch Pausen zu streichen oder Abwesenheit bei Nacht auf sein Landgut zurück, will
Einakter=Abend.
ste auszufüllen. Im Ganzen hatte man nicht den aber seine Frau nicht mehr stören und legt sich
Das Haus war ausverkauft. Vier Einakter Eindruck, als ob diese Geschichte dem wirklichen aufs Sopha in dem Zimmer vor dem Schlafzimmer
als Novitäten zu volkstümlichen Preisen — ein Leben entnommen sei, obzwar ja oder vielleicht weilider Frau nieder. Sein Freund, ein Mann mit
so reiches Menn lockte gar viele an und nach dem das Problem der wilden Offiziersehen schon mehr- magnetischen Gaben, schläfert ihn ein und da er
unter dem Eindrucke der Schilderung des
Beifalle zu schließen, war das Publikum auch von sach im Theater behandelt worden ist. Die ganze
Glückes steht,
jedem Gang befriedigt. Am stärksten war der Bei= Geschichte von der Erbschaft ist überflüssig. Das
das Adalbert an der Seite
fäll nach dem Einakter „Wilde Ehe“ von Jak. Stück könnte einfach da anfangen, wo der Bruder ge=seiner Frau genießt, so weiß er ihm nichts
steht, die ihm anvertraute und durch die Arbeit Besseres für seinen Traum zu iuggerieren,
[Fürth, einem heimischen Autor, der mit diesem
der Schwester endlich auf den vollen Betrag ge¬
als daß er von der Wirklichkeit träume.
Slück eine Probe aus einem Zyklus, der einige
brachte Kaution veruntreut zu haben. DadurchAdalbert träumt, daß ein Mann aus dem Schlaf¬
Probleine der Ehe behandelt, bot.
Ein Mädchen, das fünf Jahre mit einem kame das Publikum um gar keine Ueberraschung, zimmer seiner Frau, mit Rosen in der Hand, her¬
gauptmann verlobt ist und ihn durch den glück= da es beim ersten Wort von den beim Bruder hin= ausschreitet und sich durch den Garten hinaus¬
lichen Umstand einer Erbschaft nun zu heiraten in terlegten Ersparenissen merkt, daß etwas faul ist. begibt, wobei er im Zimmer eine Rose fallen läßt.
Lebendig und natürlich ist die Person der Der Träumer erwacht, ruft den Freund herbei
der Lage ist, sieht sich durch das Geständnis ihres
Bruders, daß er die Hälfte der Kaution veruntreut Kostfrau und Frau Baumgart hatte mit ihrer aber die Roje ist nicht zu finden und die Türe, durch
habe, vor die verzweiflungsvollste Situation, ge=Darstellung auch einen Applaus bei offener Szene. die er den Verräter schleichen sah, zeigt sich als ge¬
schlossen. Er hat geträumt, läßt sich beruhigen, legt
stell!. Da sie kaum noch die Aussicht hat, des Hoffentlich gelingt es dem Verfasser, der sich in
sich wieder auf sein Sopha und da mit wachen
Hauptmanns Frau zu werden, entschließt sie sich, guten literarischen Formen zu bewegen weiß, durch
sich ihm hinzugeben und in „wilder Ehe“ mit ihm die nunmehr erfolgte tatsächliche Aufführung seiner! Augen muß er sehen, was ihm der Traum schon ge¬
zeigt hat, einen Mann, der aus dem Schlafzimmer
zu leben. Das ist gewiß ein seyr lobenswerter Ent= „Wilden Ehe“ in legitime Beziehungen zur Bühne
seiner Frau kommt, die Rose fallen läßt und sich
schluß, aber es ist dramatisch nicht genug für ihn zu treien. Gestern wurde er — wie schon bemerkt
— vielmals gerufen und imt Lorbeerkränzen ge¬
durch die Gartentüre entfernt. Wiederum eilt der
getan. Weder aus dem Charakter des Mädchens,
noch aus dem des Hauptmanns ergeben sich genug ehrt. Die Heldin des Stügles, Frl. Niedt, gab
Freund, durch seinen Schrei herbeigerufen, ins
Anhaltspunkte, um einen solchen umwälzenden Ent#der erwartungsvollen und enttäuschten Braut viel Zimmer ruft den halb Bewußtlosen ins Leben
Innigkeit mit dem nötigen sinnlichen Einschlag.
zurück, sieht zu seinem Schrecken wirklich die Rose,
schluß zu erklären und zu rechtfertigen. Dagegen
Eingeleitet wurde der Abend mit Fuldas und obzwar er sie rasch verbirgt, kann er doch nicht
werden verschiedene Vorkommnisse mehreremale
„Traum des Glücklichen“ einer Dichtung verhindern, daß Abalbert die vorhin geschlossene
hintereinander erzählt. Zum Beispiel gesteht zuerst
mit den merkwürdigsten Voraussetzungen und einem Türe offen findet. Der Tragödie bricht der Dichter
der Bruder seiner Schwester die Veruntreuung, dann
erzählt das Mädchen dieselbe Geschichts ihrer Kostal Gemisch von Traum Wirklichkeit und Märchen, die Spitze ab, indem er den Freund abermals von
frau und schließlich ihrem Bräungem. Auch trittjaufgebam auf einem überaus glücklichen und effekt-seinen hypnotischen Künsten Gebrauch machen läßt.
Ace
21. Kontesse Mizz 1oder-der-FaniLientan
auf offener Bühne eine Pause ein, während welcher vollen szenischen Gedanken, nämlich dem, daß ein
sich zwei Frauen umkleiden. Das Publikum be= Vorgang unmittelbar hintereinander sich im Traum
isegenikleton.
nutzte diese Pause, um sich weidlich auszuhusten.
und in der Wirklichkeit wiederhokt. Adalbert kehrt,
Sache des Regisseurs ist es, nicht bloß Wie¬
von seinem Freunde Wolfgang begleitei, nach kurzer
7/1 0
) verholungen, sondern auch Pausen zu streichen oder Abwesenheit bei Nacht auf sein Landgut zurück, will
Einakter=Abend.
ste auszufüllen. Im Ganzen hatte man nicht den aber seine Frau nicht mehr stören und legt sich
Das Haus war ausverkauft. Vier Einakter Eindruck, als ob diese Geschichte dem wirklichen aufs Sopha in dem Zimmer vor dem Schlafzimmer
als Novitäten zu volkstümlichen Preisen — ein Leben entnommen sei, obzwar ja oder vielleicht weilider Frau nieder. Sein Freund, ein Mann mit
so reiches Menn lockte gar viele an und nach dem das Problem der wilden Offiziersehen schon mehr- magnetischen Gaben, schläfert ihn ein und da er
unter dem Eindrucke der Schilderung des
Beifalle zu schließen, war das Publikum auch von sach im Theater behandelt worden ist. Die ganze
Glückes steht,
jedem Gang befriedigt. Am stärksten war der Bei= Geschichte von der Erbschaft ist überflüssig. Das
das Adalbert an der Seite
fäll nach dem Einakter „Wilde Ehe“ von Jak. Stück könnte einfach da anfangen, wo der Bruder ge=seiner Frau genießt, so weiß er ihm nichts
steht, die ihm anvertraute und durch die Arbeit Besseres für seinen Traum zu iuggerieren,
[Fürth, einem heimischen Autor, der mit diesem
der Schwester endlich auf den vollen Betrag ge¬
als daß er von der Wirklichkeit träume.
Slück eine Probe aus einem Zyklus, der einige
brachte Kaution veruntreut zu haben. DadurchAdalbert träumt, daß ein Mann aus dem Schlaf¬
Probleine der Ehe behandelt, bot.
Ein Mädchen, das fünf Jahre mit einem kame das Publikum um gar keine Ueberraschung, zimmer seiner Frau, mit Rosen in der Hand, her¬
gauptmann verlobt ist und ihn durch den glück= da es beim ersten Wort von den beim Bruder hin= ausschreitet und sich durch den Garten hinaus¬
lichen Umstand einer Erbschaft nun zu heiraten in terlegten Ersparenissen merkt, daß etwas faul ist. begibt, wobei er im Zimmer eine Rose fallen läßt.
Lebendig und natürlich ist die Person der Der Träumer erwacht, ruft den Freund herbei
der Lage ist, sieht sich durch das Geständnis ihres
Bruders, daß er die Hälfte der Kaution veruntreut Kostfrau und Frau Baumgart hatte mit ihrer aber die Roje ist nicht zu finden und die Türe, durch
habe, vor die verzweiflungsvollste Situation, ge=Darstellung auch einen Applaus bei offener Szene. die er den Verräter schleichen sah, zeigt sich als ge¬
schlossen. Er hat geträumt, läßt sich beruhigen, legt
stell!. Da sie kaum noch die Aussicht hat, des Hoffentlich gelingt es dem Verfasser, der sich in
sich wieder auf sein Sopha und da mit wachen
Hauptmanns Frau zu werden, entschließt sie sich, guten literarischen Formen zu bewegen weiß, durch
sich ihm hinzugeben und in „wilder Ehe“ mit ihm die nunmehr erfolgte tatsächliche Aufführung seiner! Augen muß er sehen, was ihm der Traum schon ge¬
zeigt hat, einen Mann, der aus dem Schlafzimmer
zu leben. Das ist gewiß ein seyr lobenswerter Ent= „Wilden Ehe“ in legitime Beziehungen zur Bühne
seiner Frau kommt, die Rose fallen läßt und sich
schluß, aber es ist dramatisch nicht genug für ihn zu treien. Gestern wurde er — wie schon bemerkt
— vielmals gerufen und imt Lorbeerkränzen ge¬
durch die Gartentüre entfernt. Wiederum eilt der
getan. Weder aus dem Charakter des Mädchens,
noch aus dem des Hauptmanns ergeben sich genug ehrt. Die Heldin des Stügles, Frl. Niedt, gab
Freund, durch seinen Schrei herbeigerufen, ins
Anhaltspunkte, um einen solchen umwälzenden Ent#der erwartungsvollen und enttäuschten Braut viel Zimmer ruft den halb Bewußtlosen ins Leben
Innigkeit mit dem nötigen sinnlichen Einschlag.
zurück, sieht zu seinem Schrecken wirklich die Rose,
schluß zu erklären und zu rechtfertigen. Dagegen
Eingeleitet wurde der Abend mit Fuldas und obzwar er sie rasch verbirgt, kann er doch nicht
werden verschiedene Vorkommnisse mehreremale
„Traum des Glücklichen“ einer Dichtung verhindern, daß Abalbert die vorhin geschlossene
hintereinander erzählt. Zum Beispiel gesteht zuerst
mit den merkwürdigsten Voraussetzungen und einem Türe offen findet. Der Tragödie bricht der Dichter
der Bruder seiner Schwester die Veruntreuung, dann
erzählt das Mädchen dieselbe Geschichts ihrer Kostal Gemisch von Traum Wirklichkeit und Märchen, die Spitze ab, indem er den Freund abermals von
frau und schließlich ihrem Bräungem. Auch trittjaufgebam auf einem überaus glücklichen und effekt-seinen hypnotischen Künsten Gebrauch machen läßt.
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