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21. Kontesse Mizz ioder der FaniLientag
S
Ignaz Gottwald,
Wolfgang führt Adalbert auf das Sopha zurück, ihre Pointen mit echter Nobiesse vor. Da war
Prag. Graben Nr. 2.
zwinat ihn zu schlafen und suggeriert ihm vollständi= nichts Gekünsteltes, nichts Geziertes, sie gab wirk¬
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lich die freigesinnte, freilebige und durch das Leben!
ges Vergessen des eben erlebten Traumes und der
sehr klug gewordene Frau. Neben ihr tat sich be¬
darauf erfolgten Wiederholung in der Wirklichkeit.
sonders Herr Rittig in der Rolle des erneuerten
Herr Faber gab den Freund sehr diskret, Herr
Vom Jage.
Liebhabers Fürsten Ravenstein hervor. Frl.
Onno den betrogenen Ehemann mit dem stärksten
t [Klein war für eine ehemalige Hosopernballerine,
Wiederverheiratung des Prinzen
Ausdruck des Entsetzens, des Schmerzes, der Wut
die mit einem Grafen 17 Jahre lang ein Verhält¬
der Hilflosigkeit.
Friedrich Schaumburg=Lippe.
nis unterhielt, doch ein bischen zu urwüchsig. Herr
Als zweites Stück erschien Schnitzlers
Wie eine Sonderausgabe des „Anhaltsche
[Loewe als Graf Pazmandy brachte seine Pointen
„Komtesse Mizzi“ oder „Der Familientag“.
Staatsanzeigers“ meldet, erfolgte am Samstag d#
Es ist anläßlich der vor kurzem erfolgten Première wirksam und zur Belustigung des Publikums vor,
6. d. M. auf Schloß Georgium bei Dessau die Ver
im Volkstheater hier besprechen worden. Komtesse wirkte aber mehr in den Einzelnheiten als durch die
lobung der Prinzessin Antoinette Ann
Mizzi ist ein Mädchen von 37 Jahren, das vor 17 Schaffung einer Gestalt aus dem Vollen, die dieser
einer Nichte des Herzogs von Anhalt, mit der
Jahren ein Verhältnis mit einem verheirateten Graf zweifellos ist. Herr Balder war ein netter
Prinzen Friedrich zu Schaumburg=Lipp
Fürsten hatte; die Sorge für das Kind, das diesem Absolvent, ein hoffnungsvolles Früchtel. An Echt¬
Verhältnis entsproß, überließ sie ganz dem Für= heit kam dem Frl. von Helling jedoch nur Herr auf Nachod in Böhmen.
Prinz Friedrich zu Schaumburg=Lippe wur
[Fischer als Fiaker gleich.
sten. Damals wäre sie bereit gewesen, sich vor aller
Die Komödie ist eine scharfe Satire, aber am 30. Januar 1868 auf Schloß Ratiboritz gebor#
Welt zu dem Kinde zu bekennen und mit dem Für¬
man spürt die Wahrheit der Schilderung und es ist und vermählte sich am 5. Mai 1896 mit Prinzess
sten wohin immer zu gehen. Dieser aber war selbst
so viel liebenswürdige Lustigkeit darin, daß die Luise von Dänemark, einer Schwester des König
verheiratet und wagte keinen Eciat; so entäußerte
Satire nicht verletzt. Vielleicht veranlaßt der große Hakon von Norwegen. Anfangs Janutr 1906 e
sie sich auch der Empfindungen für das Kind und
krankie Prinzessin Luise auf Schloß Ratiboritz
begann ein recht freies Leben, in dem verschiedene Erfolg der „Komtesse Mizzi“ den Dichter dazu sich
Genickstarre und starb am 4. April desselbe
Männer und zuletzt ein Zeichenlehrer eine vorüber- einmal ausgiebiger dem Lustspiel zu nähern.
Den Schluß des Abends bildete ein franzö= Jahres im Alter von 21 Jahren. Die neue Brau
gehende und folgenlose Rolle spielten. Der Fürst
des Prinzen, Prinzessin Antoinette Ann
sischer Scherz „Der selige Oktave“. Ein junger
kommi nun zurück mit dem Sohne den er adoptiert
hat, freit um sie und wird wohl erhört werden. Der Mann kommt so betrunken nach Haus, daß er für wurde am 3. März 1885 geboren; sie ist das einzi
Vater der Komtesse Mizzi hat auch ungefähr 17 tot gehalten und auf das Paradebeli gelegt wird In Kind des verstorbenen Erbprinzen Leopold vo
Jahre lang ein Verhältnis mit einer Ballettänzerin dieser Lage hat er Gelegenheit die wahren Empfin- Anhalt und dessen Gemahlin Elisabeth geborene
unterhalten, die sich aber eben jetzt entschlossen hat, dungen seiner Geliebten und seines Kammerdieners Prinzessin von Hessen.
kennen zu lernen. Der Gedanke ist alt und eigent¬
in den Hafen einer bürgerlichen Ehe zu segeln und
4— (Aus der österr. Gelehrtenwelt.)
lich sehr spärlich ausgenützt. Herr Viktora als
sich mit dem Fiakereigentümer Wasner zu ver¬
seliger Oktave wußte aber seine Situation als Le= Machfolger Dr. Luksch wurde zum Prosektor un
heiraten. Sie schlägt sogar den Heiratsantrag des
bendigtoter so komisch zu gestalten, daß auch dieses Wirekt#des bakteriologischen Laboratoriums
alten Grafen aus, weil sie sehr gescheit ist.
I. 7. Ezernowitz Dr. Hu# Raubilschek aus Wic
Die Titelrolle gab Frl. von Helling mit Stück Beifall jand.
ernannt.
schr viel Anmut und mit Witz. Sie brachte alle
21. Kontesse Mizz ioder der FaniLientag
S
Ignaz Gottwald,
Wolfgang führt Adalbert auf das Sopha zurück, ihre Pointen mit echter Nobiesse vor. Da war
Prag. Graben Nr. 2.
zwinat ihn zu schlafen und suggeriert ihm vollständi= nichts Gekünsteltes, nichts Geziertes, sie gab wirk¬
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lich die freigesinnte, freilebige und durch das Leben!
ges Vergessen des eben erlebten Traumes und der
sehr klug gewordene Frau. Neben ihr tat sich be¬
darauf erfolgten Wiederholung in der Wirklichkeit.
sonders Herr Rittig in der Rolle des erneuerten
Herr Faber gab den Freund sehr diskret, Herr
Vom Jage.
Liebhabers Fürsten Ravenstein hervor. Frl.
Onno den betrogenen Ehemann mit dem stärksten
t [Klein war für eine ehemalige Hosopernballerine,
Wiederverheiratung des Prinzen
Ausdruck des Entsetzens, des Schmerzes, der Wut
die mit einem Grafen 17 Jahre lang ein Verhält¬
der Hilflosigkeit.
Friedrich Schaumburg=Lippe.
nis unterhielt, doch ein bischen zu urwüchsig. Herr
Als zweites Stück erschien Schnitzlers
Wie eine Sonderausgabe des „Anhaltsche
[Loewe als Graf Pazmandy brachte seine Pointen
„Komtesse Mizzi“ oder „Der Familientag“.
Staatsanzeigers“ meldet, erfolgte am Samstag d#
Es ist anläßlich der vor kurzem erfolgten Première wirksam und zur Belustigung des Publikums vor,
6. d. M. auf Schloß Georgium bei Dessau die Ver
im Volkstheater hier besprechen worden. Komtesse wirkte aber mehr in den Einzelnheiten als durch die
lobung der Prinzessin Antoinette Ann
Mizzi ist ein Mädchen von 37 Jahren, das vor 17 Schaffung einer Gestalt aus dem Vollen, die dieser
einer Nichte des Herzogs von Anhalt, mit der
Jahren ein Verhältnis mit einem verheirateten Graf zweifellos ist. Herr Balder war ein netter
Prinzen Friedrich zu Schaumburg=Lipp
Fürsten hatte; die Sorge für das Kind, das diesem Absolvent, ein hoffnungsvolles Früchtel. An Echt¬
Verhältnis entsproß, überließ sie ganz dem Für= heit kam dem Frl. von Helling jedoch nur Herr auf Nachod in Böhmen.
Prinz Friedrich zu Schaumburg=Lippe wur
[Fischer als Fiaker gleich.
sten. Damals wäre sie bereit gewesen, sich vor aller
Die Komödie ist eine scharfe Satire, aber am 30. Januar 1868 auf Schloß Ratiboritz gebor#
Welt zu dem Kinde zu bekennen und mit dem Für¬
man spürt die Wahrheit der Schilderung und es ist und vermählte sich am 5. Mai 1896 mit Prinzess
sten wohin immer zu gehen. Dieser aber war selbst
so viel liebenswürdige Lustigkeit darin, daß die Luise von Dänemark, einer Schwester des König
verheiratet und wagte keinen Eciat; so entäußerte
Satire nicht verletzt. Vielleicht veranlaßt der große Hakon von Norwegen. Anfangs Janutr 1906 e
sie sich auch der Empfindungen für das Kind und
krankie Prinzessin Luise auf Schloß Ratiboritz
begann ein recht freies Leben, in dem verschiedene Erfolg der „Komtesse Mizzi“ den Dichter dazu sich
Genickstarre und starb am 4. April desselbe
Männer und zuletzt ein Zeichenlehrer eine vorüber- einmal ausgiebiger dem Lustspiel zu nähern.
Den Schluß des Abends bildete ein franzö= Jahres im Alter von 21 Jahren. Die neue Brau
gehende und folgenlose Rolle spielten. Der Fürst
des Prinzen, Prinzessin Antoinette Ann
sischer Scherz „Der selige Oktave“. Ein junger
kommi nun zurück mit dem Sohne den er adoptiert
hat, freit um sie und wird wohl erhört werden. Der Mann kommt so betrunken nach Haus, daß er für wurde am 3. März 1885 geboren; sie ist das einzi
Vater der Komtesse Mizzi hat auch ungefähr 17 tot gehalten und auf das Paradebeli gelegt wird In Kind des verstorbenen Erbprinzen Leopold vo
Jahre lang ein Verhältnis mit einer Ballettänzerin dieser Lage hat er Gelegenheit die wahren Empfin- Anhalt und dessen Gemahlin Elisabeth geborene
unterhalten, die sich aber eben jetzt entschlossen hat, dungen seiner Geliebten und seines Kammerdieners Prinzessin von Hessen.
kennen zu lernen. Der Gedanke ist alt und eigent¬
in den Hafen einer bürgerlichen Ehe zu segeln und
4— (Aus der österr. Gelehrtenwelt.)
lich sehr spärlich ausgenützt. Herr Viktora als
sich mit dem Fiakereigentümer Wasner zu ver¬
seliger Oktave wußte aber seine Situation als Le= Machfolger Dr. Luksch wurde zum Prosektor un
heiraten. Sie schlägt sogar den Heiratsantrag des
bendigtoter so komisch zu gestalten, daß auch dieses Wirekt#des bakteriologischen Laboratoriums
alten Grafen aus, weil sie sehr gescheit ist.
I. 7. Ezernowitz Dr. Hu# Raubilschek aus Wic
Die Titelrolle gab Frl. von Helling mit Stück Beifall jand.
ernannt.
schr viel Anmut und mit Witz. Sie brachte alle