II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 100

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21. Komtesse Mizz i-oder-der-Fani Tienlag
Telephon 12.801.
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mehrere hundert M
= OBSERVER“
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fühlt sie nach dem
österr. behördl konz Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
regung die ungem
Theater und Kunst.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
füllter Sehnsucht.
Komtesse Mizi la
Vertretungen
dem Geliebten seine
in Berlin. Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
Oskar Wildes „Salome“ und Artur
nagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
der Liebe zu ihm auf
Paris, Rom. San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
Schnitzlers „Komtesse Mizzi“.
dieser Liebe. Als sie
(Quellenangabe ohne Gewähr).
ling wieder sieht,
Bur Auführung am 24. April 1900.
lächelnd entgegen. I
Ausschnitt aus:
dezer Tagespost.
Salome und Komtesse Mizi: Wenn ich die Wahl sie es „Herr Philip
1925 AORIL 19
zwischen beiden habe, heirate ich lieber die Salome. sich: weil man es ihr
raz, Steiermark
145
Sie ist lange nicht so widerwärtig als die an allen als sie bereit war, all
Illusionen verarmte Tochter des Grafen Arpad. hat sie sich entschlosse

Das Stiefkind des Herodes ist mitten in einem des, nicht mehr zu ih
Lekar Wildes Salome und achnitlers.
Zur Grausamkeit
Geschlecht aufgewachsen, das mit Verbrechen be¬
Koyltesse Mitzi. Zwei Sittenbilder aus
laden, im wildesten Sinnestaumel Betäubung male Leben wenigste
(Jahrnderten. Natürliche Insunkte und Gefühle hier
suchte und das eines Tages mit Entsetzen an den nur scherzhaft gebr
kinl, Nerverse verzerrt, dort zur Karikatur verschoben,
Grenzen des Genießens anlangt, wo es keine haben“ sagt doch rech
d Srlome berührt nicht mehr als Sensation. Richard
Steigerung mehr gibt, wo hinter der vergebens uneingeschränktem Be
SStrauß hat uns mit den Motiven der Tichtung ver¬
gesuchten Befriedigung der Ekel vor Lieben und liebte Wesen zu ver
traut gemacht, man regt sich nicht mehr für und wider
Leben lauert. Von Bewunderern umworben, findet großer Dichter, dessen
auf. Erscheint hier ein Zeitbild in düsterer Beleuch¬
die verwöhnte, körperlich jungfräuliche Prinzessinstäten auswies, sang
tung, so ist über die Komtesse Mitzi ein kaltes, scharfes
einen Mann, der sie zurückweist. Mit neugierigem grausamen Biß steige
Licht ausgegossen. Sehr viel Witz, aber kein wärmender
Gruseln betrachtet sie ihn, mit erwachender Gier Mutter wird dagegen
Humor. Es wurde viel gelacht, am Schluß aber ziemlich
streckt sie die Arme nach ihm aus. Als er sie zu= deutungen als absolu
gelinde applaudie:
rückssoßt, schlagen Liebe und Verlangen in Wut wenn eine ihr Kind,

und Rachedurst um. Sein abgeschlagenes blutiges gesehen hat, ungerühr
Haupt verhöhnt sie in wildem Triumph, bis aus Neugier erwartet, er
dem roten Feuer leibenschaftlichen Hassens toten=Weib, das, in einer r#
blaß und greu und kalt die Erkenntnis hervor= Tod des Mannes beg
dämmert, daß der blutige Akt der Vergeltung ihr¬
Komtesse Mizi kan
Begierden nicht zu stillen vermochte. Enttäuschlrungen) nie eines star
gnelee—
Wie nur Fleckwerk enthielten. Im Salon waren
wieder alle Laden ausgeräumt, im Zimmer des
Sohnes alle Kästen geöffnet und durchwühlt. Klei¬
dungsstücke hat der Dieb nicht zu sich genommen.
Im sechsten Zimmer, das die Tochter bewohnt,
ntwendete er eine goldene Kette samt Anhängsel,
Kollier aus Rosenquarz und eines aus Lapis