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21. Komi Mizz 1oderderFani Lienlan
Riviera mit der Aussicht auf eine Heiret gusn
Theater, Kunst und Literatur.
dem Fürsten und der Konzlsse. Die Sache
seinerzen in einer Feiertagsbeilage der „
Gastspiel des Wiener Volkstheaters.
Freien Presse“ viel einfacher, als sie zu spielen
Frehog begann im Magyar Szinhäz der erste Hier brillierte allen voran Herr Thaller in der
deuische Gastspielzyklus, welchem im Lustspieltheater Rolle des kernigen Grafen Päzmändy, des leicht¬
ein zweiter und im Fövärosi Orfeum ein dritter lebigen Vaters, der von der Verkommenheit seiner
folgen soll. Diesmal war es das Ensemble des Wie¬
Tochter nichts ahnt, eine vollendete feine Charakter¬
ner Volkstheaters, welches diese deutsche Episode zeichnung bot Herr Kramer in der Rolle des Für¬
der Nachsaison eröffnete. Die Wiener Kunsler spieleisten und voll jugendlicher Lebensfrische war Herr
ten Franz Molnärs erfolgreiche Komödie „Ter[Ethoffer als eben adoprierter Prinz. Frl. Galn¬
[Teusel“ nicht besser, als sie im Lustspielthealer geeffres verstand es nicht, die allerdings sehr kühn ge¬
spielt wird, aber nicht minder interessant und vor-zeichnete Gestalt lebenswahr und glaubhaft zu machen.
züglich. In erster Reihe sei Fräulein Lily Mar=Sie war interessant und sichtbar bemüht, zu stili¬
lberg genannt, deren Jolauihe durch Feinheit,sieren. In dieser warmblütigen Umgebung wirkte sie
Wärme und Anmut faszinierte. Ein ge stsprühender
aber wie eine wandelnde Eissäule.
Teufel war Herr Leopold Kramer, etwas schärfer
„Auferstehung“ heißt der dritte Einalter:
poiniiert als unser Hegedüs, aber nicht minder char¬
er ist von Felix Salten. Ein Hagestolz läßt sich, da
mant und tief. Die übrigen Mitwirk.uden, die Da¬
ser den Tod nahen fühlt, mit seiner einstigen Gelieb¬
men Paule Müller und Käthe Hannemann
ten, die Mutter seiner Tochter, trauen. Er wird
und die Herren Leyrer und Klitsch ergänzten
aber gesund und muß bald einsehen, daß seine Wie¬
durch ihre tadellosen Leistungen das Ensembie. Das
dergenesung für alle, die er glücklich machen wollte,
Haus war sehr gut besucht.
eine große Verlegenheit ist. Die Frau fühlt sich un¬
Adeg#0V/1.
glücklich in dem neuen „Glück“, denn sie hängt mit
Das Ensembie des Wiener Deutschen Volks=Ipem ganzen Herzen an ihrem Geliebten, einem tr#n¬
theaters setzte sein Gasisviel am Samstag in Albert herzigen Klavierlehrer. Die neue Geliebte des vom
Grimons und Alfred Bonchinets Lustspiel „Derf Tode Heimg=kehrten aber, eine Schauspielerin, ver¬
Vater“ (Son père) fort. Die leichte Geazie diesers rät ihm nicht minder deutlich, daß es doch hübscher
literarischen Komposition, in der uns seichte Famielgeweien wäre, wenn er es mit dem Sterben ernster
lienblatt=Romatik mit gallischem Esprit=Uebergußgemeint bätle. Mit einem bitteren Lächeln koner
in angenehmster Form geboten wird, findet in Frl.junser Held zur Einsicht, daß er diesen gesoppten
IP. Müller und Herrn W. Taller meisterhaste Menschen aus dem Wege gehen müsse. Er läßt seine
Darsteljer. Es war eines jener hellen, freundlichen Koffer packen und reist in die weite Welt. Die Haupr¬
Theaterabende, die sich in blumiger Harmonie über##ro#l solelte Herr Kramer mit sonveräner Meister¬
uns ausbreiten, ohne brutale Lachsalven oder dra=schaft und einem blendenden Aufwand seinster See¬
matisch erregte Empfindungen auszulösen. Wir folg=lenmalerei. Ein Kabinettsstück prächtigen, urwüchsi¬
ten mit gutmütigem Interesse dem vorausgeahntengen Humors preduzierte Frau Glöckner in dee
Schicksal der kleinen Jeanne, die infolge der Ehe=wider Willen legitimierten Ex=Geliebten. Niedlich und
scheidung ihrer Eltern erst als erwachsenes Mäd=] untürlich spielte Frl. Müller die Rolle der Schau¬
chen den Vater kennen lerni, den sie blos als Baby
spielerin, während Herr Thoma in der Rolle des
gesehen. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen gerät linkischen Klavierlehrers geradezn köstlich war. Nach
sie plötzlich in die Atmosphäre des Reichtum= und fallen drei Stücken bereitete das Publikum den Mit¬
das Leben mit seinem Glanz und tausendfachen Ver=fwirkenden ranschende Ovationen.
führungstand modelt diese kleine Seele bald um und
führt sie dem enifremdeten, leichtsinnigen, gut= und
großmütigen Vater zu. Toiletten, Ansichten und
Bräutigame werden in der aummtigsten Weise ge¬#
wechseir und in mannigfachen gesstvollen Dialog###
haben die Damen Schweighofer, Galofre¬
und die Herren Edthofer und Kramer Gelegen¬
heit, ihr Können ins Treffen zu führen. Die Vor¬
stellung ging vor ausverkauftem Hause in Szene.
E. J.
Drei Einakter, die Auslese der modernen und
populären dramatischen Feinschmeckerei, füllten den
dritten Gastspielabend des Wiener Volistheaters aus.
Das bis zum Giebel ausverkaufte Haus sanktionierte
erst an diesem Abende den künstlerischen Ruf, der
den Gästen vorausgegangen, rückhaltslos. Haupt¬
manns „Lichtbänder“ machte den Anfang, eine
tragische Groteske. Eine Frau folgt ihrem Galan
in dessen Schloß, we ein alter Garten=Papillon zum
Liebesnest umgewandelt wird. Der Mann überrascht
das Pärchen, das zähneklappernd um Gnade fleht.
Der Betrogene will die Frau zurücknehmen, um sie
vor dem Verkommen zu reiten; das Pärchen schöpft!
daraus Mut, wird allmählich frech und verlangt!
schließlich unverblümt die Aufrechterhaltung des Drei¬
ecks. Der Gatte brüllt auf, ergreift einen Dolch
und stößt ihn der Trenlosen in die Brust. Die Lichl¬
bänder, das sind die Sonnenstreifen, die durch die
Jalousien glänzen, spielen lanzend über dem zucten¬
den Körper der Sterbenden. Frl. Gafasres star¬
itete die Rolle mit allem subtilen Raffinement aus,
das zur Verdolmetschung solcher Frauentyven ersor¬
derlich ist; zwischen ihren Parinern Kramer und#e
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Riviera mit der Aussicht auf eine Heiret gusn
Theater, Kunst und Literatur.
dem Fürsten und der Konzlsse. Die Sache
seinerzen in einer Feiertagsbeilage der „
Gastspiel des Wiener Volkstheaters.
Freien Presse“ viel einfacher, als sie zu spielen
Frehog begann im Magyar Szinhäz der erste Hier brillierte allen voran Herr Thaller in der
deuische Gastspielzyklus, welchem im Lustspieltheater Rolle des kernigen Grafen Päzmändy, des leicht¬
ein zweiter und im Fövärosi Orfeum ein dritter lebigen Vaters, der von der Verkommenheit seiner
folgen soll. Diesmal war es das Ensemble des Wie¬
Tochter nichts ahnt, eine vollendete feine Charakter¬
ner Volkstheaters, welches diese deutsche Episode zeichnung bot Herr Kramer in der Rolle des Für¬
der Nachsaison eröffnete. Die Wiener Kunsler spieleisten und voll jugendlicher Lebensfrische war Herr
ten Franz Molnärs erfolgreiche Komödie „Ter[Ethoffer als eben adoprierter Prinz. Frl. Galn¬
[Teusel“ nicht besser, als sie im Lustspielthealer geeffres verstand es nicht, die allerdings sehr kühn ge¬
spielt wird, aber nicht minder interessant und vor-zeichnete Gestalt lebenswahr und glaubhaft zu machen.
züglich. In erster Reihe sei Fräulein Lily Mar=Sie war interessant und sichtbar bemüht, zu stili¬
lberg genannt, deren Jolauihe durch Feinheit,sieren. In dieser warmblütigen Umgebung wirkte sie
Wärme und Anmut faszinierte. Ein ge stsprühender
aber wie eine wandelnde Eissäule.
Teufel war Herr Leopold Kramer, etwas schärfer
„Auferstehung“ heißt der dritte Einalter:
poiniiert als unser Hegedüs, aber nicht minder char¬
er ist von Felix Salten. Ein Hagestolz läßt sich, da
mant und tief. Die übrigen Mitwirk.uden, die Da¬
ser den Tod nahen fühlt, mit seiner einstigen Gelieb¬
men Paule Müller und Käthe Hannemann
ten, die Mutter seiner Tochter, trauen. Er wird
und die Herren Leyrer und Klitsch ergänzten
aber gesund und muß bald einsehen, daß seine Wie¬
durch ihre tadellosen Leistungen das Ensembie. Das
dergenesung für alle, die er glücklich machen wollte,
Haus war sehr gut besucht.
eine große Verlegenheit ist. Die Frau fühlt sich un¬
Adeg#0V/1.
glücklich in dem neuen „Glück“, denn sie hängt mit
Das Ensembie des Wiener Deutschen Volks=Ipem ganzen Herzen an ihrem Geliebten, einem tr#n¬
theaters setzte sein Gasisviel am Samstag in Albert herzigen Klavierlehrer. Die neue Geliebte des vom
Grimons und Alfred Bonchinets Lustspiel „Derf Tode Heimg=kehrten aber, eine Schauspielerin, ver¬
Vater“ (Son père) fort. Die leichte Geazie diesers rät ihm nicht minder deutlich, daß es doch hübscher
literarischen Komposition, in der uns seichte Famielgeweien wäre, wenn er es mit dem Sterben ernster
lienblatt=Romatik mit gallischem Esprit=Uebergußgemeint bätle. Mit einem bitteren Lächeln koner
in angenehmster Form geboten wird, findet in Frl.junser Held zur Einsicht, daß er diesen gesoppten
IP. Müller und Herrn W. Taller meisterhaste Menschen aus dem Wege gehen müsse. Er läßt seine
Darsteljer. Es war eines jener hellen, freundlichen Koffer packen und reist in die weite Welt. Die Haupr¬
Theaterabende, die sich in blumiger Harmonie über##ro#l solelte Herr Kramer mit sonveräner Meister¬
uns ausbreiten, ohne brutale Lachsalven oder dra=schaft und einem blendenden Aufwand seinster See¬
matisch erregte Empfindungen auszulösen. Wir folg=lenmalerei. Ein Kabinettsstück prächtigen, urwüchsi¬
ten mit gutmütigem Interesse dem vorausgeahntengen Humors preduzierte Frau Glöckner in dee
Schicksal der kleinen Jeanne, die infolge der Ehe=wider Willen legitimierten Ex=Geliebten. Niedlich und
scheidung ihrer Eltern erst als erwachsenes Mäd=] untürlich spielte Frl. Müller die Rolle der Schau¬
chen den Vater kennen lerni, den sie blos als Baby
spielerin, während Herr Thoma in der Rolle des
gesehen. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen gerät linkischen Klavierlehrers geradezn köstlich war. Nach
sie plötzlich in die Atmosphäre des Reichtum= und fallen drei Stücken bereitete das Publikum den Mit¬
das Leben mit seinem Glanz und tausendfachen Ver=fwirkenden ranschende Ovationen.
führungstand modelt diese kleine Seele bald um und
führt sie dem enifremdeten, leichtsinnigen, gut= und
großmütigen Vater zu. Toiletten, Ansichten und
Bräutigame werden in der aummtigsten Weise ge¬#
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haben die Damen Schweighofer, Galofre¬
und die Herren Edthofer und Kramer Gelegen¬
heit, ihr Können ins Treffen zu führen. Die Vor¬
stellung ging vor ausverkauftem Hause in Szene.
E. J.
Drei Einakter, die Auslese der modernen und
populären dramatischen Feinschmeckerei, füllten den
dritten Gastspielabend des Wiener Volistheaters aus.
Das bis zum Giebel ausverkaufte Haus sanktionierte
erst an diesem Abende den künstlerischen Ruf, der
den Gästen vorausgegangen, rückhaltslos. Haupt¬
manns „Lichtbänder“ machte den Anfang, eine
tragische Groteske. Eine Frau folgt ihrem Galan
in dessen Schloß, we ein alter Garten=Papillon zum
Liebesnest umgewandelt wird. Der Mann überrascht
das Pärchen, das zähneklappernd um Gnade fleht.
Der Betrogene will die Frau zurücknehmen, um sie
vor dem Verkommen zu reiten; das Pärchen schöpft!
daraus Mut, wird allmählich frech und verlangt!
schließlich unverblümt die Aufrechterhaltung des Drei¬
ecks. Der Gatte brüllt auf, ergreift einen Dolch
und stößt ihn der Trenlosen in die Brust. Die Lichl¬
bänder, das sind die Sonnenstreifen, die durch die
Jalousien glänzen, spielen lanzend über dem zucten¬
den Körper der Sterbenden. Frl. Gafasres star¬
itete die Rolle mit allem subtilen Raffinement aus,
das zur Verdolmetschung solcher Frauentyven ersor¬
derlich ist; zwischen ihren Parinern Kramer und#e
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