II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 167

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21. Konlesse Mizzjoderder Fanilientag
logisch Differenziertes ist aus Smetanas Feder nicht ge¬
ander ist noch nicht genügend ausgeglichen— den Streichern
von „Leseaufführung“ mit allen unver¬
flossen. Herr Mlynarski legte sich für beide Werke ins
passiert es, daß sie gegen Holz und Messing nicht mit Erfolg
länglichkeiten einer Dilettantenvorstellung
Zeug; man ist aber immerhin versucht dem Dirigenten
ankämpfen können; das Messing wiederum läßt an Präzi¬
Alles Riskierte und Pikante dieses Qui¬
nachzusagen, daß er als Interpret Hanslicks Maximen zu
sion und Sicherheit noch zu wünschen übrig, mancher Ein¬
aisons leichten oder leichtgenommenen
sehr zu den seinen gemacht hat, daß die Musik für ihn mit
satz gelingt ihm nebenbei. Mängel, die hoffentlich bald nicht
bei einer Führung des Dialogs durch
dem Klang ihr Bewenden hat. — Eine Bekanntschaft ange¬
mehr zu bemerken sein werden. Unter ihnen litt zum Tei!
denen die Bühnenroutine abgeht, ein
nehmster Art vermittelte uns Frau Sandra Drucker durch
die Ausführung der Pathetischen Symphonie von Tschai¬
präge, das gerade das Nichtzubetonende
den Vortrag des zweiten Klavierkonzerts in B op. 83 von
peinlicher Weise betont. — Das Wiener
kowski (trifft man sie nicht vielleicht schon zu oft auf dem
Brahms (dem Redakteur des Programms zur Kenntnis,
en, das mit Grazie über die heiklen
Programm?); im dritten Satz gingen die Streicher häusig
daß Brahms Johannes und nicht Johann heißt)— eines
hhelfen könnte und ein wesentliches Ele¬
verloren, neben den charakteristischen, markanten Haupt¬
Werks, das auch unsere Pianisten nur dem Namen nach zu
g der kleinen ironischen Skizzen bildet.
motiven in den Bläsern kamen mitunter auch andere Stim¬
kennen scheinen, was sie aber nicht davon zurückhält über
men an die Oberfläche, die sich bescheidener hätten verborgen
er Wiedergabe.
den Mangel an Klavierkonzerten im allgemeinen zu klagen.
Enden Damen und Herren erwächst daraus
halten sollen. Auch im Schlußsatz fehlte den Violinen die
Der erste Satz des Konzerts in B mag vielleicht nicht allzu
sie taten, was sie konnten — aber die
Wucht, das Vermögen das verzweifelnde Eingangsmotiv
sehr zu seinem Studium anregen; er ist nicht dankbar für
Einakters für eine Vereinsaufführung war
zum erschütternden Aufschrei zu gestalten. Daß der Erfolg
das Instrument, dazu lang. Wahre Schätze lassen sich da¬
Griff.
der Symphonie erheblich gegenüber dem sonst Gewohnten
gegen aus dem Andante heben, welches mit zu den schönsten
A. Stürzwage.
zurückblieb, ist zum Teil auch den nicht immer glücklich ge¬
tiefsten Inspirationen Brahms' gerechnet werden darf: es
Symphoniekonzert der Kaiserlich Russischen
wählten Tempi des Dirigenten zuzuschreiben; Herr Mly¬
erzählt von mit dem Seherauge erschauten Gefilden in
esellschaft im Saale der Adelsversammlung
narski reckte mitunter etwas, so besonders die Koda des Ein¬
wahrhaft transzendentaler Sprache, sucht dabei im Wohlklang
n 13. Oktober. — Eifrig wirbt die Musika¬
gangs= und Schlußsatzes, verwischte hierdurch die Tragik
seinesgleichen. Günstig für das Instrument gedacht ist das
um sich die frühere Gunst der Musikfreunde
besonders des letzteren Moments. Am besten gelang der
quicke Scherzo; das Finale kehrt auf diese Erde zurück, wird
derzugewinnen. Ihr Jubiläumsjahr brachte
Walzer, dessen wechselnde R##hmen sehr relief nebenein¬
sogar etwas leichtsinnig in der Einführung lockender, von
phonischer, populärer und historischer Kon¬
andergestellt erschienen. Man muß gesvannt darauf sein,
Ungarns Puszta berichtender Tanzrhythmen. Warum wird
Er heurigen Saison will sie nicht müßig sein,
wie Herr Mlynarski nächstens die unendlich kompliziertere,
dieses Konzert selten, fast nie gespie“. Frau Druckers, aus
uten nicht wenig in einer oder der anderen
gigantische Achte von Glafunow interpretieren wird.
der Tiefe holende Künstlernatur verhalf Brahms zu seinem
ig aber noch nicht mit erschöpfendem Erfolg;
Die beiben weiteren Orchesterwerke des Programms sind
Recht; sie vermochte im Andante den Hörer sich vergessen
ß sie an sich erfahren, daß nach einem volks¬
als gemischte Werte zu bezeichnen. Das von Herrn Mly¬
zu lassen, hob ihn über die Misere unserer sich doch wunder¬
bort hereinfallen leicht, wieder herausfallen
narski mit Eleganz durchgeführte Scherzo aus der Sym¬
bar wie wichtig vorkommenden kleinen Welt hinaus, um
ist. Das Eröffnungskonzert am vorigen
phonie von Stoiowski bewegt sich in effektvollen, aber äußer¬
ihn im Finale mit graziösem, feinem Spott wieder unter
Amende nicht schlecht besucht; der Saal ver¬
lichen Klangkomben ionen; ein gedanklich wertvoller Nie¬
die fiedelnden und sich im müßigen Reigen schwingenden
ehr Publikum zu fassen, und vor allem —
derschlag ließe sich schwer aus ihm herauskristallisieren. Un¬
Menschlein zu setzen. Frau Drucker erhielt viel weiße
im Auditorium erhob sich nicht über das
verkennbar ist in diesem Scherzo der Einfluß der französi¬
Chrysanthemen; die Künstlerin dankte mit zwei Draufgaben,
ielleicht hätte ein Dirigent mit tönenderem
schen Schule aus den achtziger und neunziger Jahren, die
in deren erster eine Rhapsodie von Brahms vermutet wurde,
ison einleiten sollen; wohl ist Herr Mly¬
sich mehr in musikalischem Flirt als in ernstem Werben
ist's wahr, so war's gerade keine seiner besten; ihr folgte
kter uns aus früheren Zeiten als berufener
um die Kunst gefiel; man brauchte kaum aus dem Programm
Schumanns „Traumeswirren“ in poetisch lockender Gestal¬
annt, auch wissen wir, daß Meister Auer
zu erfahren, daß Stoiowski ein Schüler Delibes'. Von Zeit
tung. — Betont werden muß zum Schluß die von Herrn
Violinkonzert aus der Taufe gehoben hat —
zu Zeit hört man aber derartiges ganz gern, besonders wenn
Mlynarski sehr klar und sicher dirigierte Begleitung zum
sterleiter ist für ihn die Konkurrenz vieler
die Gedankentändelei den äquivalent flüssigen, glitzernden
Konzert.
r diese Saison in Aussicht gestellter Diri¬
Ausdruck im Orchester findet. Mit anderen Mitteln ar¬
Deutsches Theater der Palme. Nochmals sei hier¬
einlich doch etwas gefährlich. — Vor allem
heutige Premiere „Die Tür ins Freie“
beitet Smetana in seiner „Särka“; er führt weit groberes
mit auf
ber das diesjährige Orchester der Russischen
von Blumenthal und Kadelburg hingewiesen.
Geschütz ins Feld, erhebt sich aber auch in seinen Themen
Es weist gegenüber der vorigen Saison
nirgends weit über den Erdenstaub. Vieles in dieser sym¬
rtschritte auf; scheint einheitlicher vorgehen
phonischen Dichtung ist klobig, auf groben Effekt zugeschnit¬
t mehr den Eindruck des besser Diszipli¬
ten: Rechtsertigung findet diese Musik immerhin in dem
AAufgabe Bewußten. Immerhin hat es noch
iten. Das Verhältnis der Gruppen zuein= nationalen Element, das ihr zugrunde liegt. Aber pscho¬