box 26/3
7
Miz
Komt
21. K.#essez1 oder der Fanilientag
—J. Setaum, Cnnisdama.
Wpelagen, London Marid, Malland, Minneapolle.
Hew-Vork, Paris, Rom, San Franesco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Tonnto.
Gle —
Ausschnitt aug.
tache Tgeszeiftung, Perie
21. 1 1070
1
Geliebte auf, und sie wie Komtesse Mizzi verstehen sich gänz=ssin, diese sonst so tüch
Testngckheater.
Zwei Seelen und ein Gedanke! Und des etwas farblos.
lich.
Es folgte eine völl
In die Heimat des nicht unbekannten Mikosch führt Fürsten und Komtesse Mizzis Sohn steht als schlaues
Arthur Schnitzlers neue, einaktige Komödie mit dem Bürschel da, das den Vater und seine Märchen durchschaut Akten, Karl Schön
hat und die richtige Mutter sofort errät. Glorreich Hebbel=Theater an die
verheißungsvollen Komtesse Mizzi oder der Fa¬
milientag; denn es gibt solche und so ’ne Familientage läßt Schnitzler jetzt aus dem Flammenpotpourri anzüglicher hiet wurde man diesen
und auch allerhand Mizzis. Bei Schnitzler finden wir im Witzeleien sein Schlußmorälchen auf glimmen. Das Mutter= komödie. Groteske und
Schloßgarten des Grafen Arpad Pazmandy zunächst den herz hat sich beim Anblick des Sohnes doch geregt: uns bleibt recht. In seinem Mit
Hausherrn mit dem Fürsten Ravenstein im Gespräch, wobei die tröstliche Aussicht, Komtesse Mizzi wird den Fürsten hei=72jähriger Bauer, der
über Verhältnisse und ähnliche Dinge mit jener scherzreichen raten und — hoffen wir es — eine brave Gattin werden. trotz seines Alters nicht
Offenheit gesprochen wird, wie sie im Lustspiel und Witzblatt Die Zeit, das Leben in allen Erscheinungen zu genießen, hat ein Pferd; er glaubt ste
nun einmal zu Hause ist. Der Graf trauert, daß eine ge= sie gar redlich benutzt. Wir befinden uns also nicht allein in hindurch hin. Inzwisch
liebte Lolo ihn verlassen will, um zu heiraten; der Fürst der Heimat des Mikosch, sondern auch im Milieu seiner Witze. Wunsch Kinder um sich
wiederum vertraut dem Grafen, daß er ihm seinen achtzehn= Freilich die grobe Art ist hier geworden. Vielmehr wird mit terin Mena zu erfüllen.
jährigen Sohn vorstellen will, der bisher völlig im Ver= feienen österreichischen Fingern ein Scherzknäuel geflochten, ling wieder gesundet a
borgenen blühte. Dann sehen wir den Fürsten in ähnlichen das auf allen Seiten, wohin man es wenden mag, seine nesle muß weiter den
Das Lessing=Theate
Gest sichen mit der Komtesse Mizzi des Grafen Töchterlein, Dialogfeinheiten funkeln läßt. Ist es Schnitzler oder Bahr,
die der Vater trotz ihrer 36 Jahre für völlig naiv hält, und sicher Wiener Schule, stark verfeinerter „Pschütt“. Immer= am Platze ist, verfehlt;
erfahren, daß Mizzi des 18 jährigen Jünglings Mutter hin. Schade um Schnitzler, der doch bisher häufig Menschen Beginn zu langsam, als
ist. Wiederum Witzraketen und Plänkelei. Aber die Jung= schuf, während wir hier nur Typen, Karikaturen — denn das raten. Auch verschob
frau Mutter will ihren Sohn nicht sehen oder doch sich nicht sind sie durch ihre Anhäufung — vor uns sehen. Ein gra=saftiger, kraftvoller Da##
zu ihm bekennen und weist den Antrag des Fürsten, jetzt ziöses Spiel mit sogenannter „Unmoral“; aber daran hat[Reichers zu weicher
seine Gaitin zu werden, mit einem Versuch von ernst= unsere und die französische Bühne keinen Mangel. Der Er= Schwergewicht auf Me#
moralischer Begründung zurück. Damals wäre sie für Sohn folg für diese Seifenblase war jedenfalls stark genug, daß person. Dazu kam
und Gatten, und selbst nur Geliebten, durchs Feuer gegangen, Direktor Brahm im Namen des Autors danken konnte. Frei= Diolekts, die wieder
damals hätte aber der Fürst ihren Wunsch, weil er Herren= lich gebührt ein Teil der ausgezeichneten Darstellung des Les= Leistungen gaben K##
hausmitglied war, nicht berücksichtigt. Sie aber tue alles sing=Theaters das ja in modernen Konversationsstücken seinesthilde Sussin als
ganz oder nichts, jetzt wolle sie überhaupt nicht mehr Stärke hat. Irene Triesch als Komtesse Mizzi, Ema=[Ernst Neßler, Bri
Inuel Reicher als Witzblattgraf, Heinz Monnardsin den kleinen Rollen
Mutter sein.
Allmählich gruppiert sich der Familientag. Aus einem als Fürst und Erich Walter als sein Sohn wurden ihren führung fehlte die recht
an den Haaren herbeigezogenen Grunde taucht des Grafen! leichten Aufgaben völlig gerecht, und nur Mathilde Sus¬
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Miz
Komt
21. K.#essez1 oder der Fanilientag
—J. Setaum, Cnnisdama.
Wpelagen, London Marid, Malland, Minneapolle.
Hew-Vork, Paris, Rom, San Franesco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Tonnto.
Gle —
Ausschnitt aug.
tache Tgeszeiftung, Perie
21. 1 1070
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Geliebte auf, und sie wie Komtesse Mizzi verstehen sich gänz=ssin, diese sonst so tüch
Testngckheater.
Zwei Seelen und ein Gedanke! Und des etwas farblos.
lich.
Es folgte eine völl
In die Heimat des nicht unbekannten Mikosch führt Fürsten und Komtesse Mizzis Sohn steht als schlaues
Arthur Schnitzlers neue, einaktige Komödie mit dem Bürschel da, das den Vater und seine Märchen durchschaut Akten, Karl Schön
hat und die richtige Mutter sofort errät. Glorreich Hebbel=Theater an die
verheißungsvollen Komtesse Mizzi oder der Fa¬
milientag; denn es gibt solche und so ’ne Familientage läßt Schnitzler jetzt aus dem Flammenpotpourri anzüglicher hiet wurde man diesen
und auch allerhand Mizzis. Bei Schnitzler finden wir im Witzeleien sein Schlußmorälchen auf glimmen. Das Mutter= komödie. Groteske und
Schloßgarten des Grafen Arpad Pazmandy zunächst den herz hat sich beim Anblick des Sohnes doch geregt: uns bleibt recht. In seinem Mit
Hausherrn mit dem Fürsten Ravenstein im Gespräch, wobei die tröstliche Aussicht, Komtesse Mizzi wird den Fürsten hei=72jähriger Bauer, der
über Verhältnisse und ähnliche Dinge mit jener scherzreichen raten und — hoffen wir es — eine brave Gattin werden. trotz seines Alters nicht
Offenheit gesprochen wird, wie sie im Lustspiel und Witzblatt Die Zeit, das Leben in allen Erscheinungen zu genießen, hat ein Pferd; er glaubt ste
nun einmal zu Hause ist. Der Graf trauert, daß eine ge= sie gar redlich benutzt. Wir befinden uns also nicht allein in hindurch hin. Inzwisch
liebte Lolo ihn verlassen will, um zu heiraten; der Fürst der Heimat des Mikosch, sondern auch im Milieu seiner Witze. Wunsch Kinder um sich
wiederum vertraut dem Grafen, daß er ihm seinen achtzehn= Freilich die grobe Art ist hier geworden. Vielmehr wird mit terin Mena zu erfüllen.
jährigen Sohn vorstellen will, der bisher völlig im Ver= feienen österreichischen Fingern ein Scherzknäuel geflochten, ling wieder gesundet a
borgenen blühte. Dann sehen wir den Fürsten in ähnlichen das auf allen Seiten, wohin man es wenden mag, seine nesle muß weiter den
Das Lessing=Theate
Gest sichen mit der Komtesse Mizzi des Grafen Töchterlein, Dialogfeinheiten funkeln läßt. Ist es Schnitzler oder Bahr,
die der Vater trotz ihrer 36 Jahre für völlig naiv hält, und sicher Wiener Schule, stark verfeinerter „Pschütt“. Immer= am Platze ist, verfehlt;
erfahren, daß Mizzi des 18 jährigen Jünglings Mutter hin. Schade um Schnitzler, der doch bisher häufig Menschen Beginn zu langsam, als
ist. Wiederum Witzraketen und Plänkelei. Aber die Jung= schuf, während wir hier nur Typen, Karikaturen — denn das raten. Auch verschob
frau Mutter will ihren Sohn nicht sehen oder doch sich nicht sind sie durch ihre Anhäufung — vor uns sehen. Ein gra=saftiger, kraftvoller Da##
zu ihm bekennen und weist den Antrag des Fürsten, jetzt ziöses Spiel mit sogenannter „Unmoral“; aber daran hat[Reichers zu weicher
seine Gaitin zu werden, mit einem Versuch von ernst= unsere und die französische Bühne keinen Mangel. Der Er= Schwergewicht auf Me#
moralischer Begründung zurück. Damals wäre sie für Sohn folg für diese Seifenblase war jedenfalls stark genug, daß person. Dazu kam
und Gatten, und selbst nur Geliebten, durchs Feuer gegangen, Direktor Brahm im Namen des Autors danken konnte. Frei= Diolekts, die wieder
damals hätte aber der Fürst ihren Wunsch, weil er Herren= lich gebührt ein Teil der ausgezeichneten Darstellung des Les= Leistungen gaben K##
hausmitglied war, nicht berücksichtigt. Sie aber tue alles sing=Theaters das ja in modernen Konversationsstücken seinesthilde Sussin als
ganz oder nichts, jetzt wolle sie überhaupt nicht mehr Stärke hat. Irene Triesch als Komtesse Mizzi, Ema=[Ernst Neßler, Bri
Inuel Reicher als Witzblattgraf, Heinz Monnardsin den kleinen Rollen
Mutter sein.
Allmählich gruppiert sich der Familientag. Aus einem als Fürst und Erich Walter als sein Sohn wurden ihren führung fehlte die recht
an den Haaren herbeigezogenen Grunde taucht des Grafen! leichten Aufgaben völlig gerecht, und nur Mathilde Sus¬