box 26/3
d
21. Kontesse Mizzi oder der Fanilientan
Aacercaa, Chrisdame.
arid, Malland, Minneapolle.
#isco, Stockholm, St. Peters¬
#nto.
geszeifung, Perite
Geliebte auf, und sie wie Komtesse Mizzi verstehen sich gänz=ssin, diese sonst so tüchtige Schauspielerin, wirkte als Lolo
etwas farblos.
Theater.
Zwei Seelen und ein Gedanke! Und des
lich.
Es folgte eine völlig anders geartete Komödie in drei
unbekannten Mikosch führt Fürsten und Komtesse Mizzis Sohn steht als schlaues
Akten, Karl Schönherrs „Erde“, die damit von dem
einaktige Komödie mit dem Bürschel da, das den Vater und seine Märchen durchschaut
Hebbel=Theater an die Brahms=Bühne gelangt ist. Auch
hat und die richtige Mutter sofort errät. Glorreich
eMizzi oder der Fa¬
selche und so ’ne Familientage läßt Schnitzler jetzt aus dem Flammenpotpourri anzüglicher hiet wurde man diesem Stücke, das sich aus einer Tragi¬
[Bei Schnitzler finden wir im Witzeleien sein Schlußmorälchen auf glimmen. Das Mutter=komödie Groteske und Posse zusammensetzt, nicht völlig ge¬
recht. In seinem Mittelpunkt steht bekanntlich ein alter
pad Pazmandy zunächst den herz hat sich beim Anblick des Sohnes doch geregt: uns bleibt
72jähriger Bauer, der seinem weichmütigen Sohne den Hof
Ravenstein im Gespräch, wobei die tröstliche Aussicht, Komtesse Mizzi wird den Fürsten hei¬
* Dinge mit jener scherzreichen raten und — hoffen wir es — eine brave Gattin werden. trotz seines Alters nicht abtreten will. Da schlägt den Alten
sie im Lustspiel und Witzblatt Die Zeit, das Leben in allen Erscheinungen zu genießen, hat ein Pferd; er glaubt sterben zu müssen und siecht den Winter
r Graf trauert, daß seine ge= sie gar redlich benutzt. Wir befinden uns also nicht allein in hindurch hin. Inzwischen sucht sein 46jähriger Sohn den
um zu heiraten; der Fürst der Heimat des Mikosch, sondern auch im Milieu seiner Witze.] Wunsch, Kinder um sich zu sehen, mit Hilfe der Wirtschaf¬
Freilich die grobe Art ist hier geworden. Vielmehr wird mit terin Mena zu erfüllen. Aber der Alte richtet sich im Früh¬
,daß er ihm seinen achtzehn¬
der bisher völlig im Ver= seienen österreichischen Fingern ein Scherzknäuel geflochten, ling wieder gesundet auf, Mena wird entlassen, und Han¬
nesle muß weiter den Knecht spielen.
wir den Fürsten in ähnlichen das auf allen Seiten, wohin man es wenden mag, seine
Das Lessing=Theater hat den Holzschnitt=Stil, der hier
Mizzi des Grafen Töchterlein Dialogfeinheiten funkeln läßt. Ist es Schnitzler oder Bahr,
ahre für völlig naiv hält und sicher Wiener Schule, stark verfeinerter „Pschütt". Immer= am Platze ist, verfehlt; ebenso war das Tempo besonders am
Beginn zu langsam, als gäbe es Ibsensche Seelen=Rätsel zu
8 jährigen Jünglings Mutter hin. Schade um Schnitzler, der doch bisher häufig Menschen
aten. Auch verschob sich infolge von Else Lehmanns
nd Plänkelei. Aber die Jung=schuf, während wir hier nur Typen, Karikaturen — denn das
nicht sehen oder doch sich nicht sind sie durch ihre Anhäufung — vor uns sehen. Ein gra=iftiger, kraftvoller Darstellung der Mena und Emanuel
n Antrag des Fürsten, jetzt ziöses Spiel mit sogenannter „Unmoral“, aber daran hat[Reichers zu weicher Durchführung des alten Bauern das
t einem Versuch von ernst=unsere und die französische Bühne keinen Mangel. Der Er= Schwergewicht auf Menas Seite, als wäre sie die Haupt¬
Damals wäre sie für Sohn folg für diese Seifenblase war jedenfalls stark genug, daß person. Dazu kam die mangelhafte Beherrschung
ebten, durchs Feuer gegangen, Direktor Brahm im Namen des Autors danken konnte. Frei= Diolekts, die wiederum bei Else Lehmann störte. Gute
ihren Wunsch, weil er Herren= lich gebührt ein Teil der ausgezeichneten Darstellung des Les= Leistungen gaben Kurt Stieler als Hannes, Ma¬
cksichtigt. Sie aber tue alles sing=Theaters, das ja in modernen Konversationsstücken seinesthilde Sussin als die verkümmerte Magd Trine und
hlle sie überhaupt nicht mehr Stärke hat. Irene Triesch als Komtesse Mizzi. Ema=[Ernst Neßler, Bruno Ziener, Erich Walter
[nuel Reicher als Witzblattgraf, Heinz Monnardsin den kleinen Rollen der Knechte. Aber der ganzen Auf¬
O. A.
der Familientag. Aus einem als Fürst und Erich Walter als sein Sohn wurden ihren führung fehlte die rechte Frische.
en Grunde taucht des Grafen lleichten Aufgaben völlig gerecht, und nur Mathilde Sus¬!
d
21. Kontesse Mizzi oder der Fanilientan
Aacercaa, Chrisdame.
arid, Malland, Minneapolle.
#isco, Stockholm, St. Peters¬
#nto.
geszeifung, Perite
Geliebte auf, und sie wie Komtesse Mizzi verstehen sich gänz=ssin, diese sonst so tüchtige Schauspielerin, wirkte als Lolo
etwas farblos.
Theater.
Zwei Seelen und ein Gedanke! Und des
lich.
Es folgte eine völlig anders geartete Komödie in drei
unbekannten Mikosch führt Fürsten und Komtesse Mizzis Sohn steht als schlaues
Akten, Karl Schönherrs „Erde“, die damit von dem
einaktige Komödie mit dem Bürschel da, das den Vater und seine Märchen durchschaut
Hebbel=Theater an die Brahms=Bühne gelangt ist. Auch
hat und die richtige Mutter sofort errät. Glorreich
eMizzi oder der Fa¬
selche und so ’ne Familientage läßt Schnitzler jetzt aus dem Flammenpotpourri anzüglicher hiet wurde man diesem Stücke, das sich aus einer Tragi¬
[Bei Schnitzler finden wir im Witzeleien sein Schlußmorälchen auf glimmen. Das Mutter=komödie Groteske und Posse zusammensetzt, nicht völlig ge¬
recht. In seinem Mittelpunkt steht bekanntlich ein alter
pad Pazmandy zunächst den herz hat sich beim Anblick des Sohnes doch geregt: uns bleibt
72jähriger Bauer, der seinem weichmütigen Sohne den Hof
Ravenstein im Gespräch, wobei die tröstliche Aussicht, Komtesse Mizzi wird den Fürsten hei¬
* Dinge mit jener scherzreichen raten und — hoffen wir es — eine brave Gattin werden. trotz seines Alters nicht abtreten will. Da schlägt den Alten
sie im Lustspiel und Witzblatt Die Zeit, das Leben in allen Erscheinungen zu genießen, hat ein Pferd; er glaubt sterben zu müssen und siecht den Winter
r Graf trauert, daß seine ge= sie gar redlich benutzt. Wir befinden uns also nicht allein in hindurch hin. Inzwischen sucht sein 46jähriger Sohn den
um zu heiraten; der Fürst der Heimat des Mikosch, sondern auch im Milieu seiner Witze.] Wunsch, Kinder um sich zu sehen, mit Hilfe der Wirtschaf¬
Freilich die grobe Art ist hier geworden. Vielmehr wird mit terin Mena zu erfüllen. Aber der Alte richtet sich im Früh¬
,daß er ihm seinen achtzehn¬
der bisher völlig im Ver= seienen österreichischen Fingern ein Scherzknäuel geflochten, ling wieder gesundet auf, Mena wird entlassen, und Han¬
nesle muß weiter den Knecht spielen.
wir den Fürsten in ähnlichen das auf allen Seiten, wohin man es wenden mag, seine
Das Lessing=Theater hat den Holzschnitt=Stil, der hier
Mizzi des Grafen Töchterlein Dialogfeinheiten funkeln läßt. Ist es Schnitzler oder Bahr,
ahre für völlig naiv hält und sicher Wiener Schule, stark verfeinerter „Pschütt". Immer= am Platze ist, verfehlt; ebenso war das Tempo besonders am
Beginn zu langsam, als gäbe es Ibsensche Seelen=Rätsel zu
8 jährigen Jünglings Mutter hin. Schade um Schnitzler, der doch bisher häufig Menschen
aten. Auch verschob sich infolge von Else Lehmanns
nd Plänkelei. Aber die Jung=schuf, während wir hier nur Typen, Karikaturen — denn das
nicht sehen oder doch sich nicht sind sie durch ihre Anhäufung — vor uns sehen. Ein gra=iftiger, kraftvoller Darstellung der Mena und Emanuel
n Antrag des Fürsten, jetzt ziöses Spiel mit sogenannter „Unmoral“, aber daran hat[Reichers zu weicher Durchführung des alten Bauern das
t einem Versuch von ernst=unsere und die französische Bühne keinen Mangel. Der Er= Schwergewicht auf Menas Seite, als wäre sie die Haupt¬
Damals wäre sie für Sohn folg für diese Seifenblase war jedenfalls stark genug, daß person. Dazu kam die mangelhafte Beherrschung
ebten, durchs Feuer gegangen, Direktor Brahm im Namen des Autors danken konnte. Frei= Diolekts, die wiederum bei Else Lehmann störte. Gute
ihren Wunsch, weil er Herren= lich gebührt ein Teil der ausgezeichneten Darstellung des Les= Leistungen gaben Kurt Stieler als Hannes, Ma¬
cksichtigt. Sie aber tue alles sing=Theaters, das ja in modernen Konversationsstücken seinesthilde Sussin als die verkümmerte Magd Trine und
hlle sie überhaupt nicht mehr Stärke hat. Irene Triesch als Komtesse Mizzi. Ema=[Ernst Neßler, Bruno Ziener, Erich Walter
[nuel Reicher als Witzblattgraf, Heinz Monnardsin den kleinen Rollen der Knechte. Aber der ganzen Auf¬
O. A.
der Familientag. Aus einem als Fürst und Erich Walter als sein Sohn wurden ihren führung fehlte die rechte Frische.
en Grunde taucht des Grafen lleichten Aufgaben völlig gerecht, und nur Mathilde Sus¬!