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(Om
21. Kontesse izzi-oder der Fanilientag
der Charmeur und die rauhe Hand. Und beides Oester=gerühmt worden.
hat — wie ein sagen, daß Sie mit den hundertfünfzig Aufführungen von
reicher.
Schererschüler in
berstift. Seine „Glaube und Heimat“ für mein Gefühl dem Massen¬
Der junge Student: Also eine geheime dekorative zu diesen Germanist
Erlinern. Es ist geschmack bedenkliche Konzessionen gemacht haben, daß Sie
Absicht. Oder, ah, Kleistbiograph. Sie erinnerten sich Adamj und ich vertraue ger
er zeichnet viel= nie und nimmer ein so protziges Naturburschentum in
Müllers und seiner „Lehre vom Gegensatz“. Bravo. Nur dieser Männer, wenn
d aufrichtig. Er Ihr Theater, das der kahlen Wahrhaftigkeit geweiht war,
daß die Mittelklasse nicht auf ihre Kosten kam.
glaube. Im übrigen
er — durch eine hätten hineinlassen dürfen. Dieser vielfach preisgekrönte
lieber Freund. Noch
Der Direktor: Wieso?
Tiroler gehört wie Sudermann ins Königliche Schauspiel¬
elklasse, von der
Dann übernimmt e
haus. Der Kaiser mag ihm Aufträge geben, und er soll
Der junge Student: Sie langweilte sich bei der
rt spricht, fühlt
Herr meine Erbschaft
sie lebfrisch und gesund ausführen. Aber Sie hatten sich
zähen Bauerntragödie und amüsierte sich bei den lustigen
Sie freut sich,
präsentieren und ich
Ihre Räume reinzuhalten. Denn dieser Agrarier mit der
Dialogsprüngen des kurzweiligen Spötters, der die Dinge
zu können.
sie von der Jugend
Psychologie eines mutigen Oberlehrers hat alles Schlechte,
dieser Welt spielerisch, leicht, ein bißchen kokett betrachtet.
en Sie, Herr
Gemachte, gewollt Brutäle von Sudermann, ohne die auf¬
Der junge St
Der Direktor: Irgend jemand hat Sie neulich
zuzuhören. Man
richtig verlogene Technik des Verfassers der „Ehre“.
läßt sich Ihr Werkn
als meinen Baccalaureus bezeichnet. Ich glaube, es stimmt
Woß“, mit O. B.
sondern Härte, nicht
nicht. Aber. Ihre Urteile sind mir deshalb sympathisch,
Der Direktor: Aber, Sie wissen doch: mein Freund
e, daß Sie zu
nicht einmal kaufmän
Hie, ist es wahr,
P. S., der jetzt beim Tageblatt die Kritiken schreibt, hat
weil sie mit meinen früheren Maßstäben gemessen scheinen. Bildung. Ernst, Erken
hrer Direktions¬
den Verfasser von „Glaube und Heimat“ als letzte Hoff¬
Der junge Student: Nichts anderes wünschte vor allem haben ..
eein großer Ge¬
nung gegrüßt, und ich las damals, wenn ich nicht sehr irre.
ich, um mich Ihnen verständlich zu machen. Sie hätten
Der Direktor
ich glaube, Sie
im Feuilleton des „B. T.“ bereits die Zusammenstellung
früher als Kritiker die schärfsten rücksichtslosesten Worte
ich spreche nicht einm
nichts mehr zu
der drei größten lebenden Dichter Deutschlands: Haupt¬
gefunden gegen einen Direktor, der ein ernstes Theater
aus. Denn ich glaub
von Schnitzler
mann, Schönherr und Dehmel. Ich gestehe, damals kam
leitet, und der sich dennoch breitschlagen, verführen läßt,
wird es zunächst nich
mir das ein bißchen überraschend, und ich schüttelte den Kopf
für Ibsen und
oder was Sie wollen, der sich jedenfalls nicht geniert, Ernst
klimmen. Und wenn
se agitatorische
aber schließlich: man muß sich belehren lassen. Vielleicht,
Hardts „Gudrun“ und die Dramen Karl Schönherrs auf
vorführte, so wollte ic
seine Bretter zu bringen. Sie hätten einem solchen Theater¬
Pionier genannt.
dachte ich, hast du kein Organ dafür. Und dann. mein
Augen erlaubt ist, v#
tten, wollte man
leiter Sucht nach Kompromissen, nach Geschäften vorge¬
lieber Heißsporn. schienen mir in „Glaube und Heimat“
sprechen, der jedes Th
oder gar für
worfen, Sie hätten — mit Recht — nicht nach Ent¬
trotz allem, was Sie so verächtlich zu benennen wissen, gewisse
mehrerer Spieljahre
schuldigungsgründen für ihn gesucht, Sie hätten ihn — auf
Ansätze vorhanden zu künstlerischer Gestaltung. Immerfort
unauffällig veranschau
Grund seiner früheren Leistungen — verurteilt.
riet man mir, mein enges Reich zu erweitern: von der arg
se beiden Herren
für meine Dichter die
gescholtenen Heimatskunst einen Echten, Auserwählten auf¬
tens aber, und
Der Direktor: Und wenn ich — unter uns ¬
ergreifen.
zunehmen. Ich erlag dem Ansturm.
ich allerdings für
Ihnen recht gäbe? Wenn ich Ihnen aber sagte, daß Lebens¬
Der junge Stu
die Schönherrliche
wege, mein junger Freund, ohne Theorien zurückgelegt
Der junge Student: Aber wieso mußten Sie
jeder Aufführung, die
sein wollen.
können. Dennoch
nach „Glaube und Heimat“ noch ein zweites, ein früher
daß jeder Dichter, von
hnungslosen Ge¬
Der junge Student: Keine Theorien, sondern
entstandenes Werk dieses schon genügend erkannten „primi¬
muß. Denn Ihnen l#
oller Kerl, und
tiven Meisters“ auf Ihre Bühne bringen? Ich zweifele
Bekennen zu dem, was man ist. Amor fati. Sie haben jenen durch die Gunst
i Schönherr steht
Außerordentliches für das deutsche Theater getan. Sie
nicht, daß Sie, obschon Sie über diesen Bauernpoeten viel¬
Macher zu spielen, Sie
ann ich ihn nicht
haben ihm Ibsen und Hauptmann geschenkt. Aber ihr
leicht weniger leidenschaftlich urteilen, ihn ebenso ab¬
derer, die Sie schätzen
zu einer solchen
lehnen wie ich. Selbst Herr Schlenther, der ihm den
Schicksal ist es, die neuen Köpfe nicht erkennen zu können, wirklich Wertvollsten,
als Leiter einer
Ruhmen verschafft, gibt, glaube ich, heute schon zu, daß man
die würdig wären, jenen zu folgen Das ist kein Porwurf. Künstlern, die in Betr
llein nach persön¬
ihn überschätzt hat. Also, weshalo, frage ich mich, diese Obschon nicht einzusehen ist, wie Sie für Schönherr mehr wärts bringen, auswal
Verlangen des
übrig haben können als für Wedekind.
Verbindung: Schnitzler und Schönherr.
Der Direktor
zu müssen. Und:
Der Direktor: Das will ich Ihnen sagen. Es Der Direktor: Ich lege die Leitung des Lessing=Ihrem jugendlichen S
schlecht gefahren.
schien mir reizvoll, diese beiden Kerle zusammenzubringen. Theaters nicht aus äußeren Gründen nieder. Sehen Sie: Praxis anders als in
verzeihen Sie
Mich verführte die Antithese. Mit Schlagworten ge=ich glaube nicht an Herrn Schönherr, aber auch nicht Jahre ein Haus besitzt,
ig unseres Ge¬
e, da ich fürchte, sagt: Der frivole Städter und der schlichte Landmann, deren Herrn Wedetind. Schönherr jedoch ist von Männern eingehört; und dort, gl
hnen jetzt deutlich psychologische Dekadent und der wurzelfeste Naturbursche, wie Erich Schmidt, Minor, Schlenther aufs höchstelnur auf das Haus an,
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der Charmeur und die rauhe Hand. Und beides Oester=gerühmt worden.
hat — wie ein sagen, daß Sie mit den hundertfünfzig Aufführungen von
reicher.
Schererschüler in
berstift. Seine „Glaube und Heimat“ für mein Gefühl dem Massen¬
Der junge Student: Also eine geheime dekorative zu diesen Germanist
Erlinern. Es ist geschmack bedenkliche Konzessionen gemacht haben, daß Sie
Absicht. Oder, ah, Kleistbiograph. Sie erinnerten sich Adamj und ich vertraue ger
er zeichnet viel= nie und nimmer ein so protziges Naturburschentum in
Müllers und seiner „Lehre vom Gegensatz“. Bravo. Nur dieser Männer, wenn
d aufrichtig. Er Ihr Theater, das der kahlen Wahrhaftigkeit geweiht war,
daß die Mittelklasse nicht auf ihre Kosten kam.
glaube. Im übrigen
er — durch eine hätten hineinlassen dürfen. Dieser vielfach preisgekrönte
lieber Freund. Noch
Der Direktor: Wieso?
Tiroler gehört wie Sudermann ins Königliche Schauspiel¬
elklasse, von der
Dann übernimmt e
haus. Der Kaiser mag ihm Aufträge geben, und er soll
Der junge Student: Sie langweilte sich bei der
rt spricht, fühlt
Herr meine Erbschaft
sie lebfrisch und gesund ausführen. Aber Sie hatten sich
zähen Bauerntragödie und amüsierte sich bei den lustigen
Sie freut sich,
präsentieren und ich
Ihre Räume reinzuhalten. Denn dieser Agrarier mit der
Dialogsprüngen des kurzweiligen Spötters, der die Dinge
zu können.
sie von der Jugend
Psychologie eines mutigen Oberlehrers hat alles Schlechte,
dieser Welt spielerisch, leicht, ein bißchen kokett betrachtet.
en Sie, Herr
Gemachte, gewollt Brutäle von Sudermann, ohne die auf¬
Der junge St
Der Direktor: Irgend jemand hat Sie neulich
zuzuhören. Man
richtig verlogene Technik des Verfassers der „Ehre“.
läßt sich Ihr Werkn
als meinen Baccalaureus bezeichnet. Ich glaube, es stimmt
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sondern Härte, nicht
nicht. Aber. Ihre Urteile sind mir deshalb sympathisch,
Der Direktor: Aber, Sie wissen doch: mein Freund
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P. S., der jetzt beim Tageblatt die Kritiken schreibt, hat
weil sie mit meinen früheren Maßstäben gemessen scheinen. Bildung. Ernst, Erken
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den Verfasser von „Glaube und Heimat“ als letzte Hoff¬
Der junge Student: Nichts anderes wünschte vor allem haben ..
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ich, um mich Ihnen verständlich zu machen. Sie hätten
Der Direktor
ich glaube, Sie
im Feuilleton des „B. T.“ bereits die Zusammenstellung
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der drei größten lebenden Dichter Deutschlands: Haupt¬
gefunden gegen einen Direktor, der ein ernstes Theater
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mann, Schönherr und Dehmel. Ich gestehe, damals kam
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oder was Sie wollen, der sich jedenfalls nicht geniert, Ernst
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aber schließlich: man muß sich belehren lassen. Vielleicht,
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seine Bretter zu bringen. Sie hätten einem solchen Theater¬
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trotz allem, was Sie so verächtlich zu benennen wissen, gewisse
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Ansätze vorhanden zu künstlerischer Gestaltung. Immerfort
unauffällig veranschau
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Der Direktor: Und wenn ich — unter uns ¬
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Ihnen recht gäbe? Wenn ich Ihnen aber sagte, daß Lebens¬
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sein wollen.
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nach „Glaube und Heimat“ noch ein zweites, ein früher
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Der junge Student: Keine Theorien, sondern
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nicht, daß Sie, obschon Sie über diesen Bauernpoeten viel¬
Macher zu spielen, Sie
ann ich ihn nicht
haben ihm Ibsen und Hauptmann geschenkt. Aber ihr
leicht weniger leidenschaftlich urteilen, ihn ebenso ab¬
derer, die Sie schätzen
zu einer solchen
lehnen wie ich. Selbst Herr Schlenther, der ihm den
Schicksal ist es, die neuen Köpfe nicht erkennen zu können, wirklich Wertvollsten,
als Leiter einer
Ruhmen verschafft, gibt, glaube ich, heute schon zu, daß man
die würdig wären, jenen zu folgen Das ist kein Porwurf. Künstlern, die in Betr
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