II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 290

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Er nannie „Komtesse Mizzi“ mit spaßhafter
Man hat sich gestern an diesem kleinen Juwel
und an seinem heiteren Ganz aufrichtig gefreut.
Feinheit oder „Der Famlientag“. Weil alle Perionen,
die auf der Szene stehen, untereinander verwandt sind.
Ob die Aufführung von all den vielen Auf¬
Der Graf Pazmandy und die Balletteuse Lolo Lang¬
führungen, die an anderen Theatern zu sehen waren,
huber, mit der er achrzehn Jahre wie verheiratet ge¬
die beste bleibt, will ich nicht entscheiden. Sie war so
haust hat. Die Balletteuse und die Tochter des
gut, daß man jedenfalls den Eindruck behält, es könne
keine bessere geben.
Grafen, Mizzi, die achtzehn Jahre um das Verhältnis
des Vaters gewußt hat. Eben diese Komtesse Mizzi
Frau Retty spielte die Komtesse Mizzi mit aller
und der Fürst Egon, die vor achtzehn Jahren ein
Klugheit einer reifen Frau, mit all der durchseelten
Kind miteinander hatten. Der Graf Pazmandy ahnt
Technik einer ausgezeichneten Künstlerin. Ihr Sohn
nicht, daß der Fürst Egon eigentlich sein illegitimer
im Stück ist auch in Wirklichkeit ihr Sohn. Der junge
Schwiegersohn ist, ahnt nicht, daß er in dem unter¬
Herr Albach, frisch, sympathisch, begabt bis in die
dessen zum Jüngling erwachsenen Sohn der Tochter
Fingerspitzen, scheint er ein geborener Schauspieler.
seinen Enkel vor sich hat. Und dieser Jüngling wieder
Die Lolo Langhuber ist Frau Medelsky und sie
ahnt nicht, wenn er der Komtesse Mizzi die Hand
darf diese Rolle zu ihrer Rosl im „Verschwender“
küßt, daß er vor seiner Mutter steht. Sogar der Fiaker
halten. Sie hat so viel urwüchsige Echtheit, so viel
Wasner, der übermorgen die Lolo Langhuber heiratet,
liebenswerte Dialekt=Naivetät, so viel wienerische An¬
gehört im Grunde jetzt schon zur Familie. Diese
mut, daß auch ihre Christine aus der „Liebelei“
Komödie ist ein Meisterstück der Schnitzterschen Kunst
wieder in der Erinnerung heraufsteigt.
geblieben, heute wie einst. Alles daran ist leichtes,
Herr Thaller als Graf, in seiner ungarisch
hohes Können. Der Einfall, der Schicksale ineman¬
akzenzuierten Beweglichkeit, in seinem Humor paßte
der verflicht, der im engen Raum das Sittenbild der
vortrefflich zum Fürsten des Herrn Devrient, der
ganzen Wiener Gesellschaft malt, die einzelnen Ge¬
wieder einmal die vollendete Noblesse, das absolute
stalten, die jede ihr eigenes unvergeßliches Antlitz
große Herrentum meisterhaft zur Erscheinung
haben, der Dialog, der voll Geist und Anmut ernste
brachte. Als Fiaker Wasner war Herr Maierhofer
Wahrheiten fröhlich aufsprühen läßt.
sehr charakteristisch. Bemnahe schon eine historische
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in das Programm, darum wird (mit allen mög¬
lichen rabulistischen Verdrehungen) in den letzten
30 Seiten ausgeführt, daß die allgemeine Glück¬
Figur. Herr Philipp Zeska als Liebhaber, der den
Abschied erhält, vermochte es, der kurzen Szene Per¬
spektive zu geben.
Nachher wurde „Das Veilchen", Spiel von
Franz Molnar aufgeführt. Es ist von der Faschings¬
vorstellung des Burgtheaters her gewissermaßen schon
bekannt. Ein amüsanter Scherz dieses amüsanten
dramatischen Dichters, der die Theaterleute liebt, weil
er sie kennt und der sie immer dann am meisten zu
lieben scheint, wenn er seinen Spaß mit ihnen treibt.
Das Publikum lacht unaufhörlich zu all den
vielen, aus tiefer Echtheit geholten Einfällen Molnars,
zu seinen oviginellen Wendungen und zu seinen
geistreichen Bonmots.
Als Jlonka (das Veilchen) dominiert Frau
Alma Seidler Es gibt heute im Burgtheater kaum
eine andere Darstellerin von dieser Genialität des
Humors, von dieser treffsicheren Intuition der
Charakterzeichnung und von solcher Explosikraft des
Wirkens.
Man darf einen durchaus gelungenen, durchaus
heiteren Abend feststellen Er wird von zwei Dichtern
bestritten und von einem glänzenden Ensemble. „Dus
will viel sagen, bei diesen teuren Zeiten ...“ be¬
merkt Sudermanns Keßler,