II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 299

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21. Kontes
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St0r der Tani ientag
en Toren des Todes Geigenklänge, und wären sie alle neun¬
tnis auf,
zehnjährige Toren.
befreiend,
Und Claudio und Mizzi würden sich ganz wohl
dann er¬
verstehen, wenn der Zufall sie zusammenführte und;
auf sich
es schicklich wäre, das Gespräch zu lenken auf diesen
er „Vor¬
Tod, diese Liebe und dieses Theater.
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Kuno Müller.
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Leben suchte. Hofmannsthal pries
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senen, nicht als Helden, sondern i
im Stadttheater.
einen „Stiefvater seines eigenen A
Zur II. Vorstellung des Literarischen Zyklus (21. Jan.).
Weg ins Leben sich verriegelte. C
Dichter irrten von jenem schmalen
Den folgenden Aufsatz hat Hr. Kuno Müller,
ab, weil sie es nicht wagten, sich d
der gewiegte Kenner des neuern österreichischen
auszusetzen und fürchteten, daß
Schrifttums, auf Wunsch und Bitte des Stadtthea¬
eigenes Wesen zerflattere und verl
ters der Presse in liebenswürdiger Weise zur Ver¬
nicht, sich selbst aufs Spiel zu se
fügung gestellt.
Oft werden (nach Josef Nadlers Prägung) „Liebe — Leidenschaften zu erwidern, und sol
und beherrscht, bis der Tod nach
Tod — Theater“ als die Kennworte österreichischer Art
griff und das feine Lächeln erstarh
und Kunst erklärt. Auch hier erscheinen auf der Bühne
Österreichischer Abend am Stadttheater Luzern.
eigenen Torentums.
der Tod und die Liebe einträchtig und brüderlich verwandt
In späteren Jahren hat sich Hofn
* Aus Luzern wird uns berichtet: Von den
und wollen, wie das Theater selbst, nichts anderes be¬
gedanklich mit diesem jugendlichen
deuten als schimmernde Wellen und wechselnde Namen
Bühnen der Schweiz nimmt das Luzerner Stadt¬
des Lebens befaßt und des Jüng
des ewig einen, fließenden Lebens.
theater durch die Kontinuität seiner gediegenen
schaulich umschrieben. In jenen
Zwei Dichter, die sich kaum verwandt erscheinen, er¬
Leistungen, denen die unbeirrbare künstlerische
heben ihre anfänglich widersprechende Rede und Gegen=tief ergeiffen von der Vorstellung
bundenheit der Menschen und Dir
Zielsetzung seines ausgezeichneten Leiters Gott¬
rede, und je länger man den zarten, österreichisch gedämpf¬
Welt der Einzelerscheinungen und
ten Worten lauscht, um so ähnlicher werden sie sich, um so
fried Falken hausen zugrunde liegt, einen
grenzenlos überfließend und sich ve
tiefer versteht der Hörer, daß Hofmannsthal und
besonderen Rang ein. Einige vortreffliche Opern¬
seiner Werke sprachen alle diese Ge
Schnitzler sichin ihrem Leben sehr geliebt und wohl
ten in diesem Zwielicht nicht wie
aufführungen („Walküre“, „Alda“ und „Jüdin“),
verstanden haben und daß auf ihr Geheiß der Anblick
sondern eher wie Schemen und E
zwei bedeutende Klassiker=Inszenierungen, „Räu¬
des Todes auf den Lippen des „Toren“ und auf dem
das Schicksal wie ein großer Wind
schönen Mund der Komtesse Mizzi das gleiche verzich¬
zerreißend je nach Lust. Hofman
tende Lächeln erweckt.
plastische Standbilder wie für ein
ber“ und Calderons „Richter von Zalamea“, die
„Der Tor und der Tod.“
eher Bilder wie für einen geweb
durch die verantwortungsvolle, das Dichterische
kommend und gehend die Fäden
Hofmannsthal schrieb sein lyrisches Drama als Neun¬
in seiner reinsten Form zutage fördernden
keiner herausschneiden konnte, oh
zehnjähriger und schlug damals so seltene und überraschende
In dieser Stimmung glaubte H
Klänge an, daß er der Welt noch immer als der Dichter
Regieleistung des jungen österreichischen Regis¬
ewigen Mächten nahe verbunden
des „Tors“ in Erinnerung blieb, als seine Entwicklung
seurs Sergius Sax Erfolge wurden, und zuletzt
wenn er sich den Kräften des Die
längst andere Wege genommen hatte. Damals hörte die
ein von Direktor Falkenhausen inspirierter re¬
unwiederbringliche Verlust dieserg
Jugend vor allem den schwermütig tönenden Geigen¬
präsentativer Österreichischer Abend
heit, aus der ihm alle Inspiration
strich einer müden Todessehnsucht und zurückhaltenden
Weltablehnung und verkannte, daß der Dichter nicht Neuplatonik und die resignierten
gaben Zeugnis von dem Niveau der Luzerner
zuerst dem schönen Tod ein Loblied sang, sondern mit! Faust umschmeichelten ihm Ohr u
Bühne. Hofmannsthals „Tor und Tod“ und
Schnitzlers „Komteß Mizzi“, eingeleitet durch
#nen gedänklich reichen Vortrag Professor Paul
Stefans, hatien tiefen Widerhall beim Publi¬
kum. Die kostbaren Verse Hofmannsthals fanden
in dem erschütternden Claudio von Ser¬
gius Sax einen vollendeten Interpreten. Der
Abend war eine würdige und eindrucksvolle
Kundgebung
österreichischer Kultur in der
Schweiz.
dr. s. g.