20. Zwischenspiel box 25/1
ernn zu wieder eine Antnnpfung mit England zu zu erregen und einen weiteren Beitrag zur glaubt, um si ne Regierung am Ruder zu er¬
halten. Der ungarische Ministerpräsident glaubt
risch for= finden. Das gespannte Verhältnis zwischen Charakteristik der Fejervaryschen Verzweiflungs¬
ber jene den beiden Staaten, Nationen und Höfen politik darstellt. Von ausgezeichnet informierter gewiß, daß er diesmal, indem er sich eines der
stützt, jedes durch eigenen inneren Reichtum frei, und findet sie doch nirgends, weil der Weg zu des Lebens. Dann das andere Ehepaar, wie
jedes für sich eine selbständige Kraft. Heißt auch: ihnen für sie noch immer nur durch den einen, hätte sich das als Widerpart verwenden lassen.
So etwa: „Zwei Seelen und ein Gedanke.“
jedes den anderen versteheno, jedes für den an= den geliebten Mann, führt, den Mann, der ihr
Dann das Kind. Dieses Kind allein hätte das
deren unverlierbar. Nach siebenjähriger Ehe unter großartigen, geistreichen und ethischen
gute, das versöhnliche, das unwiderstehlich
rührende Ende geradezu verbürgt. Es hätte die
kommt ihre Freundschaft, kommt ihre geistige Worten untreu gewesen, den Mann, der sie
Hände der beiden wieder ineinandergefügt. Aber
Harmonie, kommt ihre gegenseitige Verehrung beiseite geschoben, als sie ihm die Alltägliche ge¬
von Artur
worden, und der sie jetzt wieder ersehnt, sie jetzt
führt am
die eine Nacht, da Amadeus seine Frau ver¬
nicht ins Schwanken; aber ihre Liebe hat matte
wieder nehmen möchte, jetzt, da sie während des
führt, sie für einmal wieder erobert, diese Nacht,
Stunden; der Trieb zueinander setzt aus, der
Zwischenspieles von der Liebe anderer Männer
der Knie¬
in der Amadeus mit brutalen, von der Eifer¬
sexuelle Rapport erleidet Störungen. Nun
umglüht, neu aufzuleuchten scheint, und als ein
... nicht
sucht aufgepeitschten Männersinnen Cäcilie um
wollen sie aus Angst vor den Häßlichkeiten der
neues Abenteuer vor ihm steht. Jetzt aber weigert
seltenes
ihrer vermeintlichen Untreue willen begehrt,
Untreue, aus aristokratischem Abscheu vor kleinen
sie sich ihm; jetzt erst, da sie sich wieder begehrt
Schleier¬
die ist doch mehr auf der Schnitzler=Linie und
Lügen, vor stumpfer Duldung einander in Güte
sieht, ist sie erst im Tiefsten getroffen. Seinen
tönend
geht tief in die Natur. Wie ist dieses Thema
Wahrheit geben. Wollen es, weil sie auch beide
Abschied hätte sie verwunden, vielleicht... seine
inter des
vom Grobstofflichen entfernt, verseinert, ge¬
zu feinnervig, zu hellhörig, zu hellseherisch sind,
Heimkehr kann sie nicht verschmerzen... vielleicht
lo manch¬
schliffen, ziervoll und kunstreich gearbeitet.
um einander täuschen zu können. Und so heben
.. denn jetzt ist es wieder er, der sie allzu rasch
ne schwer¬
Kunstreich... Hier wandeln Menschen am
sie ihre eheliche Gemeinschaft auf, setzen die gei¬
aufgibt, der die Weinende zurückläßt, die er doch
nstrument
stige Gemeinschaft fort: entlassen einer den andern
äußersten, fernsten Gelände der Wirklichkeit; ab¬
wieder hätte erobern können... vielleicht... Es
Resonanz=
in das nächste Abenteuer. Amadeus beginnt sein
seits am Saum des Lebensgebietes, wohin nur
ischenspiel.
ist eine Melodie, nicht so wie andere.
Zwischenspiel mit einer gräflichen Dilettantin,
selten einer sich verirrt; einsam, weit draußen
am Deli¬
Denn es bleibt die Gefahr, daß sie in sich
Cäcilie das ihre mit einem kleinen Prinzen. Nur
am schmalen Rand feinster, haardünner Mög¬
Feinen das
selbst zurückbiegt. Wenn Amadeus nicht so schnell
lichkeiten, wo ein Fuß im Seiltänzerschritt vor
daß Amadeus, der Mann, wirklich seine Freiheit
über Er¬
abreisen würde, wenn er beharrlicher wäre ...
den anderen gesetzt werden muß, wo ein Fehltritt
gebraucht, während die Frau über Flirten und
. in einen
Wer weiß? Und dann würde das Stück eben
den Absturz ins bodenlos Groteske zur Folge
Träumen nicht hinausgelangt ... Nein ... es ist
uance euch
wieder von vorn anfangen. Könnte es wenig¬
hätte. Und dort balanciert Artur Schnitzler
anders: Nur daß Amadeus, der Mann, das
Freude am
stens. Dem Grobstofflichen nach sollte es eigent¬
seine Gestalten, ohne daß man ein einzigesmal
Zwischenspiel mit einer anderen wirklich nötig
der Arbeit
lich kaum zu vermeiden sein. Aber das läge auf
nur empfinden würde: sie gleiten ab. Zwar spürt
hatte, daß er eine Pause lang seine Frau wirklich
u sein
der glatten Sudermann=Linie. Unglaublich
man den Hauch, der aus der Tiefe kommt, spürt
nicht geliebt hat, daß er die andere erst haben,
n.
übrigens, wie viel in diesem Stück scheinbar auf
diese Menschen, diese Worte, von dem Wehen
daß er erst einmal fort mußte, um wiederzukehren.
Far wie an¬
der Sudermann=Linie liegt. Zunächst der
des Grotesken umwittert, aber man bleibt
Indessen Cäcilie nicht aufgehört hat, ihn zu
dieser Fall
Vertrag zwischen den Eheleuten. Daß Ehepaare
sicher im Gefühl: es kann nichts passieren. Kunst¬
lieben, ihn nur gehen ließ, weil sie gar nicht ge¬
Bwei Men¬
überhaupt „Verträge“ schließen: „Wir wollen
reich; und sogar ein wenig „de la littérature“.
glaubt hat, er könne wirklich gehen, zu einer
en hervor¬
uns die Wahrheit sagen.“ Ein primitiv ge¬
Dabei mit verwegener Heiterkeit ein Räsoneur
anderen gehen. Sie ist von seinen Theorien, von
vo sich ihre
krümmter Haken, an dem sich ein Lustspiel auf¬
hineingestellt, der verblüfft, indem er die Karten
seinem Wahrheits= und Freundschaftsplan ver¬
hnlich vom
führt, wie sie von seinen Zärtlichkeiten, von knüpfen und abrollen läßt. Nur: wie wächst hier
aufdeckt, und sagt: so wär' es „de la littéra¬
Kund. Ohne
das Paktum den beiden Menschen aus den
ture“... Ein künstlerisches Bravourstück: das
benfiguren, allem, was von ihm ausgeht, verführt ist. Wie
Nerven, entsteht in ihrem subtilen, seelischen
en könnten. er sie dann allein läßt, wirft sie sich freilich mit
Mann und all ihrer verwaisten Sehnsucht dem Leben hin, Taktgefühl. Ein Vertrag, aber aus wehleidigemInstrument erscheint beseelt. Aus holzgefügtem
se Arbeit de- wrbt nach Abenteuern. Wonnen und Seliakeiten. 1 Stolz geschlossen, und mit dem ganzen Einsatz Resonanaboden quillt die Mox humana,
ernn zu wieder eine Antnnpfung mit England zu zu erregen und einen weiteren Beitrag zur glaubt, um si ne Regierung am Ruder zu er¬
halten. Der ungarische Ministerpräsident glaubt
risch for= finden. Das gespannte Verhältnis zwischen Charakteristik der Fejervaryschen Verzweiflungs¬
ber jene den beiden Staaten, Nationen und Höfen politik darstellt. Von ausgezeichnet informierter gewiß, daß er diesmal, indem er sich eines der
stützt, jedes durch eigenen inneren Reichtum frei, und findet sie doch nirgends, weil der Weg zu des Lebens. Dann das andere Ehepaar, wie
jedes für sich eine selbständige Kraft. Heißt auch: ihnen für sie noch immer nur durch den einen, hätte sich das als Widerpart verwenden lassen.
So etwa: „Zwei Seelen und ein Gedanke.“
jedes den anderen versteheno, jedes für den an= den geliebten Mann, führt, den Mann, der ihr
Dann das Kind. Dieses Kind allein hätte das
deren unverlierbar. Nach siebenjähriger Ehe unter großartigen, geistreichen und ethischen
gute, das versöhnliche, das unwiderstehlich
rührende Ende geradezu verbürgt. Es hätte die
kommt ihre Freundschaft, kommt ihre geistige Worten untreu gewesen, den Mann, der sie
Hände der beiden wieder ineinandergefügt. Aber
Harmonie, kommt ihre gegenseitige Verehrung beiseite geschoben, als sie ihm die Alltägliche ge¬
von Artur
worden, und der sie jetzt wieder ersehnt, sie jetzt
führt am
die eine Nacht, da Amadeus seine Frau ver¬
nicht ins Schwanken; aber ihre Liebe hat matte
wieder nehmen möchte, jetzt, da sie während des
führt, sie für einmal wieder erobert, diese Nacht,
Stunden; der Trieb zueinander setzt aus, der
Zwischenspieles von der Liebe anderer Männer
der Knie¬
in der Amadeus mit brutalen, von der Eifer¬
sexuelle Rapport erleidet Störungen. Nun
umglüht, neu aufzuleuchten scheint, und als ein
... nicht
sucht aufgepeitschten Männersinnen Cäcilie um
wollen sie aus Angst vor den Häßlichkeiten der
neues Abenteuer vor ihm steht. Jetzt aber weigert
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ihrer vermeintlichen Untreue willen begehrt,
Untreue, aus aristokratischem Abscheu vor kleinen
sie sich ihm; jetzt erst, da sie sich wieder begehrt
Schleier¬
die ist doch mehr auf der Schnitzler=Linie und
Lügen, vor stumpfer Duldung einander in Güte
sieht, ist sie erst im Tiefsten getroffen. Seinen
tönend
geht tief in die Natur. Wie ist dieses Thema
Wahrheit geben. Wollen es, weil sie auch beide
Abschied hätte sie verwunden, vielleicht... seine
inter des
vom Grobstofflichen entfernt, verseinert, ge¬
zu feinnervig, zu hellhörig, zu hellseherisch sind,
Heimkehr kann sie nicht verschmerzen... vielleicht
lo manch¬
schliffen, ziervoll und kunstreich gearbeitet.
um einander täuschen zu können. Und so heben
.. denn jetzt ist es wieder er, der sie allzu rasch
ne schwer¬
Kunstreich... Hier wandeln Menschen am
sie ihre eheliche Gemeinschaft auf, setzen die gei¬
aufgibt, der die Weinende zurückläßt, die er doch
nstrument
stige Gemeinschaft fort: entlassen einer den andern
äußersten, fernsten Gelände der Wirklichkeit; ab¬
wieder hätte erobern können... vielleicht... Es
Resonanz=
in das nächste Abenteuer. Amadeus beginnt sein
seits am Saum des Lebensgebietes, wohin nur
ischenspiel.
ist eine Melodie, nicht so wie andere.
Zwischenspiel mit einer gräflichen Dilettantin,
selten einer sich verirrt; einsam, weit draußen
am Deli¬
Denn es bleibt die Gefahr, daß sie in sich
Cäcilie das ihre mit einem kleinen Prinzen. Nur
am schmalen Rand feinster, haardünner Mög¬
Feinen das
selbst zurückbiegt. Wenn Amadeus nicht so schnell
lichkeiten, wo ein Fuß im Seiltänzerschritt vor
daß Amadeus, der Mann, wirklich seine Freiheit
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abreisen würde, wenn er beharrlicher wäre ...
den anderen gesetzt werden muß, wo ein Fehltritt
gebraucht, während die Frau über Flirten und
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Wer weiß? Und dann würde das Stück eben
den Absturz ins bodenlos Groteske zur Folge
Träumen nicht hinausgelangt ... Nein ... es ist
uance euch
wieder von vorn anfangen. Könnte es wenig¬
hätte. Und dort balanciert Artur Schnitzler
anders: Nur daß Amadeus, der Mann, das
Freude am
stens. Dem Grobstofflichen nach sollte es eigent¬
seine Gestalten, ohne daß man ein einzigesmal
Zwischenspiel mit einer anderen wirklich nötig
der Arbeit
lich kaum zu vermeiden sein. Aber das läge auf
nur empfinden würde: sie gleiten ab. Zwar spürt
hatte, daß er eine Pause lang seine Frau wirklich
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der glatten Sudermann=Linie. Unglaublich
man den Hauch, der aus der Tiefe kommt, spürt
nicht geliebt hat, daß er die andere erst haben,
n.
übrigens, wie viel in diesem Stück scheinbar auf
diese Menschen, diese Worte, von dem Wehen
daß er erst einmal fort mußte, um wiederzukehren.
Far wie an¬
der Sudermann=Linie liegt. Zunächst der
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Indessen Cäcilie nicht aufgehört hat, ihn zu
dieser Fall
Vertrag zwischen den Eheleuten. Daß Ehepaare
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lieben, ihn nur gehen ließ, weil sie gar nicht ge¬
Bwei Men¬
überhaupt „Verträge“ schließen: „Wir wollen
reich; und sogar ein wenig „de la littérature“.
glaubt hat, er könne wirklich gehen, zu einer
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uns die Wahrheit sagen.“ Ein primitiv ge¬
Dabei mit verwegener Heiterkeit ein Räsoneur
anderen gehen. Sie ist von seinen Theorien, von
vo sich ihre
krümmter Haken, an dem sich ein Lustspiel auf¬
hineingestellt, der verblüfft, indem er die Karten
seinem Wahrheits= und Freundschaftsplan ver¬
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führt, wie sie von seinen Zärtlichkeiten, von knüpfen und abrollen läßt. Nur: wie wächst hier
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benfiguren, allem, was von ihm ausgeht, verführt ist. Wie
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