Imeraden, wirklich nur Kameraden sein, die einander
nichts verbergen dürfen. Sie finden auch keinen ver¬
nünftigen Grund, die musilalischen Beziehungen umzu¬
20. Zuischensniel box 25
gestalten. Sie würde keinen besseren Correpetitor, und
er keine bessere Interpretin seiner Lieder finden. Da¬
rum beschließen sie, nicht wie die ersten besten geschie¬
denen Ehelente auseinanderzugehen, sondern ihr schönes
lgemeinschaftliches Heim nicht aufzugeben. „Auf die
Leute brauchen wir keine Rücksicht zu nehmen! Wir
haben woh' das Recht einen etwas höheren Standpunkt
en zunehmen. Wir gehören doch schließlich noch immer
zusammen, auch wenn von hundert Fäden, die uns
... Wir würden uns!
verknüpfen, einer zerrissen ist.
über alles aussprechen gerade so wie bisher — ja
Igewissermaßen über mehr. Ta wäre natürlich die
Voraussetzung unserer weiteren Beziehungen: Wahrheit
rückhaltlose Wahrheit.“
Der Sommer, die Verienzeit ist gekommen. Beide
verbringen sie wo anders, Cäcilie in stiller, abgeschie¬
dener Tiroler Gebirgswelt, Adams in der Nähe von
Friederike. Und da die Ferien vorüber sind, finden sich
die Gatten wieder im gemeinsamen Heim. Cäcilie
kehrt eben von einem erfolgreichen Gastspiel aus Berlin
zurück. Der getreue Sigismund war auch dort. Cäcilie
und Adams haben sich täglich geschrieben. Zwischen
Letzterem und Friederike ist mittlerweile Alles aus. Eine
Zeitungsnotiz bringt die Sensationsnachricht, daß sich
Cäcilie mit Fürst Sigismund vermählen werde. Das
##macht Adans wieder sehr nervös. Da er sie zu ver¬
lieren fürchtet, will er sie erst recht besitzen. Er sieht
nunmehr in Cäcilien ein Schönheit, die er bisher nicht
gekannt, eine, die mehr geschaffen ist, zu beglücken.]
Er zieht sie stürmisch an sich: „Ich liebe Dich, ich
hasse Dich, aber Dein Freund bin ich in diesem Au¬
genblicke nicht! Was Du mir warst: Gattin, Kamera¬
(din . . . es kümmert mich nit
Dein Geliebter will ich heute z1.
Cäcilie: „Das darf nicht! .... Das
Msoll nicht .... nein .
Amadeus: „Nicht Dein Geliebter also.
Theater und Literatur.
nein, etwas Besseres und was Schlimmeres: Derl
Mann, der Dich einem Andern nimmt ... Der, für
Vran(Der neue Schnitzler.
den Du Einen verrätst ... Einer, der Dir Seligkeit
„Zwischenspiel“ Komödie in drei Aklen von Arthur
und Sünde zugleich bedeutet! ...
Schnitzker. Zum ersten Male aufgeführt im Burg¬
Stheater am 12. Oktober.
Am nächsten Morgen. Adams will, er muß
L.. K. Wien. el. Bericht.) Cäcilie wieder gewinnen und dauernd besitzen.
„Freundschaft zwischen zei Menschen verschie=1beschließt, Sigismund zu fordern. Doch ehe die Se¬
denen Geschlechts ist immer eine gefährliche Sache — kundanten beim Fürsten erscheinen, tritt dieser bei
sogar zwischen Eheleuten. Wenn die Seelen sich allzu Adams ein und bittet ihn, in die Scheidung von der
##t verstehen, so reißen sie alltgählich auch das mit, Gattin zu willigen, damit er sie endlich heimführen
was man gernei bihren möchte; und wenn die Sinne könne. Cäcilie weilt zur selben Zeit bei Friederike,
zu einander flietzen, so gleitel mehr von der Seele nach, sum von ihr den einzigen Brief Adams', den Abschieds=
als wir ihnen gerade nachsenden wollten. Ein ewiges brief, zu verlangen. Adamens beschwört Cäcilie, ihm
Gesetz, das die liefe Unsicherheit aller dischen Be= wieder anzugehören. „Hast Du es wirklich für möglich
zehungen zwischen Mann und Weid verschuldet, und gehalten“, erwidert Cäcilie, „daß nun Alles vergessen
##ur, wer es nicht kennt, vertrant den Andern und sich sei, und wir unsere Ehe wieder aufnehmen werden,
Der Kopellmeister und Komponist wo sie unterbrochen wurde. ... Was uns jetzt zu
selbst.“
Adams Amadens (Herr Kain#ist mit der Opern=leinander treibt, ist nichts als die Angst vor dem wirk¬
Was einmal geschehen
sängerin Cäcilie Orienburg (Frl. Witt) verheiratet.flichen Abschiednehmen. .
In heißer Liebe haben sie sich gesunden, und das gegen=sist, könnte . .., müßte sich wiederholen — morgen
seitige tiese musitalische Verstehen hat das Bündnis oder in zu Jahren — oder in fünf . .. vielleicht
befentige und noch inniger gestaltet. Adams hat füretwas leicht irtiger, vielleicht etwas düsterer als dies¬
Eaeilie die ganze Welt bedemet, in ihm war all ihreimal, — kläglicher gewiß . . . Wir waren geschaffen,
Sehnsnchtt, all ihre Zärtlichkeil beschlossen. Die Zeituns ewig in Treue zu lieben, noch stark genug, um
het es anders gemacht. Die Gebegatten leben viel ge=lunsere Freundschaft rein zu erhalten: Andere fänden
Blieben wir aber
trengt, er unternimmt Kunstreisen, sie Gastspielfahrten, sich ab — ich kann es nicht..
In das Leben Adams' drängt sich eine Kollegin vonsjetzt zusammen, dann wäre es schon in dieser Selunde
Eseilie, die Opernsängerin Gräfin Friederike Moos=aus. Denn dann waren wir um nichts besser als
heim, die bei dem Kavellmeister studiert und sich ihm all die, die wir verachtet haben — wir hätten es uns
an den Hals wirft. Adams lehnt sich auf, doch er istlnur noch bequemer gemacht als die Andern.“ Sie
scheiden sich nicht, sie scheiden.
von Fleisch und Blut, die Sinne siegen. In der
Die
Das Stück fand nur geteilten Beifall.
Künstlerehe soll nun die Freundschaft die Liebe ersetzen.
sstättste Wirtung erfolgte am Schlusse des zwei##td
Wir kennen einander so gut, — meint Adams
siltes. Der Regisseur sprach den Daul Arthur Schnitz¬
ers aus und auch der Dichter mußte vor dem Vorhang
rscheinen. Die Darstellung war über alles Lob erha¬
jen. Besondere Erwähnungen verdienen die Leistun¬
jen der Damen Witt, Kollina und Harverle und der
derren Kainz, Treßler und Korff.
nichts verbergen dürfen. Sie finden auch keinen ver¬
nünftigen Grund, die musilalischen Beziehungen umzu¬
20. Zuischensniel box 25
gestalten. Sie würde keinen besseren Correpetitor, und
er keine bessere Interpretin seiner Lieder finden. Da¬
rum beschließen sie, nicht wie die ersten besten geschie¬
denen Ehelente auseinanderzugehen, sondern ihr schönes
lgemeinschaftliches Heim nicht aufzugeben. „Auf die
Leute brauchen wir keine Rücksicht zu nehmen! Wir
haben woh' das Recht einen etwas höheren Standpunkt
en zunehmen. Wir gehören doch schließlich noch immer
zusammen, auch wenn von hundert Fäden, die uns
... Wir würden uns!
verknüpfen, einer zerrissen ist.
über alles aussprechen gerade so wie bisher — ja
Igewissermaßen über mehr. Ta wäre natürlich die
Voraussetzung unserer weiteren Beziehungen: Wahrheit
rückhaltlose Wahrheit.“
Der Sommer, die Verienzeit ist gekommen. Beide
verbringen sie wo anders, Cäcilie in stiller, abgeschie¬
dener Tiroler Gebirgswelt, Adams in der Nähe von
Friederike. Und da die Ferien vorüber sind, finden sich
die Gatten wieder im gemeinsamen Heim. Cäcilie
kehrt eben von einem erfolgreichen Gastspiel aus Berlin
zurück. Der getreue Sigismund war auch dort. Cäcilie
und Adams haben sich täglich geschrieben. Zwischen
Letzterem und Friederike ist mittlerweile Alles aus. Eine
Zeitungsnotiz bringt die Sensationsnachricht, daß sich
Cäcilie mit Fürst Sigismund vermählen werde. Das
##macht Adans wieder sehr nervös. Da er sie zu ver¬
lieren fürchtet, will er sie erst recht besitzen. Er sieht
nunmehr in Cäcilien ein Schönheit, die er bisher nicht
gekannt, eine, die mehr geschaffen ist, zu beglücken.]
Er zieht sie stürmisch an sich: „Ich liebe Dich, ich
hasse Dich, aber Dein Freund bin ich in diesem Au¬
genblicke nicht! Was Du mir warst: Gattin, Kamera¬
(din . . . es kümmert mich nit
Dein Geliebter will ich heute z1.
Cäcilie: „Das darf nicht! .... Das
Msoll nicht .... nein .
Amadeus: „Nicht Dein Geliebter also.
Theater und Literatur.
nein, etwas Besseres und was Schlimmeres: Derl
Mann, der Dich einem Andern nimmt ... Der, für
Vran(Der neue Schnitzler.
den Du Einen verrätst ... Einer, der Dir Seligkeit
„Zwischenspiel“ Komödie in drei Aklen von Arthur
und Sünde zugleich bedeutet! ...
Schnitzker. Zum ersten Male aufgeführt im Burg¬
Stheater am 12. Oktober.
Am nächsten Morgen. Adams will, er muß
L.. K. Wien. el. Bericht.) Cäcilie wieder gewinnen und dauernd besitzen.
„Freundschaft zwischen zei Menschen verschie=1beschließt, Sigismund zu fordern. Doch ehe die Se¬
denen Geschlechts ist immer eine gefährliche Sache — kundanten beim Fürsten erscheinen, tritt dieser bei
sogar zwischen Eheleuten. Wenn die Seelen sich allzu Adams ein und bittet ihn, in die Scheidung von der
##t verstehen, so reißen sie alltgählich auch das mit, Gattin zu willigen, damit er sie endlich heimführen
was man gernei bihren möchte; und wenn die Sinne könne. Cäcilie weilt zur selben Zeit bei Friederike,
zu einander flietzen, so gleitel mehr von der Seele nach, sum von ihr den einzigen Brief Adams', den Abschieds=
als wir ihnen gerade nachsenden wollten. Ein ewiges brief, zu verlangen. Adamens beschwört Cäcilie, ihm
Gesetz, das die liefe Unsicherheit aller dischen Be= wieder anzugehören. „Hast Du es wirklich für möglich
zehungen zwischen Mann und Weid verschuldet, und gehalten“, erwidert Cäcilie, „daß nun Alles vergessen
##ur, wer es nicht kennt, vertrant den Andern und sich sei, und wir unsere Ehe wieder aufnehmen werden,
Der Kopellmeister und Komponist wo sie unterbrochen wurde. ... Was uns jetzt zu
selbst.“
Adams Amadens (Herr Kain#ist mit der Opern=leinander treibt, ist nichts als die Angst vor dem wirk¬
Was einmal geschehen
sängerin Cäcilie Orienburg (Frl. Witt) verheiratet.flichen Abschiednehmen. .
In heißer Liebe haben sie sich gesunden, und das gegen=sist, könnte . .., müßte sich wiederholen — morgen
seitige tiese musitalische Verstehen hat das Bündnis oder in zu Jahren — oder in fünf . .. vielleicht
befentige und noch inniger gestaltet. Adams hat füretwas leicht irtiger, vielleicht etwas düsterer als dies¬
Eaeilie die ganze Welt bedemet, in ihm war all ihreimal, — kläglicher gewiß . . . Wir waren geschaffen,
Sehnsnchtt, all ihre Zärtlichkeil beschlossen. Die Zeituns ewig in Treue zu lieben, noch stark genug, um
het es anders gemacht. Die Gebegatten leben viel ge=lunsere Freundschaft rein zu erhalten: Andere fänden
Blieben wir aber
trengt, er unternimmt Kunstreisen, sie Gastspielfahrten, sich ab — ich kann es nicht..
In das Leben Adams' drängt sich eine Kollegin vonsjetzt zusammen, dann wäre es schon in dieser Selunde
Eseilie, die Opernsängerin Gräfin Friederike Moos=aus. Denn dann waren wir um nichts besser als
heim, die bei dem Kavellmeister studiert und sich ihm all die, die wir verachtet haben — wir hätten es uns
an den Hals wirft. Adams lehnt sich auf, doch er istlnur noch bequemer gemacht als die Andern.“ Sie
scheiden sich nicht, sie scheiden.
von Fleisch und Blut, die Sinne siegen. In der
Die
Das Stück fand nur geteilten Beifall.
Künstlerehe soll nun die Freundschaft die Liebe ersetzen.
sstättste Wirtung erfolgte am Schlusse des zwei##td
Wir kennen einander so gut, — meint Adams
siltes. Der Regisseur sprach den Daul Arthur Schnitz¬
ers aus und auch der Dichter mußte vor dem Vorhang
rscheinen. Die Darstellung war über alles Lob erha¬
jen. Besondere Erwähnungen verdienen die Leistun¬
jen der Damen Witt, Kollina und Harverle und der
derren Kainz, Treßler und Korff.