II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 66

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20. Zuistspiel
weggerafst hal, und ihm zur Seite oder auch nicht intme:
zur Seite, die ihm künstlerisch witzverwandte Frau, an derer
Spiel wir uns noch immer erfreuen? Das war ja das originelle
Ehepaar, zu dem ein Freund des Hauses einmal sagte: „Ihr
kommt mir vor wie zwei gute Kameraden, die sich manchmal
erinnern, daß sie nebenbei auch mit einander verheiratet sind.“ Ja,
eine gute Kameradin war sie besonders und nach seinem Tode
rühmte sie sich stolz, duß er absolut kein Geheimnis vor ihr
gehabt, daß sie in allen Angelegenheiten seine intimste Vertraute
gewesen, mit der er sich zunächst beriet, in allen, auch in
Herzensangelegenheiten, die ihn und nur ihn angingen, und bei
denen sie ihm, ohne jegliche Empfindlichkeit und Eifersüchtelei mit
ihrem weiblichen Rate zur Seite stand. Und während sie mit solchem
Stolze gerade davon erzählt, trat das Stubenmädchen herein und
meldete „Fräulein
Sie nannte den Namen einer
kleinen Schauspielerin, deren Beziehungen zu dem Verstorbenen
ein öffentliches Geheimnis der Theaterwelt gebildet hatte. Ein
froher Lichtstrahl fuhr aus dem Auge der Witwe: „Da ist gleich
der Beweis, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Das Mädchen
kommt zu mir, daß ich ihr zu einer Weiterexistenz verhelfen soll.“
Sie verhalf auch wirklich der kleinen „illegitimen Witwe“ ihres
legitimen Gatten zu einem Engagement und behielt sie in für¬
sorglicher Sicht. Sie braucht sich also mit der Rolle, die sie da
als geistvolle Frau gespielt vor keinem Schlüsselstücke zu
genieren. Aber im Burgtheater sprach man beim „Zwischenspiel“
häufig darüber. Fraglich bleibt freilich, ob Schnitzler bewußt
oder unbewußt zu diesen Modellen seiner Komödie gelangt ist.
Man sollte meinen, daß nach der Première Keiner so viel
Ursache hatte, glänzend gelaunt zu sein wie gerade Herr Kainz.
Er ist an Erfolgen gerade nicht arm, aber der schauspielerische
Triumph von vorgestern war dennoch etwas ungewöhnlich. Nach
der Première erschien der Künstler in einer kleinen Gesellschaft,
die den Abend entsprechend feiern sollte. Es wurde über den
Ausfall der Novität sehr viel, sehr lange geredet, und Herr Kainz
beteiligte sich am eifrigsten dabei. Er hätte es lieber gehabt,
wenn sein Erfolg zugleich auch zum restlosen Erfolg des Dichters
geworden wa## Aber es wunderte ihn nicht. „Das Publikum wir!
systematisch verdorben!“ rief er hitzig. „Die leichte Unterhaltungsware
die man immer wieder serviert, verbildet den Geschmack für origi¬
nelle Dichtungen!" So redete er fort, und man konnte es ihm
nachfühlen, wie sehr seine künstlerischen Absichten verschieden sind
von jenen, die auch im Burgtheater=Repertoire sich geltend machen.
Vielleicht wird das Credo des Herrn Kainz nicht mehr lange das
Geheimnis der Intimen bleiben: er schreibt nämlich an seinen
Memoiren. Sie haben Anspruch auf großes Interesse. Herr Kainz
hat viel mitgemacht, viel erlebt, und ist selbst ein halber Dichter
und ganzer Kunstkritiker. Es gibt wenige beim Theater, die so
viel Refpekt vor dem Werk und seinem Dichter haben, wie er.
1Das ist bei diesem Beruf selten.
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