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Der
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ted,
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„
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Zuischen
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Die Zukunft.
Theater.
Smadens Adams hat eine harte Jugend gehabt. Mit der Sehnsucht, seinem
S Wollentönendes Leben zu entbinden, mit dem leidenschaftlichen Drang
zu freier Schöpferthat auf eigenem Grund mußte er Klavierstümpern die Hand
führen und sich strebsam um Stipendien bemühen. Die lächelnde Tyche, die
sich auch den Kindern Apollons nicht immerversagt, ließ ihn den Fürsten Ma¬
radas=Lohsenstein finden. Auf dem Schloß in Kiumau sollte er den Prinzen
Sigismund vor dessen Eintritt ins Kloster unterrichten; hatauf diesem Herren¬
sitz aber reichliche Muße zu selbständiger Arbeit. Allmählich wird sein Name
bekannt und die wiener Generalintendanz ernemt den jungen Komponisten
zum Kapellmeister an der Hofoper. Frei von Soigen also; nicht frei von lästiger
Pflicht: und nach Freiheit hat er sich seit den Hungerjahren gesehnt. Freiheit
sucht er auch in der Ehe; fordert sie für sich, will sie, als Ganzmoderner, aber
auch der Frau gewähren. Caecilie Ortenburg, die Primadonna, hat sich ihm
vermählt und sie haben einander fürs Leben volle Aufrichtigkeit gelobt; nie
soll in dieser Gemeinschaft Eins vor dem Anderen ein Geheimniß haben. Die
Frau vor dem Mann: Dasginge vielleicht noch (trotzdem einer jungen, schönen,
umworbenen Sängerin das Leben oft seltsame Weisen singt). Der Mann vor
der Frau: Das dünkt nur Kaffeehausartisten auf die Dauer möglich; denn
jeder Mann, der kein Afket ist, hat mal ein Abenteuer, eine Wallung oder doch
ein Gelüsien zu verbergen. Nein, spricht Amadeus; zwischen uns darf es keine
Heimlichkeit noch Heuchelei geben. Verstellung ist ihm widrig (schon weil sie
unbequem ist) und Albertus Rhon, der ihn von der Zigeunerzeit her gut kennt,
sagt zu ihm: „Wenn Du in die Lage kämest, einem Wesen, das Dir nahsteht,
Komoedie zu spielen, sogingest Du daran zu Grunde.“ Geniewahn. Erhaben
über die kleinen Konventionen schwächlicher Alltagsmenschheit. Zunobel, um
sich in eine Nothlüge zu erniedern. Das braucht Unsereins nicht. Das braucht
nur das Gekribbel da unten, in dem die Besten dem guten Albertus gleichen.
Dererträumt sich, im Gleichmaß friedlicher Tage, im Hundetrab eines Pflicht¬
lebens, Drang und Gefahr, wilde Wünsche und grellbunte Laster und ist un¬
gemein stolz, wenn er die Phantasie auf grobem, doch flecklosem Laken in den
Glauben gezwungen hat, die ahnunglos treue Ehegefährtin bringe ihm „lauter
uneheliche Kinder zur Welt.“ Der will nicht im Innersten erkannt sein noch
je verrathen, was der Nebenmensch ihm bedeutet. Der röstet die Speckseite an
der Einbildung, sein Mariechen (das nur die Kinder, die Wirthschaft und das
Gesellschaft veranügen im Kopfhat) sei in die stattlichsten Söhne seiner Poeten¬
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Die Zukunft.
Theater.
Smadens Adams hat eine harte Jugend gehabt. Mit der Sehnsucht, seinem
S Wollentönendes Leben zu entbinden, mit dem leidenschaftlichen Drang
zu freier Schöpferthat auf eigenem Grund mußte er Klavierstümpern die Hand
führen und sich strebsam um Stipendien bemühen. Die lächelnde Tyche, die
sich auch den Kindern Apollons nicht immerversagt, ließ ihn den Fürsten Ma¬
radas=Lohsenstein finden. Auf dem Schloß in Kiumau sollte er den Prinzen
Sigismund vor dessen Eintritt ins Kloster unterrichten; hatauf diesem Herren¬
sitz aber reichliche Muße zu selbständiger Arbeit. Allmählich wird sein Name
bekannt und die wiener Generalintendanz ernemt den jungen Komponisten
zum Kapellmeister an der Hofoper. Frei von Soigen also; nicht frei von lästiger
Pflicht: und nach Freiheit hat er sich seit den Hungerjahren gesehnt. Freiheit
sucht er auch in der Ehe; fordert sie für sich, will sie, als Ganzmoderner, aber
auch der Frau gewähren. Caecilie Ortenburg, die Primadonna, hat sich ihm
vermählt und sie haben einander fürs Leben volle Aufrichtigkeit gelobt; nie
soll in dieser Gemeinschaft Eins vor dem Anderen ein Geheimniß haben. Die
Frau vor dem Mann: Dasginge vielleicht noch (trotzdem einer jungen, schönen,
umworbenen Sängerin das Leben oft seltsame Weisen singt). Der Mann vor
der Frau: Das dünkt nur Kaffeehausartisten auf die Dauer möglich; denn
jeder Mann, der kein Afket ist, hat mal ein Abenteuer, eine Wallung oder doch
ein Gelüsien zu verbergen. Nein, spricht Amadeus; zwischen uns darf es keine
Heimlichkeit noch Heuchelei geben. Verstellung ist ihm widrig (schon weil sie
unbequem ist) und Albertus Rhon, der ihn von der Zigeunerzeit her gut kennt,
sagt zu ihm: „Wenn Du in die Lage kämest, einem Wesen, das Dir nahsteht,
Komoedie zu spielen, sogingest Du daran zu Grunde.“ Geniewahn. Erhaben
über die kleinen Konventionen schwächlicher Alltagsmenschheit. Zunobel, um
sich in eine Nothlüge zu erniedern. Das braucht Unsereins nicht. Das braucht
nur das Gekribbel da unten, in dem die Besten dem guten Albertus gleichen.
Dererträumt sich, im Gleichmaß friedlicher Tage, im Hundetrab eines Pflicht¬
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gemein stolz, wenn er die Phantasie auf grobem, doch flecklosem Laken in den
Glauben gezwungen hat, die ahnunglos treue Ehegefährtin bringe ihm „lauter
uneheliche Kinder zur Welt.“ Der will nicht im Innersten erkannt sein noch
je verrathen, was der Nebenmensch ihm bedeutet. Der röstet die Speckseite an
der Einbildung, sein Mariechen (das nur die Kinder, die Wirthschaft und das
Gesellschaft veranügen im Kopfhat) sei in die stattlichsten Söhne seiner Poeten¬