II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 308

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20. Zwischenspiel
zeugt, die durch Vielschreive
Umstand fast Abbruch tun, daß das Reichsmatineumt
mühungen der Verbündeten Regierungen wirksam zu
Systemwechseln natürlich nich
und das Reichsschatzamt mit sozusagen bureaukratischen
unterstützen, welche auf einen Handelsvertrag mit
konnte. Ehe der berechtigte A
Skrupeln früher erhobenen etatsrechtlichen Bedenken
der Union abzielen, auf einen Vertrag, der der
verwaltung von den Kre
begegnet sind, die größte finanzpolitische Vorsicht
##ion nicht mehr gibt, als ihr aus ihrem eigenen
zwischen Kolonialabteilung,
angewandt und sich bis zu einem Grade sogar den
handelspolitischen Interessengeiste heraus bewilligt
Reichsschatzamt, Reichstag hi
taktischen Bedürfnissen der herrschenden Partei an¬
werden kann. Will sich hierauf der Kontrahent in
zur halben Anerkennung durch
gepaßt haben. Es müssen jedoch hier meines Er¬
Washington nicht verstehen und friedsam einlassen,
mitunter die Antragsteller ge
achtens die plausiblen Nachweise beruhigen, daß ein
so wird der Deutsche Reichstag die in den neuen
waren resigniert geworden, un
schnelleres Bautempo in der Möglichkeit der Mann¬
Handelsverträgen festbezeichnete Bahn des Schutzes
hältnisse hatten sich womöglich
schafts= und Offiziersergänzung unserer Marine seine
unserer Produktion nicht verlassen, und er kann die
muß oft ein Martyrium gewese
Grenze findet. Wir müssen eben stark mit den Unter¬
Verantwortung für etwaige Zollverwicklungen mit
Falle und der Kralle seiner Zei
Situationen. Ich- sehe. die. Lustspielparteien, auch bei
Artur Schnitzler: „Zwischenspiel“.
kann; wie es Hauptmann in ei
unseren größten Dichtern, stets wie einer, der nichts
Erstaufführung im Lessingtheater.
in einer Tischlerstochter festgele
anderes kennt als enikleidete Seelen: fast unabhängig
Von
ist kein Schicksalsdrama! Es si
von der Kultur einer Zeit. Der sich gewöhnt hat,
Alfred Kerr.
Zukunftsmenschen, die uns ein
alle, auch im fremden und gleichgültigen Gespräch,
Gegenwart Vibrierender hinsetz
auszuziehen. Und ich spreche still bei solchen Lust¬
Und wenn es Übergangs
spielen (der Bühne oder des Lebens). bei solchen
in Musiker=Ehepaar (so musikalisch, daß der Mann
sollte nur eine Bedingung d
Fechtereien, solchen Antworten, solchen Zügen, solchen
□ Amadeus, die Frau Cäcilie heißt) lebt... aus¬
müßte sie kennen. Aber wer
Wendungen: Habt euch nicht; macht nicht so viel her;
einander. In Gallien sagt man: un mariage décousu.
wer ist der Mann? Ich weiß
es ist zu ertragen! und nachher braucht ihr noch lange
Grund: Zersplitterung durch den Beruf; zweitens
den Schluß dieses Stücks ein
nicht wie die Tragöden herumzulaufen.
Stumpfheit nach siebenjähriger Ehe. Der Mann
wegen. Nichts Sonderliches,
... Mein Urenkelchen? Schnitzler fühlt selberähnliches.
schlägt vor: wir bleiben Freunde, du aber folgst
herausgearbeitet. Verblüffend
Ich sprach vom Kern des einsamen Wegs als von
deiner Liebschaft, ich der meinen, und wir erzählen
Verhältnisse, Züge begegnen
einer „Trauer, die nicht immer in der Zeiten Lauf
uns alles. Das wird versucht. Immerhin: beide
gangsmenschen (die wir also
geseit sein wird gegen eine lächelnde Betrachtung“.
sind nicht ganz wahr: sie erzählen einander nicht
könnten bloß dann ergreifen,
Nur heute sei sie es: kraft der besonderen Süße
alles. Beide sind nicht ganz rein: sie bleiben nicht
gestalten, sondern mit Sonden
dieses Dichters. „Aber wenn der Hauch nicht mehr
bloß Kameraden. Folgen: hierdurch werden sie (sagt
wenn sie nebenbei eine starke 9
gefühlt wird, die Süße nicht mehr geschmeckt, der
der Dichter) unglücklich. Also nachdem er im letzten
statt bloß auf eine mittlere
gleitende Schatten nicht mehr gesehn: dann werden
Stück vom einsamen Weg die Mißstände des Jung¬
zu verkörpern.
die Kommenden vielleicht lachen, — so wie wir Heutigen
gesellentums geschildert, zeigt er nun die Wohltaten
So aber sagt man: Es geh
etwan auf Brummel mit herzhafter Barbarei sehn.“
der Ehe.
Der Teufel holt sie? Schön,
Ist nun dies Gefühl widerlegt, wenn jetzt eine der Ge¬
Geplauder, Geplänkel ... ich frage mich, um was?
stalten, der Dramatiker Albertus Rohn, der Vize¬
Ich frage mich häufig bei solchen Dingen: Warum
Schnitzler wirkt hier aufs
Schnitzler, sagt: „Das ist ja das Charakteristische aller
die Umstände? das Hermachen? so viel Drumreden?
Ibfenlehrling (Merkmal seiner
Übergangsepochen, daß Verwicklungen, die für die nächste
so viel geistreiche Diskussion? Sie würde sich schon
jene steileren Probleme
Generation vielleicht gar nicht mehr existieren werden,
wieder geben, wenn er sie bloß nimmt. Mein Ur¬
männische popularisiert. Aber
tragisch enden müssen, wenn ein leidlich anständiger
enkelchen wird nicht verstehen, warum gerade dieses
arten schafft, Nebengebiete,
Mensch hineingerät.“ Kommt es darauf an, solche
Geschlechts-Feld mit so vielen Zeremonien und
Es ist noch vieles in die
Menschen zu malen? Vielleicht — wenn man ein
Pantomimen umkleidet wird; mit solchen Kriegs¬
andere denken läßt. Ein Ba
Schicksalsdrama, ein ausgeprägtes Schicksalsdrama
aufführungen; solchen „ernsten" Repliken, die hin
und her schießen; solchen tiefen und „schmerzlichen“I gibt, wo ein (meistens primitiver) Erdensohn der I perl“, erschien mir einstens wi