box 25/2
20. Zwischensniel
zeugt, die durch Vielschreiberei und sprunghaster
Umstand fast Abbruch tun, daß das Reichsmarineum.
erbündeten Regierungen wirksam zu
Systemwechseln natürlich nicht vermindert werden
und das Reichsschatzamt mit sozusagen bureaukratischen
che auf einen Handelsvertrag mit
konnte. Ehe der berechtigte Wunsch einer Kolonial¬
Skrupeln früher erhobenen etatsrechtlichen Bedenken
elen, auf einen Vertrag, der der
verwaltung von den Kreuz= und Querzügen
begegnet sind, die größte finanzpolitische Vorsicht
hr gibt, als ihr aus ihrem eigenen
zwischen Kolonialabteilung, Auswärtigem Amt,
angewandt und sich bis zu einem Grade sogar den
Interessengeiste heraus bewilligt
Reichsschatzamt, Reichstag hin und her sich bis
taktischen Bedürfnissen der herrschenden Partei an¬
Will sich hierauf der Kontrahent in
zur halben Anerkennung durchgerungen hatte, waren
gepaßt haben. Es müssen jedoch hier meines Er¬
tverstehen und friedsam einlassen,
mitunter die Antragsteller gestorben, versetzt oder
achtens die plausibler Nachweise beruhigen, daß ein
utsche Reichstag die in den neuen
waren resigniert geworden, und die tatsächlichen Ver¬
schnelleres Bautempo in der Möglichkeit der Mann¬
n festbezeichnete Bahn des Schutzes
hältnisse hatten sich womöglich völlig verändert. Es
schafts= und Offiziersergänzung unserer Marine seine
on nicht verlassen, und er kann die
muß oft ein Martyrium gewesen sein, für die Kolonien
Grenze findet. Wir müssen eben stark mit den Unter¬
für etwaige Zollverwicklungen mit
Falle und der Kralle seiner Zeitkultur nicht entfliehen
Situationen. Ich sehe, die. Lustspielparteien, auch bei
hitzler: „Zwischenspiel“.
kann; wie es Hauptmann in einem Fuhrherrn, Hebbel
unseren größten Dichtern, stets wie einer, der nichts
ührung im Lessingtheater.
in einer Tischlerstochter festgelegt hat. Aber dies hier
anderes kennt als entkleidete Seelen: fast unabhängig
ist kein Schicksalsdrama! Es sind beinah vorbildliche
Von
von der Kultur einer Zeit. Der sich gewöhnt hat,
Zukunftsmenschen, die uns ein mit der vorgerückten
Alfred Kerr.
alle, auch im fremden und gleichgültigen Gespräch,
Gegenwart Vibrierender hinsetzt ...
auszuziehen. Und ich spreche still bei solchen Lust¬
Und wenn es Übergangsmenschen wären! Es
spielen (der Bühne oder des Lebens), bei solchen
hepaar (so musikalisch, daß der Mann
sollte nur eine Bedingung dann erfüllt sein: ich
Fechtereien, solchen Antworten, solchen Zügen, solchen
ie Frau Cäcilie heißt) lebt... aus¬
müßte sie kennen. Aber wer ist die Frau? Aber
Wendungen: Habt euch nicht; macht nicht so viel her;
allien sagt man: un mariage décousu.
wer ist der Mann? Ich weiß nicht. Man setzt hinter
es ist zu ertragen! und nachher braucht ihr noch lange
#terung durch den Beruf; zweitens
den Schluß dieses Stücks ein lapidares: Meinet¬
nicht wie die Tragöden herumzulaufen.
siebenjähriger Ehe. Der Mann
wegen. Nichts Sonderliches, nichts Schlagendes ist
.. Mein Urenkelchen? Schnitzler fühlt selberähnliches.
bleiben Freunde, du aber folgst
herausgearbeitet. Verblüffend gesehene Wesensarten,
Ich sprach vom Kern des einsamen Wegs als von
ich der meinen, und wir erzählen
Verhältnisse, Züge begegnen einem nicht. Über¬
einer „Trauer, die nicht immer in der Zeiten Lauf
wird versucht. Immerhin: beide
gangsmenschen (die wir also von oben übersehen)
geseit sein wird gegen eine lächelnde Betrachtung“.
wahr: sie erzählen einander nicht
könnten bloß dann ergreifen, wenn sie nicht Umri߬
Nur heute sei sie es: kraft der besonderen Süße
nid nicht ganz rein: sie bleiben nicht
gestalten, sondern mit Sonderzügen begabt wären,
dieses Dichters. „Aber wenn der Hauch nicht mehr
Folgen: hierdurch werden sie (sagt
wenn sie nebenbei eine starke Menschhaftigkeit hätten,
gefühlt wird, die Süße nicht mehr geschmeckt, der
glücklich. Also nachdem er im letzten
statt bloß auf eine mittlere witzige Art den „Fall“
gleitende Schatten nicht mehr gesehn: dann werden
men Weg die Mißstände des Jung¬
zu verkörpern.
die Kommenden vielleicht lachen. — so wie wir Heutigen
schildert, zeigt er nun die Wohltaten
So aber sagt man: Es geht ihnen gut? Schön.
etwan auf Brummel mit herzhafter Barbarei sehn.“
Der Teufel holt sie? Schön, schön.
Ist nun dies Gefühl widerlegt, wenn jetzt eine der Ge¬
eplänkel ... ich frage mich, um was?
II.
stalten, der Dramatiker Albertus Rohn, der Vize¬
häufig bei solchen Dingen: Warum
Schnitzler wirkt hier aufs neue wie ein Wiener
Schnitzler, sagt: „Das ist ja das Charakteristische aller
das Hermachen? so viel Drumreden?
Ibsenlehrling (Merkmal seiner letzten Epoche). der
Übergangsepochen, daß Verwicklungen, die für die nächste
Diskussion? Sie würde sich schon
. sozusagen ins Welt¬
jene steileren Probleme
Generation vielleicht gar nicht mehr existieren werden,
venn er sie bloß nimmt. Mein Ur¬
männische popularisiert. Aber zugleich auch Unter¬
tragisch enden müssen, wenn ein leidlich anständiger
icht verstehen, warum gerade dieses
arten schafft, Nebengebiete, Einzelheiten abstuft.
Mensch hineingerät.“ Kommt es darauf an, solche
mit so vielen Zeremonien und
Es ist noch vieles in diesem Stück, was an
Menschen zu malen? Vielleicht — wenn man ein
mkleidet wird; mit solchen Kriegs¬
andere denken läßt. Ein Bahrsches Werk, „Tscha¬
Schicksalsdrama, ein ausgeprägtes Schicksalsdrama
solchen „ernsten“ Repliken, die hin
; solchen tiefen und „schmerzlichen“1 gibt, wo ein (meistens primitiver) Erdensohn der I perl“, erschien mir einstens wie die Mehlspeis=Nora.
20. Zwischensniel
zeugt, die durch Vielschreiberei und sprunghaster
Umstand fast Abbruch tun, daß das Reichsmarineum.
erbündeten Regierungen wirksam zu
Systemwechseln natürlich nicht vermindert werden
und das Reichsschatzamt mit sozusagen bureaukratischen
che auf einen Handelsvertrag mit
konnte. Ehe der berechtigte Wunsch einer Kolonial¬
Skrupeln früher erhobenen etatsrechtlichen Bedenken
elen, auf einen Vertrag, der der
verwaltung von den Kreuz= und Querzügen
begegnet sind, die größte finanzpolitische Vorsicht
hr gibt, als ihr aus ihrem eigenen
zwischen Kolonialabteilung, Auswärtigem Amt,
angewandt und sich bis zu einem Grade sogar den
Interessengeiste heraus bewilligt
Reichsschatzamt, Reichstag hin und her sich bis
taktischen Bedürfnissen der herrschenden Partei an¬
Will sich hierauf der Kontrahent in
zur halben Anerkennung durchgerungen hatte, waren
gepaßt haben. Es müssen jedoch hier meines Er¬
tverstehen und friedsam einlassen,
mitunter die Antragsteller gestorben, versetzt oder
achtens die plausibler Nachweise beruhigen, daß ein
utsche Reichstag die in den neuen
waren resigniert geworden, und die tatsächlichen Ver¬
schnelleres Bautempo in der Möglichkeit der Mann¬
n festbezeichnete Bahn des Schutzes
hältnisse hatten sich womöglich völlig verändert. Es
schafts= und Offiziersergänzung unserer Marine seine
on nicht verlassen, und er kann die
muß oft ein Martyrium gewesen sein, für die Kolonien
Grenze findet. Wir müssen eben stark mit den Unter¬
für etwaige Zollverwicklungen mit
Falle und der Kralle seiner Zeitkultur nicht entfliehen
Situationen. Ich sehe, die. Lustspielparteien, auch bei
hitzler: „Zwischenspiel“.
kann; wie es Hauptmann in einem Fuhrherrn, Hebbel
unseren größten Dichtern, stets wie einer, der nichts
ührung im Lessingtheater.
in einer Tischlerstochter festgelegt hat. Aber dies hier
anderes kennt als entkleidete Seelen: fast unabhängig
ist kein Schicksalsdrama! Es sind beinah vorbildliche
Von
von der Kultur einer Zeit. Der sich gewöhnt hat,
Zukunftsmenschen, die uns ein mit der vorgerückten
Alfred Kerr.
alle, auch im fremden und gleichgültigen Gespräch,
Gegenwart Vibrierender hinsetzt ...
auszuziehen. Und ich spreche still bei solchen Lust¬
Und wenn es Übergangsmenschen wären! Es
spielen (der Bühne oder des Lebens), bei solchen
hepaar (so musikalisch, daß der Mann
sollte nur eine Bedingung dann erfüllt sein: ich
Fechtereien, solchen Antworten, solchen Zügen, solchen
ie Frau Cäcilie heißt) lebt... aus¬
müßte sie kennen. Aber wer ist die Frau? Aber
Wendungen: Habt euch nicht; macht nicht so viel her;
allien sagt man: un mariage décousu.
wer ist der Mann? Ich weiß nicht. Man setzt hinter
es ist zu ertragen! und nachher braucht ihr noch lange
#terung durch den Beruf; zweitens
den Schluß dieses Stücks ein lapidares: Meinet¬
nicht wie die Tragöden herumzulaufen.
siebenjähriger Ehe. Der Mann
wegen. Nichts Sonderliches, nichts Schlagendes ist
.. Mein Urenkelchen? Schnitzler fühlt selberähnliches.
bleiben Freunde, du aber folgst
herausgearbeitet. Verblüffend gesehene Wesensarten,
Ich sprach vom Kern des einsamen Wegs als von
ich der meinen, und wir erzählen
Verhältnisse, Züge begegnen einem nicht. Über¬
einer „Trauer, die nicht immer in der Zeiten Lauf
wird versucht. Immerhin: beide
gangsmenschen (die wir also von oben übersehen)
geseit sein wird gegen eine lächelnde Betrachtung“.
wahr: sie erzählen einander nicht
könnten bloß dann ergreifen, wenn sie nicht Umri߬
Nur heute sei sie es: kraft der besonderen Süße
nid nicht ganz rein: sie bleiben nicht
gestalten, sondern mit Sonderzügen begabt wären,
dieses Dichters. „Aber wenn der Hauch nicht mehr
Folgen: hierdurch werden sie (sagt
wenn sie nebenbei eine starke Menschhaftigkeit hätten,
gefühlt wird, die Süße nicht mehr geschmeckt, der
glücklich. Also nachdem er im letzten
statt bloß auf eine mittlere witzige Art den „Fall“
gleitende Schatten nicht mehr gesehn: dann werden
men Weg die Mißstände des Jung¬
zu verkörpern.
die Kommenden vielleicht lachen. — so wie wir Heutigen
schildert, zeigt er nun die Wohltaten
So aber sagt man: Es geht ihnen gut? Schön.
etwan auf Brummel mit herzhafter Barbarei sehn.“
Der Teufel holt sie? Schön, schön.
Ist nun dies Gefühl widerlegt, wenn jetzt eine der Ge¬
eplänkel ... ich frage mich, um was?
II.
stalten, der Dramatiker Albertus Rohn, der Vize¬
häufig bei solchen Dingen: Warum
Schnitzler wirkt hier aufs neue wie ein Wiener
Schnitzler, sagt: „Das ist ja das Charakteristische aller
das Hermachen? so viel Drumreden?
Ibsenlehrling (Merkmal seiner letzten Epoche). der
Übergangsepochen, daß Verwicklungen, die für die nächste
Diskussion? Sie würde sich schon
. sozusagen ins Welt¬
jene steileren Probleme
Generation vielleicht gar nicht mehr existieren werden,
venn er sie bloß nimmt. Mein Ur¬
männische popularisiert. Aber zugleich auch Unter¬
tragisch enden müssen, wenn ein leidlich anständiger
icht verstehen, warum gerade dieses
arten schafft, Nebengebiete, Einzelheiten abstuft.
Mensch hineingerät.“ Kommt es darauf an, solche
mit so vielen Zeremonien und
Es ist noch vieles in diesem Stück, was an
Menschen zu malen? Vielleicht — wenn man ein
mkleidet wird; mit solchen Kriegs¬
andere denken läßt. Ein Bahrsches Werk, „Tscha¬
Schicksalsdrama, ein ausgeprägtes Schicksalsdrama
solchen „ernsten“ Repliken, die hin
; solchen tiefen und „schmerzlichen“1 gibt, wo ein (meistens primitiver) Erdensohn der I perl“, erschien mir einstens wie die Mehlspeis=Nora.