II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 326

20. Zuischensniel
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chrenvoll bestehen lieh.
steller des Kapellmeisters und Komponisten Ama¬
deus Adams ist ein zu großer Künstler, als daß
man ihn auch nur teilweise auf Kosten des geisti¬
gen Urhebers seiner Rolle bewundern müßte.
Ihm mag und wird das Bewußtsein des Zu¬
schauers genügen, daß es Kainzens hohem Auf¬
fassungsvermögen zu danken war, wenn die Figur
des Helden aus dem Bereiche einer bestrittenen
Möglichkeit in fesselnde und erschütternde Wirk¬
lichkeit versetzt wurde. Dem Spiele mit Worten,
zu dem der feine, spitze und witzige Dialog nur
allzu leicht verführt, wich der Gast mit geniali¬
scher Sicherheit aus, indem er individualisierte,
das Angedeutete bedeutsam machte, jede Wendung
im Gespräche persönlich färbte und die Ausein¬
andersetzungen der Gatten so leidenschaftlich über¬
flammte, daß alles seltsame Geschehen begreiflich
wurde. In jedem Akte ein Anderer, bot er drei
Phasen eines Künstlerromanes, die zusammen
zwar keine Komödie ergaben, aber dafür mehr:
das ergreifende Erlebnis eines Sondermenschen,
der sein eigenes Schicksal dirigieren wollte und
über die Natur nicht hinauskam.
Schon im ersten Aufzug trat Ueberraschendes
an psychologischer Kleinarbeit zu tage: der über¬
Fizte, blasierte Nervenmensch verriet sich durch
Schroffheiten im Ton, durch plötzliche Wallungen,
(durch eine mühsam bekämpfte und immer wieder
hervorbrechende Unruhe, die sich schließlich zur
Ueberlegenheit zu sammeln suchte. Man fühlte,
daß dieser unberechenbare und in letzter Stunde
doch ehrliche Charakter nur einige Saiten seines
Temperamentes schwingen lasse, daß er mit sich
selber ein wenig Komödie spiele. Ein Verwandelter
trat Amadens im zweiten Akte entgegen: ganz
Gefühlsmensch, ganz Künstler, der im Rausche
seiner Schaffensfreude die Welt in neuen Farben
sieht, ein Fiebernder, der voller Sehnsucht ist und
das Leben nunmehr mit der Sprache der Herz¬
lichkeit meistern möchte. Wie er wahrnimmt, daß
die heimkehrende Gattin die kühlere Atmosphäre
der Eutfremdeten verbreitet, da verfärbt sich sein
Selbstgefühl zu Sarkasmus und seine Fragen
klingen wie ein Verhör, seine Geständnisse wie
Abbitten. All das erscheint im Rahmen einer
Selbstbeherrschung, die aerne die Oberband ge¬##
möchte und immer wieder von Lonien
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Uraufführung 99