II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 451

20. Zuischensniel
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afte in Hasrof gepländert und ein türtischer!
Man will hier wissen, daß, wenn Oesterreich nicht gümstige Vorzeichen werten
wurde sogar dabei von seinen Soldaten
lischen Rüstungen zur See angesehen. Augen¬
auf die Gebietserweiterung verzichtet, eine
elt.
Dieses Auseinandergehen zweier geistig, künst¬
ir unt eie. Stentenenenen —e eneteetetet meteheen un
lerisch, gemütlich ebenbürtiger Menschen, dieses
wissen nichts von andern, nichts von uns. Dichter läßt uns einen tiefen Blick hineintun — als
Scheiden, das keine Scheidung ist, vollzieht sich nur
spielen immer, wer es weiß, ist klug.
tiefer und stärker als das des Mannes.
wegen des Irrtums. Bevorrechtigte seien capabel,
die zwei ringenden Seelen zweier erhöhten
Bald ist der Rausch, nach dem die polygame
bas Leben ohne Illusionen zu leben. Was ist Wahr¬
n, zweier Künstler, hat Arthur Schnitzler
Natur des Mannes langte, verflogen. Amadeus,
heit? müssen sich Mann und Weib, die sie als das
nd kleinste Seelchen gruppiert. Der geist= der nach der landläufigen Auffassung, nach der
Höchste anstrebten, auch hier in Schmerzen einander
Schriftsteller Albertus Rhon, der an dem „Rechts auffassung keinen Grund hat, ertappt sich
fragen. Und erfahren, daß ohne Verzicht keine
Problem nur höchstens einmal knabbert, auf Eifersuchtsgefühlen. Von einer Kunstreise und
Liebe ist. Mann und Weib suchen sich, um sich nie
sich bei seinen andern derben Organen die
Triumphen kehrt ihm die Gattin, vielmehr die
ganz zu finden. Das ist der unendliche Reiz der
Genüssen bereiten Zähne scharf halten will,
Freundin, heim. Er beargwöhnte die Freiheit, die
Beziehungen und der Verschiedenheit oder Ge¬
engen Kreis zufriedene Frau, die eine
man sich gegenseitig gewährleistete. Mit der Eifer¬
schlechter. Das Glück und die Tragik jeder Gemein¬
erin bleibt ihr Leben lang, vertreten ge¬
sucht, die ihn Cäcilie in einem neuen Reize und
schaft. So wird der einzelne Vorgang vom Dichter
ßen die lebenspraktischen Grundsätze der
anders als die gesicherte Ehegenossin sehen läßt,
ins allgemeine erhoben. Und das Wundervolle ist,
hen Convention über Liebe, Ehe und Ver¬
erhebt sich in dem Manne wieder, was ihm als Liebe
wie die Kunst dieses Stückes ohne äußere Handlung,
Daneben steht die gröber organisierte
gilt. Und er zwingt die unendlich seiner organi¬
wie dieser Triumph des Dialogs und der höchsten,
Moosheim, die ihrer Liebhaber Skalpe am
sierte und bedeutendere „Freundin“e den Rausch
fubiilsten Dialektik eine Spannung im Miterleben¬
rägt mit der Zärtlichkeit eines leidenschaft= seines Begehrens. Mau fühlt, daß hier zur Tren¬
r ist
den hervorruft, die sich steigert, bis der Vorhang im
rophäensammlers.
e Ehe eine
nung werden muß, was im banalen Alltagsfalle
letzten Akte fällt.
ie Liebe ein angenehmes Gesellschaftsspiel,
versöhnte. Die Frau hat das Wahrheitgebot auf¬
n eine wechselnde Auswahl. Der Reigen
genommen, will keine Concessionen machen. Die
Eine echt Schnitzlerische Episode, die wie der
wei, die sich im Tiefsten zu umfassen sehnen
verführte Freundin muß sich von dem Freunde
Albertus Rhon alle Einwände gegen die Problem¬
oßen, um sich vielleicht am Ende der Leiden¬
trennen. Sie weiß, daß auch ein andrer, als der
stellung und Problemlösung, alle Fragen an das
ieder zu umfassen, wird geschlossen durch
Freund, der ehedem ihr Gatte war, sie hätte in dem
Aeußerliche in sich vereinigt, ist eingefügt: die Scene
en Füxsten Sigismund zu Maradas=Lohsen¬
unbewachten Moment ihrer Leidenschaft finden
zwischen Amadeus und Sigismund. Es gehört künst¬
n Ideälisten ohne Schwert, den Jüngling
können. Und der Frau gelten die Gefühle alles.
lerisch zu den erlesensten Genüssen, wie die Zwie¬
reisen Resignation.
Das vollendete Geschehen mag für den Richter, den
sprache hier verschweigt, was sie sagen möchte, und
der Mitte aber stehen zwei vollblütige
Mann das Wesentliche sein. Frauen von der Art
doch worthart, plastisch macht, was sie nicht in Wor¬
n, denen nichts Zwischenstüfliches anhaftet.
der Cäcilie Adams messen Treue oder Untreue
ten zugeben will. Die Episode ist von der Kraft der
zer Mann. Ein ganzes Weib. Kompromisse
nicht am Geschehen oder Nichtgeschehen. Es zeigt
andern in der „Liebelei“. Nur, daß hier nicht der
beide unmöglich. Ihre Ehe, die nun sieben
sich: Der Mann, den die Liebe nie so im Letzten
Alp niederdrückender Angst über Menschen und Un¬
n Glück dauerte, soll ganz auf Wahrheit ge¬
ausfüllt, hat sich in seinem Wahrheitsdrange nur
ausgesprochenem liegt, sondern ein schmerzlicher
Darum muß der Kapellmeister Amabeus
einen neuen Weg über alte Kampffelder schaffen
Humor, wie ihn nur Seelenkenner, Dichter und
seiner Frau, der gefeierten Opernsängerin wollen.
Er muß einsehen, daß das nicht in die
Former von der Bedeutung eines Schnitzler besitzen.
Adams=Ortenburg, das Geständnis einer wiederersehnte Ehegemeinschaft zurückführt. Der
Wer diese ergreifende Handlung, die doch so voll ist
dischen Leidenschaft machen. Darum muß
Frau, deren unendliche Zärtlichkeit ihm soeben in
von künstlerischem und Komödienreiz, in abfälligem
eine leise, nur aus im Stiche gelassenem,
einem wiedererlangten, unbedachten Brief an eine
Ton novellistisch heißt, übersieht, daß die innere
Zärtlichkeitsbedürfnis keimende Neigung
Handlung in diesem Stück so stark ist, daß sie drei
andre, eine Gefahr aus dem Wege räumte, bangt vor
sanften und vornehmen Fürsten Sigismund
der Zerstörung des letzten Restes von Liebe und
Akte lang äußeres Geschehen wie einen Eingriff in
Amadeus will sein Wahrheitssystem
Freundschaft. Es geigt sich ihr nach dem mißglück¬
das Wichtigste, Drängendste empfinden läßt.
en und die Gattin dennoch nicht verlieren.
ten Versuch zunächst nur eine Möglichkeit: das Ab¬
Der Schluß ist: „Wir wissen nichts von andern.
hnale Ehescheidung. Höhenmenschen brauchen
schiednehmen. „Wir waren“, sagt sie mit der ganzen
nichts von uns.“ Aber es bleibt uns die Verspek¬
uschauer auf ihrem einsamen Sonnenweg. Klarheit Schnitzlers
#nd mit dem schmerzlichen
tive offen auf jene höhere Gemeinschaft, die den Ver¬
hie Escapahe in fremdes Liebesrevier mit
Unterton dieses capriccio doloroso, „wir waren
gicht kennt ohne müde Resianation, die nicht über die
Versöhnung erscheint ihnen lügenhaft und
weder geschaffen, uns ewig in Treue zu lieben, noch
Ewigkeitsgrenzwälle der Geschlechter hinwegzustür¬
Amadeus, der feine Musiker, überhört doch
stark genug, um unsre Freundschaft rein zu er¬
men trachtet.....
kfeinsten Zwischentöne in den Worten seiner halten. Andre fänden sich ab ..
ich kann es nicht.
Frau Körner, die in der trefflichen Auf¬
ie willigt — von allen Ahnungen gefoltert —

Und du darfst es nicht können, Amadens. Unser
führung die Frau zu verkörpern hatte, versagte für
Fortsetzung der Ehe ein, die auf Wahrheit, Versuch ist mißglückt, nehmen wir die Entläuschung
mein Gefühl im Körperlichen. Diese Cäcilie ist die
und Freundschaft gegründet sein soll. hin. Das ist zu ertragen. Aber ich bin nicht neu= eigentliche Siegerin in der Komödie. Und Stimme,
zuerst gefühlt, daß, was heute Wahrheit,jgierig, zu wissen, wie es schmeckt, wenn Ekel das] Gestalt und Sprache müßten vor allem Stolzedel¬
notwendig Lüge sein muß. Und so erweist Ende ist.“
ster Art überall als das Wesentliche füblen machen.