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20. Zuischensniel
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Imtele
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Sauls
einandersetzung. Der Mann, egoistisch wie erl singen sollte, wieder dem Koffer entnommen
nun einmal ist, nimmt das Recht der Freizügig- und auf den Flügel gelegt hatte, das Haus.]
keit ohne weiteres für sich in Anspruch und] So gehen zwei Menschen auseinander, die sich
im Innersten gut sind. Ob sie sich wiederfin¬
macht mit göttlicher Naivität den Vorschlag,
den? Warum nicht? Es war ja keine Tragö¬
daß sie wie gute Kameraden beisammenbleiben
Stadttheater in Zürich.
die; sondern nur eine Komödie mit spärlichem
werden, daß ihr schönes und stilles Heim der
Witz — ein Zwischenspiel!
Gastspiel des Wiener Hofburg¬
Zufluchtsort sein werde in den Stürmen und
theaters: „Zwischenspiel“.
Abenteuern des Lebens. Die Gattin erkennt
Gespielt wurde von den Künstlern des Burg¬
sofort das Unsinnige und Unmögliche eines sol¬
theaters vortrefflich, das griff alles mit so voll¬
E. S. Was in Schnitziers weit ausgespon¬
chen Zustandes. Sie geht zum Gastspiel nach
endeter Natürlichkeit nd Leichtigkeit ineinan¬
nener Komödie das Interesse in der Schwebe
Berlin und weiß von hier aus die Eisersucht
der, daß es eine Lust zu sehen war. Fräulein
hielt, war weniger das, was auf der Bühne
ihres Gatten zu erregen. Sie kehrt zurück und
Marberg gab jeder Empfindung der Cä¬
geschah, als das, was nicht geschah — mit an¬
erklärt ihm, daß auch sie nach Freude und Le¬
cilie mit unfehlbarer Sicherheit den treffenden
dern Worten: man kam in der steten Erwar¬
ben, nach Abenteuern dürstet, daß sie mit aus¬
Ausdruck, und was die Lippen nicht sprachen,
tung, daß aus diesem Hin= und Herpendeln.
gebreiteten Armen einer bis jetzt nicht gekann¬
verriet der Blick. Herr Walden, der sich im
aus diesem geistreichen Spiel mit Gefühlen und
ten, lusterfüllten Welt entgegengehen werde.
Gesellschaftsstück heimischer zu fühlen scheint
Worten nun doch bald etwas Greifbares und
Dem Gatten erscheint sie jetzt, da sie ihm zu
als im hohen Versdrama, entwickelte als Ama¬
Entscheidendes sich ergeben werde, gar nicht
entschwinden droht, reizvoller und begehrens¬
deus eine schauspielerische Virtuosität, die auch
dazu, sich zu langweilen, und darüber fiel
werter, wie von einem neuen Glanz umstrahlt,
nicht den leifesten Gedanken an Gespieltes und
schließlich der Vorhang. Aber es sollte ja auch
in leidenschaftlicher Liebe schließt er sie in seine
Gemachtes aufkommen ließ. Mit unvergleich¬
keine Tragödie sein, die das Schicksal zweier
Arme, und ein unsagbares Glücksgefühl schießt
licher Nonchalance spielte Herr Romberg
Menschen endgültig entscheidet; sondern nur ein
den Fürsten, und Herr Treßler als humor¬
Intermezzo im Leben (bei Schnitzler natürlich für einen Augenblick in Cäcilie auf. Aber sie
blickt zu klar und ist zu tief gekränkt, um sich
voller Albertus, sowie die Damen Kallina
im Eheleben), nach dessen Verrauschen sich die
umstimmen zu lassen, sie fürchtet die Unbestän¬
und Häberle vervollständigten das treffliche
Fäden von hüben und drüben wieder zusam¬
digkeit ihres Gatten; und selbst dann, als sein
Ensemble. — Die Ausstattung war wieder von
menknüpfen werden. Ueber der Ehe des Ka¬
Verdacht, daß sie dem Fürsten sehr nahe 32 vornehmstem Geschmack, die Leitung der Auf¬
pellmeisters und Komponisten Amadeus und
standen habe, von diesem selbst zerstreut wird,
führung lag in den Händen des Herrn Regis¬“
seiner Gattin Cäcilie, der Opernsängerin, liegt
beharrt sie, nicht auf Scheidung, wohl aber auf
seurs Holz.
es seit langem wie ein Alp. Mit Angst und
Schmerz sieht Cäcilie, wie ihr Gatte sich lang=Ifreundschaftlichem Sichtrennen. Also: Ama¬
sam von ihr entfernt. Es kommt zur Aus-ldeus verläßt, nachdem er das Solo aus sei¬
sprache, zu einer ruhigen und sachlichen Aus-Iner Sinsonie, das Cäcilie auf seiner Tournee!
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Sauls
einandersetzung. Der Mann, egoistisch wie erl singen sollte, wieder dem Koffer entnommen
nun einmal ist, nimmt das Recht der Freizügig- und auf den Flügel gelegt hatte, das Haus.]
keit ohne weiteres für sich in Anspruch und] So gehen zwei Menschen auseinander, die sich
im Innersten gut sind. Ob sie sich wiederfin¬
macht mit göttlicher Naivität den Vorschlag,
den? Warum nicht? Es war ja keine Tragö¬
daß sie wie gute Kameraden beisammenbleiben
Stadttheater in Zürich.
die; sondern nur eine Komödie mit spärlichem
werden, daß ihr schönes und stilles Heim der
Witz — ein Zwischenspiel!
Gastspiel des Wiener Hofburg¬
Zufluchtsort sein werde in den Stürmen und
theaters: „Zwischenspiel“.
Abenteuern des Lebens. Die Gattin erkennt
Gespielt wurde von den Künstlern des Burg¬
sofort das Unsinnige und Unmögliche eines sol¬
theaters vortrefflich, das griff alles mit so voll¬
E. S. Was in Schnitziers weit ausgespon¬
chen Zustandes. Sie geht zum Gastspiel nach
endeter Natürlichkeit nd Leichtigkeit ineinan¬
nener Komödie das Interesse in der Schwebe
Berlin und weiß von hier aus die Eisersucht
der, daß es eine Lust zu sehen war. Fräulein
hielt, war weniger das, was auf der Bühne
ihres Gatten zu erregen. Sie kehrt zurück und
Marberg gab jeder Empfindung der Cä¬
geschah, als das, was nicht geschah — mit an¬
erklärt ihm, daß auch sie nach Freude und Le¬
cilie mit unfehlbarer Sicherheit den treffenden
dern Worten: man kam in der steten Erwar¬
ben, nach Abenteuern dürstet, daß sie mit aus¬
Ausdruck, und was die Lippen nicht sprachen,
tung, daß aus diesem Hin= und Herpendeln.
gebreiteten Armen einer bis jetzt nicht gekann¬
verriet der Blick. Herr Walden, der sich im
aus diesem geistreichen Spiel mit Gefühlen und
ten, lusterfüllten Welt entgegengehen werde.
Gesellschaftsstück heimischer zu fühlen scheint
Worten nun doch bald etwas Greifbares und
Dem Gatten erscheint sie jetzt, da sie ihm zu
als im hohen Versdrama, entwickelte als Ama¬
Entscheidendes sich ergeben werde, gar nicht
entschwinden droht, reizvoller und begehrens¬
deus eine schauspielerische Virtuosität, die auch
dazu, sich zu langweilen, und darüber fiel
werter, wie von einem neuen Glanz umstrahlt,
nicht den leifesten Gedanken an Gespieltes und
schließlich der Vorhang. Aber es sollte ja auch
in leidenschaftlicher Liebe schließt er sie in seine
Gemachtes aufkommen ließ. Mit unvergleich¬
keine Tragödie sein, die das Schicksal zweier
Arme, und ein unsagbares Glücksgefühl schießt
licher Nonchalance spielte Herr Romberg
Menschen endgültig entscheidet; sondern nur ein
den Fürsten, und Herr Treßler als humor¬
Intermezzo im Leben (bei Schnitzler natürlich für einen Augenblick in Cäcilie auf. Aber sie
blickt zu klar und ist zu tief gekränkt, um sich
voller Albertus, sowie die Damen Kallina
im Eheleben), nach dessen Verrauschen sich die
umstimmen zu lassen, sie fürchtet die Unbestän¬
und Häberle vervollständigten das treffliche
Fäden von hüben und drüben wieder zusam¬
digkeit ihres Gatten; und selbst dann, als sein
Ensemble. — Die Ausstattung war wieder von
menknüpfen werden. Ueber der Ehe des Ka¬
Verdacht, daß sie dem Fürsten sehr nahe 32 vornehmstem Geschmack, die Leitung der Auf¬
pellmeisters und Komponisten Amadeus und
standen habe, von diesem selbst zerstreut wird,
führung lag in den Händen des Herrn Regis¬“
seiner Gattin Cäcilie, der Opernsängerin, liegt
beharrt sie, nicht auf Scheidung, wohl aber auf
seurs Holz.
es seit langem wie ein Alp. Mit Angst und
Schmerz sieht Cäcilie, wie ihr Gatte sich lang=Ifreundschaftlichem Sichtrennen. Also: Ama¬
sam von ihr entfernt. Es kommt zur Aus-ldeus verläßt, nachdem er das Solo aus sei¬
sprache, zu einer ruhigen und sachlichen Aus-Iner Sinsonie, das Cäcilie auf seiner Tournee!