II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 536

box 25/6
20. Zuischenshle.

EADIO - WIEN
7. Jahrg., Heft 24
4
A
same Prophet. Daß er ihre Lockungen
Samstag, 14. März:
nicht hört, nur seinem Gott lebt, steigert
die Begierde des Weibes, das nicht mehr
RICHARD STRAUSS OPER
auf Narraboths Mahnung hört.
„SALOME“
stürzt sich der Hauptmann eifersüchtig
Aus dem Palast des Tetrarchen Hero¬
in sein Schwert. Jochanaan steigt wieder
des dringen auf die Terrasse die lär¬
in die Zisterne hinab. — Herodes kommt
menden Stimmen der Zecher. Der junge
mit Herodias und seinen Gästen vom
Hauptmann Narraboth sieht nur auf die
Gelage. Böse Ahnung trieb ihn vom
schöne Prinzessin Salome, die drinnen
Fest. Herodias höhnt seine Schwäche.
am Gelage teilnimmt. Vergebens warnt
Sie sieht seine Gier nach Salome und
ihn ein Page vor dem gefährlichen
freut sich, da ihre Tochter seinen
Weibe. Da tönt eine Stimme aus der
Lockungen kein Gehör schenkt. Der
Zisterne. Es ist Jochanaan, Johannes der
Tetrarch bringt es nicht über sich, den
Täufer. Schaurig klingen seine warnen¬
Bitten seines Weibes zu willfahren, die
den Prophetenworte. Herodes hat cs
Jochanaan getötet wissen will, da
streng verboten, seinen Gefangenen zu
sie schmähte. Ihm graut vor dem Pro¬
sehen. Erregt kommt Salome. Die lüster¬
pheten, wenn auch die Juden nicht an
nen Blicke des Tetrarchen, ihres Stief¬
Jochanaans Berufung glauben. Nun bittet
vaters, haben ihre Sinne umfangen. Sie
der Tetrarch Salome, die die ganze Zeit
hört des Propheten Stimme. Er mahnt
vor sich hinbrütete, für ihn zu tanzen.
zur Buße und geißelt das Treiben am
Sie will nur unter der Bedingung seiner
Hof. Durch lockende Verheißungen er¬
Bitte willfahren, wenn er ihr schwört,
reicht es Salome schließlich von dem
ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Und He¬
Hauptmann, daß er Jochanaan hervor¬
rodes schwört. Da tanzt Salome den
holen läßt. Gegen die verderbte Hero¬
Tanz der sieben Schleier vor seinen ver¬
dias, Salomes Mutter und des Herodes
zehrenden Blicken. Sie stürzt sich vor
Weib, den sie nach dem Tod seines
des Stiefvaters Füße und verlangt das
Bruders geheiratet, richtet sich Jocha¬
Haupt des Johannes. Herodias frohlockt
naans Mahnung. Salome gefällt der selt¬
rat empfohlen wurde, ist ein isolierter
Draht (aushillsweise anderer Metall¬
DAMODOST! vewenstandl, der, an Stelle der Erd¬


Seite 29
S
über der Tochter Verlangen. Umsonst
versucht Herodes, Salome von ihrem
furchtbaren Verlangen abzubringen, er
bietet ihr die Hälfte seines Reiches, die
herrlichsten Schätze der Erde. Er muß
den Befehl zur Hinrichtung geben. Sa¬
lome lauscht an der Zisterne auf des
Henkers Werk. Wütend glaubt sie schon,
daß der zu feig dazu sei. Da wird ihr
auf silberner Schüssel des Täufers Haupt
gebracht. Sie bleibt in des Propheten
Anblick versunken. Sie küßt ihn und
etwas von wahrer Liebe klingt durch
ihre Worte. Von Entsetzen gepackt, läßt
Herodes sie töten. Durch die Schilde
der Soldaten wird sie erstickt.
Sonntag, 15. März:
SCHNITZLERS KOMÖDIE
„ZWISCHENSPIEL“
Attieru-ei Kulsatz auf Seile 9)
—Eigenartige Gedankengänge, wie sie
Schnitzlers Art entsprechen, zeigt auch
diese Komödie auf, in zarten und feinen
Farben werden die Obergänge und Un¬
terscheidungen in den Stimmungen, Ge¬
danken und sehnsüchtigen Wünschen der
menschlichen Seele gezeichnet. Langsam
und irgendwie überzeugend entwickelt
würden die aufmerksame Hörerschaft
aus der Stimmung reißen.
Tanzmusik. — Auch moderne Tänze,