box 24/1
19. Der Ruf des Lebens
Seine Brank, dn Verzogin Sophie Char=“
werc
[h. Ader BaruntFeluhenden Hulil. —
llotte von Oldenburg, lernte der Prinz ge¬
sche
glückliches Vaterland blicken können. Denn auch
legentlich der Vermählung seines Bruders in Ber¬
geziemt es sich auch, an diesem Jubiläumstage
Ma
lin kennen, und nach mehrmaligem längeren Zu¬
für Wilhelm II. gilt wohl das Wort, das einst
zuerst von ihr zu sprechen, ihr den ersten Gruß
sammenweilen während der Kieler Woche und bei
rad
Fürst Bismarck an seinem 80. Geburtstage ge¬
und die erste Huldigung darzubringen.
einem Jagdausfluge in Prerow im September er¬
wir
sprochen hat: „Mehr als mein Leben, gelten mir
In unserer, durch neue, vielfach unreife, ver¬
folgte vor den Hochzeitsfeierlichkeiten des jungen
Da
die Meinen, doch über der Familie steht mir das
Herzogs von Koburg=Gotha in Glücksburg am 10.
wirrende Ideen zersetzten Zeit, in der seit Jahr¬
Vaterland und über dem Vaterland nur Gott!“
Oktober des vorigen Jahres die Verlobung. Die
hunderten bestehende moralische Werte plötzlich „um¬
Braut, die älteste Tochter des Großherzogs Fried¬
gewertet“ werden und in unklaren Köpfen heil¬
rich August von Oldenburg, aus seiner ersten Ehe
Die Hochzeitskeier in Berlin.
st
lose Verwirrung anrichten, ist es von nicht hoch
mit der im Jahre 1895 verstorbenen Prinzessin!
Den Festlichkeiten zur silbernen Hochzeit des
Elisabeth von Preußen, der Tochter des „roten“
genug einzuschätzender Bedeutung, daß die Ehe un¬
Kaiserpaares und zur grünen Hochzeit des Prinzen
Prinzen Friedrich Karl, ist am 2. Februar 1879
seres Kaiserpaares in ihrer fleckenlosen Reinheit
Eitel=Friedrich mit der Herzogin Sophie Charlotte
in Oldenburg geboren, also fast viereinhalb Jahre!
von Oldenburg liegt folgendes Programm zu
als ein leuchtendes Vorbild für alle Schichten der
älter als ihr Verlobter. Infolge langer Kränk= siche
Bebölkerung gelten kann. Der impulsive, äußeren! Grunde:
K
M
drei Akte —, mit all den Schrecknissen von Mord,
Schwester, die er gar so gut behütet hat, und er
Ehebruch, Todesritt, Vergeltung, Reue? Aendern
N0 an, Berliner Theaterbrief.
sagt: „Ich seh' sie ja noch vor mir, wie sie mir
sie etwas in der Welt? Kommen keine Blumen
oft gegenüber gesessen ist am Abend, bei der Lampe,
Schnitzler: „Der Ruf des Lebens“. — Die Russen.
mehr aus der Erde, weil sie über das Land hin¬
in dem Zimmer da, und hät mich so angeschaut
—[önünserem: Berliner Bureau.)
gehaucht wurden von ängstlichen Menschenherzen?
mit ihrem stillen Lächeln, mit dem gewissen gott¬
Berlin, 25. Februar.
Spielen keine Kinder mehr? Haschen sich Liebende
als wollt' sie mir noch für was
ergebenen
Aus der vergessenen Oper „Joconde“ klingt
nicht mehr? Geht alles nicht weiter, wie vordem,
ich hätt' mich am lieb¬
danken; — und ich —
ein einzig Verslein einer Romanze in unsere Zeit
ob nun so ein junges Blut seine Seele aushustet
sten vor ihr auf die Knie hingeworfen, sie um
herüber: On pense, on pense encore — à celle
und so ein frischer Bengel sich erschießt oder nicht?
Verzeihung zu bitten, daß ich sie so gut behütet
will
et l’on revient toujours-
qu'on adore —
Und verlieren die Lebenden das Recht ans Leben,
hab' vor allen Gefahren — und vor allem Glück.“
Wenn Arthur Schnitz¬
brich
weil irgendwo ein Toter sich unter dem Rasen
ses premiers amours
Hier liegt der Schlüssel zum „Ruf des Lebens“.
wirf
ler die Romanze zu übersetzen hätte, er würde viel¬
streckt, der vielleicht erst Platz machen mußte, da¬
Und wie Schnitzler von dieser Idee nicht losge¬
leicht reimen: Was einmal Glück gebracht
mit die Stärkeren Licht und Lust bekamen? So
kommen ist, bis er sie neu und anders gewendet,
denkt man Tag und Nacht — An ersten Jugend¬
raunt's hier hinter den wunderlichen Akten und
so ist er auch von der Handlung der Liebelei
Er schreibt (er will
mai — Und „Liebelei“.
lächelt sogar ein wenig. Und wo es raunt und
nicht losgekommen. Ein Mädel mit der großen
schreiben) ein robustes Theaterstück und nennt's —
Mä
lächelt und die Achseln zuckt, da ist es gut, in¬
dort wie hier. Ein Liehster,
Lebenssehnsucht —
ten
da der Titel: Es lebe das Leben! schon in festen
teressant und hat seine besondere jungwiener Note.
dem das kleine Bürgermädel im Grunde nur ein
Es
sein
„Der Ruf des Lebens“
Aber dazwischen knallt's, wie aus Vorstadtromanen;
Händen ist
liebes Spielzeug sein kann; dort ein verwöhnter
wird vergiftet im ersten Akt. Und gleich der
und man spürt ordentlich, wie der Theatraliker
junger Mann aus gutem Hause ohne rechten Be¬
Vater von der Tochter. Es wird erschossen im
dem Dichter einen Fußtritt gibt: laß mich ran;
ruf, hier ein junger Leutnant von den blauen
zweiten Akt. Und gleich die Frau vom Ehemannn.
ich will Dir den „großen Erfolg“ machen ..
Kürassieren. Und der Leutnant, wie sein Vetter
Es gibt ein Opfer der Schwindsucht im dritten
Ein alter Rittmeister, von seelischer Schuld der
aus der „Liebelei“, gefesselt an eine verheiratete
20
Akt. Und gleich ein junges hübsches Mädel. Kurz:
Feigheit bedrückt, stirbt unter Schmerzen langsam
Frau. Wie sein Vetter vom Mann überführt.
den
Herz, was begehrst du! Freilich: das Herz des
hin. Sein Hirn verkalkt. Er wird zum raffinier¬
Wie sein Vetter im zweiten Akt zum Tode be¬
des
altfränkischen Theaterbesuchers, der für sein Geld
ten Quäler seiner einzigen Tochter. Er spürt ihren
reit, im letzten Akt erschossen. Die Aehnlichkeit
treu
auch etwas anderes haben will als Worte, Worte,
Lebenshunger, ihren Liebesdurst, und mit sata¬
wäre leicht noch weiter zu verfolgen. Wie an einer
Won
Worte und leise hinter den Worten tastende und
nischer Bosheit hält er sie an seinem Krankenstuhl
Kette liegt Schnitzler am „Liebelei“=Gedanken; aber
vor
huschende und zerfließende Gefühle. Und doch, in
fest. Sie soll nicht genießen, soll aushalten bei
er rüttelt und reißt an der Kette und will aus
diesem so erschrecklich robusten und muskulösen
ihm, soll sich winden unter seiner tückischen Rede,
dem weichen Frieden des Stimmungsstückes mit
Stück, in dem ein Mädchen vergiftet, ein Oberst
unter der Folter seiner Grillen. Da dringt der
seiner Sentimentalität und Resignation hinauf bis
erschießt, ein junges Regiment in den Tod reitet,
Ruf des Lebens zu ihr. Eine schwindsüchtige
zur Tragödie und den packenden Geschehnissen.
eine Schwindsüchtige verröchelt, ist das Feinste und
Base, die ihres Lebens köstliche Neige mit gie¬
Beste ein Unterton der Sehnsucht, der Wehmut,] Darum kommt Gift, Revolver Schwindsuchtstod
wehl
rigen Zügen trinkt, bringt ihr die Kunde, der
auf die Bühne. Darum müssen im Mittelakt
eine
der Resignation, der deutlich vernehmbar für jedes
heimlich geliebte Mann, ein hübscher Junge in
gleich zwei Lauscher das furchtbare Geheimnis
literarische Ohr aus dem erfolgreichsten Schnitzler¬
blauer Kürassieruniform, wird morgen in den TodSchl
erfahren; darum wird Schnitzler so unschnitzle¬
schen Stück herüberklingt, das ihm (mit Recht)
reiten mit seinem Regiment. Nur diese Nacht ist pen
risch; und der Erfolg, den der erste Akt versprochen,
den Namen gemacht hat: aus der „Liebelei“. Dort
er noch in der Stadt, nur diese Nacht lebt er
bleibt aus. Und trotzdem, hinter all diesen un¬
in
in dem weichlich schönen, verträumten Wiener
noch. Das Leben ruft. Da mischt sie dem Vater
— wie selten, bei Schnitzler
wahren Figuren, die
Stück fühlt's der alte Musikus Weiring, daß sein
— auch unwahr reden, Papier sprechen und in den Schlaftrunk stark, überstark, daß es sein To¬
Töchterchen, die Christine, ihren Liebesfrühling er¬
stehen schöne, stille,destrunk wird, und der Hand der Leiche entreißtdürf
Phrasen sich verstricken —
am
lebt, dem kein Ehe=Sommer folgen wird. Und
müde Gedanken. Was soll's mit all den großen! sie den Schlüssel, öffnet ihr Gesängnis und stürmt
da ihn die Frau Nachbarin aufhetzen will gegen
das Mädel, denkt er seiner früh gealterten] Worten — das ist so ungefähr der Sinn dieser in die Freiheit, ins Leben ... In der Kaserne,ben
2
7
G
19. Der Ruf des Lebens
Seine Brank, dn Verzogin Sophie Char=“
werc
[h. Ader BaruntFeluhenden Hulil. —
llotte von Oldenburg, lernte der Prinz ge¬
sche
glückliches Vaterland blicken können. Denn auch
legentlich der Vermählung seines Bruders in Ber¬
geziemt es sich auch, an diesem Jubiläumstage
Ma
lin kennen, und nach mehrmaligem längeren Zu¬
für Wilhelm II. gilt wohl das Wort, das einst
zuerst von ihr zu sprechen, ihr den ersten Gruß
sammenweilen während der Kieler Woche und bei
rad
Fürst Bismarck an seinem 80. Geburtstage ge¬
und die erste Huldigung darzubringen.
einem Jagdausfluge in Prerow im September er¬
wir
sprochen hat: „Mehr als mein Leben, gelten mir
In unserer, durch neue, vielfach unreife, ver¬
folgte vor den Hochzeitsfeierlichkeiten des jungen
Da
die Meinen, doch über der Familie steht mir das
Herzogs von Koburg=Gotha in Glücksburg am 10.
wirrende Ideen zersetzten Zeit, in der seit Jahr¬
Vaterland und über dem Vaterland nur Gott!“
Oktober des vorigen Jahres die Verlobung. Die
hunderten bestehende moralische Werte plötzlich „um¬
Braut, die älteste Tochter des Großherzogs Fried¬
gewertet“ werden und in unklaren Köpfen heil¬
rich August von Oldenburg, aus seiner ersten Ehe
Die Hochzeitskeier in Berlin.
st
lose Verwirrung anrichten, ist es von nicht hoch
mit der im Jahre 1895 verstorbenen Prinzessin!
Den Festlichkeiten zur silbernen Hochzeit des
Elisabeth von Preußen, der Tochter des „roten“
genug einzuschätzender Bedeutung, daß die Ehe un¬
Kaiserpaares und zur grünen Hochzeit des Prinzen
Prinzen Friedrich Karl, ist am 2. Februar 1879
seres Kaiserpaares in ihrer fleckenlosen Reinheit
Eitel=Friedrich mit der Herzogin Sophie Charlotte
in Oldenburg geboren, also fast viereinhalb Jahre!
von Oldenburg liegt folgendes Programm zu
als ein leuchtendes Vorbild für alle Schichten der
älter als ihr Verlobter. Infolge langer Kränk= siche
Bebölkerung gelten kann. Der impulsive, äußeren! Grunde:
K
M
drei Akte —, mit all den Schrecknissen von Mord,
Schwester, die er gar so gut behütet hat, und er
Ehebruch, Todesritt, Vergeltung, Reue? Aendern
N0 an, Berliner Theaterbrief.
sagt: „Ich seh' sie ja noch vor mir, wie sie mir
sie etwas in der Welt? Kommen keine Blumen
oft gegenüber gesessen ist am Abend, bei der Lampe,
Schnitzler: „Der Ruf des Lebens“. — Die Russen.
mehr aus der Erde, weil sie über das Land hin¬
in dem Zimmer da, und hät mich so angeschaut
—[önünserem: Berliner Bureau.)
gehaucht wurden von ängstlichen Menschenherzen?
mit ihrem stillen Lächeln, mit dem gewissen gott¬
Berlin, 25. Februar.
Spielen keine Kinder mehr? Haschen sich Liebende
als wollt' sie mir noch für was
ergebenen
Aus der vergessenen Oper „Joconde“ klingt
nicht mehr? Geht alles nicht weiter, wie vordem,
ich hätt' mich am lieb¬
danken; — und ich —
ein einzig Verslein einer Romanze in unsere Zeit
ob nun so ein junges Blut seine Seele aushustet
sten vor ihr auf die Knie hingeworfen, sie um
herüber: On pense, on pense encore — à celle
und so ein frischer Bengel sich erschießt oder nicht?
Verzeihung zu bitten, daß ich sie so gut behütet
will
et l’on revient toujours-
qu'on adore —
Und verlieren die Lebenden das Recht ans Leben,
hab' vor allen Gefahren — und vor allem Glück.“
Wenn Arthur Schnitz¬
brich
weil irgendwo ein Toter sich unter dem Rasen
ses premiers amours
Hier liegt der Schlüssel zum „Ruf des Lebens“.
wirf
ler die Romanze zu übersetzen hätte, er würde viel¬
streckt, der vielleicht erst Platz machen mußte, da¬
Und wie Schnitzler von dieser Idee nicht losge¬
leicht reimen: Was einmal Glück gebracht
mit die Stärkeren Licht und Lust bekamen? So
kommen ist, bis er sie neu und anders gewendet,
denkt man Tag und Nacht — An ersten Jugend¬
raunt's hier hinter den wunderlichen Akten und
so ist er auch von der Handlung der Liebelei
Er schreibt (er will
mai — Und „Liebelei“.
lächelt sogar ein wenig. Und wo es raunt und
nicht losgekommen. Ein Mädel mit der großen
schreiben) ein robustes Theaterstück und nennt's —
Mä
lächelt und die Achseln zuckt, da ist es gut, in¬
dort wie hier. Ein Liehster,
Lebenssehnsucht —
ten
da der Titel: Es lebe das Leben! schon in festen
teressant und hat seine besondere jungwiener Note.
dem das kleine Bürgermädel im Grunde nur ein
Es
sein
„Der Ruf des Lebens“
Aber dazwischen knallt's, wie aus Vorstadtromanen;
Händen ist
liebes Spielzeug sein kann; dort ein verwöhnter
wird vergiftet im ersten Akt. Und gleich der
und man spürt ordentlich, wie der Theatraliker
junger Mann aus gutem Hause ohne rechten Be¬
Vater von der Tochter. Es wird erschossen im
dem Dichter einen Fußtritt gibt: laß mich ran;
ruf, hier ein junger Leutnant von den blauen
zweiten Akt. Und gleich die Frau vom Ehemannn.
ich will Dir den „großen Erfolg“ machen ..
Kürassieren. Und der Leutnant, wie sein Vetter
Es gibt ein Opfer der Schwindsucht im dritten
Ein alter Rittmeister, von seelischer Schuld der
aus der „Liebelei“, gefesselt an eine verheiratete
20
Akt. Und gleich ein junges hübsches Mädel. Kurz:
Feigheit bedrückt, stirbt unter Schmerzen langsam
Frau. Wie sein Vetter vom Mann überführt.
den
Herz, was begehrst du! Freilich: das Herz des
hin. Sein Hirn verkalkt. Er wird zum raffinier¬
Wie sein Vetter im zweiten Akt zum Tode be¬
des
altfränkischen Theaterbesuchers, der für sein Geld
ten Quäler seiner einzigen Tochter. Er spürt ihren
reit, im letzten Akt erschossen. Die Aehnlichkeit
treu
auch etwas anderes haben will als Worte, Worte,
Lebenshunger, ihren Liebesdurst, und mit sata¬
wäre leicht noch weiter zu verfolgen. Wie an einer
Won
Worte und leise hinter den Worten tastende und
nischer Bosheit hält er sie an seinem Krankenstuhl
Kette liegt Schnitzler am „Liebelei“=Gedanken; aber
vor
huschende und zerfließende Gefühle. Und doch, in
fest. Sie soll nicht genießen, soll aushalten bei
er rüttelt und reißt an der Kette und will aus
diesem so erschrecklich robusten und muskulösen
ihm, soll sich winden unter seiner tückischen Rede,
dem weichen Frieden des Stimmungsstückes mit
Stück, in dem ein Mädchen vergiftet, ein Oberst
unter der Folter seiner Grillen. Da dringt der
seiner Sentimentalität und Resignation hinauf bis
erschießt, ein junges Regiment in den Tod reitet,
Ruf des Lebens zu ihr. Eine schwindsüchtige
zur Tragödie und den packenden Geschehnissen.
eine Schwindsüchtige verröchelt, ist das Feinste und
Base, die ihres Lebens köstliche Neige mit gie¬
Beste ein Unterton der Sehnsucht, der Wehmut,] Darum kommt Gift, Revolver Schwindsuchtstod
wehl
rigen Zügen trinkt, bringt ihr die Kunde, der
auf die Bühne. Darum müssen im Mittelakt
eine
der Resignation, der deutlich vernehmbar für jedes
heimlich geliebte Mann, ein hübscher Junge in
gleich zwei Lauscher das furchtbare Geheimnis
literarische Ohr aus dem erfolgreichsten Schnitzler¬
blauer Kürassieruniform, wird morgen in den TodSchl
erfahren; darum wird Schnitzler so unschnitzle¬
schen Stück herüberklingt, das ihm (mit Recht)
reiten mit seinem Regiment. Nur diese Nacht ist pen
risch; und der Erfolg, den der erste Akt versprochen,
den Namen gemacht hat: aus der „Liebelei“. Dort
er noch in der Stadt, nur diese Nacht lebt er
bleibt aus. Und trotzdem, hinter all diesen un¬
in
in dem weichlich schönen, verträumten Wiener
noch. Das Leben ruft. Da mischt sie dem Vater
— wie selten, bei Schnitzler
wahren Figuren, die
Stück fühlt's der alte Musikus Weiring, daß sein
— auch unwahr reden, Papier sprechen und in den Schlaftrunk stark, überstark, daß es sein To¬
Töchterchen, die Christine, ihren Liebesfrühling er¬
stehen schöne, stille,destrunk wird, und der Hand der Leiche entreißtdürf
Phrasen sich verstricken —
am
lebt, dem kein Ehe=Sommer folgen wird. Und
müde Gedanken. Was soll's mit all den großen! sie den Schlüssel, öffnet ihr Gesängnis und stürmt
da ihn die Frau Nachbarin aufhetzen will gegen
das Mädel, denkt er seiner früh gealterten] Worten — das ist so ungefähr der Sinn dieser in die Freiheit, ins Leben ... In der Kaserne,ben
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