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Leb
box 24/1
19. Der Ruf des zens
un
das saubere Parchen in flagranti und schießt sein Weib, verkünden. Der Herr Arzt also tröstet Marie unter Hinweis
ohne sich lange bei der Vorrede aufzuhalten, nieder. Also auf den Sonnenschein, auf die grüne Wiese, auf einige
und Wissenschaft.
die zweite Leiche Max will sich nun auch erschießen. Blumen pflückende Dorfkinder damit, daß das Leben doch
Berlin, 26. Februar.
(beinahe dritte Leiche). Aber da tritt Marie binter dem Vor= auch noch einen anderen Inhalt hat, als galante Abenteuer.
Lebens. Schauspiel in drei Akten von
Man sicht das faunische Lächeln des Verfassers durch den
k. Erstaufführung im Lessingtheater bang hervor. „Der Ruf des Lebens“ lockt das Pärchen
Vorhang
hmnaus
So ist also „der Ruf des Lebens“ die reinste Leichen¬
Im dritten Akt lebt Marie ruhig weiter, begreift
der der peinlichen Verpflichtung, ein neues
phantasie
aber nicht, wie ihr dies nach soviel Schandtaten noch
ur Schnitzler besprechen zu mussen. Ich
Naturlich ist das Machwerk mit schillernden Geistreichigkeiten
möglich ist. Sie lebt auf dem Lande bei ihrer Tante, deren
Leser mögen es mir nicht verdenken!
durchtränkt. In den Morgenblättern liest man denn auch
schwindsüchtige Tochter im ersten Akte erklärt hat, daß sie vor
ih aus der Affaire zu zieben suchen. Bei
etzliche Dubyramben auf den „Gedankenreichtum“, auf das
ihrem mit Sicherheit zu erwartenden Tode keine Lust habe, zu
zen hält man sich nicht lange auf!
„genale Erfassen tiefer psycholog scher Probleme“ durch einen
beus“ ist bei Schnitzler hier wie in allen versauern, sondern das bischen Rest des Lebens genießen und
wirtlichen Dichter“ und was dergleichen liebenswürdige
der Ruf zum wüsten, uneingeschränkten dem „Ruf des Lebens“ gründlich folgen wolle. Sie eni¬
Scherze mehr sind. Ich aber fühle nicht das Bedürfnis, mich
lief also auf die Straße, um im letzten Akte todwund
Beiseitesetzung jeglichen Schamgefübls.
zurückzukehren. Nachdem sie noch mit wirrem Blick Einiges mu dem parfümierten Faiseur und seiner dramatischen Leiche
Amüsement unter Ausschluß jeder sittlichen
noch weiter abzugeben. Lassen wir den Toten seine Toten
von ihren galanten Fahrten berichtet, stirbt sie. Also im
das Amüsement auf sexuellem Gehiete.
begraben!
dritten Akt die dritte Leiche auf der Bühne ...
it sich ein Mädchen, das seinen schwer
Paul Lerch.
Dem Verdienste seine Kione! Jedem Akte seine Leiche! Im
Vater pflegen muß und dadurch gezwungen
Ge
je zu bleiben, nach diesem Amüsement. Sie Hintergrunde erscheinen aber außerdem noch die Gespenster von
imant der blauen Kürassiere verliebt. tausend blutigen Leichen, denn man erfahrt noch, daß der
re haden vor 30 Jahren durch seige Flucht Herr Max sich am Morgen vor dem Todesritt selbst entleibt
Schlacht bewukt. Jetzt geht es wieder inshit, und daß in der Schlacht das ganze Regiment der blauen
In die
Kürassiere bis auf den letzten Mann gefallen ist ...
wört das ganze Regiment, um die alte
Handlung binein spielt noch ein lederner Forstadjunkt, der
en, sich dem Tode zu weihen. Aber in der
im ersten Akt Marie erklärt, daß er ein Weid, wenn er es
ufbruch zum Todesritt wollen die Herren
liebt, heiraten würde, selbst wenn sie Untreue, Buhlerei und
hal „dem Ruf des Lebens“ folgen. Fräulein
Max liebt, möchte dasselbe. Sie muß zu Mord begangen hätte. Im dritten Akt begegnet er Marie
hoffnungsfroh, geht aber noch für ein Weilchen seitwärts in
Vater vergisten. Der menschenfreundliche
ich eine große G fiflasche, die sie verständnis= die Busche. Wahrscheinlich wird er demnächst noch das
Mädchen heiraten. Hat sie doch die geforderten Qualitäten —
Im ersten Akt die erste Leiche ..
bringt wieder eine Leiche. Marie dringt näckt= Untreue, Buhlerei und Mord — erfüllt! .... Der Weis¬
ZZimmer des Leutnants Max und versteckt sich. heit letzter Schluß sind die rübrenden Betrachtungen des
ie sich? Damit vor ihr die schöne Frau des philosophischen Arztes, der Marie einst das Gift für
im Max sich an den Hals werfen kann. Der den Vater in die Hand gegeben. Solche Leute sind ja auch
Imettert die Fensterscheibe, steigt ein, erlappt die geeigneisten, die Weltweisheit dem staunenden Publiko zul
Leb
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19. Der Ruf des zens
un
das saubere Parchen in flagranti und schießt sein Weib, verkünden. Der Herr Arzt also tröstet Marie unter Hinweis
ohne sich lange bei der Vorrede aufzuhalten, nieder. Also auf den Sonnenschein, auf die grüne Wiese, auf einige
und Wissenschaft.
die zweite Leiche Max will sich nun auch erschießen. Blumen pflückende Dorfkinder damit, daß das Leben doch
Berlin, 26. Februar.
(beinahe dritte Leiche). Aber da tritt Marie binter dem Vor= auch noch einen anderen Inhalt hat, als galante Abenteuer.
Lebens. Schauspiel in drei Akten von
Man sicht das faunische Lächeln des Verfassers durch den
k. Erstaufführung im Lessingtheater bang hervor. „Der Ruf des Lebens“ lockt das Pärchen
Vorhang
hmnaus
So ist also „der Ruf des Lebens“ die reinste Leichen¬
Im dritten Akt lebt Marie ruhig weiter, begreift
der der peinlichen Verpflichtung, ein neues
phantasie
aber nicht, wie ihr dies nach soviel Schandtaten noch
ur Schnitzler besprechen zu mussen. Ich
Naturlich ist das Machwerk mit schillernden Geistreichigkeiten
möglich ist. Sie lebt auf dem Lande bei ihrer Tante, deren
Leser mögen es mir nicht verdenken!
durchtränkt. In den Morgenblättern liest man denn auch
schwindsüchtige Tochter im ersten Akte erklärt hat, daß sie vor
ih aus der Affaire zu zieben suchen. Bei
etzliche Dubyramben auf den „Gedankenreichtum“, auf das
ihrem mit Sicherheit zu erwartenden Tode keine Lust habe, zu
zen hält man sich nicht lange auf!
„genale Erfassen tiefer psycholog scher Probleme“ durch einen
beus“ ist bei Schnitzler hier wie in allen versauern, sondern das bischen Rest des Lebens genießen und
wirtlichen Dichter“ und was dergleichen liebenswürdige
der Ruf zum wüsten, uneingeschränkten dem „Ruf des Lebens“ gründlich folgen wolle. Sie eni¬
Scherze mehr sind. Ich aber fühle nicht das Bedürfnis, mich
lief also auf die Straße, um im letzten Akte todwund
Beiseitesetzung jeglichen Schamgefübls.
zurückzukehren. Nachdem sie noch mit wirrem Blick Einiges mu dem parfümierten Faiseur und seiner dramatischen Leiche
Amüsement unter Ausschluß jeder sittlichen
noch weiter abzugeben. Lassen wir den Toten seine Toten
von ihren galanten Fahrten berichtet, stirbt sie. Also im
das Amüsement auf sexuellem Gehiete.
begraben!
dritten Akt die dritte Leiche auf der Bühne ...
it sich ein Mädchen, das seinen schwer
Paul Lerch.
Dem Verdienste seine Kione! Jedem Akte seine Leiche! Im
Vater pflegen muß und dadurch gezwungen
Ge
je zu bleiben, nach diesem Amüsement. Sie Hintergrunde erscheinen aber außerdem noch die Gespenster von
imant der blauen Kürassiere verliebt. tausend blutigen Leichen, denn man erfahrt noch, daß der
re haden vor 30 Jahren durch seige Flucht Herr Max sich am Morgen vor dem Todesritt selbst entleibt
Schlacht bewukt. Jetzt geht es wieder inshit, und daß in der Schlacht das ganze Regiment der blauen
In die
Kürassiere bis auf den letzten Mann gefallen ist ...
wört das ganze Regiment, um die alte
Handlung binein spielt noch ein lederner Forstadjunkt, der
en, sich dem Tode zu weihen. Aber in der
im ersten Akt Marie erklärt, daß er ein Weid, wenn er es
ufbruch zum Todesritt wollen die Herren
liebt, heiraten würde, selbst wenn sie Untreue, Buhlerei und
hal „dem Ruf des Lebens“ folgen. Fräulein
Max liebt, möchte dasselbe. Sie muß zu Mord begangen hätte. Im dritten Akt begegnet er Marie
hoffnungsfroh, geht aber noch für ein Weilchen seitwärts in
Vater vergisten. Der menschenfreundliche
ich eine große G fiflasche, die sie verständnis= die Busche. Wahrscheinlich wird er demnächst noch das
Mädchen heiraten. Hat sie doch die geforderten Qualitäten —
Im ersten Akt die erste Leiche ..
bringt wieder eine Leiche. Marie dringt näckt= Untreue, Buhlerei und Mord — erfüllt! .... Der Weis¬
ZZimmer des Leutnants Max und versteckt sich. heit letzter Schluß sind die rübrenden Betrachtungen des
ie sich? Damit vor ihr die schöne Frau des philosophischen Arztes, der Marie einst das Gift für
im Max sich an den Hals werfen kann. Der den Vater in die Hand gegeben. Solche Leute sind ja auch
Imettert die Fensterscheibe, steigt ein, erlappt die geeigneisten, die Weltweisheit dem staunenden Publiko zul