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19. Der Ruf des Lebens
box 24/2
lich auffinden. des Obersten Offiziere und Mannschaften geschworen, daß
munmmunh ce ans
keiner von ihnen lebend zurückkommen wird. Mit solchen Vor¬
der alte Mann
dem Doktor, der ihre Tat verdeckt hat, weil er in ihr keine Bühne stirbt, als
aussetzungen arbeitet ein moderner Realist! Bald erfahren
ls Rittmeister
Schuld erblicken kann. Sie ist dem Rufe des Lebens gefolgt Herr Marr als
wir allerdings, daß der Oberst mit der Preisgabe seines Regi¬
#ie ergriffen.
stellenweise doch wo
ments nicht nur die alte militärische Schmach, sondern auch die und wenigstens einmal ganz glücklich gewesen. Und nun
wesen und hat
Herrn Basserm
swar damals, Untreue seiner Frau sühnen lassen will. Die Gestalt dieses, spricht der Dr. Schnitzler — pardon Schindler — weiter über
die Umwertung aller Werte, die Relativität aller Dinge und
Stieler war als
Obersten, besonders wie sie Bassermann kreierte, ist vielleicht
der Ruf des
andere moderne Themata. Was bedeuten Ruhm, Ehre, Vater¬
aber der Autor trä
ichend an sein die interessanteste Figur des Stückes, und die erste Unter altung
lank um derentwegen sich die Menschen töten lassen? Worte,
gut und eindringlich
seiner Tochter dieses scharfen Lebenskenners und =verächters mit Me: zeigt
Wotle! Die Stimme des Lebens in uns spricht lauter und
mußten sich mit 54
verkümmern den Dichter für kurze Zeit auf der Höhe. Dafür ist Handlung
und einer ziemlich
Ffüllung schreit. und Technik des Aktes so auf den Knalleffekt gestellt unssdesell#uchter, die uns heißt, das Dasein festzuhalten, zu genießen, uns
Die Regie war zu
so altmodisch wie nur möglich. — Während eines Augen le kzuleben.
rfahren wenig
fall noch ziemlich
der Abwesenheit des Leutnants stürzt Marie in das Zj##
e, opferwillige
und — verbirgt sich hinter einem Vorhange. Bleichsai che. Hinter jedes.sittliche Motiv für menschliches Handeln:
immer lebhafter.
alsp ein skeptisches Fragezeichen gemacht. Nichts ist sicher
von geträumt
der Tod.“ Und darum sollen die Menschen überall und
scheinung des Dicht
Eheweib zu Itreten Max und die junge Frau des Obersten, seine Ge#
##ander dem Rufe des Lebens folgen. Friedrich Schiller dachte rüfen wurde.
Vater gegen=kein. Sie beschwört ihn vergebens, um ihrer Liebe willen #n
Pflicht zu entsagen und leben zu bleiben. Marie hinre## ### dem Werte des Lebens anders. Für ihn war es „dar
Kindespflicht
#erhstes nicht". Und die sittliche Bewertung des Dasein
Vorhange hat alles mit angehört . . daß er der Ge #bil
ie ganze Nacht
7427
per Voraussetzungen seiner sämtlichen Tragödien, d
anderen ist. Aber noch jemand hat gelauscht —
ants von den
grhebt sich: Ist ein Drama ohne sittliche Motive über
Er springt durch das Fenster, daß die Scheiben klirre.
### nöglich? Ich spreche nicht von aneinandergereihte
wortet auf die Phrasen seines verbuhlten Weibes.
.6i0 an seine
wohlgezielten Pistolenschuß. Max weiß, was ihn zu#ch## sondern von einem Drama. Bei Schnitzler selbe
wünscht hätte.
##fen die „Blauen Kürassiere“ den alles verstehenden Rai¬
bleibt. Er will die Waffe gegen sich selbst richten. Di
auch der Herr
aus ihr m Versteck Marie. Der Ruf des Lebens ertönt. #####r Lügen. Es ist eben ein arges Durcheinander in diese
gen. Ihm zu
letzten Stunden vor dem Tode gehören ihnen beiden — due #etten Arbeit des Wiener Autors. Er wollte, wie scion gesag
opfern. Jum
doch nur einmal vorher gesehen. Man vergleiche dieses w###### viel und er wollte auch zu vielerlei. Der Dichter um
iese versäumte
mit Hans Rudeck und seiner Traute in „Rosenmontag“##er Grübler in ihm, der Thesen aufstellt und verfolgt, wolltet
die ihr Lebens¬
#sammen arbeiten. Als Stoff wurden zwei —an und für sie
die äußerliche Unwahrscheinlichkeit der ganzen Szene zu z###
ß es doch noch
nicht schlechte Novellenvorwürfe — genommen und daze
sei noch bemerkt, daß der Schuß in der Kaserne natürlichb####
bevor er tot¬
mierend wiekt, daß der Leutnant Max aber durch die# ###ine Handvoll bitterer, aber nicht einmabesehr originelles
wirklich nicht
schlossene Tür dem Unteroffizier sagt, er wäre schon zu##### Lebenserkenntnisse“ Und zwar sollten die ersteren die letzteret
s und Arztes
man möge den Arzt holen, wenn jemand verletzt sei. ## ###noch beweisen. Natürlich mußten sie zu diesem Zwecke be#
selbst“ predigt.
sonders konstruiert werden, und so wurde ihnen auch ihr
#, den Stuben=ganzen also wieder ein selbständiger Einakter. mit dem Leutnän##
ursprüngliche Lebensfarbe zum großen Teile genommen. Es
dem Obersten und dessen Frau als Personen. Marie ist hier
in Wasserglas
ntstand ein Stück von aufdringlicher, unwahrer Theatralik uns
umpf fratt der was sie für den Leutnant Max immer gewesen ist: eine
unangenehm durchsichtiger Tendenz. Beides ist Arthur Schnitzt
Episode.
Thinaug as
lers unwürdig.
Der dritte Akt ist dann durchaus undramatisch retrospektiv
wäre #uso ein
Es bleibt noch übrig, etwas über die Darstellung in
und herzlich überflüssig. Das große Wort führt der Raisonneur
einer gewissen
Lessingtheater zu sagen. Die große Künstlerin Iren
des Stückes — der von dem Dichter offenbar sehr geschätzte
weiter.
Triesch versuchte ihr möglichstes, die Marie glaubhaft zu#
„ Dr. Schindler. Man spricht von all' dem Traurigen und
mer des Leut¬
machen. Dabei griff sie zu dem Hilfsmittel, die Rolle ins
Macht vin dem Kurchtbaren, das geschehen. Der alte Moser tot — von seiner
Ibsensche zu übersetzen. Viel geringer wurden die Unwahrs
die Frau Oberst, der Leutnant Max tot,
Des Regements Tuchter vergiftet —
scheinlichkeiten dadurch freilich nicht. Grete Hoffmann
er dem Puoli jund das ganze Regiment der blauen Kürassiere gefallen. Marie
fab die „Nebenrolle“ der Katharine, eines unheilbar schwind##
auf Ansegung die jetzt nichts vom Leben erwarten kann, hält Zwiesprache mit
süchtigen Mädchens, das auch dem Rufe des Lebens folgt, im
Genuß von Arm zu Arm wandert und im dritten Akt auf ders
S
19. Der Ruf des Lebens
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lich auffinden. des Obersten Offiziere und Mannschaften geschworen, daß
munmmunh ce ans
keiner von ihnen lebend zurückkommen wird. Mit solchen Vor¬
der alte Mann
dem Doktor, der ihre Tat verdeckt hat, weil er in ihr keine Bühne stirbt, als
aussetzungen arbeitet ein moderner Realist! Bald erfahren
ls Rittmeister
Schuld erblicken kann. Sie ist dem Rufe des Lebens gefolgt Herr Marr als
wir allerdings, daß der Oberst mit der Preisgabe seines Regi¬
#ie ergriffen.
stellenweise doch wo
ments nicht nur die alte militärische Schmach, sondern auch die und wenigstens einmal ganz glücklich gewesen. Und nun
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lank um derentwegen sich die Menschen töten lassen? Worte,
gut und eindringlich
seiner Tochter dieses scharfen Lebenskenners und =verächters mit Me: zeigt
Wotle! Die Stimme des Lebens in uns spricht lauter und
mußten sich mit 54
verkümmern den Dichter für kurze Zeit auf der Höhe. Dafür ist Handlung
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der Tod.“ Und darum sollen die Menschen überall und
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Eheweib zu Itreten Max und die junge Frau des Obersten, seine Ge#
##ander dem Rufe des Lebens folgen. Friedrich Schiller dachte rüfen wurde.
Vater gegen=kein. Sie beschwört ihn vergebens, um ihrer Liebe willen #n
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grhebt sich: Ist ein Drama ohne sittliche Motive über
Er springt durch das Fenster, daß die Scheiben klirre.
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wohlgezielten Pistolenschuß. Max weiß, was ihn zu#ch## sondern von einem Drama. Bei Schnitzler selbe
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Triesch versuchte ihr möglichstes, die Marie glaubhaft zu#
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Genuß von Arm zu Arm wandert und im dritten Akt auf ders
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