II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 125

19. Der Ruf des Lebens
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geschworen, daß

Mit solchen Vor¬ —
ne
t! Bald erfahren dem Doktor, der ihre Tat verdeckt hat, weil er in ihr keine Bühne stirbt, als ein Gemisch von Bacchantin und Ophelia.!
Egabe seines Regi= Schuld erblicken kann. Sie ist dem Rufe des Lebens gefolgt
Herr Marr als alter Moser war tüchtig, chargierte aber
ch, sondern auch die und wenigstens einmal ganz glücklich gewesen. Und nun
stellenweise doch wohl zu sehr. Der interessante Oberst des
WDie Gestalt dieses
spricht der Dr. Schnitzler — pardon Schindler — weiter über
Herrn Bassermann wurde schon hervorgehoben. Herr
kierte, ist vielleicht
die Umwertung aller Werte, die Relativität aller Dinge und
[Stieler war als Max zu farblos, woran die größere Schuld
kerste Unter altung
andere moderne Themata. Was bedeuten Ruhm, Ehre, Vater¬
aber der Autor trägt. Den Raisonneur gab Herr Reickes
rs mit Me zeigt
land um derentwegen sich die Menschen töten lassen? Worte,
gut und eindringlich. Herr Rittner und Else Lehmann
afür ist Handlungs
Wotle! Die Stimme des Lebens in uns spricht lauter und
mußten sich mit den unbedeutenden Rollen des Adjunkten
gestellt un#d###chter, die uns heißt, das Dasein festzuhalten, zu genießen, uns
und einer ziemlich gleichailtigen älteren Dame begnügen.
eines Augen Wle zuleben.
Die Regie war zu loben. Nach dem ersten Akte war der Bei¬
le in das Zus, heig.
Hinter jedes sittliche Motiv für menschliches Handeln fall noch ziemlich stark. Dann äußerte sich der Widerspruch
e. Gleich
alsp ein skeptisches Fragezeichen gemacht. Nichts ist sicher
immer lebhafter. Man freute sich aber, die sympathische Er¬
En, seine G. 6
## der Tod.“ Und darum sollen die Menschen überall und scheinung des Dichters sehen zu können, der daher oftmals ges
Liebe willen 1
###n der dem Rufe des Lebens folgen. Friedrich Schiller dachte
rufen wurde.
Marie hintele
—HT—
###o dem Werte des Lebens anders. Für ihn war es „der

er Ge abti
#erhstes nicht“. Und die sittliche Bewertung des Daseint
aber Kr
ächt -
per Voraussetzungen seiner sämtlichen Tragödien, di

Seh
hr küirre.
arhebt sich: Ist ein Drama ohne sittliche Motive über
Weibes
die z1 öglich? Ich spreche nicht von aneinandergereihte
was ihn zu
siche 21 , sondern von einem Drama. Bei Schnitzler selb
ichten. Da
#ifen die „Blauen Kürassiere“ den alles verstehenden Ra
Ebens ertönt.“
e Ineur Lügen. Es ist eben ein arges Durcheinand## in diese
#beiden — d### e#eten Arbeit des Wiener Autors. Er wollte, wie seion gesag
leiche dieses w### viel und er wollte auch zu vielerlei. Der Dichter un
senmontag“##der Grübler in ihm, der Thesen aufstellt und verfolgt, wollte
Szene zu zussammen arbeiten. Als Stoff wurden zwei —an und für sie
ne natürlichbnicht schlechte Novellenvorwürfe —
genommeni und daz
er durch die##e#ine Handvoll bitterer, aber nicht einmal sehr originelle
fire schon zu ## ### Lebenserkenntnisse“. Und zwar sollten die ersteren die letztere¬
erletzt sei. —# ###noch beweisen. Natürlich mußten sie zu diesem Zwecke bei
mit dem Leutuh##
sonders konstruiert werden, und so wurde ihnen auch ihr
Marie ist Hier
ursprüngliche Lebensfarbe zum großen Teile genommen.
ewesen ist: Eine
entstand ein Stück von aufdringlicher, unwahrer Theatralik un
unangenehm durchsichtiger Tendenz. Beides ist Arthur Schnitze
atisch retrospektiv
lers unwürdig.
rt der Raisonneur
Es bleibt noch übrig, etwas über die Darstellung inz
ar sehr geschätzte
Lessingtheater zu sagen. Die große Künstlerin Irene
Traurigen und
Triesch versuchte ihr möglichstes, die Marie glaubhaft zu
tot — von seiner
machen. Dabei griff sie zu dem Hilfsmittel, die Rolle ins
eutnant Max tot,
Ibsensche zu übersetzen. Viel geringer wurden die Unwahr¬
gefallen. Marie
scheinlichkeiten dadurch freilich nicht. Grete H
offman#
t Zwiesprache mit
fab die „Nebenrolle“ der Katharine, eines unheilbar schwind¬
süchtigen Mädchens, das auch dem Rufe des Lebens folgt, im
Genuß von Arm zu Arm wandert und im dritten Akt auf der¬
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