II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 385

19. Der Ruf des Lebens
„OBSERVER“
Unternehmen für Zeitungsausschnitte und Bibliographie,
WIEN.
Zeitung: Naues Wiener Jaurkal
e
Erscheinungsort
26. AUG 1909
Datum:
„Der Ruf des Lebens“, das dreiaktige Schau¬
spiel von Artur S.h,
ist nach dem Mißerfolge der Urauf¬
führung im Berlister Lessing=Theater vom Dichter umgearbeitet worden
und erzielte am verflossenen Freitag in der neuen Fassung im
Breslauer Sommertheater namentlich nach den ersten beiden
Akten großen Erfolg, der jedoch zum Schluß abflaute.
„OBSERVER“
Unternehmen für Zeitungsausschnitte und Bibliographie,
WIEN.
Mänchiehes Kührt- und Theuter Anzeigen
Zeitung:
München
Erscheinungsort:
29. AUG 1909
Datum:
Im Sommer=Theater zu Breslau hatte
Arthur Schnitzlers Schauspiel „Der Ruf des Lebens““
in der neuen Bearbeitung des Dichters mit Mirjazi
Horwitz in der Hauptrolle starken Erfolg.
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Telephoff
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O I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnltte
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Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
*
7) Ausschnitt aus: Theater-Courier, Berlin
13
E vom:
2-S12 1909

SOO
„Charleys Tante“.
Wrsene Lupin“.
„Der Kilometer¬
1
freit# Verreahe
Revo¬
„Der Ruf des Lebens“.
lutionshochzeit". (Erstaufführungen).
Eroisset=Leblancs
Während

Sommertheater.
Hockstovlerkomödie trotz geradezu alänzender Wiedergabe nur
acteilten Beifall fand und nach zwei Aufführungen vom Spiel¬
plan verschwand bogen sich die Besucher unserer Sommerbühne
vor Lachen als Brandon Thomas' sattsam bekannter Clown¬
spaß mit Guido Thielscher vom Berliner Metrovol=Theater
in der Titelrolle über die Bretter gina auf denen der gefeierte
Gest aus der Reichshauptstadt an den beiden anderen Abenden
seines drei Tage umfossenden Gastsviels in dem witzarmen
Lraatschen Schwank die Lochmuskeln der Zuschauer in ständiger
Bewegung erhielt und namentlich in Karl Keßler und Otto¬
Treptow zwei wackere Helfer hatte. Des weiteren erlebte die
bei ihrer Berliner Aufführung entsprechend gewürdigte Com¬
pagniearbeit Schlicht=Turszinskischer Muse eine vom Spiel¬
leiter Hans Hiutze gar sorgfältig vorbereitete Aufführung,
welche es trotz der gequälten und an den Haaren herbeigezogenen
Lustigkeit Dank des trefflich klappenden Zusammenspiels sowie
der trefflichen Einzelleistungen von Mirjam Horwitz (Annie
Mohr). Karl Keßler (Leutnant Stern), Dr. Ludwig Landsberg
(Oberst a. D. von Löwen) und Hilde Laßwitz (Piccolo) zu einem
freundlichen Darstellererfolge brachte. Einen solchen vermochte
jedoch Arthur Schnitzlers neuestes Schauspiel nicht zu erzielen,
obwohl es vonh dem Durchfall im Berliner Lessing¬
Theater vollständig umgearbeitet worden war. Aber selbst die
neue Fassung treibt noch immer ein überreiches Spiel mit Ein¬
zel=, Massen= und Selbstmorden, daß man es dem hiesigen Pu¬
blikum nicht verargen darf, wenn es dieser Blutrünstigkeiten
müde wurde und vorzeitig das Theater verließ. Infolgedessen
erscholl der anfangs lediglich den Darstellern gespendete Beifall
nach dem wie eine Erlösung gekommenen Schluß nur sehr
schüchtern. Schade um die Arbeit, die Direktor Erich Ziegel.
welcher gleichzeitig den Oberst geradezu ideal verkörperte, als
feinsinniger und sorgfältiger Spielleiter auf die Aufführung ver¬
wendet hatte, in deren Rahmen namentlich noch Mirjam Hor¬
witz (Mariel, Karl Keßler (Eduard Rainer), Dr. Ludwig Lands¬
bera (Doktor Schindler) und Anka Rakaricz (Katharina) be¬
sonders vorteilhaft hervortraten. Einen harmonischen Eindruck
dagegen hinterließ des Dänen Sophus Michaelis auch von seiner¬
Berliner Aufführung her allenthalben bekannte Drama aus den
Schreckenstagen der französischen Revolution, welches trotz
seiner theatralischen Aeußerlichkeit. ohne jealiche psychologische
Vertiefung unstreitig einen großen Eindruck ausübte. Dieser
kann schlechterdinas nicht ausbleiben, selbst wenn die einzelnen
Rollen weniger aut. als bei der hiesigen von Dr. Ludwia Lands¬
bera im Zeitmaß verariffenen Aufführung besetzt sind, deren
Höhevunkte die rastlos=geniale Verkörperung des Marc=Arron¬
und der Marauise durch Direktor Erich Ziegel und seine Gattin
Mirjam Horwitz bildete, denen namentlich Erich Kober und
Siegmund Neuenberg erfolgreich nacheiferten.
O. Roszväry,
S