II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 428



Ohne zu wollen und vielleicht gar mit
ter 11) im Noyalsaale heuer im Abonno¬
beabsichtigtem Nichtwisserwollen bringt
nent veranstaltet, ist folgendes Programm
definitiv festgestellt worden; 1. Donners¬
er in seiner sehr weitausgeholten Fa¬
tag, 9. Nov. Streichquartett Seveik: Dvo¬
bel gewissermaßen die Doppelgänger
rak, g=dur, ov. 106 (zum erstenmal), Beeth¬
seiner Gestalten aus früheren Dramen
oven, f=dur, op. 135, Grieg, g=moll, op. 27.
zusammen, die nur andere Namen ha¬
2. Donnerstag, 30. Nov. Brüßler Streich¬
ben, andere Handlungen verüben, im
quartett: Beethoven, a=moll, op. 132,
Wesen aber blutverwandt sind mit je¬
c=moll,
Schubert, Nachgelassener Satz
nen Figuren, die er in „Liebelei“, ein
Brahms, b=dur, op. 67. 3. Montag, 18.
„Schleier der Beatrice", im „Lieute¬
Dezember. Brüßler Streichquartett: Re¬
ger, Streichtrio, a=moll, op. 77b (zum er¬
nant Gustl“ und anderen Dramen und
stenmal), Beethoven, b=dur, op. 18, Hugo
Novellen bewegt hat.
Kaun, Klavierquintett, f=moll, op. 39. Kla¬
Marie verbringt ihr Leben als Pfle¬
vier: Frau Dr. Michael Adler. 4. Don¬
gerin des mürrischen Vaters, der krank
nerstag 4. Jänner. Böhmisches Streich¬
liegt und sein blühendes Kind an sein
quartett J. Suk: Streichquartett (zum
Siechbett kettet, entzogen dem Leben
erstenmal) Tschaikovsky, f=dur, op. 22,
und seinen Freunden. In einer Ball¬
Dvorak, c=dur, op. 61 (zum erstenmal). 5.
nacht, da sie am Arme des Lieutenants
Freitag, 2. Feber. Streichquartett Capet
(Paris): C. Frank, d=dur, Debussy, g=moll,
Max von den blauen Kürassiren durch¬
op 10, Beethoven, es=dur, op. 74. Die
tanzt, zeigt sich ihr das Leben von der
Zahl der Abonnenten für diesen vielver¬
schönen Seite zum ersten Male. Die
heißenden Zyklus ist schon heute zweimal
Beiden sehen und lieben einander und
so groß wie im Vorjahre.
als geschieden ward, verspricht sie ihm,
Die berühmte Altistin der Hamburger
wiederzukommen. Aber sie kommt nicht.
Oper Ottilie Metzger kennt das Buda¬
Da ziehen die blauen Kürassiren in den
pester Publikum bisher nur aus ihrer
Krieg, in dem sie sterben müssen, denn
Wirksamkeit bei den Bayreuther Festspie¬
das Regiment hat die Schmach zu süh¬
len. Im vorigen Jahre hatte die Wiener
nen, mit der es sich in einem früheren
Hofoper die hervorragende Künstlerin
Kriege durch Feigheit bedeckt hatte.
schon als Nachfolgerin vod Mme. Cahier
engagirt, die Hamburger aber beeilten sich
Das Regiment zieht zur Stadt hin¬
ihren Liebling um schweres Geld zurück¬
aus. Marie erfährt von ihrer Freun¬
zuerobern. Frau Metzger veranstaltet
din Kathrine, daß Max erst am folgen¬
Dienstag, den 31. Oktober im Royalsaal
den Morgen in den Krieg ziehen, in
ihren ersten Liederabend in Budapest.
den Tod reiten wird. Das Leben ruft
Karten bei Merh.
sie und sie gibt dem kranken Vater eine
*Kammersänger Leo Slezak, wohl der
stärkere Dosis vom Schlafmittel ein,
gefeierteste Tenor der Gegenwart neben
die ihn tötet. Von seiner Leiche weg
Caruso, erhielt kürzlich von der Berliner
fliegt sie in die Arme ihres Geliebten.
Hosoper ein Engagementsantrag für meh¬
Doch dort hart ihrer eine große Prü¬
rere Jahre mit 100,000 Mark, welchen er
mit Rücksicht darauf, daß die Newhorker
fung. Bei Max ist die Gattin des Ober¬
und Bostoner Operndirektoren ihm 2000
sten, die kokette, frivole Irene und
Dollars pro Abend zahlen, nicht annehn:
Marie versteckt sich, um nicht bemerkt
bar fand. Vor seiner neuen Amerikatour
zu weden. Max und Irene werden vom
wird das Budapester Publikum Slezak
Obersten überrascht und dieser schießt
in einem einzigen Liederabend hören, wel¬
chen er Mittwoch, den 15. November im
#e weg kam Marie wieder zu einer
großen Redoutensaale veranstaltet. Sitze
bei Bela Merh.
L#che. Aber das Leben ruft und die
Liebenden verleben eine Nacht berau¬
Die vier, am 8. und 9. und am 10.
schender Liebe und schrankenloser Hin¬
und 11. Feber, unter Leitung Ferdinand
gegebenheit. Dann rückt Max ins Feld
Löwes stattfindenden Konzerte des Wie¬
ner Konzert=Vereins=Orchesters begegnen,
und fällt. Marie begibt sich zu einer
wie nicht anders zu erwarten war, dem
Tante und genaß von ihrem Seelen¬
außerordentlichsten Interesse seitens un¬
leid im Schoße der herrlichen Natur,
seres Publikums. Karten im Abonnement
wo sie durch die Lehren eines Arztes
noch in beschränkter Anzahl von 12—60
zum Bewußtsein gelangt, daß das Le¬
Kronen bei Harmonia erhältlich.
ben einmal noch einen Ruf an sie er¬
* Am 30. Oktober veranstaltet die her¬
gehen lassen wird, dem folgend, sie den
vorragende Gesangskünstlerin Ilona K.
Ernst und den sittlichen Inhalt eines
Durigo im Royalsaale einen Liederabend.
höher gearteten Daseins erkennen wird.
Karten von 3—10 Kronen bei der Har¬
monia.
Der schwierigen Aufgabe, die Men¬
schen dieses sonderbaren Gebildes, be¬
Am 4. November erscheint der Lieb¬
ling unseres Publikums, die Kammersän¬
stehend aus Realismen des Lebens und
gerin Selma Kurz unter Mitwirkung
Phantasien des Märchens, zu versinn¬
Enrico Mainardis, des berühmten Cello¬
lichen, vermag die junge Garde des
virtuosen, im großen Redoutensaal. Kar¬
Magyar Szinhäz nur zur Noth zu ent¬
ten von 3—20 Kronen bei der Harmonia.
sprechen. Wir können in der Darstel¬
Am 10. November dirigirt im Rah¬
lung höchstens den alten, kranken Mo¬
men eines Brahmsabendes Generalmusik¬
ser Sebestyén's und die Tanie der
direktor Fritz Steinbach, der berühmte
Frau Halmi mit Anerkennung und
Brahmsinterpretator, das Orchester der
den aus Lebensfreude vor dem zittern¬
Wiener Tonkünstler unter Mitwirkung
der ausgezeichneten Brahmssängerin Em¬
den Lieutenant Albert Tarnay's
my Heim und der Geigenvirtuosin Steft
hervorheben. Die Gestaltungen der Da¬
Geyer. Das Programm lautet: 1. Brahms
men Gombaßögi (Marie) und
Simph. 2. Brahms Violinkonzert. 3.
Simonyi (Kathrine), der Herren
Brahms Lieder. 4. Brahms Variationen
Lugosi (Max) und Pärtos
über ein Thema von Haydn. Karten von
(Oberst) lassen jedoch jeden künstleri¬
3—15 Kronen bei der Harmonia.
*
schen Anspruch des Zuschauers unbe¬
Am 11. November Konzert des Wie¬
friedigt.
(d.)
ner Tonkünstler=Orchesters unter Füh¬
rung Oskar Nedbals und unter Mitwir¬
kung Emil Sauers und der kgl. sächsischen
In der königlichen Oper setzt heute
Kammersängerin Margarethe Siems. Auf¬
die Kammersängerin Frau Matzenauer
geführt wird: Gustav Mahlers vierte
ihr
Leonore in

Gastspiel als
Symphonie mit obligatem Sopransolo. 2.
Beethoven's „Fidelio“ fort. Die übri¬
Beethoven, Klavierkonzert. 3. Gesang mit
Moldau, Ouver¬
Orchesterbegleitung. 4.
gen Rollen sind mit Frl. Payer und
ture. Karten zu 3—15 Kronen in der
den Herren Aränyi, Kärpät, Kertéß,
Harmonia.
Rözsa, Takäts und Venczel besetzt.
Am 16. November findet das einzige
*
Herr Alexander Göth und seine
Orgelkonzert Enrico Bossis im Saale der
Gattin Frau Ella Kerteß=Göth Musikakademie statt. Karten von 3—10
sind bekanntlich nach einjäbrigem Ver= Kronen bei der Harmonig,
Solokonzert des Lieblings unseres Publi¬
kums, des Violinvirtuosen Willy Burme¬
ster, ebenfalls im großen Redoutensaale
statt. Karten zu 3—10 Kronen bei der
Harmonia.
Unsere Vergnügungs=Etablissements.
Fövarosi Orfeum. Sonntag, den 8. Ok¬
tober werden wie gewöhnlich zwei Vor¬
stellungen veranstaltet, welche um halb 4“
und 8 Uhr beginnen. Das Familienpro¬
gramm der Nachmittagsvorstellung be¬
steht aus durchwegs erstklassigen und hu¬
moristischen Nummern. Das neue Okto¬
verprogramm entsprach in jeder Hinsicht
der Erwartungen und zieht allabendlich
ausverkaufte Häuser, so daß man sich um
gute Plätze zu bekommen, womöglich schon
mehrere Tage vorher an die Tageskassa
wenden muß. Die Abendkassa wird ge¬
wöhnlich garnicht eröffnet.
Royal=Orfeum. Das neue Programm
des Royal=Orfeums wird mit Recht „Fa¬
vorit=Programm“ genannt, wie auch die¬
ses beliebte Varietetheater heute vom be¬
sten Publikum favorisirt wird. Täglich to¬
tal ausverkaufte Häuser bestätigen den
großen Erfolg der Attraktionen des Royal¬
Orfeums, von denen wir nur The Ha¬
mamoura Family, Piccad Company, Reu¬
ter Brothers, Lise Ripert, Norman Telma,
The Prince of Wales Company, die rei¬
zende neue Operette von Bela Zerkowitz
„Der blaue Fuchs", den Theaterscherz
„Tutista und Pitianer“ gespielt von den
Herren Barsony und Tihanyi und die
französische Posse „Der Nachtwandler“
erwähnen. Im Royal=Kabaret treten jede
Nacht 40 neue Gesangs= und Tanzattraks
Oktober
tionen auf. Sonnlag, den
Nachmittag halb 4 Uhr, findet eine große
Familienvorstellung zu ermäßigten Prei¬
sen statt, bei welcher Gelegenheit sämmtt¬
liche Attraktionen mitwirken.
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