II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 450

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19. Der Ruf des Lebens
Snen für Zeilungs-Ausschnitte
CORDIAPLATZ 4
Wenden!
Vertretungen:
#, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
ell, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Qu ienangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: Mährisches Tagblatt, Olmütz
vom: 25560
(Ein Anfall im Ostrauer Fheater.)
Aus Mähr.=Ostrau wird gemeldet: Wäh¬
rend der Aufführung von Schnitzlers#
spiel „Der Ruf des Lebens Kreiele sich auf
„Bühne des hiesigen Stadttheaters ein Un¬
Kder durch seine Begleitumstände überaus
tragisch berührt. Unmittelbar vor Beginn d#
Vorstellung wurde der Schauspielerin Frä,
lein Mary Frolda, die in dem Stüc
eine größere Rolle spielt, durch einen Theate
diener ein eben eingetrossenes Telegram
überreicht, in dem ihr der unerwartet eing
tretene Tad ihrer Mutter mitgeteilt wird. D
Trauernachricht wirkte derart erschütternd an
die Schauspielerin, daß sie bewußtlos zusan
menbrach. Man bemühte sich um Fräulei
Frolda, die sich nach einigen Minuten wied
erholte, worauf sie die Bühne betrat. Als
jedoch von der Szene abging, wurde
abermals von einem Ohnmachtsanfalle über
wältigt. Die Künstlerin brach zwischen der
Kulissen zusammen und stürzte so unglücklich
daß sie sich einen doppelten Bruch des linken
Armes zuzog. Trotz peinigender Schmerzen
erklärte sich Fräulein Frolda neuerdings be¬
reit, ihren Part auch im letzten Akte durchzu¬
führen, damit die Vorstellung keine Unter¬
brechung erleide. Die Künstlerin wurde nach
der Vorstellung ins Krankenhaus gebracht, wo
ihr ein Notverband angelegt wurde, worauf
sie sich zur Beerdigung ihrer Mutter begab.

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