Ausschnitt aus:
S
ZANOUTRTE
vom:
Theater und Runst.
„Der Ruf des Lebzen, Schauspiel in 3 Akten von Rethur
Nach den Tarleguingen #euiser ohen
terdenaber seine dramatischen Auffasungen gab
waren wir uns ja gleich klar, daß er für den Schnitz¬
lerabend wieder just das größte Machwerk wählen
würde. Und die gestrige Aufführung gab uns recht.
Dabei war sie aber trotz dreier Leichen auf der Bühne
recht heiter. Drum müssen wir schon auch den Hergang
erzählen: 1. Akt. Ein alter Rittmeister der seine Toch¬
ter bis aufs Blut peinigt, diese ein Mädchen, das aus
den Föhnenden Scritten der in den Tod gehenden
Schwadronen den Ruf des Lebens herausfört. den Va¬
ter, der ihr eben noch beichtet, daß ihn vor 30 Jahren
auf dem Schlachtfeld eine wilde Angst faßte und in die
Flucht trieb, vergiftet —, um von der Leiche weg einen
Offizier in die Arme zu laufen, der sie erst recht zurück¬
stößt. Schwächliche Damen im Zuschauerraume rufen
„Schrecklich!“ Zunächst peinliche Stille; dann dreht sich
der Theaterindentant feierlich um, zu sehen, ob die zahl¬
reich anwesenden Offziere am Rittmeister und ihre
Töchter an dessen Tochter Gefallen fänden. Ein wenig
Boifall, der den Spielern Czernitz und Hardt
gilt. Dann der 2. Akt. Ein Oberst, der vor dem Auszug
in den Krieg mit seinem Leutnant was zu bereinigen
hat, eine Frau Oberst, die im Aufzug einer Straßen¬
dirne ins Zimmer des Lentnants stürzt, ihn zum sei¬
gen Drücken bereden will und wieder der Oberst, der
durchs Fenster steigt, seine Frau erschießt; und der
Theaterindentant, der sich umdreht, zu sehen ob den
anwesenden Offizieren der Hohn auf der Bühne gefällt.
3. Akt: Ein histerisches, militärverrücktes Mädchen, das
schon in den früheren Akten nebeuher gelaufen, und
aus desten Schwärmereien wir auch jetzt nicht klug wer¬
den, entzieht uns endlich der 2od, dazwischen Gerede
von Buße und ähnlichem, das niemand versteht. Wir
hören gerade nur heraus, daß die Vatermörderin in
ein Lazarett gehen soll, jedenfalls um den Ruf des Le¬
bens auch unter die armen Feldgrauen zu tragen. Und
wieder der Theaterindentant, der aber diesmal — es
ist schrecklich — sehen muß, daß die Zuschauer ihm und
dem Theater bereits den Rücken gekehrt haben. Der ma¬
gere Beifall, der sich zeigte, galte wohl nur den Theater¬
lieblingen Czernitz und Hardt, die sich in den Rollen
etwas zurecht gefunden hatten, daneben vielleicht noch
ein wenig Lerach und Enzinger Hoppe und
Ander; die übrigen Spieler wußten mit ihren Rol¬
len bis zum Schluß herzlich wenig anzufangen, was wir
ihnen nicht verargen wollen.
Nur eines wollen wir heute noch fragen? Muß die
Salzburzer Bühne wirklich von Stufe zu Stufe sinken,
daß sie sich zu einem Hohn auf die Feldgrauen hergeben
darf? Es wär uns um den Platz leid, eigens anzumer¬
ken, von welchen deutschen Militärkommandos die Auf¬
führung des Machwerkes verboten wurde. Wir wissen.
die Theaterindentantur sagt: „Wiener deutsches Volks¬
theater“, ohne freilich behaupten zu können oder auch
nur zu wollen, daß Salzburgs Bürgerschaft alle Halb¬
und Lebeweltmarotten mitmachen will. Aber ein an¬
deres ist's. Wie wir hören, bewirbt sich Direktor Bla¬
sel um die Direktion des Theaters in Innsbruck
und da hat er wohl auch die dortigen Theaterverhält¬
nisse studiert und gesehen auf welcher Höhe dort die
Klassikeraufführungen stehen. Möchte er nicht zuerst auf
eigenen Institut mit dem Weg zur Höhe beginnens
Spielplan des Stadttheaters in Salzburg.
Sonntag, den 28. November, 3 Uhr: Der Zigenner¬
Baron.
Sonntag, den 28. November, 7 Uhr abends: Die
Schöne vom Strande.,
Montag, den 29. November, gelb: Das Fürstenkind.
Dienstag, den 30. November, weiß: Maria Magdalena.
Mittwoch, den 1. Dezember, weiß: Die Fledermaus.
Donnerstag, den 2. Dezember, blau: Der Hinterhalt.
Freitag, den 3. Dezember, gelb: Der Ruf des Lebens,
Samstag, den 4. Dezember, weiß: Don Cesar. Benfiz
Mar Bratt.
anchenungabe onne Gewühr.)
Ausschnitt aus:
Linzer Tagespost,
Linz.
vom: 4-Otriet
(Salzburger Theaterbrief.) Aus Salzburg, 2. d. M.,
schreibt man uns: Wenn es sich auch um das schwächste dramatische
WWerk Schnitzlers handelt, so ist doch die Aufführung seines
Schauspiels „Der R#f-dos Lebens“ als eine literarische Tat
zu bezeichnen. Es gäbe noch eine ganze Reihe von Dramen, die
bereits vor zehn Jahren Neuheiten waren und den Boden unserer
Bühne aus unbekannten Gründen nicht berührten. Werke von
Hauptmann, Sudermann, Halbe, Drener, Bahr, Schönherr, Wede¬
kind und vielen anderen wären noch zu beleben und mancher
interessante Theaterabend könnte geboten werden, wenn es auch
dabei nicht an Enttäuschungen fehlen würde. Es wäre immerhin
nicht zu viel verlangt, wenn doch alle Monate einmal so etwas
wie literarische Luft in unserem Theater wehte. „Der Ruf des
Lebens“ hat gewaltige Schwächen, aber in keinem Werke Schnitz¬
lers drängen sich der Dramatiker und Novellist so sehr anein¬
ander, wie in diesem düsteren Gemälde zurückgedämmter Lebens¬
sehnsucht. Frl. v. Hardt gab der gequälten Marie Moser den
denkbar markantesten Ausdruck und gestaltete all die wider¬
sprechenden psychologischen Regungen in glaubwürdiger Weise.
Herr Hübner, der typische schüchterne Liebhaber, fand sich mit
dem ihm zugemuteten Heldentum als Offizier Max sehr geschickt
ab. Als Universaltalent entpuppt sich Herr Czernitz, unser dra¬
stischer Komiker; sein alter, mürrischer und verbitterter Moser¬
hatte realistische Prägung und machte tiefen Eindruck. Das Ex#
semble bemühte sich durchwegs um das Schauspiel, der Berfall
war ehrlich und stark.
W
J00
Vetent. Theater, Kunst und Musik.
5 „Der Ruf des Lebens“. Unsere Schaubühne segelt gegen¬
wärtig im Kielwasser des Deutschen Volkstheaters. Nach einem
von dort bezogenen Kinodrama und dem stammelnden Erstlings¬
versuch eines Unbekann'en kam das Schauspiel „Der Ruf des
Lebens“ von Arhur Schnitzler an die Reiher Es sehll enllch
nur mehr die Direktionskrise, um stolz sagen zu können wir täten
es dem Musenheim der Wiener Börsenleute in jeder Beziehung
gleich. Staunend frägt man, was um Gotteswillen=Anlaß gab,
dieses schwächste und unwahrscheinlichste aller Schnitzlerschen
Werke aus dem Archiv zu holen. Literarischer Ehrgeiz war es
nicht. Von dem ist das Salzburger Stadttheater alle Zeit gefeit
gewesen, sonst wäre der Versuch mit dem „Ruf des Lebens“ schon
vor zehn Jahren unternommen worden. Es gibt nur eine Er¬
klärung für die Aufführung des Stückes: In dem Schauspiele
wird viel vom Krieg gesprochen; Truppen marschieren ins Feld,
Mädchen nehmen schluchzend Abschied, die Zeitungen bring.n Be¬
richte über Schlachten. Alte Geschichten werden aufgewärmt, von
der feigen Flucht eines Kürassierregimentes. Um zu sühnen, was
das Regiment vor dreißig Jahren verbrochen, haben Offiziere und
Mannschaft sich zugeschworen, in dem neuen Feld### bis zum
nsetzten Mann zu kämpfen. Keiner soll die Heimat wiedersehen.
0, [Diese belanglosen Zusammenhänge mit der Gegenwart dürften!
ich zu einer Art Zwangsidee verdichtet haben und für die Auf= 1
1=
r. ührung des Schauspieles in Wien maßgebend gewesen sein. Es;
Seitisre
G
inen wimmle. Jetzt fanden Besprechungen mit den griechischen
Behörden statt, die der angeblichen Spionage ein Ende machen
wollen. Die Vierverbandsmächte wollen auch den telegraphischen
Verkehr unter ihre Kontrolle bringen.
Die russischen Absichten.
h. Mailand, 26. November. „Secolo“ meldet aus Rom:
Sonnino hatte gestern vormittag auf der Consulta mit dem rus¬
sischen Botschafter eine lange Unterredung. Man bringt die Un¬
terredung in Zusammenhang mit der bevorstehenden russi¬
schen Balkanexpedition Es werde bestätigt, daß das
Expeditionsheer nunmehr vollzählig ist und daß die russischen
Streitkräfte binnen kurzem die Türken und Bulgaren angreifen
werden. General Kuropatkin, der Oberbefehlshaber des Ex¬
peditionskorps, befinde sich in Taschbunar, zwischen Ismail und
DA MINN
S
ZANOUTRTE
vom:
Theater und Runst.
„Der Ruf des Lebzen, Schauspiel in 3 Akten von Rethur
Nach den Tarleguingen #euiser ohen
terdenaber seine dramatischen Auffasungen gab
waren wir uns ja gleich klar, daß er für den Schnitz¬
lerabend wieder just das größte Machwerk wählen
würde. Und die gestrige Aufführung gab uns recht.
Dabei war sie aber trotz dreier Leichen auf der Bühne
recht heiter. Drum müssen wir schon auch den Hergang
erzählen: 1. Akt. Ein alter Rittmeister der seine Toch¬
ter bis aufs Blut peinigt, diese ein Mädchen, das aus
den Föhnenden Scritten der in den Tod gehenden
Schwadronen den Ruf des Lebens herausfört. den Va¬
ter, der ihr eben noch beichtet, daß ihn vor 30 Jahren
auf dem Schlachtfeld eine wilde Angst faßte und in die
Flucht trieb, vergiftet —, um von der Leiche weg einen
Offizier in die Arme zu laufen, der sie erst recht zurück¬
stößt. Schwächliche Damen im Zuschauerraume rufen
„Schrecklich!“ Zunächst peinliche Stille; dann dreht sich
der Theaterindentant feierlich um, zu sehen, ob die zahl¬
reich anwesenden Offziere am Rittmeister und ihre
Töchter an dessen Tochter Gefallen fänden. Ein wenig
Boifall, der den Spielern Czernitz und Hardt
gilt. Dann der 2. Akt. Ein Oberst, der vor dem Auszug
in den Krieg mit seinem Leutnant was zu bereinigen
hat, eine Frau Oberst, die im Aufzug einer Straßen¬
dirne ins Zimmer des Lentnants stürzt, ihn zum sei¬
gen Drücken bereden will und wieder der Oberst, der
durchs Fenster steigt, seine Frau erschießt; und der
Theaterindentant, der sich umdreht, zu sehen ob den
anwesenden Offizieren der Hohn auf der Bühne gefällt.
3. Akt: Ein histerisches, militärverrücktes Mädchen, das
schon in den früheren Akten nebeuher gelaufen, und
aus desten Schwärmereien wir auch jetzt nicht klug wer¬
den, entzieht uns endlich der 2od, dazwischen Gerede
von Buße und ähnlichem, das niemand versteht. Wir
hören gerade nur heraus, daß die Vatermörderin in
ein Lazarett gehen soll, jedenfalls um den Ruf des Le¬
bens auch unter die armen Feldgrauen zu tragen. Und
wieder der Theaterindentant, der aber diesmal — es
ist schrecklich — sehen muß, daß die Zuschauer ihm und
dem Theater bereits den Rücken gekehrt haben. Der ma¬
gere Beifall, der sich zeigte, galte wohl nur den Theater¬
lieblingen Czernitz und Hardt, die sich in den Rollen
etwas zurecht gefunden hatten, daneben vielleicht noch
ein wenig Lerach und Enzinger Hoppe und
Ander; die übrigen Spieler wußten mit ihren Rol¬
len bis zum Schluß herzlich wenig anzufangen, was wir
ihnen nicht verargen wollen.
Nur eines wollen wir heute noch fragen? Muß die
Salzburzer Bühne wirklich von Stufe zu Stufe sinken,
daß sie sich zu einem Hohn auf die Feldgrauen hergeben
darf? Es wär uns um den Platz leid, eigens anzumer¬
ken, von welchen deutschen Militärkommandos die Auf¬
führung des Machwerkes verboten wurde. Wir wissen.
die Theaterindentantur sagt: „Wiener deutsches Volks¬
theater“, ohne freilich behaupten zu können oder auch
nur zu wollen, daß Salzburgs Bürgerschaft alle Halb¬
und Lebeweltmarotten mitmachen will. Aber ein an¬
deres ist's. Wie wir hören, bewirbt sich Direktor Bla¬
sel um die Direktion des Theaters in Innsbruck
und da hat er wohl auch die dortigen Theaterverhält¬
nisse studiert und gesehen auf welcher Höhe dort die
Klassikeraufführungen stehen. Möchte er nicht zuerst auf
eigenen Institut mit dem Weg zur Höhe beginnens
Spielplan des Stadttheaters in Salzburg.
Sonntag, den 28. November, 3 Uhr: Der Zigenner¬
Baron.
Sonntag, den 28. November, 7 Uhr abends: Die
Schöne vom Strande.,
Montag, den 29. November, gelb: Das Fürstenkind.
Dienstag, den 30. November, weiß: Maria Magdalena.
Mittwoch, den 1. Dezember, weiß: Die Fledermaus.
Donnerstag, den 2. Dezember, blau: Der Hinterhalt.
Freitag, den 3. Dezember, gelb: Der Ruf des Lebens,
Samstag, den 4. Dezember, weiß: Don Cesar. Benfiz
Mar Bratt.
anchenungabe onne Gewühr.)
Ausschnitt aus:
Linzer Tagespost,
Linz.
vom: 4-Otriet
(Salzburger Theaterbrief.) Aus Salzburg, 2. d. M.,
schreibt man uns: Wenn es sich auch um das schwächste dramatische
WWerk Schnitzlers handelt, so ist doch die Aufführung seines
Schauspiels „Der R#f-dos Lebens“ als eine literarische Tat
zu bezeichnen. Es gäbe noch eine ganze Reihe von Dramen, die
bereits vor zehn Jahren Neuheiten waren und den Boden unserer
Bühne aus unbekannten Gründen nicht berührten. Werke von
Hauptmann, Sudermann, Halbe, Drener, Bahr, Schönherr, Wede¬
kind und vielen anderen wären noch zu beleben und mancher
interessante Theaterabend könnte geboten werden, wenn es auch
dabei nicht an Enttäuschungen fehlen würde. Es wäre immerhin
nicht zu viel verlangt, wenn doch alle Monate einmal so etwas
wie literarische Luft in unserem Theater wehte. „Der Ruf des
Lebens“ hat gewaltige Schwächen, aber in keinem Werke Schnitz¬
lers drängen sich der Dramatiker und Novellist so sehr anein¬
ander, wie in diesem düsteren Gemälde zurückgedämmter Lebens¬
sehnsucht. Frl. v. Hardt gab der gequälten Marie Moser den
denkbar markantesten Ausdruck und gestaltete all die wider¬
sprechenden psychologischen Regungen in glaubwürdiger Weise.
Herr Hübner, der typische schüchterne Liebhaber, fand sich mit
dem ihm zugemuteten Heldentum als Offizier Max sehr geschickt
ab. Als Universaltalent entpuppt sich Herr Czernitz, unser dra¬
stischer Komiker; sein alter, mürrischer und verbitterter Moser¬
hatte realistische Prägung und machte tiefen Eindruck. Das Ex#
semble bemühte sich durchwegs um das Schauspiel, der Berfall
war ehrlich und stark.
W
J00
Vetent. Theater, Kunst und Musik.
5 „Der Ruf des Lebens“. Unsere Schaubühne segelt gegen¬
wärtig im Kielwasser des Deutschen Volkstheaters. Nach einem
von dort bezogenen Kinodrama und dem stammelnden Erstlings¬
versuch eines Unbekann'en kam das Schauspiel „Der Ruf des
Lebens“ von Arhur Schnitzler an die Reiher Es sehll enllch
nur mehr die Direktionskrise, um stolz sagen zu können wir täten
es dem Musenheim der Wiener Börsenleute in jeder Beziehung
gleich. Staunend frägt man, was um Gotteswillen=Anlaß gab,
dieses schwächste und unwahrscheinlichste aller Schnitzlerschen
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nicht. Von dem ist das Salzburger Stadttheater alle Zeit gefeit
gewesen, sonst wäre der Versuch mit dem „Ruf des Lebens“ schon
vor zehn Jahren unternommen worden. Es gibt nur eine Er¬
klärung für die Aufführung des Stückes: In dem Schauspiele
wird viel vom Krieg gesprochen; Truppen marschieren ins Feld,
Mädchen nehmen schluchzend Abschied, die Zeitungen bring.n Be¬
richte über Schlachten. Alte Geschichten werden aufgewärmt, von
der feigen Flucht eines Kürassierregimentes. Um zu sühnen, was
das Regiment vor dreißig Jahren verbrochen, haben Offiziere und
Mannschaft sich zugeschworen, in dem neuen Feld### bis zum
nsetzten Mann zu kämpfen. Keiner soll die Heimat wiedersehen.
0, [Diese belanglosen Zusammenhänge mit der Gegenwart dürften!
ich zu einer Art Zwangsidee verdichtet haben und für die Auf= 1
1=
r. ührung des Schauspieles in Wien maßgebend gewesen sein. Es;
Seitisre
G
inen wimmle. Jetzt fanden Besprechungen mit den griechischen
Behörden statt, die der angeblichen Spionage ein Ende machen
wollen. Die Vierverbandsmächte wollen auch den telegraphischen
Verkehr unter ihre Kontrolle bringen.
Die russischen Absichten.
h. Mailand, 26. November. „Secolo“ meldet aus Rom:
Sonnino hatte gestern vormittag auf der Consulta mit dem rus¬
sischen Botschafter eine lange Unterredung. Man bringt die Un¬
terredung in Zusammenhang mit der bevorstehenden russi¬
schen Balkanexpedition Es werde bestätigt, daß das
Expeditionsheer nunmehr vollzählig ist und daß die russischen
Streitkräfte binnen kurzem die Türken und Bulgaren angreifen
werden. General Kuropatkin, der Oberbefehlshaber des Ex¬
peditionskorps, befinde sich in Taschbunar, zwischen Ismail und
DA MINN