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19. Der Ruf des Lebens
8
sich gestern entschieden befestigt. Und noch eine
künstlerische Persönlichkeit brachte dieser Abend,
die sofort interessierte: Marie=Luise Buch¬
kremer. In ihrer Hand. lag die führende
Rolle der Marie. Abwohl die psychologische
Zeichnung dieser Gestalt in keiner Weise über¬
zeug“ brachte die Künstlerin durch starke Kon¬
zentration auf wenige Linien eine große ge¬
schlossene Wirkung heraus. Keine störenden Ein¬
zelheiten, alles fest auf eine Richtung gestellt
und in Sprache und Bewegung wohltuende
Klarheit und Nuhe. Diese beiden Darstellerin¬
nen, die sich aufs Glücklichste zu ergänzen schei¬
nen, lassen Gutes für den Winter hoffen.
Biberti fand für den milden, alles ver¬
stehenden Arzt schlichte, verhaltene Herzenstöne,
die unendlich wohltuend wirkten, und Koh¬
lund zeigte seine Vielseitigkeit in einer scharf
umrissenen Charaktertype eines bösartigen
Alten. Eine Studie von großem Reiz war Carl
Weiß' Oberst
das Gespräch am Fenster
prachtvoll akzentuiert und gesteigert. Aus den
farblosen Gestalten des Forstadjunkten und der
beiden jungen Offiziere machten Fritz For¬
berg, Kurt Hildebrand und Robert
Ernst was nur daraus zu machen ist. Bettyf
Feist (Frau Richter) endlich wußte im dritten
Akte wirklich zu ergreifen.
Die ganze, auf einen Ton gestimmte, wohl
abgerundete Aufführung macht den Darstellery
und der Regiekunst Albert Kehms alle Ehrg.
19. Der Ruf des Lebens
8
sich gestern entschieden befestigt. Und noch eine
künstlerische Persönlichkeit brachte dieser Abend,
die sofort interessierte: Marie=Luise Buch¬
kremer. In ihrer Hand. lag die führende
Rolle der Marie. Abwohl die psychologische
Zeichnung dieser Gestalt in keiner Weise über¬
zeug“ brachte die Künstlerin durch starke Kon¬
zentration auf wenige Linien eine große ge¬
schlossene Wirkung heraus. Keine störenden Ein¬
zelheiten, alles fest auf eine Richtung gestellt
und in Sprache und Bewegung wohltuende
Klarheit und Nuhe. Diese beiden Darstellerin¬
nen, die sich aufs Glücklichste zu ergänzen schei¬
nen, lassen Gutes für den Winter hoffen.
Biberti fand für den milden, alles ver¬
stehenden Arzt schlichte, verhaltene Herzenstöne,
die unendlich wohltuend wirkten, und Koh¬
lund zeigte seine Vielseitigkeit in einer scharf
umrissenen Charaktertype eines bösartigen
Alten. Eine Studie von großem Reiz war Carl
Weiß' Oberst
das Gespräch am Fenster
prachtvoll akzentuiert und gesteigert. Aus den
farblosen Gestalten des Forstadjunkten und der
beiden jungen Offiziere machten Fritz For¬
berg, Kurt Hildebrand und Robert
Ernst was nur daraus zu machen ist. Bettyf
Feist (Frau Richter) endlich wußte im dritten
Akte wirklich zu ergreifen.
Die ganze, auf einen Ton gestimmte, wohl
abgerundete Aufführung macht den Darstellery
und der Regiekunst Albert Kehms alle Ehrg.